Floß R100 GS PD: Getriebe und Motor

FP91

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13. Mai 2023
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37
Ein drittes Hallo in die Runde nun.
Die zweite Baustelle sind Getriebe und Motor. Der Motor selbst läuft sehr gut und braucht nahezu kein Öl, tackert rechts aber etwas mehr als links. Ich hatte beim Einstellen des Ventilspiels bereits festgestellt, dass der Kipphebelbock großes Axialspiel hat, so wie ich das sehe kann man es aber anders als bei der R1100 nicht direkt nachstellen. Dort werden Shims beigelegt werden müssen. Wo bekomme ich die, bzw. welchen Innendurchmesser/Aussendurchmesser müssen sie haben?
Das Getriebe verliert Öl mindestens an der Abgangswelle, hinten ist es klitschnass (über den Ausruckhebel?). Ich werde es in den nächsten Monaten ausbauen und revidieren. Was außer der Normlager benötige ich noch?
Welche Maße hat der Simmering, die Simmeringe?
Kann man die Schaltbarkeit sinnvoll verbessern? Von 3 nach 2 rappelte doch ordentlich ...
Das Lager der Eingangswelle scheint kein Normlager zu sein. Der Innenring (N205?) hat eine Stufe, oder? Man sieht es auf den Videos leider nie, weil das alle scheinbar einfach wieder einbauen ...

Gruß

Florian
 
Hallo Florian,

offenbar hast Du unsere Datenbank noch nicht entdeckt. (Fast) alle Standardfragen rund um unsere 2-Ventiler lassen sich mit den dort hinterlegten Dokumenten beantworten.

Gutes Gelingen,
Florian
 
Hi Florian,
danke! Nein, und ich habe mich schon gefragt warum ich in den Forumsbeiträgen nichts finde. Die Datenbank ist ja phänomenal, da muss sehr viel Arbeit drinn stecken..

Gruß Florian
 
Hi Florian,
danke! Nein, und ich habe mich schon gefragt warum ich in den Forumsbeiträgen nichts finde. Die Datenbank ist ja phänomenal, da muss sehr viel Arbeit drinn stecken..

Gruß Florian


Auf die Datenbank sind wir wirklich stolz, aber viele Inhalte wurden als Informationskonzentrat auf den Beiträgen erstellt.

Hans
 
... Dort werden Shims beigelegt werden müssen. Wo bekomme ich die, bzw. welchen Innendurchmesser/Aussendurchmesser müssen sie haben?


Im Zweifel bekommst Du alle Ersatzteile bei BMW. Die Distanzscheiben sind keine Normteile und im deshalb auch schwer zu bekommen.
 
... Das Getriebe verliert Öl mindestens an der Abgangswelle, hinten ist es klitschnass (über den Ausruckhebel?). Ich werde es in den nächsten Monaten ausbauen und revidieren. ...

Hallo Florian,

hast Du Erfahrung im Überholen von Getrieben?

Wenn nicht sei vorsichtig. Das BMW-Getriebe ist m.E. kein Übungsstück for Beginners.

Das gilt für die eigenen Fähigkeiten und auch für die hierzu notwendigen Werkzeuge.
 
... Das Getriebe verliert Öl mindestens an der Abgangswelle, hinten ist es klitschnass (über den Ausruckhebel?)...

Dieser Satz lässt darauf schließen dass das BMW-2V-Getriebe für Dich (noch) ein Buch mit sieben Siegeln ist.

Ich kann mich also den Worten des Vorschreibers Wolfram nur anschließen.

Zur Erläuterung: Wenn's hinten an der Abtriebs-(nicht Abgangs-)welle undicht ist läuft das Öl in die Schwinge; das Getriebe selbst bleibt trocken.

Bei Deinem Getriebe kommt das Öl höchstwahrscheinlich durch einen defeken Gummibalg zwischen Ausrückhebel und Getriebedeckel. Dahinter sitzt übrigens die Eingangswelle.
 
Hallo Florian,

schreib bei Deinen Fragen stets das Motorrad hinzu, denn die verbaute Technik unterscheidet sich bei den 2V-Modellen.
Ich meine mich erinnern zu können, dass Du eine GS PD, also Paralever hast.
(Nachtrag: Steht ja im Betreff. Aber für die Zukunft..... :D )

Alles nun geschriebene bezieht ausschließlich auf die Para:

1. Prüfe, ob der Silikonstopfen (dreiecksförmig) im oberen Bereich des Wellendichtrings im Getriebeausgangs noch vorhanden ist. Die Kardanwelle der Para benötigt keine Ölschmierung und läuft deswegen bewusst ölfrei. Die alten Kardanwellen benötigen hingegen die Ölversorgung. Der verwendete Wellendichtring ist jedoch bei beiden Arten gleich.

