Fahrwerksunruhen R100GS

mk66

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24. Apr. 2007
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Hallo zusamen,

ich habe ein Problem mit meiner R100GS BJ. 1990 aus der ersten Serie mit kleiner Lenkerverkleidung.

Die GS wirkt in manchen Situationen etwas instabil: Überfahren von Längsrillen, Bodenwellen in Schräglage usw., führen im Bereich ab 80 Km/h zu leichtem Rühren im Lenker. Wenn mal gezielt bei Geschwindigkeit über 80 Km/h einen leichten Impuls auf den Lenker gibt, gibt es ein unangenehmes Rühren im Fahrwerk, das zwar wieder abklingt, mich aber trotzdem stört.

Meine R100R haben das so nicht. Aber die haben ja auch eine andere Fahrwerksgeometrie mit anderen Reifengrößen. Was mich wundert: Auch meine beiden anderen GS (eine PD aus 1992 und eine "Wasserrohr" - GS aus 1994), machen einen wesentlich stabileren Eindruck. Gab es mit der Überarbeitung 1991 stabilisierende Maßnahmen am Rahmen? Oder macht spielt das Zusatzgewicht und die Aerodynamik der PD oder Wasserrohrverkleidung eine Rolle?

Woran liegt das, bzw. wie und wo soll ich suchen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Bereits geprüft habe ich folgendes:
  • Korrekter Anzug aller relevanter Schrauben (Heckrahmen, Motorbefestigung, Gabeklemmung, Sabi) -> alles OK
  • Kompletten Radsatz gegen den einer anderen GS getauscht -> keine relevante Verbesserung
  • LKL: kein Rasten und kein Spiel festgestellt
  • Paralevergelenk, Schwingenlager:Beim Rütteln am Rad kein Spiel festgestellt (gibt es da eine richtige Prüfmethode?)

Aus dem Bauch raus hätte ich mir ein lockeres Praleverlager vorstellen können. Dies wurde vor 10 Jahren durch eine Fachwerkstatt ersetzt und hat mittlerweile ~50 TKM runter. Oder doch das LKL?

Hat jemand einen Tipp?

Grüße
Marcus
 
Das Lenkkopflager soll nicht nur rast- und spielfrei sondern auch „leicht schwergängig“ sein. Ich ziehe dazu die 36er Hutmutter ordentlich fest. Die 107 Nm aus dem WHB sind witzlos.

Sollte am LKL alles Ok sein, würde ich auch auf die Reifen tippen.

Thema Fachwerkstatt und Paraleverlager: Wenn die es nach WHB montiert haben, kann es natürlich schon wieder kaputt sein. Im WHB steht sinngemäß „mit 5 Nm vorspannen, lösen und mit 7 Nm festziehen“. Das ist Blödsinn und überlastet das Lager.
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Reifen auf welcher Maschine und wie alt?

Conti CTA2 dieses Jahr beide neu (DOT müsste ich nachschauen). Aber das Problem hatte ich mit dem Testwese montierten Radsatz der PD auch (Heidenau K60 Scout von letztem Jahr).

Grüße
Marcus
 
Das Lenkkopflager soll nicht nur rast- und spielfrei sondern auch „leicht schwergängig“ sein. Ich ziehe dazu die 36er Hutmutter ordentlich fest. Die 107 Nm aus dem WHB sind witzlos.

Hatte meine Brotdosen-GS auch mal. LKL war etwas zu locker.

Hallo,

Danke für die Hinweise auf das LKL. Ich hatte es für unverdächtig gehalten weil es kein spiel hat (auch nicht wenn man mit zwei Personen prüft - einer Rüttelt nur dran, der andere prüft mit dem Finger auf Spiel). Aber es ist schon sehr leichtgängig....

Dann mach ich mich morgen mal an das LKL. Ist noch die "Alte" Einstellmimik.

Grüße
Marcus
 
Thema Fachwerkstatt und Paraleverlager: Wenn die es nach WHB montiert haben, kann es natürlich schon wieder kaputt sein. Im WHB steht sinngemäß „mit 5 Nm vorspannen, lösen und mit 7 Nm festziehen“. Das ist Blödsinn und überlastet das Lager.

Hallo Frank,

die hat damals die Fa. Wank im Rahmen eines Motorumbaus eingesetzt. Die sind für mich bezüglich der Arbeitsleistung eigentlich über alle Zweifel erhaben.

