Festeres Weichlot

h2ovolli

Fournales&Dellorto Dealer
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10. Aug. 2008
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7.603
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Minden-Todtenhausen
Hallo,
ich probiere grad Bowdenzüge zu löten, dass funktioniert grundsätzlich auch erstmal gut, die Edelstahlvariante, wie auch verzinkte Bowdenzüge lassen sich hervorragend mit Lötöl ST als Flussmittel verlöten.
Mein Problem ist, das mir die Zugfestigkeit beim Lötzinn Sn60Pb40 in Verbindung mit sehr kleinen Nippeln (wie z.B. der 4mm Kugelnippel beim Dellorto Startvergaser) offenbar nicht ausreicht um eine dauerhafte Haltbarkeit zu erzielen. Beim einmaligen Ausziehversuchen, gibt die Lötverbindung bei etwa 50Kg auf. Ich weiß jetzt nicht, ob das auf die Dauer ausreicht, weil mit 50Kg reisse ich weder am Choke noch am Gas, ist mir schon klar, trotzdem kommt mir die Verbindung etwas unterdimensioniert vor, wegen Dauerbetrieb.
Daher meine Frage: Gibt es ein Weichlot, welches sich bei den Ausziehversuchen als hartnäckger erweist?

PS.Wenn jemand wissen möchte warum ich das Ganze mache, weil Bowdenzüge kann man ja heute schon fertig kaufen, ja, grundsätzlich schon, nur nicht für die Verbindung Chokehebel am Lenker zum Verteiler unterm Tank und zum Choke der Dellortos! Hauptsächlich vom Verteiler zum Vergaser
 
Grundsätzlich hilft ein minimierter Fügespalt. Fester als Sn/Pb sind Sn/Ag Lote - aber das allein bringts wahrscheinlich nicht.
 
Werden die heutzutage nicht eher gequetscht statt gelötet ? Zumal so eine Zange ja recht Preiswert ist.
 
Hallo Volker,
nimm doch mal weicheres Hartlot, z.B. Silberlot. Gibt es als Stab mit
aufgetragenen Flussmittel.
Gruß Egon
 
Werden die heutzutage nicht eher gequetscht statt gelötet ? Zumal so eine Zange ja recht Preiswert ist.

Nee, eher nicht, geschraubt geht noch, aber eher bei größeren Nippeln.
Bei Kugelnippeln der Größe <4mm ist keine Schaube mehr sinnvoll unterzubringen. Da muss schon ein festeres Metallgefüge her!
Das mit dem Weichlöten klappt von der Verbindung hervorragend, nur ist mir die Auszugsstabilität nicht hoch genug. Wobei ich das aber auch nicht genau weiß, welche Auszugskräfte auf Zeit gesehen an der Stelle schädlich sind.
Eventuell wäre noch ein Hartlot mit relativ niedrigem Schmelzpunkt ~500°C zielführend. Vorteilhaft wäre, wenn beim Löten der Stahldraht nicht ausglüht!
 
Vorteilhaft wäre, wenn beim Löten der Stahldraht nicht ausglüht!

Hallo Volker,

das wird sich aber beim Hartlöten nur schwer vermeiden lassen.

Wenn du einseitig angesenkte Kugelnippel verwendest und den Zug schön in der Senkung 'aufpuschelst', sollte aber doch auch mit Weichlot eine ordentliche Zugfestigkeit (Fließen des kalten Lots oder Bruch einzelner Drähte) erreichbar sein.

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Hallo Volker,

das wird sich aber beim Hartlöten nur schwer vermeiden lassen.

Wenn du einseitig angesenkte Kugelnippel verwendest und den Zug schön in der Senkung 'aufpuschelst', sollte aber doch auch mit Weichlot eine ordentliche Zugfestigkeit (Fließen des kalten Lots oder Bruch einzelner Drähte) erreichbar sein.

Anhang anzeigen 159926

Ha! Genau diese Nippel habe ich auch! Den Draht schön aufgeburselt und weich verlötet! Flussmittel Felder Lötöl ST, Lötzinn Sn60Pb40
Dann habe ich den Zugtest mit einer 200Kg Federwaage gemacht, bei >50Kg hat die Lötverbindung aufgegeben, danach konnte man auch hervorragend sehen, das das Lot sauber überall hingelaufen ist.
 
Nur mal interessehalber: Haben sich da die einzelnen Drähte aus dem Lot-Pfropf herausgezogen, oder hat sich das Lot samt Draht aus dem Nippel ziehen lassen?

