Drosselung auf 50 PS bei R 100 (Bj.78)

Seit
10. Jan. 2009
Beiträge
266
Ort
Basbeck, Land Hadeln
Hallo !

Mal eine Frage:

Bei der Drosselung z.B. meines R 100 Motors durch reduzierung des
Ansauquerschnittes und kleinere Hauptdüsen, wie verändert sich da das Drehmoment ?

Erhöht sich das Drehmoment und nur die PS - Zahl sinkt, oder nimmt das Drehmoment zwangsweise auch ab ?

Gruss

Thorsten
 
ich denke das wenn du die 1000er köpfe drauf behälst, einfach nur ps und drehmoment sinken werden. das drehmomentprinzip ist ja eigentlich, mehr hubraum auf kleineren köpfen zu fahren (zb: 800ccm mit 600ccm-köpfen). wenn du nur den ansaugkanal verengst, ist das nur eine einfach drosselung wie fahranfänger sie benötigen. aber 800er köpfe passen bestimmt nicht einfach so auf 1000er zylinder, was das drehmoment erhöhen würde aber die PS sinken lässt. ich kenne nur das prinzip mit 800ccm und den 600er köpfen und der 600er nockenwelle.

gruß stephan
 
moin thorsten

ist der 78er motor in einem 78er rahmen?

falls die drosselung aus kostengründen geschehen soll
lohnt es sich bei dem baujahr nicht.
du kannst dein mopped als Ü30 versichern
und dann ist es egal wieviel PS sie hat.

HM
 
Hallo,

spontan würde ich abraten.

Die übliche Drosselung durch Hindernisse im Ansaugweg ist nur ein "Abwürgen". Durch die verringerte Füllung sinkt der effektive Mitteldruck und damit auch das Drehmoment (können andere hier sicher noch besser und auch mathematisiert erklären)!

Ein optimierter Motor sieht anders aus. Ihn auf "Drehmoment" zu trimmen, also auf ein breites, nutzbares Drehmomentband schon bei tieferen Drehzahlen, ist eine komplexe Geschichte, bei der alle möglichen Faktoren zusammenpassen müssen.

Grüßle, Fritz. )(-:
 
Was ist denn der Grund für den geplanten Umbau? Willst Du Versicherungsprämien sparen oder einen „Drehmomentmotor” bauen?

Je nach gewünschtem Ziel ist nämlich die Vorgehensweise eine völlig andere.

Gruß,
Florian
 
Hallo Thorsten,

Drehmoment und Leistung sind mathematisch/physikalisch voneinander abhängig. (Schau mal hier.)

Soweit ich weiß, wird bei Messungen auf Rollenprüfständen sogar das eine aus dem anderen berechnet.

Drosseln reduziert immer beides. Drosseln verringert zunächst die Füllung, somit den mittleren Arbeitsdruck, somit das Drehmoment und schlußendlich die Leistung.

Wenn's so einfach wäre mit dem Drehmomentmotor ...
 
Original von Monster
ich kenne nur das prinzip mit 800ccm und den 600er köpfen und der 600er nockenwelle.

...und die funktioniert ausgezeichnet. Der Drehmomentsprung ist - im Vergleich zum Ursprungszustand, versteht sich - erheblich. Sie zieht unten rum subjektiv sogar deutlich besser als meine nicht gerade schwächliche 90/6. Und dies auch unter Berücksichtigung, dass sie ein wenig kürzer übersetzt ist. Dabei spielen aber noch andere Faktoren eine Rolle, wie z.B. deutlich erhöhte Verdichtung.

So ein Effekt ist jedenfalls gewiss nicht durch eine simple Ansaugquerschnittsverengung zu erreichen. Diese Art von Drosselung kennen wir aus unseren japanischen 70er-Jahre-17 bzw. 27-PS-Exzessen zur Genüge. Da ging unten nix, und oben war eh frühzeitig Sense. Dafür stieg wenn schon nicht das Drehmoment, so zumindest der Verbrauch auf PKW-Niveau.

Aber war halt billig umzusetzen.

Gruß

Andreas
 
Hallo habe bei meiner ST 1000 Kolben Zylinder und Köpfe sind 800 der Satz ist von GMR Leistung da durch um 1 KW verringert Drehmoment von 57 auf 78 erhöht
Gruß Georg
 
Grund der Frage ist einfach die, ob mit solch einfachen Mitteln das Drehmoment gesteigert werden kann, was ja wohl nicht der Fall ist.

Die Höchstleistung in PS ist mir eigentlich nicht wichtig.

Wie ich gesehen habe, haben die späten R 100 RS und RT weniger PS, waren es 60 oder so ähnlich ? - Haben aber mehr Drehmoment als mein 70 PS R 100 - Motor von 1978.

