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Empfehlung Drehmomentschlüssel

glstrich6

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17. Aug. 2016
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152
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Berlin
Hallo zusammen,
ich habe mir für diese Saison vorgenommen, etwas mehr selbst zu schrauben. Da stellst sich die Frage des geeigneten Drehmomentschlüssels (ihr seht, ich stehe noch ganz am Anfang :-).
Nach den ersten Recherchen wurde mir klar, dass wohl mehrere Schlüssel benötigt werden, um die unterschiedlichen Drehmomentbereiche abzudecken.

Für die Wartungsarbeiten mit den ich beginnen will (Ölwechsel, Ventilspieleinstellung) brauche ich wohl vor allem kleinere Drehmomente. Sollte nicht die Welt kosten, aber vernünftige Qualität haben.
Vernünftige Qualität heißt für mich vor allem ausreichende Genauigkeit, um Schäden zu vermeiden.

Hatte bis jetzt den Proxxon MC30 favorisiert - akzeptabler Preis und akzeptable (so dachte ich) Qualität für meinen Bedarf.
Habe mich aber nun von diesem Test verunsichern lassen https://www.motorradonline.de/werkz...-unter-100-euro-im-vergleichstest.435265.html

Bei Proxxon MC30 wurde eine Abweichung von 25% bei 6nm gemessen.
Das klingt erstmal viel im Vergleich zu der Normabweichung von +/-3%. Andererseits entsprechen 25% Abweichung bei 6nm +/- 1,5Nm. In den höheren nm Bereichen ist die relative Abweichung geringer. So dass es laut Test wohl unter 2nm bleibt.

Wie kritisch ist also eine Abweichung von 2 Nm?
Gibt es Erfahrungen mit Proxxon MC30?
Welchen Drehmomentschlüssel würdet ihr mir alternativ für den Einstieg empfehlen?

Danke und schönen Sonntag
Gleb
 
Hallo zusammen,

die Anforderungen an Drehmomentschlüssel hinsichtlich Genauigkeit und Bedienerfreundlichkeit steigen umgekehrt proportional zum Talent der Schrauber.

Der Rep.-Leitfaden für die Vollaschwingen-Modelle gint ganz genau 4 Stellen an,
wo mit Drehmoment-Schlüssel gearbeitet werden soll:
- Kopf-Schrauben
- Zentralschraube für Schwungrad
- Lima-Anker
- Magnetläufer
Ende!

Später wurde für nahezu jede Schraub-Verbindung ein Drehmoment vorgegeben.
Warum? Den Schraubern gemeinhin sind die handwerklichen Fähigkeiten abhanden gekommen...

Der Schrauberanfänger reißt gerne mal Schrauben ab, gerade weil er mit Drehmomentschlüssel arbeitet.
Der Umgang mit so einem Werkzeug will auch gelernt sein. Neuerdings geht der Trend
weg von Schlüsseln mit Auslösung oder "Knacken" zu Digital-Anzeigen. Damit kann jeder....

Der genaue Drehmomentschlüssel allein bringt es noch nicht. Was oft vergessen wird, ist den Schlüssel nach Gebrauch auf "Null-Drehmoment zu stellen. Auch muss so ein Werkzeug regelmäßig wieder kalibriert werden.

Und zum Schluß die spannende Frage: warum macht man das?!
Antwort. Produkthaftung!!! Wenn ich gewerblich schrauben müsste, hätte ich NUR exakt kalibrierte Drehmomentschlüssel und JEDE Schraube wäre mir Drehmoment angezogen.
Am Besten noch digital protokolliert. Wenn dann was passiert bin ICH raus - es kann nur die Schraube oder der Werkzeugkalibrierer schuld sein - Nachweislich!

Also für Ölwechsel und Ventile-Einstellen, braucht es an sich keinen Drehmomentschlüssel.
Der kann für Anfänger aber hilfreich sein um zu lernen "wie fest sind den 20Nm"

