Flach, flacher, noch flacher Ersatz für den Ignitech Sensor S01

Euklid55

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27. Okt. 2007
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Hallo,

das alte Problem mit dem unverwüstlichen SO1 Sensor und dem klemmenden Motordeckel der nicht mehr 100% paßt, wurde nun mit einem anderen Ansatz gelöst. Alle Bilder zeigen den lauffähigen Prototyp.

Image0070.jpg

Statt des magnetischen Sensors wird nun ein elektronischer Positionsgeber verwendet. Diese ist mit 4x6x2 mm recht klein und hat eine interne Elektronik. Auf der Platine befindet sich die zusätzlich erforderlichen elektrische Komponenten und eine Einstellhilfe. Für die Ignitech Zündung/Einspritzung verhält sich der Positionsgeber wie ein Sensor SO1, h.D. keine BMW-Sonderausführung der Zündung ist mehr erforderlich.

Image0067.jpg

Der Einbau gestaltet sich recht einfach, mit einer Grundplatte die mit den vorhandenen Schrauben des Statorsteckers positioniert wird. Der max. Abstand zwischen Geberscheibe und Positionsgeberoberseite kann bis zu 5mm betragen. Damit ist der Einbau erheblich einfacher gegenüber dem Sensor S01 mit schrägen Grundplatte. Ein Einbauabstand von 2-3mm wird angestrebt um genügend Sicherheit für das Alternung/Verschmutzung der Geberplatine zu haben.
Aus Gründen der Sicherheit befindet sich auf der Oberfläche der Platine keine Leitung.

Image0068.jpg

Eingestellt wird mit eingeschalteter Zündung auf die hintere Kante der Geberplatte und die Schwungscheibenmarkierung OT. Die Anzeigeeinheit leuchtet dann auf und geht beim weiterdrehen gerade aus. Die rotieren Geberplatte wird dann mit der zentralen LIMA Schraube fixiert. Präzise Einstellung kann dann mit dem Stroboskop überprüft und mit der Ignitech Software korrigiert werden.

Image0064.jpg

Im kritischen Bereich zwischen Motordeckel und Sensor bietet das neue System eine Höhengewinn von 3,5mm. Der Positionsgeber reagiert auf Aluminium, Edelstahl glatt, glattes Holz, Haut, braune Epoxyplatine und sogar auf einen "Knipser" Weinkorken.
http://youtu.be/x8hYFPOaCZM

Die Anregung hierzu kam von Detlev, die elektrischen Komponenten entwickelte Ropi, Mechanik und Test von mir.


Vorteile:


Der Motor ist mit Kickstarter leichter antretbar,
geringe Einbaugröße,
leichte Montage auf der Lichtmaschine ohne eine mechanische Bearbeitung,
Temperaturbeständigkeit bis 100°C
kein Magnetfeld beeinflußt die Genauigkeit,
die dynamisch Verschiebung vom OT entfällt,
Fremdlicht und Tageslicht wird ausgefiltert.

Nachteile:

eine längere Erprobung fehlt noch,
Flußdurchfahrten gehen nicht
teurer als der Sensor SO1


Die Entwicklung des Hallgebers als Ersatz SO1 wurde eingestellt. Zu viele Teile mußten hergestellt werden und in der Einbauhöhe war nur ein Gewinn von 1mm zum Deckel.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
...ich denke mal es liegt auch an der Wasserqualität (Reflektionslichtschranke)

Gefällt mir aber sehr gut %hipp%%hipp%%hipp%

VG Heinrich
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Walter, hallo Ropi
<start nonsense>
als LiMa-Beauftragter möchte ich drauf hinweisen, dass ein Statorspulenanschluss noch nachgelötet werden muss, da sonst Nachahmer auf die Idee kommen könnte, dass das so gehört ...

LiMa-Walter.jpg

<ende nonsense>

Sieht gut aus. Würde es denn gehen, dass man die Platine mit Kunstharz oder ähnlichem schützen könnte? Das magnetischen Bauteil vermutlich nicht.

Hans
 
Bezüglich Tauchfahrten und Wasserqualität....

Die Platine wird mit einem Lötstopplack versehen. Das sollte für den überirdischen Einsatz reichen.

Für Unterwasserfahrten könnte man die Platine gänzlich versiegen bzw. vergießen. Damit die Geberscheibe nicht durch die Aussparung störende Luftblasen erzeugt, könnte man eine durchgehende Scheibe mit einem schwarz/weißen Feld verbauen. Der Abstand Sensor/Scheibe sollte dann 2-3 mm nicht überschreiten. Bleibt das Problem der Wasserqualität...wie wär es mit einem Britta-Filter :D

Ich denke weiterhin, dass eine Q die öfters mal als U-Boot eingesetzt wird, mit einem Pickup besser bestückt ist.

