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Frage zu EML HW2

3RadQ

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01. Aug. 2021
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Südbaden
Hallo in die Runde,

wie in meiner Vorstellung (https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?104972-Hallo-alle) geschrieben, habe ich ein EML-Gespann mit 2V-Motor. Die Typbezeichnung von EML lautet HW2, Baujahr ist 06/1988, die Fg-Nummer 10056xx.

Ich bin nun dabei, das Gespann zu reanimieren. Dazu erfolgte zunächst eine Bestandaufnahme, da das Teil etwa 10 Jahre „in der Ecke“ stand. Damit bin ich nun durch, die notwendigen Arbeiten sind identifiziert (die Überraschungen natürlich noch nicht :D).

Nun ist ein kleines Problemchen aufgetaucht. Ich möchte gerne die Lenkkopflager wechseln. Das sind, soviel ich weiß, keine Kegelrollenlager wie bei BMW, sondern wohl einfache Axiallager. Leider habe ich keine Unterlagen dazu, weiß also nicht genau, wie die Konstruktion aussieht.

IMG_3399-320.jpg

Man sieht hier die untere Gabelbrücke (massiv), den Lenkkopf, die obere Gabelbrücke (dünn) und die durchgehende Schraube (M18x1,5x250mm). Oben saß eine selbstsichernde Mutter. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass ich die Schraube, die durch den Lenkkopf führt, nach unten austreiben kann. Diese rührt sich aber nicht. D.h., sie lässt sich – nach Einsatz von Kriechmittel – zwar drehen, aber sonst tut sich nichts.

Bevor ich nun Gewalt anwende und dabei etwas kaputt mache, wollte ich fragen, ob jemand die Konstruktion genau kennt, und auf was ich ggf. achten sollte.

Dank und Gruß )(-:

Volker
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.
Bei meiner HW2 Bj.86 war die Schraube nur mit Gewalt zu demontieren.Untere u. obere Gabelbrücke sind mit den "Standrohren "verschweißt.Der Lenkkopf ist stabiler als beim BMW-Rahmen.
Die Lager sind normale Rillenlager.
MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, danke schon mal.

@ Fritzel: wie Ott schon schrieb, sind beide Gabelbrücken mit den Standrohren verschweißt,

@ Gespanntreiber0: Stahmer zu fragen ist die nächste Möglichkeit, falls ich hier nicht weiterkomme. Die alten Lager drin zu lassen, die letzte...

@ Ott: mit Rillenlager meinst du normale Radiallager? Hast Du zufällig die Größe noch parat?
Und das hieße ja, die Lagerinnenringe sitzen (fest) auf dem Schaft der 18er-Schraube. Dann ist klar, dass es schwierig wird. Mit temperieren/kühlen wird es dann für den Ausbau nix. ?(

Ich warte mal ab, vielleicht kommt noch eine weitere Antwort.


Gruß Volker
 
Schonmal bei den Dreiradlern gefragt?

So viele Möglichkeiten einer Demontage gibt es bei einer einteiligen Gabelbrücke/Schwingenbrücke ja nun auch nicht: Die zentrale (Rohr-)Achse muss raus.
Bei Rillenkugellagern ist die meist als Distanzstück für die beiden Innenringe ausgeführt.
Man müsste also Oben und Unten nach Lösen der Muttern jeweils eine Buchse aus der Brücke rausziehen können. Vielleicht nach einer Behandlung mit Rostlöser und leichter Erwärmung.

Gibt es anderenfalls keine Klemmung des zentralen Achsrohrs in der Brücke?

Viel Erfolg, Frank
 
Hallo Frank,

vielen Dank für deinen Input.
So langsam vervollständigt sich für mich das Bild der Konstruktion. Ich werde heute Abend eine Skizze anfertigen, für mich denkt es sich dann leichter ;).

Die zentrale Schraube muss raus, das sehe ich auch so.
Durch die beiden Bohrungen im Lenkkopf für die Verkleidungshalterung kann man ein Rohr erkennen, das sehr wahrscheinlich als Distanzhülse für die Innenringe fungiert.
Die Abstützungen für die Innenringe an den beiden Gabelbrücken sind angeschweißt, da tut sich nichts - auch nicht mit Rostlöser.
Ich habe inzwischen entdeckt, dass das Lager aus dem unteren Sitz am Lenkkopf sogar ein, zwei Millimeter herausschaut. Leider gibt es seine Größe nicht preis.
Etwelche Klemmungen sind nicht vorhanden.

Ich hänge nochmal zwei Fotos an, die ich eben gemacht habe.

1) untere Gabelbrücke

IMG_3414-800.jpg

hier sieht man das Lager herausschauen, der Außen-Ø ist 47mm. Das Auflager für den Innenring an der unteren Gabelbrücke hat einen Ø von etwa 35mm.