Zur Prüfung der Paralver-Lager müsste ich die Schwinge ausbauen, da warte ich noch auf die trüben Herbsttage, wenn das Fahren keinen Spass mehr macht.

Grüße
Marcus
 
ich habe ein Problem mit meiner R100GS BJ. 1990 aus der ersten Serie mit kleiner Lenkerverkleidung.

Hallo Marcus,
leider hast Du nicht geschrieben, ob das schon immer so war oder ob es erst jetzt bzw. in letzter Zeit erst aufgetreten ist.

Hinweis: meine R80GS (mit 19" V-Rad, die Du gefahren hast) war schon von Anfang an empfänglich für Anregungen von außen. Und das besonders mit den sehr handlichen Conti Trail Attack. Mit den BT 45 lief sie stabiler. Die gleiche Erfahrung habe ich auch bei der R100R gemacht. Hier im Vergleich mit den Conti Road Attack.
...und bei beiden Motorrädern war ganz sicher alles i. O.

Grüße
Eckhard
 
Hallo,

Danke für die Hinweise auf das LKL. Ich hatte es für unverdächtig gehalten weil es kein spiel hat (auch nicht wenn man mit zwei Personen prüft - einer Rüttelt nur dran, der andere prüft mit dem Finger auf Spiel). Aber es ist schon sehr leichtgängig....

Dann mach ich mich morgen mal an das LKL. Ist noch die "Alte" Einstellmimik.

Grüße
Marcus

Das reicht nicht zum testen Marcus.
Am besten ziehst du einen Handschuh aus und bremst mal mehrmals bei Tempo 60 bis 80, die linke Hand zwischen oberer Gabelbrücke und Lager!
Dann spürst du das Spiel wenn vorhanden.
Ich tendiere auch zu etwas straffer beim LKL.
Probier einfach mal aus.

Gruß
Kai
 
Hallo,

vielen Dank, ihr hattet mit dem LKL recht! Ich habe es heute etwas straffer gestellt und schon war das Problem mit dem Rühren weg. Das konnte ich mir so gar nicht vorstellen weil ich an der Stelle so überhaupt kein Spiel spürte:pfeif:

Wobei der Kai vermutlich mit seiner Prüfmethode recht hat, das muss ich mal ausprobieren ob ich da mit meinen Fingern beim Fahren hinkomme.

Ich muss zugeben, dass das LKL nicht zu meinen Lieblingsbaustellen gehört, Vielleicht muss ich da auch bei den anderen mal nachschauen.

Vielen Dank an alle für die konstruktiven Tipps!

Grüße
Marcus
 
Emil Schwarz empfiehlt das LKL so einzustellen das es beim Lenkeinschlag im ersten Drittel nicht von alleine bis zum Anschlag fällt, also durchaus straff.
 
Emil Schwarz empfiehlt das LKL so einzustellen das es beim Lenkeinschlag im ersten Drittel nicht von alleine bis zum Anschlag fällt, also durchaus straff.

Guter Hinweis,
ich hatte das Vergnügen Emil Schwarz vor 3 Wochen kennenzulernen. Was er zu erzählen wusste hat mich beeindruckt. Bei Fahrwerkproblemen, die nicht durch simples Einstellen zu beheben sind würde ich ihn aufsuchen, er passt seine Lager an den Einbauort individuell an.
 
Hallo,

vielen Dank, ihr hattet mit dem LKL recht! Ich habe es heute etwas straffer gestellt und schon war das Problem mit dem Rühren weg. Das konnte ich mir so gar nicht vorstellen weil ich an der Stelle so überhaupt kein Spiel spürte:pfeif:

...

Das LKL ist keine triviale Baugruppe, sondern die wichtigste am Motorrad.
Wenn man beim Rütteln an den Gabelholmen Spiel fühlt, ist es eigentlich schon zu spät.
Die Kegelrollenlager funktiionieren nur mit einer leichten Vorspannung vernünftig.
Alle Beschreibungen zum Einstellen sind gut und schön; aber manchmal hilft ein Quentchen mehr oder weniger zum entscheidenden Schritt.
Zu viel Vorspannung spürt man leicht beim Drehen des Lenkers, aber zu wenig nur beim Fahren...
 
...und bei frisch montierten LKL nach einiger Zeit unbedingt nachstellen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die neuen Lagerschalen fast immer ein kleines Stück setzen...
 
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