Grüße, Rainer
 
Hallo Rainer,

Danke für die Info´s.
Es kommt ja nun hin und wieder vor das eine Furt durchquert wird,
daher die Frage.
Aktuell ist die Zündung eh noch original, aber wer eiss was kommt.

Gruß

Matze
 
Mit Euklidischen Werkzeugen gefertigt und präzise eingehaltenen Euklidischem Abstand montiert. :]
 
Hallo Detlev, Rainer und Walter,

mein Respekt zu der Umsetzung und zum Timing; "à la bonne heure" für Weihnachten.

Viele Grüße

Ewald
 
Hallo Walter, hallo Ropi
<start nonsense>
als LiMa-Beauftragter möchte ich drauf hinweisen, dass ein Statorspulenanschluss noch nachgelötet werden muss, da sonst Nachahmer auf die Idee kommen könnte, dass das so gehört ...

Anhang anzeigen 109803

<ende nonsense>

Sieht gut aus. Würde es denn gehen, dass man die Platine mit Kunstharz oder ähnlichem schützen könnte? Das magnetischen Bauteil vermutlich nicht.

Hans

Hallo,

es ist natürlich klar das dem Vorstandsmitglied vom Verein der "Klauentierhalter" so ein Lapsus sofort in Auge fällt. ;)
Der Draht ist ausgelötet um an die untenliegende Schraube zu kommen. Beim einfachen zur Seite biegen neigt so eine alte Kupferleitung zum abbrechen. Dann ist der Käse gegessen. :D

Zur Zeit handelt es sich noch um einen handgeschnitzten Prototyp auf dem noch Änderungen möglich sind.
Nichts mehr mit Magnet und irgendwie drehender Milchsäure. :oberl:

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

was mir nicht ganz klar ist: Walter schreibt:
hintere Kante der Geberplatte und die Schwungscheibenmarkierung OT

Beim S01 wurde auf die hintere Kante der Zahnscheibe eingesstellt, der "Zahn" selbst hatte einen Umfang von cirka 60 Grad. Eure abgebildete Zahnscheibe hat aber einen Umfang des Zahns von geschätzten 300 Grad. ist das so gedacht? Ich frag deshalb, weil die vordere Kante ja noch zusätzliche Funktionen bei der Ignitech hat: Ladebeginn bei niedrigen Drehzahlen, Begrenzung für die maximale Frühverstellung.

Aufgrund der Bilder hatte ich zunächste gedacht, es ist genau gespiegelt: da wo der "Zahn" der Zahnscheibe bei der S01 war, ist bei der Lichtschranke "kein Zahn"

Grüße
Roland
 
Hallo,

der SO1 Sensor war ein induktiver Sensor. Dieser mußte sich seine Ausgangsspannung über Induktion selbst erzeugen. Daher die Anordnung von der Geberplatte. Der neue Sensor benötigt eine Hilfsspannung von 5V. Die wird von der Ignitechbox geliefert. Daher ist man hier freier was die Auslösung von dem Impuls angeht. Die interen Elektronik von dem Baustein verwandelt ihn dann in ein Ausgangssignal.

Eine digitale Zündung lebt immer in der Vergangenheit der letzten Umdrehung. Der Bezugespunkt kann im Prinzip frei gewählt werden. Der Einfachheit halber ist es der OT. Vor hier aus wird alles gerechnet, jedoch auf Grundlage der letzten Umdrehung. Ein neuer Impuls bei OT löst dann die Rechnerei für die kommende Umdrehung aus. Alle diese Parameter sind bei Ignitech einstellbar.

Image0065.jpg














Um es zu verdeutlichen (hier eine Einspritzung)

Nummer 1 Einspritzventile
Nummer 2 Signal vom Sensor, die rechte Flanke ist der OT Punkt
Nummer 3 links Ladebeginn der Zündspule und rechts Zündungsauslösung (6° vor OT)
Nummer 4 Drehzahlmessersignal

Die Signale sind nur für den zeitlichen Ablauf richtig. Es war weder eine Zündspule noch ein Einspritzventil angeschlossen.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Walter,

möglicherweise ist das Signal des Sensors sauberer, so dass man schon in sehr niedrigen Drehzahlen auf das Signal setzen und daraus zuverlässig rechnen kann.

