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Einspritzung Wirkungsweise

Euklid55

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27. Okt. 2007
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Hallo,

ich fange gerade mal wieder an meine Einspritzung weiterzubauen. Eine Frage ist offen und ich kann in der Literatur dazu keine Meinung finden. Der BMW Boxer zündet immer bei OT, egal ob Gemisch vorhanden ist. Bei der gleiche Taktfolge mit einer Einspritzung würde ich auch dann einspritzen, wenn der Einlaß zu ist. Wird das auch so bei der R1150 gemacht?

Gruß
Walter
 
Auf keinen Fall, Walter. Wenn Du in den Überschneidungs OT hineinspritzen lässt dürfte das u.U. eine explosive Wirkung auf das Drosselklappengehäuse haben.


Edith sagt: Denkfehler meinerseits, natürlich wird nach dem Überschneidungs OT eingespritzt
 
Auf keinen Fall, Walter. Wenn Du in den Überschneidungs OT hineinspritzen lässt dürfte das u.U. eine explosive Wirkung auf das Drosselklappengehäuse haben.

Hallo,
Walter meinte wohl nicht direkt "OT", sondern das einspritzen (vorher "zünden")in den "Entsorgungstakt".
Wie es bei den neuen Kisten geht, weis ich leider auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verstehe ich nicht ganz.
Die Öffnung des Ventils hängt doch nicht davon ab, ob gezündet wird oder nicht? ?(
 
Wäre ökonimisch gesehen ziemlich schlecht wenn er bei jedem ot einspritzen würde. Ich hab dazu auch nichts gefunden, würde aber eher es aber verneinen.
 
Es ist tatsächlich so, wie du vermutest.

Die 4V-Boxer zünden beide Zylinder gleichzeitig (wie bei den 2V) und spritzen auch auf beiden Seiten gleichzeitig in das Saugrohr.

(Nachtrag: Die 4V sind keine Direkteinspritzer, vereinfacht ersetzt das Saugrohr den Vergaser)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist tatsächlich so, wie du vermutest.

Die 4V-Boxer zünden beide Zylinder gleichzeitig (wie bei den 2V) und spritzen auch auf beiden Seiten gleichzeitig in das Saugrohr.
Und was passiert mit der Spritmenge, die da einfach vor das geschlossene Ventil gesprüht wird?
Wird die beim nächsten Ansaugtakt mit angesaugt?
 
Hallo,

bei der Bosch K-Jektronik wurde permanent ein"vor das Ventil"gespritzt.
Gezündet wurde jeder Zyl. separat.
Unsere Qe wie schon erwähnt .. r&l gleichzeitig.

Hi,
d.h. dass Rauchen deben so einem Ansaugrohr kann ganz schön gefährlich werden. Zu Ende gedacht würde es heissen, die 4-Ventiler "könnten" mit eine Takt-geregelten Einspritzung nochmal richtig Sprit sparen.
Hans
 
Soweit ich weiß, ist es den meisten Einspritzanlagen, die nicht verschärften Abgasbestimmungen unterliegen, völlig gleichgültig, ob das Einlaßventil zum Einspritzzeitpunkt gerade offen oder zu ist und wo der Kolben gerade steht. Selbst wenn sie "Bescheid wüssten" hätten wohl die meisten Anlagen (zumindest bei Höchstdrehzahl) zu wenig Druck, um in der kurzen Zeitspanne, in der das Einlaßventil offen ist, eine ausreichende Benzinmenge in die Kanäle zu bekommen.
Zumindest in der Theorie (und in der Praxis meist auch) ist es sogar vorteilhaft, den Sprit im Saugrohr vor dem geschlossenen Ventil anstatt im Brennraum verdampfen zu lassen. Durch die dabei "verbrauchte" Verdampfunswärme kühlt die Luft ab und verbessert durch die bei gleichem Ansaugvolumen höhere Masse den Liefergrad.
 
[...]
Selbst wenn sie "Bescheid wüssten" hätten wohl die meisten Anlagen (zumindest bei Höchstdrehzahl) zu wenig Druck, um in der kurzen Zeitspanne, in der das Einlaßventil offen ist, eine ausreichende Benzinmenge in die Kanäle zu bekommen.
[...]

OK, bekenne mich als zum einspritzenden Dieselfahrer. Dort wir zum richtigen Zeitpunkt eingespritzt. Somit ist mein Weltbild mal wieder zurechgerückt worden - ich bleibe bei meinen Vergasern am Ped.

Hans
 
Dann will ich hier mal Licht ins Dunkel bringen: Es gibt verschiedene Bauarten: Permanenteinspritzung (hier wird die Einspritzdüse mit einem PWM-Signal beaufschlagt und nur deren Öffnung beeinflusst, es wird permanent eingespritzt), intermittierende Einspritzung (hier wird die Einspritzdüse unterschiedlich lang angetaktet und die Einspritzmenge über die Zeit geregelt, verwendet bei den R 11xx-Boxern), unterschieden wird bei letzterer noch zwischen Simultaneinspritzung (zwei Zylinder gleichzeitig, einer vors geschlossene, der andere vors geöffnete Ventil, bei den R 11xx verwendet) und sequentielle Einspritzung (jeder Zylinder wird einzeln im Ansaugtakt versorgt). Hoffe, für Klarheit gesorgt zu haben.;)
 
... dann gibts noch die DSFI (dual sequential fuel injection). Doppelt sequentielle Einspritzung. Zum Beispiel bei den Plastiktieffliegern von Honda.