2) obere Gabelbrücke

IMG_3412-800.jpg

Die Abstützung des Innenrings für das obere Lager hat einen Ø von etwa 30mm und ist ebenfalls an der Brücke angeschweißt.

Zum Ein- und Ausbau der Gabel bleibt also fast keine Luft. Ich vermute im Augenblick, dass das untere Lager mit einer Ausgleichshülse/scheibe in den Sitz eingepasst ist. Die Verspannung bzw. Fixierung der ganen Chose geschieht nur über das Anziehen der Mutter oben gegen die durchgehende Schraube.

Alles in allem eine ziemlich primitive Konstruktion, aber das kennt man von EML ja auch an anderen Stellen.

Bei den Dreiradlern bin ich auch angemeldet und werde die Frage auch dort stellen. Ich hatte nur noch keine Zeit, weil ich den halben Nachmittag meinen guten alten SKF-Lagerkatalog gesucht habe. Übrigens vergeblich :evil:.

Gruß

Volker
 
Puuh,

das ist eine für mich nicht nachvollziehbare Ausführung.

Man muss doch irgendwie mit dem Achsrohr in den Lagerinnenring rein, um damit die Führung der Brücke zu ermöglichen, wenigstens so 5mm Oben und Unten.

Ich würde mal schauen, was beim Dreiradler für Hinweise kommen.
Und nochmal genau hinschauen, ob man nicht an der oberen Brücke noch irgendwas rausziehen kann um die Lagerung frei zu bekommen.

Viel Erfolg, Frank
 
Hallo Frank,

Puuh,

das ist eine für mich nicht nachvollziehbare Ausführung.

Naja, ich bin mir natürlich nicht sicher, da ich nicht reinschauen kann. Hinterher weiß ich es. Der Zusammenbau wird auf jeden Fall keine Hexereien erfordern, aber die Demonatge nach 34 Jahren...

Man muss doch irgendwie mit dem Achsrohr in den Lagerinnenring rein, um damit die Führung der Brücke zu ermöglichen, wenigstens so 5mm Oben und Unten.

Ich würde mal schauen, was beim Dreiradler für Hinweise kommen.
Und nochmal genau hinschauen, ob man nicht an der oberen Brücke noch irgendwas rausziehen kann um die Lagerung frei zu bekommen.

Viel Erfolg, Frank

Bei den Dreiradlern ist jetzt einer dran, einen zu fragen, der es wissen sollte. Es besteht also Hoffnung...
Irgend etwas rausziehen oder so kann man an den Gabelbrücken definitiv nicht. Überall finden sich Schweißnähte.

Gruß

Volker
 
Sodele,

vielen Dank an Ludwig ("Ott") für das ausführliche Telefongespräch. Im Wesentlichen hat er meine Vermutungen zum Aufbau der Lenkkopflagerung durch seine eigene Erfahrung bestätigt. Er hat übrigens auf Kegelrollenlager umgabaut, was ich auch in meine Überlegungen mit einbeziehen werde.

Hier meine unmaßstäbliche Skizze, die ich nach dem Input durch Ludwig noch etwas korrigieren konnte:

Skizze.jpg

So wie es aussieht, muss ich also die Schraube bzw. den Bolzen mindestens durch die Innenringe der Lager austreiben, wobei ich hoffe, dass die Distanzhülse (blau) nicht darauf festkorrodiert ist.

Weitere Tips und Hinweise nehme ich natürlich gerne entgegen.

Gruß

Volker
 
Ahoi,

die Katze ist aus dem Sack, die Gabel ist ausgebaut. Nach dem mutmachenden Zuspruch von Ludwig habe ich heute Abend den großen Hammer ausgepackt, und rasch hat das Biest nachgegeben.

Morgen mache ich Fotos der Einzelteile, die stelle ich als Abschluss hier noch ein.
Ach so, der (in meiner Skizze) blaue Ausgleichsring war nicht vorhanden. Mittlerweile glaube ich auch, dass es dafür gute Gründe gibt (bin kein Maschinenbauer). Das untere Lager war nur soweit im Sitz, dass zwischen den Innenringauflagen an den Gabelbrücken gewissermaßen Spiel 0 herrscht. Das heißt, das obere Lager hat die ganzen Axialkräfte alleine getragen. Gewagte Konstruktion??

Gruß

Volker
 
Danke für die Lösung des Rätsels.
Einen Konstrukteurspreis gewinnt EML damit gewiss nicht, auch wenn es ja anscheinend gehalten hat.

Das Gewinde ist nicht gestaucht beim rauskloppen, hoffe ich.

