Felge umspeichen

DucGs

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11. Juli 2014
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Tettnang
Hallo zusammen,
ich möchte an meiner 89er Paralever GS die Speichen gegen VA Speichen und Nippeln austauschen. Wenn ich im normal eingespeichten Zustand einzeln eine nach der anderen wechsle.....würde das dann gehen wenn ich es selber mache? Wenn ja mit wieviel Nm weden die Speichen angezogen?
Danke und Gruß
 
In der Praxis dürfte das Hauptproblem sein, die alten Speichen bzw. Nippel überhaupt rauszubekommen. In aller Regel findet sich da mehr oder weniger viel Korrosion und bereitet große Freude...
Eine Drehmomentvorgabe im klassischen Sinn kenne ich hier nicht. Wesentlich ist, dass die Speichen alle gleich stark gespannt sind.
 
Und damit man das nicht nur auf Gefühl oder nach dem Klang der Speichen
machen muss , was gar nicht mal so schlechte Ergebnisse liefert, kann man
sich beim örtlichen Fahrradhändler gegen ein ordentliches Trinkgeld ein sicher übers WE sein Speichenspannungsmessgerät leihen, damit bekommst Du alle
Speichen nahezu auf die gleiche Spannung , das Ding ist echt klasse

Tensiometer heissen die auf vornehm bzw. altitalienisch :-)

MfG
 
Ah ok.....das wusst ich auch noch nicht dass es ein Gerät zur Spannungsmessung gibt.
Wir hatten mal vor etlichen Jahren für eine KTM in Eigenregie ein Rad eingespeicht....wenn ich mich richtig erinnere waren es da 13 Nm. Allerdings ist das ja mit dem BMW Speichensystem nicht wirklich vergleichbar.
Ich bestell jetzt mal den VA Speichensatz und versuche mein Glück. Sollt ich scheitern muss ich wohl ins nächste Nachbardorf zum Herrn Gletter. Der hat allerdings immer Wartezeiten die man schon fast in Jahren ausdrücken kann😂
 
Es gibt eine Drehmomentangabe von BMW im Reparaturhandbuch. Da komm ich aber erst morgen dran.
 
In der Praxis dürfte das Hauptproblem sein, die alten Speichen bzw. Nippel überhaupt rauszubekommen. In aller Regel findet sich da mehr oder weniger viel Korrosion und bereitet große Freude...
Eine Drehmomentvorgabe im klassischen Sinn kenne ich hier nicht. Wesentlich ist, dass die Speichen alle gleich stark gespannt sind.

Was jetzt?
 
Servus!

Die Drehmomentangabe ist m.E. mit Vorsicht zu geniessen.
Denn das bezieht sich auf die originalen Speichen / Nippel von BMW.

Anderes Material (VA-Speichen) und möglicherweise andere
Nippel dürften wg. der veränderten Reibung im Gewinde zu den
Nippeln und den Nippeln zu der Felge zu anderen Vorspannungs-
ergebnissen führen. Denn die Reibung bestimmt bis zu gut 90%
das Schraubergebnis. Nicht das Drehmoment als solches.

Ich orientiere mich TATSÄCHLICH am Klang der Speichen, wenn
ich ein Rad einspeiche.

Hat bisher bei gut 20 Rädern funktioniert und gebrochene
Speichen gibts bisher auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein sehr interessanter Punkt den ich so nicht bedacht habe. Gut ich werd nach Möglichkeit trotzdem mal mit etwas geringerem Dremoment mal alle gleich anlegen denk ich und mich dann an dem "Klang" orientieren
 
Das ist ein sehr interessanter Punkt den ich so nicht bedacht habe. Gut ich werd nach Möglichkeit trotzdem mal mit etwas geringerem Dremoment mal alle gleich anlegen denk ich und mich dann an dem "Klang" orientieren

Die Reibung ist um einiges höher, daher würde ich, wenn ich es denn
per Drehmoment anziehen würde, ein höheres Drehmoment nehmen.

Das kannst Du ja an der ersten Speiche mit schrittweise erhöhtem
Drehmoment ausprobieren. Dabei aber vorher wieder komplett lösen,
dann erst wieder mit mehr Schmackes anziehen.
 
Ich hab schon einige Kreuzspeichenräder mit dem vorgeschriebenen Drehmoment eingespeicht, hat bisher immer gefuntzt, auch mit VA Speichen.

Aber es soll natürlich jeder machen, wie er meint.
 
... ich möchte an meiner 89er Paralever GS die Speichen gegen VA Speichen und Nippeln austauschen ...
Wenn ich diese Seite richtig verstehe

http://menze-fahrzeugteile.de/bmw-gs.htm

dann wird dort zumindest von der Verwendung von Edelstahlnippeln abgeraten. Ob dort auch keine Edelstahlspeichen verwendet werden, kann ich aus dem Text nicht eindeutig erkennen.

Kennt jemand den Grund, warum Edelstahl nicht der richtige Werkstoff ist? Würde mich interessieren.

