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Federbein defekt, fahren ohne Öl

Seit
29. Okt. 2014
Beiträge
107
Ort
im Allgäu
Hallo,
eine dringende Frage an die Fachleute. Mein Federbein hat in den letzten zwei Tagen mehr oderr weniger sein gesamtes Öl über die Schwinge und das Hinterrad ergossen. Bei jeder stärken Bodenwelle habe ich den Eindruck die Feder geht auf Block, es gibt einen relativ harten Schlag.
Meine Frage daher, kann ohne Dämpfer gefahren werden, bzw. wie lange geht das gut? Und wieso habe ich den Eindruck daß der Federweg kürzer ist als mit Dämpfung?
Hat jemand damit Erfahrung?
Es handelt sich um eine R 80 GS Bj. 91.
Vielleicht zur Ergänzung, ich komme hier an keinen Ersatz, bin in Argentinien unterwegs.
Grüße nach Hause, Werner
 
Hallo,

Meine Frage daher, kann ohne Dämpfer gefahren werden, bzw. wie lange geht das gut? Und wieso habe ich den Eindruck daß der Federweg kürzer ist als mit Dämpfung?
Hat jemand damit Erfahrung?
Es handelt sich um eine R 80 GS Bj. 91.
Vielleicht zur Ergänzung, ich komme hier an keinen Ersatz, bin in Argentinien unterwegs.
Grüße nach Hause, Werner

Natürlich geht die ohne Dämpfung schnell auf Block ! Das federt "ungebremst" einfach durch. Mach langsam...... rechne damit dass das Federbein auch brechen kann oder krumm wird. Das ist gefährlich !
Argentinien ist nicht ausserhalb der Welt. Bei der nächste größeren Stadt würde ich das Internet bemühen und irgend ein gebrauchtes oder neues Federbein das passt besorgen.

Gruß
Kai
 
Hallo Werner,

in welcher Ecke von Argentinien treibst Du Dich denn rum? Es gab mal hier im Forum einen User aus Cordoba und ich habe Verbindungen nach San Francisco.

Wie die Vorschreiber schon richtig geschrieben haben: Fahren ohne Dämpfung, also hydraulischer Bremsung der Federbewegungen, ist möglich aber auch sehr gefährlich.

Wenn gar nix anderes Möglich ist, würde ich eine starre Verbindung zwischen oberer und unterer Federbeinbefestigung, z. B. durch ein Rohr in das oben und unten eine Bohrung eingebracht wird, herstellen. Das Fahren mit dem "Starrrahmen ist dann zwar nicht gerade komfortabel aber nicht ganz so gefährlich wie mit Feder ohne Dämpfung.
 
Hi Werner,

ich hab mir mal in der Türkei den Stossdämpfer von einem Auto einbauen lassen. Ich hab halt mit dem Werkstattbesitzer geschaut, was so rumliegt, was halbwegs passendes passend gemacht und weiter gings.
Also nur den Dämpfer, Feder etc. wurden weiter verwendet.

Gruß Holger
 
...Mein Federbein hat in den letzten zwei Tagen mehr oderr weniger sein gesamtes Öl über die Schwinge und das Hinterrad ergossen. Bei jeder stärken Bodenwelle habe ich den Eindruck die Feder geht auf Block, es gibt einen relativ harten Schlag.
Meine Frage daher, kann ohne Dämpfer gefahren werden, bzw. wie lange geht das gut? Und wieso habe ich den Eindruck daß der Federweg kürzer ist als mit Dämpfung?
Hat jemand damit Erfahrung?
Es handelt sich um eine R 80 GS Bj. 91.

Leider ist das der typische Fehler aller BMW Serienfederbeine für die GS. Erst die Basic hatte etwas brauchbares. Ich kann nur raten, die Feder maximal vorzuspannen und ggf. die Federwindungen im Bereich des Dämpferrohrs mit einer straff anliegenden Schnur zu umwickeln. So bekommst Du etwas "Reibungsdämpfung". Damit kann man laaangsam fahren.

Wenn der Dämpfer sein Öl ausgespuckt hat, geht auch die pneumatische Federwirkung des Stickstoffpolsters verloren - deshalb weniger Federwirkung.
 
Nimm die hier geäußerten Warnungen unbedingt ernst! Ein defekter Stoßdämpfer hat mir auf einer Reise mal den Seitenwagenrahmen an der Schwingenlagerung durchgerissen (orig. russisches Federbein an einem ISH-Jupiter SW). Das hat dann ein Eisenbahner mit schwerem Gerät geschweisst.
Du kannst an deinem BMW-Federbein leider nichts selber reparieren. Dass die Empfehlung, in der Not auf "Starrrahmen" umzubauen gut ist, bezweifle ich. Schläge, die völlig ungefedert ins Material geleitet werden, können Schäden anrichten, die deine Reise beenden.
Versuche dir Ersatz zu besorgen, und bis dahin alle Pisten (wenn möglich) zu meiden...