2. und davon gehe ich leider aus.....Folgeschaden: Der Kardan wurde nicht regelmäßig gewartet. Bei der Para benötigt die Kardanwelle aufgrund der Para-Technik einen Längenausgleich. Diese Schiebeverzahnung am Ende der Kardanwelle muss regelmäßig mit Staburags geschmiert werden. (etwas mühsame Arbeit) Falls diese Schmierung nicht regelmäßig erfolgt, findet der Längenausgleich leider in Richtung Getriebe statt und killt zuerst das Lager der Ausgangswelle und somit auch den Wellendichtring. Wird anschließend dennoch weitergefahren, werden sämtlich Zahnräder, Wellen und Lager aufgrund des Schiefstands in Mitleidenschaft gezogen. Das kommt dann einem Totalschaden gleich und Du kannst Dich mit der Summe für ein generalüberholtes Getriebe konfrontiert sehen. (wir haben hier jedoch gewerbliche Fachleute für Getriebeinstandsetzungen im GRÜNEN BEREICH)

Zugleich wird Deine Kardanwelle durch das Öl im Kardantunnel nicht besser. Durch den zusätzlichen Druck auf die Kreuzgelenke kann es sogar (lebens)gefährlich werden. z. Bsp. durch ein schlagartig blockierendes Hinterrad.

Daher meine dringende Empfehlung: Nicht mehr mehr länger in diesem Zustand mit der Q fahren! :oberl:

3. Prüfe anhand des Geruchs des ausgetretenen Öls, welches Du zwischen Motor und Getriebe als zusätzliche Baustelle hast, um welche Art Öl es sich handelt. Getriebeöl riecht deutlich ranziger, verbrannter.
Motorseitig könnte das Öl vermutlich am Kurbelwellendichtring oder am Ölpumpengehäuse austreten.

4. und das ist ganz wichtig: Besorge Dir zu den Themen alle benötigten Dokumente aus unserer Datenbank und arbeite mit ihnen. Vermeidet definitiv weitere Folgeschäden und Kosten.

5. im Zweifel organisiere Dir kundige Hilfe von Fachleuten

6. Alles ist machbar!!! ;)

Das war nur eine ganz grobe Fehleranalyse meinerseits. Detaillierte Infos auf Rückfragen wirst Du im Forum jederzeit erhalten, sobald Du begonnen hast den Schäden auf den Grund zu gehen.

Viel Erfolg wünscht Dir
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Ersteinmal ganz lieben Dank für die Hinweise. Ich komme aus der Mechanik, hatte bisher aber noch kein Motorradgetriebe offen. Den Abzieher hab ich vor dem Urlaub schon gefertigt und das Messwerkzeug ist sowieso da.
Sehr dankbar bin ich für die Tipps zur Fehlerursachen Das Öl kommt aus dem Bereich Ausrückhebel und läuft am rechten Schwingenlager runter. Wenn das Getriebe nicht auf muss bin ich grundsätzlich froh, aber trauen tue ich dem Teil auch aufgrund der abnehmenden Schaltbarkeit (0/2/3) nicht mehr. Ich zieh mal die Faltenbälge ab und schau mal.

So ein paar Kilometer muss sie leider so noch machen. Ganz zu Hause bin ich noch nicht.
 
Hallo Florian,

schreib bei Deinen Fragen stets das Motorrad hinzu, denn die verbaute Technik unterscheidet sich bei den 2V-Modellen.
Ich meine mich erinnern zu können, dass Du eine GS PD, also Paralever hast.
(Nachtrag: Steht ja im Betreff. Aber für die Zukunft..... :D )

Alles nun geschriebene bezieht ausschließlich auf die Para:

1. Prüfe, ob der Silikonstopfen (dreiecksförmig) im oberen Bereich des Wellendichtrings im Getriebeausgangs noch vorhanden ist. Die Kardanwelle der Para benötigt keine Ölschmierung und läuft deswegen bewusst ölfrei. Die alten Kardanwellen benötigen hingegen die Ölversorgung. Der verwendete Wellendichtring ist jedoch bei beiden Arten gleich.

2. und davon gehe ich leider aus.....Folgeschaden: Der Kardan wurde nicht regelmäßig gewartet. Bei der Para benötigt die Kardanwelle aufgrund der Para-Technik einen Längenausgleich. Diese Schiebeverzahnung am Ende der Kardanwelle muss regelmäßig mit Staburags geschmiert werden. (etwas mühsame Arbeit) Falls diese Schmierung nicht regelmäßig erfolgt, findet der Längenausgleich leider in Richtung Getriebe statt und killt zuerst das Lager der Ausgangswelle und somit auch den Wellendichtring. Wird anschließend dennoch weitergefahren, werden sämtlich Zahnräder, Wellen und Lager aufgrund des Schiefstands in Mitleidenschaft gezogen. Das kommt dann einem Totalschaden gleich und Du kannst Dich mit der Summe für ein generalüberholtes Getriebe konfrontiert sehen. (wir haben hier jedoch gewerbliche Fachleute für Getriebeinstandsetzungen im GRÜNEN BEREICH)

Zugleich wird Deine Kardanwelle durch das Öl im Kardantunnel nicht besser. Durch den zusätzlichen Druck auf die Kreuzgelenke kann es sogar (lebens)gefährlich werden. z. Bsp. durch ein schlagartig blockierendes Hinterrad.