Gruß, Ulli
 
Wie kritisch ist also eine Abweichung von 2 Nm?
Gibt es Erfahrungen mit Proxxon MC30?
Welchen Drehmomentschlüssel würdet ihr mir alternativ für den Einstieg empfehlen?
Hallo.
An deiner Stelle würde ich mir 2 günstige Drehmomentschlüssel zulegen.
Einer für kleinere Bereiche und einen Großen falls es mal mehr als 100Nm sein müssen.
Ein Proxxon wird es genauso tun wie einer von Westfalia. Nur die ganz billigen ohne Mechanik würde ich liegen lassen.
Kleine Abweichungen sind selten ein Problem, dies passiert auch je nach Handhabung.
Nimm Schlüssel die auf deinen Steckschlüsselsatz passen. Also aufpassen ob die Aufnahme 3/4", 1/2", 3/8" oder 1/4" hat und ob deine Stecknüsse die gleiche Aufnahme haben.
Danach wünsch ich frohes Schrauben.
Gruß
Boris
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüß Dich,
für das Hobbyschrauber würde ich Dir im Moment WGB empfehlen,die habe richtig gute Qualität für den Preis plus 10 Jahre Garantie,die Werkzeuge bekommt man unter anderem jetzt bei Polo oder Hornbach.Habe mir letztens eine Rotationsratsche in 1/4" ,und eine 1/4" Steckschlüssel-Garnitur von denen gekauft,bin echt begeistert.Drehmomentschlüssel haben die auch gute,du brauchst ja mindestens 2 Stück um die meisten Arbeiten am 2-V machen zu können,einer bis ca 30Nm und dann einen von 30/40Nm-bis ca.200Nm.Carolus by Gedore ist auch ganz gut.
Gruß Mario
 
Hallo,

ich verwende schon länger einen Proxxon. Bislang hab ich es noch nie geschafft damit ein Gewinde zu zerstören. Bin allerdings ausser bei den Oben genannten Fällen noch nie auf die Idee gekommen ihn bei jeder Schraube zu benutzen. Unter 10 NM vertrau ich eher auf mein Gefühl ais auf ein "Knack".
Verloren hab ich auch noch kein Teil. Ich hab noch keine einzige Schraube an meiner BMW tauschen müssen (ausser der Pleuelschrauben und Bremsscheibenbolzen ok)
Kann also Proxxon empfehlen.

Gruß
Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verwende schon länger zwei Schlüssel von Proxxon,
3/8" für gelegentlichen Einsatz am Zweirad
1/2" fürs Gröbere.
Beide überzeugen mich für ihren Preis immer noch.
Davor hatte ich einen 1/2"-Schlüssel aus ähnlichem Preissegment;
den hats nach einigen Jahren beim Anziehen eines Autorads zerlegt...
 
Hei,
Später wurde für nahezu jede Schraub-Verbindung ein Drehmoment vorgegeben.
Warum? Den Schraubern gemeinhin sind die handwerklichen Fähigkeiten abhanden gekommen...
Mit Verlaub, das halte ich für eine ziemlich gewagte Behauptung :aetsch:

Es dürfte eher so sein, dass immer mehr Werkzeuge mit elektrischem oder pneumatischem Antrieb eingesetzt werden - und dann ist es in der Tat sinnvoll, das Drehmoment vorzugeben statt sich auf das Handgelenk zu verlassen.

Zur Sache: Ich habe ebenfalls 2 Drehmomentschlüssel, einen mit 3/8" Antrieb für alles "normale" und einen mit 1/2" Antrieb fürs Grobzeug.

Auf der "irgendwann-vielleicht-mal-kaufen"-Liste steht noch ein kleiner Drehmomentschlüssel mit 1/4" Antrieb, aber wirklich gebraucht - im Sinne von "hätte ich den gehabt, dann wärs nicht kaputt gegangen" - hatte ich sowas auch noch nicht.
 
Genau das stützt meine Aussage mit dem Verlust der HANDwerklichen Fähigkeiten...
... ist also jemand, der eine Schraube nicht mehr per Hand anzieht, kein HANDwerker mehr?

Hm. Diesen Standpunkt teile ich sicherlich nicht.

PS. Wenn Du mich zitierst, dann bitte korrekt: also den ganzen Satz im Zusammenhang und nicht nur Teilsätze. Danke.
 
[...]
Gibt es Erfahrungen mit Proxxon MC30?
[...]

Hi,
hab ich, nutz ich, bin zufrieden.

Neben einem guten 1/2" Hazet 20-120 NM habe ich mir den 1/4" MC30 für die kleinen NM-Bereiche zugelegt. Nehm ich immer dann, wenn explizit auf eine NM-Angabe verwiesen wird (hab ich früher alles nur mit der Hand gemacht). Ob der Wert nun ganz genau ist, ist mir an der Stelle eher von sekündärem Interessen, mir geht es mehr darum, nicht komplett daneben zu liegen.