Gruß

PS: das soll keine Werbung für Menze sein!

Werner
 
Wenn ich diese Seite richtig verstehe

http://menze-fahrzeugteile.de/bmw-gs.htm

dann wird dort zumindest von der Verwendung von Edelstahlnippeln abgeraten. Ob dort auch keine Edelstahlspeichen verwendet werden, kann ich aus dem Text nicht eindeutig erkennen.

Kennt jemand den Grund, warum Edelstahl nicht der richtige Werkstoff ist? Würde mich interessieren.

Gruß

PS: das soll keine Werbung für Menze sein!

Werner


Moin Moin,

weil Edelstahl auf Edelstahl frisst bzw eine sehr intensive Verbindung eingehen soll raten die meisten bei Edelstahlspeichen zu verchromten Messingnippeln.

Gruß

Jogi
 
Das Fressen kann man aber minimieren,
in dem man die Verbindung großzügig mit
Anti-Seize schmiert, ich nehm das Zeug
von Weicon und bin damit bislang prima
klar gekommen

.
 
Das Fressen kann man aber minimieren,
in dem man die Verbindung großzügig mit
Anti-Seize schmiert, ich nehm das Zeug
von Weicon und bin damit bislang prima
klar gekommen

.

Moin Egon,

zu Deinem ersten Punkt (Anti-Seize) kann ich zustimmen. Aber wie
schon vorher gesagt, reduziert eine Schmierung die Reibung, wodurch
schon so manche Schraubverbindung den Heldentod gestorben ist.
Man sollte sich an den Herstellervorgaben (und der Mechanik einer
Schraubverbindung) orientieren. I.d.R. steht da aus gutem Grund
nix von "bitte großzügig mit Fett einschmieren". Und "Schraube leicht
gefettet" bedeutet nicht, dass man zusätzlich Schmierung braucht,
sondern meist lediglich den Auslieferungszustand einer neuen Schraube.

Beispiel: Eine oben beschriebene Schraube 8.8 in M6 mit 10Nm anzuziehen,
ist OK. Sollte da noch zusätzliche Schmierung hinzukommen, das Moment
auf 12Nm erhöht werden, ist die Grenze der Zuverlässigkeit nahe oder
bereits überschritten. Und dann fängt die - eigentlich unnötige - Fummelei
mit Gewindeeinsätzen an...
 
Ich hab das ja auch allgemein auf geschraubte
Edelstahlverbindungen bezogen und nicht direkt
auf den Anwendungsfall.

Wenn man das Umspeichen mit dem Speichenmessgerät macht
dann ist das Drehmoment da auch relativ egal, solange die Zug-
Spannung der Speichen passt vor allem gleichmäßig ist.

Eine optimale Schraubenspannung wirst Du eh nur sehr selten
hinbekommen, da da die Randbedingungen wie die Rauheit des
Untergrundes und des Schraubenkopfes, evtl. die Zwischenlage
einer Beilagscheibe und deren Reibwerte immer unterschiedlich
sein werden.

Da täuscht einem die Genauigkeit des Drehmomentschlüssels
sicher häufig eine Sicherheit vor, die in der Praxis nur selten
einzuhalten ist.

Aber der Drehmomentschlüssel schafft sicher schon mal eine
Gleichmäßigkeit zwischen verschiedenen " Handfestigkeiten"
und verhindert drastische Abweichungen, daher wirklich sinnvoll

Aber das ist sicher alles eher akademisch als anwendungsgerecht :-)

.
 
Wenn man das Umspeichen mit dem Speichenmessgerät macht
dann ist das Drehmoment da auch relativ egal, solange die Zug-
Spannung der Speichen passt vor allem gleichmäßig ist.


Hallo,

das Speichenmeßgerät halte ich für genial. Dazu hätte ich eine Frage: Bei einem Drahtesel mag die Spannung meßbar sein. Wie ist es dann mit einer Speichenstärke von 4-5mm?

Gruß
Walter
 
Hallo

Gut
e Tensiometer werden mit einer Kalibrieranleitung und Kalibrierstab
geliefert, da sollte man das passend einstellen können.

Wie weit man abweichendes Material ( z.B. Edelstahl ) da auch mit
berücksichtigen kann, kann ich Dir leider nicht sagen.

.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe schon die Bedenken von wegen Edelstahl oder nicht. VA ist ja schon spröde von seiner Beschaffenheit her. Hat denn noch niemand sonst auf VA Speichen gewechselt?
Immerhin bietet der Israel da einen Komplettsatz an....und der wird das ja nicht verkaufen wenns inpraktikabel wäre.....denk ich mal.
https://www.motoren-israel.com/prod..._Speichensatz-21--Kreuzspeichenvorderrad.html

Allerdings bin ich mittlerweile von dem Gedanken abgekommen das sofort zu machen. Die Nabe selber sieht jetzt auch nicht mehr so schön aus. Ich muss mir mal überlegen ob ich das Rad nicht doch ganz zerlege und die Nabe sandstrahle.....und dann erst neu einspeiche
 
Hi Alex,

ich hab bei meiner Q (/6) VA-Speichen und verchromte Messingnippel
verbaut. Hält seit ewig. Musste bisher auch nichts nachjustiert werden.

