Hallo,
ich hab an der schwarzen R100R ein Wilbers-Federbein und Wirth Federn in der Gabel. Das Wilbers-Federbein ist die Classic-Variante (schwarze Feder) mit Einstellmöglichkeit für Federvorspannung und Zugstufendämpfung.
Ich wollte eigentlich ein komfortables Federbein als Ersatz für das leicht defekte Showa-FB haben und hatte bei der Bestellung bei Wilbers entsprechend detaillierte Angaben gemacht (100% Solobetrieb Landstraße, komfortable Abstimmung erwünscht, Fahrergewicht vorsichtshalber eher tief gestapelt). Bekommen hab ich dann ein Federbein, das doch spürbar härter ist als das Showa FB. Und darüber hinaus noch ein paar mm kürzer war.
Auch die Wilbers-Federn in der Gabel sind steifer als die Serienfedern und zwar bereits in in der Federbasis nicht nur nur in der Progression. Zusammen doch ein spürbarer Komfortverlust auf schlechten Straßen.
Noch zum Verständnis: Meine zweite R100R hat erst ca. 4.000 KM runter. Fahrwerksmäßig Serie und neuwertig, ist sie für mich der Vergleichsmaßstab. Ich persönlich mag das "weiche" Serienfahrwerk auf den kleinen, oft schlecht ausgebauten Straßen die ich oft fahre. Es erinnert mich in positiver Art an alte Mittelklasse-Mercedes (W124, W123, /8).
Das etwas straffere Wilbers/Wirth Fahrwerk gefällt mir persönlich an der R100R nicht besser als das Serienfahrwerk und ist meiner Meinung nach auch nicht besser fahrbar.
Irgendwie ist das der gleiche Unfug wie bei den Autos. Die Leute "meinen", dass sie mit "harten" Fahrwerken besser/"sportlicher" fahren. Das Ergebnis sieht man, wenn man einen neuen Audi oder BMW fährt (muss gar kein Sportfahrwerk sein). Sowas hätten die Kunden früher den Verkäufern vor die Füße geschmissen. Aber heute steht ja der kollektive "Sport"-Wahn über allem, auch wenn dem bierbäuchigem Renter am Steuer des Sportline-Audi die Prothesen beim überfahren eines tiefergelegten Kanaldeckels wackeln. Bei den Motorrädern ist es insbesondere bei den Nachrüstlösungen nicht anders.
Grüße
Marcus