Was ich bemängel ist die etwas "ungenaue" Ablesung des eingestellten Wertes. Da bin ich einfach von dem Hazet-Teil schwer verwöhnt. Für unsere Nebenbeitätigkeiten finden ich Preis/Leistung aber gut und würde es immer wieder empfehlen.

BMW_R100GS_2014-01-20_11.jpg

Hans
 
Also für Ölwechsel und Ventile-Einstellen, braucht es an sich keinen Drehmomentschlüssel.
Der kann für Anfänger aber hilfreich sein um zu lernen "wie fest sind den 20Nm"

Es wird hier im Forum immer wieder über typische Schäden berichtet, die genau aus dieser Denkweise resultieren: Herausgezogener zentraler Stehbolzen der Ventildeckelbefestigung, krumm gezogene Dichtflächen Ventildeckel-Zylinderkopf, vermurkste Kontermutter der Ventileinstellschraube, kaputte Gewinde am Ölablass des HAG, usw.

Und nicht immer waren es die unerfahrenen Hobbyschrauber! Selbst erlebter Profipfusch: Meine erste R100R war genau 1x in der Händlerwerkstatt. 1992 zur 1000 KM - Inspektion. Beim nächsten selbst durchgeführten Ölwechsel musste ich völlig sinnlos angeknallte Öleinfüll- und Ablassschrauben feststellen. Seitdem mache ich das selbst. Letzten Herbst habe ich eine R100GS PD gemacht, die hatte 16 TKM/1. Hand und war glaubhaft und nachvollziehbar immer beim Händler gewartet worden. Da war wirklich jede Schraube, die im Rahmen der Inspektionen angefasst wird viel zu stark angezogen! Unten ein ein Foto vom plattgedrückten AL-Dichtring der Motoröl-Ablassschraube. Die Ölablassschrauben am Motor und am HAG habe ich nur nach Anheizen vorsichtig aufbekommen. Beide Gewinde hatten trotzdem was abbekommen (Verschlußschrauben waren danach schwergängig). Zum Glück konnte ich die Gewinde mit einem Gewindeformer wieder zurechtdrücken.

Zur Frage nach dem DMS:

Proxxon baut m.E. durchaus brauchbare Werkzeuge. Meine ersten DMS waren drei Proxxon. Später hab ich mir dann Markenwerkzeug von Stahlwille zugelegt. Die guten alten Manoskope mit der schnellen Schiebeeinstellung, Die übrigens auch nicht zurückgestellt werden müssen Teilweise neu aus alten Lagerbeständen (BW), auch mal gebraucht. Als ich die geprüft habe waren die alle auch nach Jahrzehnten noch sehr genau. Bei der Gelegenheit habe ich auch die Proxxon geprüft. Zwei waren ok. Der dritte Proxxon mit Einstellbereich 20-100 NM zeigte gefährliche Abweichungen. Beim Startwert von 20NM passte noch alles, danach gab es einen exponenziell ansteigenden Fehler Bei Einstellwert 60NM lag der Auslösewert schon bei 95 NM! Gut, diese Erfahrung bezieht sich auf einen ca 25 Jahre alten Proxxon, der nie gewartet wurde und der in dieser Form nicht mehr gebaut wird.

Fürs Schrauben am Auto und Motorrad braucht man m.E. drei DMS. Einen kleinen bis ca. 20 NM einen mitleren bis vielleicht 60 NM und einen großen bis ca. 200 NM. Wenn man dem großen Prügel an kleinen Schrauben rumwerkelt, wird es oft platzmäßig eng und das Risiko, dass man nach dem Auslösen nicht gleich entlastet sondern zu viel Drehmoment nachdrückt ist beim langen Hebel größer.

Neben dem oben bereits erwähnten Zurückstellen ist es bei selten genutzten DMS sinnvoll, vor Gebrauch ein paar leere Auslösungen im Schraubstock vorzunehmen.

Grüße
Marcus

DMS kontrollieren
32001839ds.jpg
AL-Dichtring Motor-Ölablass bei werkstattgewarteter GS PD
29933990nc.jpg
Gewindeformer
29933991fp.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen.

30 Jahre habe ich mit 2 normalen Drehmoment Schlüsseln geschraubt.
Inzwischen habe ich einen elektronische Adapter der aus jeder normalen Ratsch einen Drehmomentschlüssel macht
.
Allerdings beim Räder Wechsel nehm ich immer noch den grossen

Gruss Jochen
 
Hallo,

der eine oder andere hat vielleicht (wie ich) den Bedarf, gelegentlich auch mal ein Linksgewinde kontrolliert anzuziehen.

