Erfahrung R100R Classic

Reimund

Schnellreh
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07. Sep. 2013
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an den Alpen
Ich beschäftige mich ein wenig mit der R100R Classic. Finde, es ist ein interessantes Modell, das mir gefallen könnte.

Der Unterschied zur R100R ist ja wohl nur optisch. Wäre jemand hier, der mir seine Erfahrungen insbesondere mit der Elektrik und der Zuverlässigkeit des Paralevers teilen könnte. Vielleicht gibt es ja auch noch andere Dinge, auf die ich achten sollte.

vielen Dank
Reimund
 
Servus Reimund,

die Elektrik der R100R ist nicht weniger zuverlässig als z. B. die einer R80ST oder die einer GS - aber auch nicht mehr - eigentlich kein Wunder, denn sie ist ja (fast) baugleich.

Der Paralever ist sicher etwas "anfälliger" als ein Monolever. Das wirkt sich aber erst bei hohen bis sehr hohen km-Leistungen aus. Wenn das Schiebestück der Kardanwelle gut geschmiert ist und die (richtigen) Getriebelager i. O. sind, passiert nichts (an meiner GS habe ich das Schiebestück gefettet und nach 3 Jahren und knapp 20.000 km geprüft: war noch immer gefettet, leichtgängig und problemlos).

Auf was ist zu achten?
Die Plastikteile um den Scheinwerfer herum scheinen nicht besonders stabil zu sein. Ich hatte schon 3 "Armaturenbretter" bei denen die Gewinde abgebrochen/ausgerissen waren. Vielleicht lag's aber auch an den Bastelversuchen der Vorbesitzer, die mit der Optik nicht zufrieden waren und etwas "verbessern" wollten und dabei dann wild 'rumgeschraubt haben.
Die vorderen Blinkerhalter, diese silbernen Plastikhalter (bei der Classic schwarz lackiert) sind ziemlich labil und nach meiner Meinung billig lackiert. Das trifft aber eigentlich für alle Plastikteile zu.

Ansonsten ist die "R" eine GS mit anderen Federelementen, Bremsen, einem kleineren Vorderrad und anderen Anbauteilen. Also nichts anderes und nichts besonderes :gfreu:

Wenn Du willst, komm' vorbei und schau dir meine R nochmal an. Bei der Gelegenheit kann ich dir zu den Plastikteilen noch etwas sagen und zeigen.

Gruß
Eckhard
 
Auf was ist zu achten?
Die Plastikteile um den Scheinwerfer herum scheinen nicht besonders stabil zu sein. Ich hatte schon 3 "Armaturenbretter" bei denen die Gewinde abgebrochen/ausgerissen waren. Vielleicht lag's aber auch an den Bastelversuchen der Vorbesitzer, die mit der Optik nicht zufrieden waren und etwas "verbessern" wollten und dabei dann wild 'rumgeschraubt haben.
Die vorderen Blinkerhalter, diese silbernen Plastikhalter (bei der Classic schwarz lackiert) sind ziemlich labil und nach meiner Meinung billig lackiert. Das trifft aber eigentlich für alle Plastikteile zu.

die Vorbesitzer sind unschuldig, die Dinger reißen von selbst aus.

Worauf achten? Das Übliche wie an allen BMW´s. Und sonst:
  • Lack an den Plastikteilen (Batteriedeckel, Kotflügel vorne) blättert gerne.
  • Der Hintere Kotflügel ist gerne an der Vorderseite vom Reifen angescheuert, der Kotflügel aus aus der vorderen Halterung rutscht und ihn dann gegen den Reifen drückt.
  • Elektrik ist unproblematisch. Je nach Alter sollte man mal die Silentgummis unter der Diodenplatte, die Verkabelung der Diodenplatte und den Anlasser wg. abfallender Magnete checken. bei den Paralevern nach 91 mit den Lego-Blinkern ist der Kabelbaum recht fett und scheuert bei ungünstiger Verlegung am Tank. Tank abnehmen und checken.
  • Bei allen Paralevern sollte man das Getriebe in Beobachtung halten (vorderes Abtriebswellenlager). Die R hat weniger Problem als die GS. Gleiches gilt für die Verdrehung und Gelenkschäden an der Paralever-Welle.