Im übrigen sind 50 kg doch schon mal ein schöner Anfang; wo liegt denn die Reißgrenze der Seele? :gfreu:
 
morgenzusammen,

so Stangenlot mit Flussmittel gibt es bei mir im Haushalt nicht so viel.

Bei der R12 muss ich alles an zügen löten.
Silberlot für 20Euro die Stange hat im Nippel gehalte, jedoch ist immer der Zug am Nippel bündig abgeknickt.Nach ca. 2 Wochen.
Dann hab ich elektoniklot genommen, zuerst Bleifrei, das war auch mist.

Dann verbleit,
jedoch ist das nicht so schön geflossen.
Dann habe ich noch was vom Opa gefunden, seit dem ist Ruhe. Besseres Flussmittel.

Habe ich aber noch nicht zu kaufen gefunden.

VG Michael
 
Nur mal interessehalber: Haben sich da die einzelnen Drähte aus dem Lot-Pfropf herausgezogen,oder hat sich das Lot samt Draht aus dem Nippel ziehen lassen?

Im übrigen sind 50 kg doch schon mal ein schöner Anfang; wo liegt denn die Reißgrenze der Seele? :gfreu:
Fetteres ist passiert!
Das weiß ich halt nicht, am Chokezug ist das glaube ich, ist das auch vllt. nicht ganz so wichtig wie als wär´s nen Bremszug, aber da haben meine Kisten glücklicherweise schon ne Hyraulik!
Grad eben kam mir noch ne Idee: Ich werde Heute Nachmittag eine weitere Versuchsreihe starten, da werde ich von vorn in den Bowdenzug eine winzige Stahlspitze wie einen Nagel eintreiben um den Zug vorn zu verbreitern. Dann müsste sich doch die Zugfestigkeit erhöhen!?!?
Auf jeden Fall werde ich mir für zukünftige Ausziehversuche doch lieber nen alten Sturzhelm aufsetzten!:pfeif:
Ich werde berichten!
 
50 kg mit einer Hand ist schon eine Ansage.....nimm mal eine Personenwaage zwischen die Finger und drück zu....ich geh grad mal bei....122kg....:schock:....geteilt durch zwei, ....aber wenn ich so an Gas oder Choke ziehe, klebt der Vergaser unter dem Tank....

Hast du die Lötstelle vorher mit Verzinnungspaste bearbeitet oder nur gelötet?
Mit Paste hält besser, das weiß ich noch aus meiner Kabellöterzeit beim Fernmeldeamt.

Gruß
Willy
 
50 kg mit einer Hand ist schon eine Ansage.....nimm mal eine Personenwaage zwischen die Finger und drück zu....ich geh grad mal bei....122kg....:schock:....geteilt durch zwei, ....aber wenn ich so an Gas oder Choke ziehe, klebt der Vergaser unter dem Tank....

Hast du die Lötstelle vorher mit Verzinnungspaste bearbeitet oder nur gelötet?
Mit Paste hält besser, das weiß ich noch aus meiner Kabellöterzeit beim Fernmeldeamt.

Gruß
Willy

Hallo Willy,
ich habe mich gewundert, wie leicht diese 50Kg zu erreichen waren, es können sogar 60Kg gewesen sein, es geht mir auch nicht um einen einmaligen Versuch bis zum Abreissen, sondern eher um die Dauerhaltbarkeit, denn mit dem Gaszug ist man ja ständig am "orgeln"!
Ist dann auch blöd, wenn einem unterwegs der Zug reisst.
 
Hallo Willy,
ich habe mich gewundert, wie leicht diese 50Kg zu erreichen waren, es können sogar 60Kg gewesen sein, es geht mir auch nicht um einen einmaligen Versuch bis zum Abreissen, sondern eher um die Dauerhaltbarkeit, denn mit dem Gaszug ist man ja ständig am "orgeln"!
Ist dann auch blöd, wenn einem unterwegs der Zug reisst.

Ich habe meine Dello Gaszüge mit ganz normalen Elektronik-Lot gelötet.
Das hält jetzt schon seit einigen Jahren.
Die 50kg Belastung halt ich schon für heftig.
Mach halt mal 'nen Zugtest was da real am Gaszug gezogen werden muss. Ich denke das sind weniger als 10kg.
 