Daher meine dringende Empfehlung: Nicht mehr mehr länger in diesem Zustand mit der Q fahren! :oberl:

3. Prüfe anhand des Geruchs des ausgetretenen Öls, welches Du zwischen Motor und Getriebe als zusätzliche Baustelle hast, um welche Art Öl es sich handelt. Getriebeöl riecht deutlich ranziger, verbrannter.
Motorseitig könnte das Öl vermutlich am Kurbelwellendichtring oder am Ölpumpengehäuse austreten.

4. und das ist ganz wichtig: Besorge Dir zu den Themen alle benötigten Dokumente aus unserer Datenbank und arbeite mit ihnen. Vermeidet definitiv weitere Folgeschäden und Kosten.

5. im Zweifel organisiere Dir kundige Hilfe von Fachleuten

6. Alles ist machbar!!! ;)

Das war nur eine ganz grobe Fehleranalyse meinerseits. Detaillierte Infos auf Rückfragen wirst Du im Forum jederzeit erhalten, sobald Du begonnen hast den Schäden auf den Grund zu gehen.

Viel Erfolg wünscht Dir
Guido

Nix für ungut Guido,

aber das geht irgendwie ziemlich dran vorbei.

1. Der WEDI hinter'm Flansch ist bei Nichtparalevergetrieben ein anderer. Die sind nicht gleich.

2. Auch die Gelenkwellen der Nichtparalever haben selbstverständlich einen Längenausgleich.

3. Das Getriebe des TE ist hinten "nass". Nochmal: Das liegt in aller Regel nicht an einem undichten WEDI hinter'm Flansch; dann würd's an einem oder beiden Faltenbälgen raustropfen.
Und Motoröl? Wie soll das denn vom Ölpumpendeckel oder von hinter der Schwungscheibe dorthin gelangen?
 
Hallo Werner,

ganz vorbei geht meine Vermutung sicher nicht. Aber in 2 Punkten hast Du recht. (siehe rot)
Frag mich wieso, aber ich bin irgendwie am Wort "Abgangswelle" hängengeblieben, als ich meinen vorangegangenen Text verfasste.
Mag sein, dass nur der Faltenbalg am Ausrücklager undicht ist. Nachdem Florian jetzt aber über immer schlechtere Schaltbarkeit des Getriebes berichtet, denke ich, dass wir beide recht haben könnten. Oder auch nicht. :pfeif:

Nix für ungut Guido,

aber das geht irgendwie ziemlich dran vorbei.

1. Der WEDI hinter'm Flansch ist bei Nichtparalevergetrieben ein anderer. Die sind nicht gleich. Das stimmt. Hatte ich falsch in Erinnerung, denn ich hatte schon länger kein Getriebe einer Nicht-Para mehr auf der Werkbank. Mein Fehler! ;)

2. Auch die Gelenkwellen der Nichtparalever haben selbstverständlich einen Längenausgleich. Ja, aber nicht so ausgeprägt die gleiche Problematik.

3. Das Getriebe des TE ist hinten "nass". Nochmal: Das liegt in aller Regel nicht an einem undichten WEDI hinter'm Flansch; dann würd's an einem oder beiden Faltenbälgen raustropfen.
Und Motoröl? Wie soll das denn vom Ölpumpendeckel oder von hinter der Schwungscheibe dorthin gelangen? Das hatte ich zunäGSt falsch verstanden und deshalb eine weitere 2. Baustelle vermutet.


VG
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das Getriebe nicht auf muss bin ich grundsätzlich froh, aber trauen tue ich dem Teil auch aufgrund der abnehmenden Schaltbarkeit (0/2/3) nicht mehr. Ich zieh mal die Faltenbälge ab und schau mal.

So ein paar Kilometer muss sie leider so noch machen. Ganz zu Hause bin ich noch nicht.

Hallo Florian,

wohl wissend, das dies für einen "Newbie" im Bereich 2V recht schwer zu beurteilen ist:
Spürst Du verstärkte Vibrationen auf den Fußrasten, sobald Du das Gas wegnimmst, also mit dem Motorrad im Schiebebetrieb bist?

Ich wünsche Dir eine gute Heimfahrt.

VG
Guido
 
Habe gerade die beiden Faltenbälge am Kardantunnel abgezogen. Unten kam ein Bierglas Öl raus. Spiel oben am Flansch konnte ich jetzt aber nicht feststellen. Denke das Öl wird sich eine ganze Weile angesammelt haben, der Ölstand seit dem letzten Wechsel ist nur ganz minimal gesunken auf 5000km.

Naja, hilft nix: Der Klumpen kommt raus.

P.S.: Verstärkte Vibrationen sind meinem Gefühl nach nicht da. Allerdings hab ich das Gefühl, dass es lauter geworden ist.
 
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