Ich hab meine R100R seit 1992. War eine der Ersten. Hat nie Probleme gemacht. Der Serienlenker ist Geschmackssache und taugt nicht jedem. Über die Jahre sind noch bis auf die Basic alle Paralever - Modelle dazugekommen (GS mit und ohne Wasserrohr, PD, Mystic). Am liebsten fahre ich eigentlich die GS ohne Wasserrohr. Frag mich nicht genau warum, eigentlich ist die R100R ja das gleiche Mopped nur mit besserer Bremse vorne und kleinerem Vorderrad. Aber die GS taugt mir am meisten.

Die R100R bekommt man gebraucht sehr viel leichter mit wenig KM und gutem Zustand als die GS. Dann aber bitte genau auf Standschäden im Kraftstoffsystem achten (Rost am Tankboden, Lochfraß und Ablagerungen in der Schwimmerkammer).

Grüße
Marcus
 
Moin,

das mit den Plasteteilen kann ich so nur bestätigen. Hatte bei meiner ersten R100R Lackabplatzer am vorderen Schutzblech+einem Seitendeckel+auch die vorderen Blinker waren nicht wirklich schön. Das mit dem miesen Lack liegt vermutlich daran das die verwendeten Lacke nicht wirklich optimal für Plaste sind bzw. der Härter im Lack. Hat mir mein Cousin so erklärt der ist Lakierer. Kommt wohl bei älteren Lacken auf (vorallem) "weicheren/flexibleren"Plasteteilen öfter vor. Neu lackiert+Ruhe ist. Hab ich bei meiner jetzigen R80R auch so gemacht.
Das Amaturenbrett hab ich gegen eins von Hofe ersetzt. Das Kunststoffteil war zwar soch halbwegs heile aber das ist nur eine Frage der Zeit bis da was in dutt geht.

Gruß
Carsten
 
Irgendetwas mache ich falsch!
Keine Lackabplatzer, keine gebrochenen Armaturenbretter.
Elektrik scheuert nicht am Tank.
Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich erst 145.000 km damit gefahren bin,
Eckhard schrieb ja: Das wirkt sich aber erst bei hohen bis sehr hohen km-Leistungen aus.
Die vorderen Blinkerhalter habe ich einfach abgebaut, die Blinker halten auch am darunter liegenden Blech. Es gibt aber auch schöne Halter aus VA.
Die Batterie ist schon während der Garantiezeit aus der Halterung gesprungen und hat den Kotflügel an den Reifen gedrückt.
Kardanwelle, Kupplungszug und Reifen (sogar mehrfach:schimpf:) musste ich schon wechseln.
 
Die Getriebe scheinen beim Paralever aufgrund des "trockenen" Kardans und des verdrehanfällugen Euckdämpfer höher belastet zu sein. Hierdurch entstehen unrunde Drehschwingungen durch nicht mehr lagegleiche Kreuzgelenke.

Das Staburagsen ist beim Paralever meiner Meinung nach unnötig, weil keine nennenswerte Längenanderung vorhanden ist.

Die Erforderniss des Staburagsens ist bei den 2V Ziegeln gegeben, diese haben 1. die Fehlkonstruktion nur eines Kreuzgelenkes der Kardanwelle und 2. die Nutzung des Endstücks der Kardanwelle am HAG -Eingang als Längenausgleich.

Beim Kabelbaum meiner GS hat es ca. 10 Jahre bis zum ersten Bruch in Lenkernähe gedauert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den Paralevern nach 91 mit den Lego-Blinkern ist der Kabelbaum recht fett und scheuert bei ungünstiger Verlegung am Tank. Tank abnehmen und checken.

Grüße
Marcus

Kann man hier schön erkennen: Link


[...]
Das Staburagsen ist beim Paralever meiner Meinung nach unnötig, weil keine nennenswerte Längenanderung vorhanden ist.
[...]

Interessante These, aber: Als ich meine Kardanwelle ausgebaut hatte, hatte ich sie mal am Getriebe angeschlossen mit der Schwinge ohne HAG hoch und runterbewegt. Je weiter man die Schwinge nach unten gewegt, um so mehr "wandert die Welle nach innen". Die Aussage oben kann ich so nicht bestätigen und hier auf dem dritten Bild sieht man (leider unscharf), wie sich das Fett herausarbeitet.

Hans
 
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