Hallo Willy,
ich habe mich gewundert, wie leicht diese 50Kg zu erreichen waren, es können sogar 60Kg gewesen sein, es geht mir auch nicht um einen einmaligen Versuch bis zum Abreissen, sondern eher um die Dauerhaltbarkeit, denn mit dem Gaszug ist man ja ständig am "orgeln"!
Ist dann auch blöd, wenn einem unterwegs der Zug reisst.

Wenn er 50kg hält, dann halt er auch endlos beispielsweise 10kg Zuglast. Eher bricht er am Nippel wen dieser nicht leichtgängig genug ist.

Aber versuche Verzinnpaste, die Verbindung wird damit fester.

Gruß
Willy
 
50 kg mit einer Hand ist schon eine Ansage.....
Gruß
Willy

Ja, das ist ordentlich. Am Motorrad haben wir es meist mit Hebeln zu tun, die die Kraft 'verstärken', man denke an den Hebel eines Bremsgriffes oder einer Kupplung: kleiner und langer Hebel um das Gelenk, ca 2 cm zu 15 cm. Die 50 kg Zug auf den Nippel erreicht man ohne großen Kraftaufwand (mit nicht einmal 10 kg Druck auf das Hebelende).

Viele Grüße, Jochen
 
Ja, das ist ordentlich. Am Motorrad haben wir es meist mit Hebeln zu tun, die die Kraft 'verstärken', man denke an den Hebel eines Bremsgriffes oder einer Kupplung: kleiner und langer Hebel um das Gelenk, ca 2 cm zu 15 cm. Die 50 kg Zug auf den Nippel erreicht man ohne großen Kraftaufwand (mit nicht einmal 10 kg Druck auf das Hebelende).

Viele Grüße, Jochen

Der Hebeleffekt ist in dem Fall nicht gegeben.
Der Gasschieber muss 40mm Weg zurücklegen. Das entspricht in etwa dem Weg den der Gasgriff gedreht werden muss.

Also ist das Hebelverhältnis geschätzte 1:1 bis 1:2
 
Doch, ist gegeben.

Man rollt ja um den Griff, hatte ich bei meinem "Test" nicht dran gedacht.

Gruß
Willy
 
Auch der Gasdrehgriff ist ein Hebel. Die Vergaserfeder gibt dem Zug ja erst einmal nach. Kritisch wird's doch erst, wenn der Schieber oben ist und ich noch kräftig nachfasse: dann wirkt die Kraft ungebremst auf den Zug und eine Schwachstelle reisst. Dass ein sauber gelöteter Nippel am Gaszug ausreisst, habe ich aber noch nicht erlebt. Man fühlt doch, wenn der Schieber oben ist.

jochen
 
Bei industriell gefertigten Zügen werden die Nippel entweder in einer Matrize gequetscht (Quetschkraft ca. 5 t) oder aber die aufgefieselten Zugenden werden mit einer Metallegierung (Zamak oder dergl.) in einer Form umgossen (ähnlich Druckguss). So kenn ich das von industriell hergestellten Zügen. Schau dir mal die BMW-Züge an. Da ist nix gelötete, weder hart noch weich).

Gruß
mr.foss
 
Iss ja interessant....

Volker , wo beziehst Du die kleinen Kugelnippel für die Dello Shokes her ?

Ich hab mir grad einen abgebrochen, und bei einem BMW Gaszug den gequtschten Nippel umgefeilt.

Alternative wäre Klappshoke.
 
Hallo Achim,
Das ist genau die Antwort, die mir fehlte!)(-:

Für Heute habe ich die Tests erst mal abgeschlossen, dabei ist folgendes rausgekommen:
IMG_5269[1].jpgIMG_5270[1].jpgIMG_5271[1].jpgIMG_5272[1].jpgIMG_5273[1].jpgIMG_5274[1].jpgIMG_5275[1].jpgIMG_5276[1].jpgIMG_5277[1].jpgIMG_5278[1].jpg

Ich hatte die Waage bei gut 100 Kg, als der Spanngurt dann einrastete ging die Anzeige auf 90Kg zurück, aber zum Foto kam es nicht mehr, die Kugel ist dann vorher abgerissen.
Ich denke mir, das diese Art von Verlötung, eventuell sogar mit dem von Achim beschriebenen Sn96,5Ag3,5 völlig ausreicht!

Danke
 
Hey Volker, was hast du da mit eingelötet ?
Edelstahlstab ? Das versuch ich auch ma, ich hab´noch n paar 1mm VA-Schweißdraht-Stäbe. Die angeschliffen und rein da.
 
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