So theoretisch gesehen hätte ich lieber mehr Drehmoment und weniger Leistung aufgrund des geplanten Einsatzes als Gespann.

Gruss

Thorsten
 
Na ja, kommt auf den Aufwand an, den Du treiben willst.

Köpfe mit 42er Einlaßventil (Deine müßten 44er drin haben), in Verbindung mit 32er-Vergasern (wie z.B. bei der R100RT classic) und einer 296°-Nockenwelle, das ganze auf dem Prüfstand abgestimmt, kommt Deiner Vorstellung sicherlich recht nahe.

Einfacher und preisgünstiger ist es sicher, ein kürzer untersetztes Hinterachsgetriebe einzubauen, damit erhöht sich die Zugkraft am Hinterrad auch…

Gruß,
Florian
 
Original von Thorsten vom Deich
Grund der Frage ist einfach die, ob mit solch einfachen Mitteln das Drehmoment gesteigert werden kann, was ja wohl nicht der Fall ist.
Es wäre zu schön, wenn man mit einer Drosselung mehr Drehmoment untenrum bekäme. Subjektiv ist das vielleicht spürbar, aber die Realität sieht anders aus: Drehmoment steht in direktem Zusammenhang mit der Füllung des Zylinders. Aus dieser Füllung resultiert der Mitteldruck, damit die Kolbenkraft und daraus schliesslich, in Verbindung mit dem Kurbelhebel, das Drehmoment. Die Füllung wird massgeblich von der Strömung im Einlasskanal beeinflusst. Ab einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit reisst die Strömung ab und der Luftstrom drosselt sich durch Verwirbelungen und Gasreibung selbst. Bei den meisten Motoren liegt das höchste Drehmoment in einem Bereich, in dem die Strömungsgeschwindigkeit 80 m/s (+/-) beträgt. bei einer Drosselung ist durch die Verengung diese Strömungsgeschwindigkeit bei niedrigerer Drehzahl erreicht und somit liegt das Drehmomentmaximum bei niedrigerer Drehzahl an. Allerdings befindet es sich dann auch unter dem Niveau der Drehmomentkurve des offenen Motors.
 
Genau so ist das. Von der Holzhacker-Methode der Ansaugverengung halte ich gar nichts. Viel Füllung kommt durch ein großes Loch, weniger Füllung und damit weniger Leistung/Drehmoment durch das kleine, also ist das nicht viel anders als den Schieber weniger weit zu öffnen.
Nicht umsonst ist ja die goldene Regel, daß der Vergaser die engste Stelle im System sein soll.
Und rein aus praktische ErFAHRungen habe ich festgestellt, daß ich mit meiner guten alten 76er RS mit den 40er Vergasern und trotz der großen Schwungmasse meinem Kumpel auf seiner 60PS-Monolever-R100RT mit den kleinen Vergasern locker davonfuhr. Trotzdem brauchte der 3 Liter Benzin mehr auf 100 km :schock:. Wo war da nur der Fortschritt in 15 Jahren geblieben :pfeif:?
Außerdem bin ich immer wieder begeistert, wie dieser alte Motor aus den 70ern ruck- und lochfrei aus fast Standgasdrehzahl wie ein Gummiband hoch zieht :respekt:. Solche Motoren, die noch von Natur aus atmen durften, sollte man nicht drosseln ;).
Gruß, André
 
Alles klar, dann lasse ich das auf alle Fälle.

Da der Motor ja in ein R 60/7 - Fahrwerk hineinkommt ist dort ja ohnehin schon eine kürzere Übersetzung eingebaut, dass müßte dann ja ordentlich Bums von unten geben !

Ursprünglich sollte ja der Originalmotor wieder eingebaut werden; zu dem Zweck hatte ich mir dann noch einen Achsantrieb von der R 45 gekauft, aber das wäre dann wohl etwa übertrieben kurz übersetzt, oder was meint Ihr ?

Vielen Dank für eure Infos.

Gruss

Thorsten
 
Die Übersetzung ist doch schon von Haus aus ziemlich kurz. Oft wird eher ein längerer Endantrieb eingebaut. Wenn du mehr Drehmoment willst, mußt du den Hubraum erhöhen und die Steuerzeiten, also die Nockenwelle anpassen.

Schau dir mal die Drehmomentkurve von einem Tuningmotor an.

7701070ccm-drehm.jpg


BB-Kit von Siebenrock von der Boxerschmiede abgestimmt.

rot: ori
blau: BB-Kit

Man muß natürlich nicht gleich in die Vollen gehen. Ein Replacementkit mit 800er Köpfen, 32 er Bing, ori. Nockenwelle und anderem Auspuff wäre schon vollkommen ausreichend. Wobei ich selbst dann schon einen Ölkühler oder zumindest den Spacer für die Ölwanne verbauen würde.
 
Zurück
Oben Unten