Das geht in aller Regel nicht mithilfe der ggf. eingebauten Umschaltknarre.

Da der kontrollierte Anzug konstruktionsbedingt in den meisten Fällen nur in einer Drehrichtung funktioniert, braucht es für Linksgewinde einen durchgehenden oder durchsteckbaren Vierkant.
 
vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. Nehme erstmal mit, dass es in den meisten Fällen nicht auf einen Nm ankommt, sondern um die richtige Größenordnung.

Da wir schon mal dabei sind - ich werde aus der Anzugsdrehmomenttabelle am Anfang des WHB nicht ganz schlau. Es gibt ja ganz schöne Unterschiede in den Vorgaben je nach Festigkeitsklasse. Ist die Festigkeitsklasse immer am Gewinde angegeben?
 
Ich hatte mir mal einen Drehmomentschlüssel auf die schnelle von einem Arbeitskollegen ausgeliehen. Der war von Gedore, also ein richtig gutes Teil. Er hat ihn nur zum Räder anziehen an seinen PKW's benutzt. Also war der Wert IMMER eingestellt. Viele Jahre lang. So einem Teil würde ich niemalsnicht trauen. Nach benutzung IMMER schön entspannen. Ich habe mir dann einen von Proxon geleistet und er macht das, was ich ihm sage, oder besser gesagt, einstelle.

Beste Grüße,
Albert
 
Hai MaMfred
Nur wer mit seinen Werkzeugen spricht, kann gutes damit tun. Und solltest du wirklich mit Werkzeugen sprechen, wird dies wohl nichts gutes/ angenehmes sein.
Alte Meckerbacke.

Hab dich lieb )(-:
Albert
 
Aha. Du sprichst mit Werkzeugen?
Jeden Abend Besuch von grünen Männchen?
Du hörst Stimmen aus der Steckdose?:D

Ich kenne einen guten Arzt

Manfred:&&&:

Manfred,

Du sprichst nicht mit Werkzeugen, hast keine Grünen Männchen als Freunde und Deine Steckdosen sind immer belegt?(

Schnell zum Arzt:oberl:

:&&&:
 
Hallo zusammen,
ich habe mir für diese Saison vorgenommen, etwas mehr selbst zu schrauben. Da stellst sich die Frage des geeigneten Drehmomentschlüssels (ihr seht, ich stehe noch ganz am Anfang :-).
Nach den ersten Recherchen wurde mir klar, dass wohl mehrere Schlüssel benötigt werden, um die unterschiedlichen Drehmomentbereiche abzudecken.
Da diese Frage regelmäßig auftaucht, habe ich sie vor ein paar Jahren in einem Datenbank-Dokument beantwortet: klick

Gruß,
Florian
 
Moin!

Habe drei Proxxon Drehmomentschlüssel.
Den Kleinen, Mittleren und den Größeren bis 200Nm.
Bin absolut zufrieden.
 
Hallo,
tja....ebenfalls drei Proxxon Drehmomentschlüssel. Habe ich damals als Komplettangebot bei einem Händler in Heidelberg (Werkzeug-entenmann) bestellt.
Absolut zufrieden damit.

Gruß
Klaus
 
Natürlich landet man sehr schnell bei den teuren und guten deutschen Marken wie HAZET, GEDORE, STAHLWILLE.
Preisfüchse favorisieren PROXOON.

Hier mein Tipp: Aus der alten deutschen Werkzeug- und Stahlstadt Remscheidt kommt der kalibrierte, mit Prüfprotokoll und mit Umschaltknarre für RECHTS- und LINKSBETRIEB versehene
FAMEX-DREHMOMENTSCHLÜSSEL mit 3/8 Zoll Antrieb. Kalibriert ist er für Rechtsanzug.
Er hat eine eingravierte laufende Seriennummer.
Hört sich nach 200 Euroklasse an?
Falsch!
Mit 60 Euro ist man dabei. Der Messbereich geht von 20 - 110 Nm.

Es gibt auch eine kleinere und eine größere Version.
FAMEX ist wohl eher eine Werkzeughandelsgesellschaft. Ganz egal, wo die Dinger tatsächlich gebaut werden: sie werden auf jeden Fall in Deutschland kalibriert und kontrolliert und haben ein Superfinish.
Man kann sie im Netz bei den üblichen Verdächtigen oder direkt im FAMEX-Shop kaufen.
Ich nehme nichts anderes mehr!

Jan

Jan
 
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