Beides aus VA zu nehmen geht sicherlich auch. Dann würde zumindest ich
"etwas Anti-Seize" oder ähnliches nehmen, aber eben nicht nach
Drehmomentvorgabe anziehen. Zumindest nicht pauschal glauben, dass dann
die von BMW vorgegebene Vorspannung in den Speichen anliegt.

Sooo akademisch ist das Ganze nicht. Der "Schraubenkram" ist gründlich
erforscht und berechenbar... Wenn alle dazu benötigten Parameter bekannt
sind...

Habe aber noch kein Kreuzspeichenrad eingespeicht. Liegt noch vor mir,
da an meiner R100R alles leicht angegammelt ist. Wenn ich das mache,
dann wahrscheinlich mit "einmal alles aus VA". Mal sehen, was dabei
herauskommt. Die (von mir) angestrebte Vorgehensweise hatte ich ja
beschrieben.
 
Tach
Habe 1995 einen Satz Räder bei der Firma Böhm Einspeichen lassen .
Die Basis waren schwarz Beschichtete Naben einer Para. GS und Gold eloxierte Felgenringe.
Wegen des spröderen Materials der Nirospeichen wurden mir dickere Speichen mit einem M4,5 Gewinde empfohlen und verwendet und die Bohrungen in den Felgen mußten aufgebohrt .
Niro Speichen und Nippel Felge aufbohren und Zusammenbau das ganze kostete damals 900 DM .
Das Hinterrad gibt es nicht mehr aber das Vorderrad habe ich noch und es ist nach 500 Tkm im Ganzjahresbetrieb mit gelegentlichen Off-Road einlagen noch in Ordnung .
 

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Speichengewinde mit Hirschtalg einfetten. Habe ich mal von einem alten Mechaniker als Tipp bekommen. Galt aber für die damaligen Chromspeichen mit dem Kleeblatt und den verchromten Messingnippeln.
Wenn man sich über den Reibwert und das richtige Anzugsmoment nicht klar ist: In so einem Fall würde ich einige Speichen an dem betreffenden Rad mit gleicher Klanghöhe raussuchen und markieren. Davon dann eine ausbauen, die Bohrungen und Ansenkungen reinigen und dann eine neue Speiche mit Nippel einbauen. Den Nippel mit Drehmoment soweit anziehen bis der gleiche Klang wieder hergestellt ist. Mit diesem Drehmoment dann auch die anderen Speichen anziehen. Das wäre für mich eine Vorgehensweise. Dann wären auch gefettete Gewinde kein Killerkriterium mehr.

Gruß
Wed
 
Zuletzt bearbeitet:
Gute Idee

aber braucht man gar nicht -

sowas gibts als App fürs Telefönchen
zum Gitarrenstimmen im Netz für lau

.
 
Tach
Habe 1995 einen Satz Räder bei der Firma Böhm Einspeichen lassen .
Die Basis waren schwarz Beschichtete Naben einer Para. GS und Gold eloxierte Felgenringe.
Wegen des spröderen Materials der Nirospeichen wurden mir dickere Speichen mit einem M4,5 Gewinde empfohlen und verwendet und die Bohrungen in den Felgen mußten aufgebohrt .
Niro Speichen und Nippel Felge aufbohren und Zusammenbau das ganze kostete damals 900 DM .
Das Hinterrad gibt es nicht mehr aber das Vorderrad habe ich noch und es ist nach 500 Tkm im Ganzjahresbetrieb mit gelegentlichen Off-Road einlagen noch in Ordnung .


Nur mal so ganz grundsätzlich....VA ist ein viel zu allgemeiner Oberbegriff aber "spröde"...wer sagt denn sowas? Das verwendete nichtrostende Speichenmaterial ist sogar eniger "spröde" als verchromte Stahlspeichen. Sie werden sich dementsprechend allenfalls längen, wenn die Stahlspeiche schon bricht. Ich habe sie stets als "Dickend" verwendet und nie Probleme gehabt.

Angezogen stets nach Gefühl und Klang ;-))

Volker
 
Nur mal so ganz grundsätzlich....VA ist ein viel zu allgemeiner Oberbegriff aber "spröde"...wer sagt denn sowas? Das verwendete nichtrostende Speichenmaterial ist sogar eniger "spröde" als verchromte Stahlspeichen. Sie werden sich dementsprechend allenfalls längen, wenn die Stahlspeiche schon bricht. Ich habe sie stets als "Dickend" verwendet und nie Probleme gehabt.

Angezogen stets nach Gefühl und Klang ;-))

Volker

Das ist richtig: Rostfreie Stähle sind im allgemeinen zäher als die gewöhnlichen, aber nicht spröder. Das merkt man z. B. beim Bohren oder Gewindeschneiden...
 
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