Hier kommt eine Auflistung möglicher Fehler in Valeo Anlassern und deren Ursachen.
Der "Standard-Fehler" beim älteren Valeo, es gibt sie bei unseren 2-Ventilern jetzt immerhin schon seit 31 Jahren, sind gelöste Magnete. Der Fehler macht sich durch langsamen Starterlauf oder gar durch Totalausfall bemerkbar, dann bricht die Batteriespannung zusammen und der Anlassermagnetschalter kann bei schwacher Batterie manchmal wie ein Maschinengewehr tackern.
Wenn sich nur ein Magnet gelöst hat, kann der Anlasser durchaus noch eine Weile arbeiten, er tut sich aber sehr schwer dabei und die hohen Ströme belasten die Batterie und auch die elektrischen Bauteile des Anlassers. Auf dem ersten Foto solch ein Fall. Manch einer hat in diesem Fall schon den gelösten Magneten mit 2-Komponentenkleber wieder befestigt, ich würde das sicher auch fernab der heimischen Werkstatt tun, aber heute gibt es neue Feldgehäuse mit zusätzlich geklammerten Magneten zu kaufen, denen ich den Vorzug gebe.

Hier so eine Klammerung:

Bei diesen hier bewegte sich nichts mehr:



Die Ursache für das Problem liegt in der Alterung des Klebers. Natürlich fallen nun die Magnete nicht nach einer festgelegten Zeit ab, es kommen da sicher auch noch weitere Faktoren wie Hitze und Starthäufigkeit dazu. Ich habe aber auch schon 30 Jahre alte Anlasser gesehen, bei denen die Kohlen komplett verschlissen waren, was auch ein häufiges Starten hinweist, und bei denen war die Klebung der Magnete noch ok.
Hier ein Bild von einer Anlasserkohle die "am Ende" ihrer Laufzeit keinen elektrischen Kontakt mehr zum Kollektor des Anlasserrotors geben konnte, Ich schätze die Laufleistung mit weit über 200.000km ein:

Bei 6mm Länge ist definitiv Schluss mit Lustig.
Der Fehler äußert sich durch ein leichtes klicken im Magnetschalter, das typische "Klack" findet nicht mehr statt weil der Magnetschalter zum durchziehen über die beiden Kohlen und die Wicklung des Rotor die notwendige Masse nicht mehr bekommen kann.
So sieht eine neuwertige Kohle aus:

Ein weiterer Fehler im Bereich der Kohlen ist recht selten und ist eigentlich nur als Folgefehler möglich, ein durchschmelzen der Punktschweißverbindung in der Zuleitung der Pluskohle:

Hier ist der Anschluss so heiß geworden, dass die Gummidichtungen miteinander und dem Kohlenanschluss vulkanisiert wurden. Normalerweise sind das drei getrennte Teile.
Die Ursache dazu findet sich an anderer Stelle und kommt nur bei den späteren Valeos aus polnischer Fertigung vor. Bei diesen kann sich durch starken Magnetismus des Rotors die Getriebeabdeckung lösen, diese verschweißt sich, nachdem sie den Schutzlack der Wicklung durchgescheuert hat, mit den Wicklungsdrähten und führt so zu einem Kurzschluss im Läufer. Dadurch bedingt fließt ein sehr hoher Strom durch die Bauteile und dann kann es zum auftrennen der Pluskohlezuleitung kommen. Der extrem belastete Magnetschalter lässt sich davon erstaunlicherweise kaum beeindrucken. Defekte im Magnetschalter sind bei allen Valeovarianten nicht auffällig.
Hier sieht man die angeschmolzene Getriebeabdeckung im Feldgehäuse, in der Mitte erkennt man das Zahnrad des Rotors:

Hier die beiden Teile nach dem trennen, man erkennt deutlich die durchgescheuerte Wicklungsisolierung:

Hier ein anderer Rotor, bei dem sogar ein Wicklungsdraht durchgeschmolzen ist:

Und hier erkennt man den Grund, warum dieses Problem bei den älteren Valeo (France) Anlassern nicht vorkommt: Links der neuere Läufer mit der offen zugänglichen Wicklung und rechts der "gute alte" Franzose mit einer vergossenen Wicklung, vermutlich auch mit magnetisch schirmender Funktion, denn bei diesen Anlassern habe ich noch nie eine gelöste Getriebeabdeckung gesehen:

Leider kommt es bei den gelösten Abdeckscheiben noch zu einem weiteren Kollateralschaden. Durch die sich drehende Abdeckscheibe wird der vordere Rand des Getriebegehäuses des Planetengetriebes so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass man selbst eine neue Abdeckscheibe nicht mehr festkriegt:

Kommen wir jetzt zu den Getriebeproblemen.
Der Valeoanlasser zeichnet sich gegenüber dem soliden Boschanlasser dadurch aus, dass der Rotor durch eine Getriebeuntersetzung erheblich schneller läuft und dadurch die doppelte Leistung abgeben kann ohne dabei die Batterie höher zu belasten.
Dieses Planetengetriebe besteht aus dem Sonnenrad auf der Rotorwelle, den drei Planetenrädern im Käfig der Abtriebswelle gelagert und dem außenliegenden Hohlrad, welches gleichzeitig das Getriebegehäuse darstellt.
Dieses Getriebe ist ab Werk mit etwas Fett geschmiert, welches je nach Belastung, Zeit und Hitze sich im laufe der Zeit verflüchtigt oder verharzt. In Extremfällen trocknet es vollständig ein und dann kommt es zu Getriebeverschleiß.
Hier sieht man zwei Planetenräder, rechts ein gutes und links eins mit verschlissener Buchse. Die Buchsen kann man auswechseln.