Zwei Einspritzdüsen pro Zylinder. Je eine sitzt unmittelbar vor dem Ventil, die andere vor der Drosselklappe im zugehörigen Ansaugrohr in der Airbox.
 
Also generell unterstelle ich mal, daß jeder, der hier eine "feste" Aussage getroffen hat, auch wirklich weiß, und nicht nur vermutet.
Jedenfalls bin ich echt überrascht. Hätt ich nicht gedacht.

Soweit ich weiß, ist es den meisten Einspritzanlagen, die nicht verschärften Abgasbestimmungen unterliegen, völlig gleichgültig, ob das Einlaßventil zum Einspritzzeitpunkt gerade offen oder zu ist und wo der Kolben gerade steht.
Ja gut - aber theoretisch machbar wäre das allemal. Die Elektronik kann man ja problemlos "wissend machen", wann nun wirklich Ansaugtakt ist.
Selbst wenn sie "Bescheid wüssten" hätten wohl die meisten Anlagen (zumindest bei Höchstdrehzahl) zu wenig Druck, um in der kurzen Zeitspanne, in der das Einlaßventil offen ist, eine ausreichende Benzinmenge in die Kanäle zu bekommen.
Das ist natürlich ein wichtiger Punkt. Volumen ist vorgegeben, Zeit knapp (wenn nur Ansaugtakt) und Druck ist limitiert. Plausibel.
Zumindest in der Theorie (und in der Praxis meist auch) ist es sogar vorteilhaft, den Sprit im Saugrohr vor dem geschlossenen Ventil anstatt im Brennraum verdampfen zu lassen. Durch die dabei "verbrauchte" Verdampfunswärme kühlt die Luft ab und verbessert durch die bei gleichem Ansaugvolumen höhere Masse den Liefergrad.
Das ist für mich ein echt überzeugendes Argument.

Interessant dennoch, daß insofern ein Vergaser "präziser" arbeitet - er "liefert" nur, wenn an ihm gesaugt wird, und das ist (von Schwingungen mal abgesehen) nur im Ansaugtakt der Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist natürlich ein wichtiger Punkt. Volumen ist vorgegeben, Zeit knapp (wenn nur Ansaugtakt) und Druck ist limitiert. Plausibel.
Das ist der Grund dafür, daß Benzin-Direkteinspritzer mit mindestens dem zehnfachen Benzindruck arbeiten (Saugrohreinspritzungen normalerweise um die 3 bar, Direkteinspritzer über 30). Natürlich müssen die gegen den Kompressionsdruck arbeiten, aber dafür würde die Hälfte meist schon reichen.

Die Füllungsverbesserung durch Verdampfungskühlung dürfte der wesentliche Anreiz für die oben angesprochene DSFI sein. Das ist jetzt allerdings nur eine Vermutung: es wird bereits im Luftfilterkasten "vorgemischt", damit kühlt sich die Ansaugluft und der zusätzlich notwendige Rest je nach Drosselklappenstellung wird unmittelbar am Ventil eingespritzt. Zusammen mit einem späten Einlaßschluß und einer geschickten Gestaltung des Ansaugtraktes stellt sich eine Füllung von über 100% ein.

Wie die da allerdings vermeiden, daß hin und wieder der Luftfilterkasten samt Restmotorrad abfackelt, ist mir gänzlich unbekannt mmmm.

Einen Vergaser als das präzisere System zu bezeichnen, halte ich für reichlich gewagt. Das einzige, was der als Parameter vom Fahrerwunsch "kennt", ist der Saugrohrunterdruck. Ob der Fahrer grade vor sich hinträumt (Schiebebetrieb) oder (vielleicht im falschen Gang) gerne noch schnell den Lkw überholen würde, bevor ihn der entgegenkommende Bus erwischt, weiß er nicht (gleiche Gasgriffstellung vorausgesetzt). Die Einspritzanlage (Motorsteuerung) würde im Schiebebetrieb den Zündzeitpunkt auf spät stellen und die vielleicht vorhandene Schubabschaltung aktivieren und beim Gasaufreißen alles geben. Nicht umsonst hat man Vergaser mit Beschleunigerpumpe erfunden.
 
...Interessant dennoch, daß insofern ein Vergaser "präziser" arbeitet - er "liefert" nur, wenn an ihm gesaugt wird, und das ist (von Schwingungen mal abgesehen) nur im Ansaugtakt der Fall.

Das ist doch bei der Saugrohreinspritzung der 11x0er genauso.