Alles Gute, Jan
 
Ich hab' mich schon mal aus Jordanien heimgerettet, indem ich (gefühlt) etwa 50 billige Paar Socken vom lokalen Basar zwischen die Federwindungen geknotet habe.

Nicht gerade Öhlins-Standard und der "Zugstufe" hilft's wenig, aber es ist wenigstens das harte Durchschlagen und so viel "Schaukelpferd" verschwunden, daß vorsichtiges Weiterfahren (~80 km/h) ungefährlich möglich war.
 
Danke für die vielen Ratschläge.
Zunächst, ich bin in der Gegend von San Pedro de Atacama.
Hier werden die auch repariert. Hat jemand Mal schon eins reparieren lassen?
Ich habe sie maximal vorgespannt. Fahren geht auf guten Straßen ganz gut, schwingt halt ziemlich.
Fragt sich ob eine Reparatur ein Versuch wert wäre. In Argentinien ist offenbar wie in Chile kein Ersatz zu bekommen.

Werner
 
Lass es reparieren!! Schlechter kann es nicht werden.
Immer noch billiger wie die möglichen Folgeschäden am Motorrad und an Dir!
Ein Rahmenbruch ist das Ende deiner Reise genau wie ein Beinbruch von Dir. Ein übersehenes Loch hinter ner Kurve,
eine Notbremsung in leichter Schräglage mit aufschaukeleien von 50 Kg Gepäck........
Das kriegste nur mit Glück kontrolliert.

Ich drücke Dir die Daumen

Kai
 
Hallo Werner,

ich kann auch nur raten das Problem nicht zu unterschätzen. Bei uns ist das nach ca, 1000km "vorsichtigen" Fahren passiert. Das ungedämpfte Ausfedern hat den Zapfen am Endantrieb rausgebrochen, das ist dann richtig unschön :-)
P1040026.jpgP1040102.jpgKenia-Nanibia_0956.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
...Hat jemand Mal schon eins reparieren lassen? Ich habe sie maximal vorgespannt. Fahren geht auf guten Straßen ganz gut, schwingt halt ziemlich. Fragt sich ob eine Reparatur ein Versuch wert wäre.

Der Dämpfer ist nicht reparierbar und kann nur am Stück getauscht werden - was ohne Spezialfederspanner eine gefährliche Frickelei* ist und sich nicht lohnt. Ich würde immer ein Zubehörfederbein - was immer zu bekommen ist - kaufen. Schlechter als BMW Serie kann das nicht sein. Bis dahin irgendwie "Reibungsdämpfung" nutzen.

* Ich habe das bei meinem ersten Dampferdefekt halb selbst und halb bei BMW gemacht. Das Federbein mit einer großen, stabilen Stahlbauzwinge gespannt, die Feder mit reichlich Rödeldraht zusammengebunden, dann das Federbein zerlegt. Der Zusammenbau war nicht mehr möglich, weil der Rödeldraht nicht gleichmäßig gehalten hat und der neue Dämpfer sich nicht mehr einfädeln ließ. BMW hat dann mit einem speziellen Federspanner die Feder zusammengedrückt und alles zusammengebaut. Ich beschreibe das hier als Notmaßnahme und rate dringend davon ab. Ich hab's halt versucht, mich aber sehr unwohl gefühlt, als der Draht nachgab.
 
Danke für die vielen Ratschläge.
Zunächst, ich bin in der Gegend von San Pedro de Atacama.
Hier werden die auch repariert. Hat jemand Mal schon eins reparieren lassen?
Ich habe sie maximal vorgespannt. Fahren geht auf guten Straßen ganz gut, schwingt halt ziemlich.
Fragt sich ob eine Reparatur ein Versuch wert wäre. In Argentinien ist offenbar wie in Chile kein Ersatz zu bekommen.

Werner

Hallo Werner,

Santiago de Chile, dort ist mir auch ein User bekannt und Cordoba (Argentinien) sind ca. 800km entfernt, also nicht gerade in der Nähe.

Wenn es ein SHOWA-Federbein ist, ist es reparierbar, wenn es ein BOGE ist, dann nicht.

In Chile gibt es HYPERPRO-Federbeine schick doch einfach dem User "Geraldo" eine PN.

Und auch Ersatz aus Deutschland per Luftpost ist gar nicht mal so teuer: ca. 50,-€.
 
