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Frage: Warum so fest?

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chris

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Frage an die 'Wissenden'

Habe gestern das Lenkkopflager auf die untere Gabelbrücke gedengelt. Da kam es so über mich, das ich darüber sinniert habe :nixw:, WARUM muß das so fest drauf sein?

Das Lager selbst ist ja sehr leichtgängig, also aus Angst das sich dann nicht das Lager dreht sondern die Lagerschale etc. kann es ja nicht sein...., einfach damit Fertigungstoleranzen größer sein können und es dennoch nicht sein kann das es zu locker ist?! Oder einfach um mich zu ärgern ;(

Wird schon einen Grund haben... denke ich mir mal.
 
Hi Chris,

an dieser Stelle sind Maschinenbautoleranzen im Spiel die dürften so um 20-25µm liegen. Wo diese Toleranz angesiedelt ist entscheidet der Lastfall.

Beim Teil des Lagers das Du beschreibt wird es sich um den Innenring des unteren Kegelrollenlagers handeln. Dafür ist Übergangs(kann gerade klemmen muß aber nicht) oder Übermaßpassung(wird auf jedenfall klemmen) vorgesehen. Der Außenring im Rahmen dürfte leichter zu wechseln sein.
Das Zusammenspiel der beiden Toleranzen, der des Lagers und der an der Montagestelle ergibt die Speillage, eben z.B. Spielpassung oder Übermaßpassung.

Das hat seine Richtigkeit und ist milionenfach bewährt. In der Fertigung spielt es keine Rolle ob mit der vorgegebenen Toleranz eine Spiel-, Übergangs, oder Übermaßpassung hergestellt werden muß, der Aufwand ist der gleiche da die Bandbreite(Toleranz -> die Zahl hinter dem Buchstaben) vorgegeben ist.

Laien werfen halt mehrere Teilaspekte zusammen und denken eine Spielpassung hätte eine größere Toleranz als eine Übermaßpassung.

Du merkst ich unterscheide zwischen der Bandbreite des Maßes und wo diese Bandbreite angelegt wird.

Beispiel Welle:

Ø 35mm soll in der Toleranz h7 gefertigt werden.

Größtmaß 35,000mm
Kleinstmaß 34,975mm

Ø 35 f7 bedeutet

Größtmaß 34,975mm
Kleinstmaß 34,950mm

Die Bandbreite ist in beiden Fällen 25µm , f7 aber liegt deutlich kleiner.

Ich hoffe zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben.:D
 
Moin,

das ist halt deutscher Maschinenbau mit Passungen nach Lehrbuch.

Irgendwas war da mit Umfangslast und Punktlast *langistsher

Jedenfalls wird es schwer, dass die Passung wie bei Japanern mit Wurfpassungen an der Stelle auschlägt.

Du hättest das Lager etwas anwärmen und die Gabelbrücke beispielsweise mittels Bremsenreiniger oder Zahnnervtestzeugs vom Doc abkühlen können.

Die Einstellung gehört bei der Paralever Q ein bisschen zu fest um Shimmy zu vermeiden.

Andreas
 
Beim Teil des Lagers das Du beschreibt wird es sich um den Innenring des unteren Kegelrollenlagers handeln. Dafür ist Übergangs(kann gerade klemmen muß aber nicht) oder

Korrekt und das klemmt heftig (alten Innenring innen geweitet und verkehrt drauf zum raufklöppeln..., mit dem 100gr Hämmerchen begonnen, aber dann auf den 400gr gewechselt...)

Der Außenring im Rahmen dürfte leichter zu wechseln sein.

Hoffe ich, kommt heute drann :gfreu:

Ich hoffe zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben.:D

Yep, ich bin jetzt überzeugt das 'des so ghert', wobei verstanden habe ich fast nix, aber es schaut so aus, wie wenn das wohl bei manchen mehr klemmt, bei anderen weniger... aber danke für die Ausführliche Erklärung.
 
Servus

Du hättest das Lager etwas anwärmen und die Gabelbrücke beispielsweise mittels Bremsenreiniger oder Zahnnervtestzeugs vom Doc abkühlen können.

Gabelbrücke lag über 24h in der Tiefkühltruhe, Lager ein bischen angewärmt (Heißluftpistole, Backofen ist Sperrgebiet....), klemmte trotzdem heftig.:schimpf:
 
Die stramme Passung hat schon ihren Grund. Schließlich entscheidet ein spielfreies Lenkkopflager ganz entscheidend darüber, ob das Moped genau dahinfährt, wo Du hinlenkst oder irgendwo anders.

Damit das nicht nur unmittelbar nach dem Montieren, sondern auch noch nach Jahren derbster Belastung (schließlich werden die gesamten Verzögerungs- und Federkräfte mit einem riesigen Hebel über die verhältnismäßig schmale Lagerung im Lenkkopf auf den Rahmen übertragen) immer noch spielfrei funktioniert, darf die Lagerung keine Chance zum Ausschlagen haben - muß also mindestens eine Übergangspassung sein.
 
Servus



Gabelbrücke lag über 24h in der Tiefkühltruhe, Lager ein bischen angewärmt (Heißluftpistole, Backofen ist Sperrgebiet....), klemmte trotzdem heftig.:schimpf:

Ich habe mal mit einem Thermometer am Rahmenrohr überwacht, bís dieses tatsächlich 120C per herkömmlicher Heißluftpistole hatte -> dauerte fast 1 Stunde :entsetzten:

Danach ist der Außenring aber problemlos in den Sitz gefallen.
 
...darf die Lagerung keine Chance zum Ausschlagen haben - muß also mindestens eine Übergangspassung sein.
Der Name "Übergangspassung" besagt, dass beim Zusammenbau aufgrund der gewählten Toleranzfelder sowohl eine Preß- als auch eine Spielpassung das Resultat sein kann. Bei letzterem ist der Verschleiß (ausschlagen) vorprogrammiert.
Muss also zwingend eine Preßpassung sein ;)
Aber so wie Chris das beschreibt, isses ja eine.
 
Danach ist der Außenring aber problemlos in den Sitz gefallen.

Dies 'Außenringe' gingen auch 'leicht' rein, 48h Tiefkühltruhe, Rahmen mit Heißluftpistole ein bischen angewärmt, Hartholz und Hammer (restliche mm mit altem Außenring), ging gut rein (Stramm, aber ging!) Keine 10 min. für beide.

Problem war eher der Innenring auf das Rohr + untere Gabelbrücke, aber ich denke mir mal, da war bei beiden die Toleranz 'ausgereizt'. Der obere Innenring ging auch Stramm rauf, aber er ging (ohne brutaler Gewalt...)

Die stramme Passung hat schon ihren Grund.

Wenn es nur 'stramm' gewesen wäre.... Das es nicht 'wackeln' darf ist eh klar, sonst könnte man sich so ein Lager gleich sparen, aber das eine ging halt extrem schwer drauf, aber wohl einfach Pech gehabt.
 
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