Eingespritzt wird nur beim laufenden Motor (Anlassvorgang eingeschlossen). Das Benzin wird im Gegensatz zum Vergaser nicht durch die Düse gesaugt, sondern per Pumpendruck durch die Düse gejagt.
 
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Zeit, die zur Gemischbildung zur Verfügung steht. Bei einem Vergasermotor ist die Zeit solang, wie das Gemisch vom Zerstäuber bis zur Zündung benötigt, also den ganzen Weg vom Zerstäuber in den Brennraum, bis der Kolben dann kurz vor OT steht. In dieser Zeit muss ein homogenes Gemisch vorliegen (im Idealfall). Bei Direkteinspritzern ist diese Zeitspanne wesentlich kürzer. Arbeitet der Motor im Homogenbetrieb, hat er da noch mehr Zeit, als wenn er im Schichtladebetrieb arbeitet. Da wird dann nämlich ganz kurz vor der Zündung ein kleines bißchen Kraftstoff in einen genau definierten Luftwirbel im Brennraum eingespritzt, muss sich in der sehr kurzen Zeit mit diesm Wirbel vermischen und wird dann sofort gezündet (die Gemischzusammensetzung ist dann bei Lambda weit>1). Das kann nur funktionieren, wenn der Kraftstoff sehr fein zerstäubt ist und genau das gelingt mit steigendem Druck am besten.
Bei den DSFI-Systemen ist die zweite Düse manchmal im Strassenbetrieb gar nicht freigestaltet, sondern nur aktiv, wenn sie mittels speziellem Race-Mapping aktiviert ist. Der Effekt ist in der Hauptsache eine Gemischanreicherung, die sich zwar auch mit einer einzelnen grösseren Düse realisieren liesse, diese aber dann wegen des grossen möglichen Durchsatzes nicht mehr hinreichend genau regeln lassen würde. Ein weiterer Effekt ist der angesprochene längere Gemischbildungsweg. Dabei kommt es übrigens nicht darauf an, daß der Kraftstoff beim Eintritt in den Zylinder bereits verdampft ist, sondern darauf, daß er fein zerstäubt im Gemisch in flüssiger Form vorliegt. Die Verdampfung findet erst im Zylinder statt und kann dann in diesem Wärme aufnehmen (die Umwandlung des Aggregatszustandes verschlingt nämlich eine gehörige Portion Wärme, ohne daß´sich die Temperatur ändert).
 
Hallo,

nach den Anregungen habe ich mich auch noch einmal schlau gemacht. Bei Motoren mit geringer Ventil Überschneidungszeiten wird/kann immer eingespritzt werden. Bei größeren Überschneidungszeiten kann auch immer eingespritz werden, jedoch die Leerzündung entfällt damit keine Verpuffung stattfindet.
Nun ist es eine Aufgabe der Q die Leerzündung abzugewöhnen.

Gruß
Walter
 
Moin zusammen,

noch ein Hinweis von mir: Das Einspritzen in den Überschneidungs-OT hat auch nicht unerheblich Einfluß auf die HC-Emissionen (unverbrannte Kohlenwasserstoffe). Für die Q würde das einen höheren Kraftstoffverbrauch und Geruchsbelästigung für den hinterherfahrenden Verkehr bedeuten.
Und noch was zu Einspritzzeitpunkten bei indirekt einspritzenden Benzinern jüngerer Bauarten. Da aus eben den hier schon verschiedentlich genannten Gründen das gezielte zeitlich Einspritzen einen Einfluß hat, gibts auch hier Einspritzstrategien. D.h., daß in unterschiedlichen Lastpunkten zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingespritzt wird (einmal ins offene ventil, einmal vorgelagert, usw.). Ich durfte eine Zeit lang einen Einzylinder(versuchs)motor auf einem Prüfstand betreiben und eben diese Spielchen machen. War sehr aufschlußreich.

Grüße

Jens
 
Moin,

@Walter:

Nun ist es eine Aufgabe der Q die Leerzündung abzugewöhnen.
Falscher Denkansatz - wenn du schon eine Zylindererkennung bauen willst, solltest du sie zur vollsequentiellen Steuerung der Einspritzung nutzen und nicht für die Hilfskrücke "sequentielle Zündung".

Wenns dir allerdings nicht um das letzte quentchen Treibstoffökonomie geht kannst du dir den Aufwand getrost komplett sparen - selbst mit 320/3 und/oder Schleicher 324 (Ro270.6) "pufft" da nichts bei beidseitiger Einspritzung. Und ich wüßte jetzt auch nicht wieso es das sollte - im Normalfall ist das Gemisch im Ansaugtrakt nicht zündfähig (fehlender Druck und zu geringe Temperatur => du spritzt ja pro Düsenöffnung nur die Hälfte der benötigten Kraftstoffmenge ein, d.h. im Überschneidungs OT hast du ein extrem mageres, unter Normalbedingungen nicht zündfähiges Gemisch).

Da du ja andererseit schon einen Impulsgeber auf die Nockenwelle gebaut hattest, ist es im Prinzip ja auch kein Aufwand, dessen Signal zur Zylindererkennung zu verwenden.

Grüße Jörg.
 
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