Hallo,
eine dringende Frage an die Fachleute. Mein Federbein hat in den letzten zwei Tagen mehr oderr weniger sein gesamtes Öl über die Schwinge und das Hinterrad ergossen. Bei jeder stärken Bodenwelle habe ich den Eindruck die Feder geht auf Block, es gibt einen relativ harten Schlag.
Meine Frage daher, kann ohne Dämpfer gefahren werden, bzw. wie lange geht das gut? Und wieso habe ich den Eindruck daß der Federweg kürzer ist als mit Dämpfung?
Hat jemand damit Erfahrung?
Es handelt sich um eine R 80 GS Bj. 91.
Vielleicht zur Ergänzung, ich komme hier an keinen Ersatz, bin in Argentinien unterwegs.
Grüße nach Hause, Werner

Hallo Werner,

du kannst eine gewisse Strecke langsam ohne Dämpferöl fahren, mit den Effekten die du ja schon festgestellt hast, aber irgendwann wird die Kolbenstange oder das untere Dämpferauge abreißen.

Bist du im ADAC? Die schicken dir innerhalb von ein paar Tagen Ersatz inkl. Verzollung. Bist du in Zeitdruck?

In San Pedro Atacama gibt es wahrscheinlich nichts, das dir weiterhilft, aber Calama mit der großen Kupfermine liegt nicht weit.
Vielleicht solltest du dort dein Glück versuchen. Die Mechaniker in Suedamerika sind ganz gut im Improvisieren.

Gutes Gelingen!
 
...Wenn es ein SHOWA-Federbein ist, ist es reparierbar, wenn es ein BOGE ist, dann nicht. ...

Hallo Peter, kannst Du beschreiben, wie man das äußerlich erkennt? Insgesamt hat ja BWM drei unterschiedliche"OEM" Federbeine (zwei ohne, eines mit Dämpferverstellung) montiert, bevor mit der R80 GS basic das WP-Federbein kam.
 
Ich hatte dieses Jahr das gleiche Problem beim TET am 4. Tag.
Habe dann einen langen Spanngurt um den Endantrieb und oben um eine Gepäckträgerbefestigung mehrfach durchgeführt und damit das Federbein soweit vorgespannt, dass es nicht mehr komplett ausfedern konnte. Zusätzlich noch die Federvorspannung so weit wie möglich reduziert und mit weniger Luftdruck hinten gefahren.
Was soll ich sagen? Nichts von den ganzen hier geschilderten Horror-Szenarien ist eingetreten, ich bin damit den TET bis nach Griechenland und wieder zurück gefahren. Ein paar tausend Kilometer Gelände, teils auch ziemlich harter Tobak.
Geht schon, nur nicht bange machen lassen!

Bei mir war die Zugstufe kaputt, die Druckstufe ging anfangs noch leidlich, Für die Durckstufe also die Socken und für die Zugstufe den Spanngurt, dann ist der Kram einigermaßen entlastet und weiter gehts.

Den Gurt aber öfter kontrollieren, mir hat es ihn einmal durchgescheuert, da hat es mich im Gelände hochkatapultiert...%hipp%
Gefahren bin ich natürlich so, dass das "Klonk" vom Gurt möglichst selten kam, also im Gelände etwas moderater, und vor allem im Stehen. Nach einer Weile bekommt man das Auf- und Nieder vom Heck ganz gut in den Griff und kann so das völlige Ausfedern mit der richtigen Schwingung verhindern... Auf der Straße hatte ich gar keine Probleme.

Ich hänge mal ein paar Bilder an, auf zweien sieht man ganz gut, wo der Gurt langging.
 

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So, bin jetzt gut 1600 km mit dem defekten Federbein gefahren, auch wenn das manchmal ziemlich spaßfrei war. Das mit dem hochkatapultieren kann ich bestätigen. Kurven fahren ist eine Herausforderung, aber ausser den Passstraßen bis auf 4800 m sind es eher nicht so viele Kurven.
Zuverlässig weiss ich jetzt auch, dass es zumindest in Chile und Argentinien kein passendes Federbein auf Lager für die 2V GS gibt. Auch nicht gebraucht.
Auch nicht bei Touratech oder Wilbers, nicht in Peru und Bolivien. Die 2V GS wurde hier nie verkauft.
Man sieht aber viele GS LC!
Und hier werden alle Federbeine repariert, eben auch die der alten GS. In Santiago gibt es Leute die das wohl gut können. Auskunft u.a. einer BMW Werkstatt.

Hoffe aber Montag Ersatz aus Deutschland zu bekommen.

Grüße aus Chile,
Werner
 
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