Trotzdem nutzt die Ignitech (und ich mein jetzt die TCIP4) mindestens zum Starten die vordere und hintere Kante der Zahnscheibe, um ohne weitere Berechnung die Ladung der Zündspulen zu beginnen und die Zündung auszulösen. Insofern lebt sie in diesem Betriebszustand nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart.

Es hat sich ja gezeigt, das der Leerlauf über diese Parameter ruhiger ist als über die Berechnung, was zu der Empfehlung führte, die zweite Kante auf "S" einzustellen und den ersten Stützpunkt (ab dem die Berechnung durchgeführt wird) relativ spät (bei über 1000 U/Min) zu setzen. Insofern ist die bereits frühr geführte Diskussion über Einstellung auf OT oder S doch prinzipiell weiterhin aktuell und auch die Länge des Zahns ist von Bedeutung, da sie über den Winkel zumindest beim Startvorgang die Ladezeit vorgibt (auch hier kann man irgendwo einstellen, ab welcher Drehzahl die Ladezeit gerechnet werden soll).

Oder lieg ich da falsch?

Grüße
Roland
 
Hallo,

bei den neuen Zündboxen für die Funktion "Kleinere Vorzündung beim Start" zu einer Nichtfunktion der Zündbox. Weiters kann ich eben nicht prüfen, da meine Hebebühne belegt ist. Den "Stift des Grauens" gerade gefunden.

Gruß
Walter
 

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Moin,

und wieder eine Nachtschicht durchgezogen. :applaus:

Ich hoffe die Nachbarn grüßen Dich noch (...bei den Testläufen in der Nacht). :pfeif:


Grüße, Rainer
 
Seit gestern nachmittag läuft der Prototyp in meiner Winter-GS.
Der Einbau ist wirklich einfach, ich habe allerdings noch zwei Löcher in die Geberscheibe gebohrt um diese mit einem Stiftschlüssel beim positionieren und festziehen halten zu können.

Präzise Einstellung kann dann mit dem Stroboskop überprüft und mit der Ignitech Software korrigiert werden.

Das funktioniert "im Prinzip" schon, allerdings erkauft man sich einen im Leerlauf unruhig hin und her springenden Zündzeitpunkt.
Besser ist das, wenn man den Startpunkt genau auf die S-Markierung einstellt. Dann steht der ZZP wie gemeißelt!:applaus: Dabei konnte ich die Leerlaufdrehzahl des Motors sehr weit absenken ohne dass dieser abstirbt.
Das Startverhalten des Motors ist ebenfalls mustergültig. "Klick rumms brumm".

Jetzt brauche ich erstmal "Wetter" für eine ausgiebige Fahrterprobung.
 
Hallo,

es hat mir keine Ruhe gelassen eine Testfahrt zu machen. Leider bei einer Temperatur von 5°C. Der Leerlauf erinnert an den Leerlauf einer /5 mit schwer Schwungscheibe. Ansonsten keine Veränderungen im Fahrverhalten. Das anspringen vom Motor ist besser geworden.

Gruß
Walter
 
Hallo,

ein Tester wird noch gesucht. Aus der 1. Serie ist ein Einbausatz übrig. Das Testmotorrad sollte mit einer Ignitech Zündung und Kickstarter ausgestattet sein und jetzt auch im Winter gefahren werden. Es wird nur der Sensor gewechselt. Möchte gerne noch die Fehler durch die Betriebsblindheit entstehen ausmerzen.
Nachricht bitte => PN.

Gruß
Walter
 
Hallo,

ist eigentlich noch eine gewuchtete Geberscheibe geplant ? (*) Oder ist das bei einer so dünnen Aluscheibe nicht notwendig ?

Gruss

Detlef

(*) bitte nicht als Kritik an dieser tollen Arbeit auffassen.
 
Die Unwucht ist im Bereich unterhalb 1g, wenn wuchten, dann im Komplex mit dem Kurbeltrieb.
Lohnt sich nicht...
 
Hallo,

ist eigentlich noch eine gewuchtete Geberscheibe geplant ? (*) Oder ist das bei einer so dünnen Aluscheibe nicht notwendig ?

Gruss

Detlef

(*) bitte nicht als Kritik an dieser tollen Arbeit auffassen.

Hallo,

die vorläufig endgültige Geberscheibe sieht anders aus. Dort ist der Außenrand geschlossen um der Verletzungsgefahr entgegenzuwirken. Da lohnt sich das Auswuchten nicht mehr.

Gruß
Walter
 
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