Bei den beiden Folgefotos habe ich die Auswirkung am geschlossenen Träger mal versucht zu verdeutlichen, man sieht, wie man das Zahnrad hin und her bewegen kann:


Mit diesem Verschleiß ist die Funktion des Anlassers noch gegeben, und wenn man das Getriebe neu fettet dürfte es noch eine Weile laufen, bis es dann zu diesen Folgeproblem kommt: Die Planetenräder verkeilen sich im Hohlrad und zerreiben dessen Zähne, und dann dreht der Anlassermotor frei durch:

Hier hilft dann nur ein neues Gehäuse. Zusätzlich kommt es dann u.U. zu Schäden am Sonnenrad welches fester Bestandteil des Rotor ist:

Auch die Planetenräder leiden dann unter Zahnausfall, ein Extremfall auf den folgenden Bildern. So der erste Anblick nach dem Öffnen:

Die komplette Abtriebswelle, ein Totalschaden:

Und hier die Bestandteile des Getriebes im Feldgehäuse durch den Magnetismus gut verwahrt:

Hier noch ein Ergebnis von Mangelschmierung:

Und zum Schluss noch ein Blick in ein erst 3 Jahre altes Getriebe eines Chinaclones. Hier hat sich die Verzahnung des Hohlrades nach so kurzer Zeit schon aufgelöst.

Interessant auch die einseitige "fliegende" Lagerung der Planetenräder, es geht also immer noch billiger...

Mein Tipp an alle die es sich zutrauen:
Hin und wieder mal den Valeo zerlegen, eine Anleitung dazu habe ich für die Datenbank geschrieben, und die Getriebeteile reinigen und fetten. Und bei der Gelegenheit prophylaktisch gleich das (intakte) Feldgehäuse gegen ein Neuteil tauschen. Wenn man das so alle 12-15 Jahre oder alle 100.000km (je nachdem was zuerst erreicht ist) mal macht dürfte es unwahrscheinlich sein, mit defektem Anlasser liegen zu bleiben.
Der "Standard-Fehler" beim älteren Valeo, es gibt sie bei unseren 2-Ventilern jetzt immerhin schon seit 31 Jahren, sind gelöste Magnete. Der Fehler macht sich durch langsamen Starterlauf oder gar durch Totalausfall bemerkbar, dann bricht die Batteriespannung zusammen und der Anlassermagnetschalter kann bei schwacher Batterie manchmal wie ein Maschinengewehr tackern.
Wenn sich nur ein Magnet gelöst hat, kann der Anlasser durchaus noch eine Weile arbeiten, er tut sich aber sehr schwer dabei und die hohen Ströme belasten die Batterie und auch die elektrischen Bauteile des Anlassers. Auf dem ersten Foto solch ein Fall. Manch einer hat in diesem Fall schon den gelösten Magneten mit 2-Komponentenkleber wieder befestigt, ich würde das sicher auch fernab der heimischen Werkstatt tun, aber heute gibt es neue Feldgehäuse mit zusätzlich geklammerten Magneten zu kaufen, denen ich den Vorzug gebe.

Hier so eine Klammerung:

Bei diesen hier bewegte sich nichts mehr:



Die Ursache für das Problem liegt in der Alterung des Klebers. Natürlich fallen nun die Magnete nicht nach einer festgelegten Zeit ab, es kommen da sicher auch noch weitere Faktoren wie Hitze und Starthäufigkeit dazu. Ich habe aber auch schon 30 Jahre alte Anlasser gesehen, bei denen die Kohlen komplett verschlissen waren, was auch ein häufiges Starten hinweist, und bei denen war die Klebung der Magnete noch ok.
Hier ein Bild von einer Anlasserkohle die "am Ende" ihrer Laufzeit keinen elektrischen Kontakt mehr zum Kollektor des Anlasserrotors geben konnte, Ich schätze die Laufleistung mit weit über 200.000km ein:

Bei 6mm Länge ist definitiv Schluss mit Lustig.
Der Fehler äußert sich durch ein leichtes klicken im Magnetschalter, das typische "Klack" findet nicht mehr statt weil der Magnetschalter zum durchziehen über die beiden Kohlen und die Wicklung des Rotor die notwendige Masse nicht mehr bekommen kann.
So sieht eine neuwertige Kohle aus:

Ein weiterer Fehler im Bereich der Kohlen ist recht selten und ist eigentlich nur als Folgefehler möglich, ein durchschmelzen der Punktschweißverbindung in der Zuleitung der Pluskohle:

Hier ist der Anschluss so heiß geworden, dass die Gummidichtungen miteinander und dem Kohlenanschluss vulkanisiert wurden. Normalerweise sind das drei getrennte Teile.
Die Ursache dazu findet sich an anderer Stelle und kommt nur bei den späteren Valeos aus polnischer Fertigung vor. Bei diesen kann sich durch starken Magnetismus des Rotors die Getriebeabdeckung lösen, diese verschweißt sich, nachdem sie den Schutzlack der Wicklung durchgescheuert hat, mit den Wicklungsdrähten und führt so zu einem Kurzschluss im Läufer. Dadurch bedingt fließt ein sehr hoher Strom durch die Bauteile und dann kann es zum auftrennen der Pluskohlezuleitung kommen. Der extrem belastete Magnetschalter lässt sich davon erstaunlicherweise kaum beeindrucken. Defekte im Magnetschalter sind bei allen Valeovarianten nicht auffällig.
Hier sieht man die angeschmolzene Getriebeabdeckung im Feldgehäuse, in der Mitte erkennt man das Zahnrad des Rotors:

Hier die beiden Teile nach dem trennen, man erkennt deutlich die durchgescheuerte Wicklungsisolierung:

Hier ein anderer Rotor, bei dem sogar ein Wicklungsdraht durchgeschmolzen ist:

Und hier erkennt man den Grund, warum dieses Problem bei den älteren Valeo (France) Anlassern nicht vorkommt: Links der neuere Läufer mit der offen zugänglichen Wicklung und rechts der "gute alte" Franzose mit einer vergossenen Wicklung, vermutlich auch mit magnetisch schirmender Funktion, denn bei diesen Anlassern habe ich noch nie eine gelöste Getriebeabdeckung gesehen:

Leider kommt es bei den gelösten Abdeckscheiben noch zu einem weiteren Kollateralschaden. Durch die sich drehende Abdeckscheibe wird der vordere Rand des Getriebegehäuses des Planetengetriebes so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass man selbst eine neue Abdeckscheibe nicht mehr festkriegt:

Kommen wir jetzt zu den Getriebeproblemen.
Der Valeoanlasser zeichnet sich gegenüber dem soliden Boschanlasser dadurch aus, dass der Rotor durch eine Getriebeuntersetzung erheblich schneller läuft und dadurch die doppelte Leistung abgeben kann ohne dabei die Batterie höher zu belasten.
Dieses Planetengetriebe besteht aus dem Sonnenrad auf der Rotorwelle, den drei Planetenrädern im Käfig der Abtriebswelle gelagert und dem außenliegenden Hohlrad, welches gleichzeitig das Getriebegehäuse darstellt.
Dieses Getriebe ist ab Werk mit etwas Fett geschmiert, welches je nach Belastung, Zeit und Hitze sich im laufe der Zeit verflüchtigt oder verharzt. In Extremfällen trocknet es vollständig ein und dann kommt es zu Getriebeverschleiß.
Hier sieht man zwei Planetenräder, rechts ein gutes und links eins mit verschlissener Buchse. Die Buchsen kann man auswechseln.

Bei den beiden Folgefotos habe ich die Auswirkung am geschlossenen Träger mal versucht zu verdeutlichen, man sieht, wie man das Zahnrad hin und her bewegen kann:


Mit diesem Verschleiß ist die Funktion des Anlassers noch gegeben, und wenn man das Getriebe neu fettet dürfte es noch eine Weile laufen, bis es dann zu diesen Folgeproblem kommt: Die Planetenräder verkeilen sich im Hohlrad und zerreiben dessen Zähne, und dann dreht der Anlassermotor frei durch:

Hier hilft dann nur ein neues Gehäuse. Zusätzlich kommt es dann u.U. zu Schäden am Sonnenrad welches fester Bestandteil des Rotor ist:

Auch die Planetenräder leiden dann unter Zahnausfall, ein Extremfall auf den folgenden Bildern. So der erste Anblick nach dem Öffnen:

Die komplette Abtriebswelle, ein Totalschaden:

Und hier die Bestandteile des Getriebes im Feldgehäuse durch den Magnetismus gut verwahrt:

Hier noch ein Ergebnis von Mangelschmierung:

Und zum Schluss noch ein Blick in ein erst 3 Jahre altes Getriebe eines Chinaclones. Hier hat sich die Verzahnung des Hohlrades nach so kurzer Zeit schon aufgelöst.

Interessant auch die einseitige "fliegende" Lagerung der Planetenräder, es geht also immer noch billiger...

Mein Tipp an alle die es sich zutrauen:
Hin und wieder mal den Valeo zerlegen, eine Anleitung dazu habe ich für die Datenbank geschrieben, und die Getriebeteile reinigen und fetten. Und bei der Gelegenheit prophylaktisch gleich das (intakte) Feldgehäuse gegen ein Neuteil tauschen. Wenn man das so alle 12-15 Jahre oder alle 100.000km (je nachdem was zuerst erreicht ist) mal macht dürfte es unwahrscheinlich sein, mit defektem Anlasser liegen zu bleiben.