Ich denke, daß bei einer engen Passung die Klemmkraft der Oberen Mutter die Brücke soweit zusammendrückt, daß Spiel Null entsteht.
Vorspannung brauchen so lommelige Radialkugellager ja nicht, außer es sind gar keine sondern Winkelkontaktlager aka Schrägkugellager.

Beim Umbau auf Kegelrollenlager muss man halt eine Lösung finden, wie man dessen zwingend notwendige Vorspannung gezielt einstellt.

Weiter viel Erfolg und Gruß, Frank

Edith sagt auch, daß der Lenkkopf mit dem Anteil des Dreiradgewichtes auf das untere Lager drückt, nicht das Obere.

Das ist bei allen Lenkköpfen so, wenn schon, dann sollte das untere Lager mehr Axialkraft abkönnen, das Obere mehr Radialkraft.

Außer man springt viel oder fährt nur auf dem Hinterrad.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Danke für die Lösung des Rätsels.
Einen Konstrukteurspreis gewinnt EML damit gewiss nicht, auch wenn es ja anscheinend gehalten hat.

Nicht nur an dieser Stelle sind die Holländer NICHT nobelpreis-verdächtig ;)

Das Gewinde ist nicht gestaucht beim rauskloppen, hoffe ich.

Keine Sorge, zwischen dem Vierpfünder und dem Bolzen lag ein Stück Alu.

Ich denke, daß bei einer engen Passung die Klemmkraft der Oberen Mutter die Brücke soweit zusammendrückt, daß Spiel Null entsteht.
Vorspannung brauchen so lommelige Radialkugellager ja nicht, außer es sind gar keine sondern Winkelkontaktlager aka Schrägkugellager.

Genau so wird es mit den Gabelbrücken sein. Beide Lager sind einfache 6204 RSR (sehen aus wie 2SR, was ist da der Unterschied??)

Beim Umbau auf Kegelrollenlager muss man halt eine Lösung finden, wie man dessen zwingend notwendige Vorspannung gezielt einstellt.

Mal sehen, was ich mache. Bei mir muss nichts mehr 100 Jahre oder 100 Tkm halten, ich berichte dann...

Weiter viel Erfolg und Gruß, Frank

Dankesehr )(-:

Edith sagt auch, daß der Lenkkopf mit dem Anteil des Dreiradgewichtes auf das untere Lager drückt, nicht das Obere.

Das ist bei allen Lenkköpfen so, wenn schon, dann sollte das untere Lager mehr Axialkraft abkönnen, das Obere mehr Radialkraft.
...

Ja, es ist eine äußerst seltsame Konstruktion, die da vorliegt. Und das beste dabei ist, dass sie 100 Tkm gehalten hat. :gfreu:


Gruß
Volker
 
Hallo,

hier noch kurz mein Abschluss.

Die Chose ist also demontiert und die Einzelteile sehen so aus:

IMG_3430-800.jpg

Meine Skizze habe ich aktualisiert:

IMG_3436-800.jpg

Wie in der Antwort an Frank schon geschrieben, halte ich das Ganze für eine ziemlich windige Konstruktion. Wie ich weiter verfahre, weiß ich noch nicht. Vor allem, ob ich mir einen Umbau auf Kegelrollenlager antun will. Sinnvoll wäre es zweifelsohne, aber da benötige ich vermutlich Hilfe (hätte ich aber in der Nachbarschaft).

Ich schreibe dann zur gegebenen Zeit, wie es an dieser Stelle ausgegangen ist. Werde mich nun verstärkt den anderen gefundenen Baustellen an meinem Dreirad widmen.

Nochmal Dank an alle, die in diesem Faden mitdiskutiert haben. So macht Forum Spaß!

Gruß

Volker
 
Ach ja, mein Dreirad HU-Wasp hat:
  • Normale Kegelrollenlager im Lenkkopf
  • Zweireihige Radialkugellager im Vorderrad
  • Kegelrollenlager im Beiwagenrad
  • 2 lommelige Radialkugellager im Hinterrad

Dreimal darfst Du raten, welche Lager und deren Sitze in Ordnung sind.

Die Wege des Herrn sind halt manchmal unergründlich.

Für den DubbelVla haben unsere Nachbarn aber den Nobelpreis verdient:gfreu:

Viel Spass beim Schrauben, Frank
 
Sind das auch diese fimschigen 6203 Rillenlager?

Die hatte Herr Winkelhuis wohl beim Entwurf der EML Rahmen reichlich am Lager und das hat ihn auf die Idee gebracht, die überall einzubauen. Teilweise sogar mehrere nebeneinander (was man nicht macht).

So, wie der Lenkkopf "gestaltet" ist (verschweisste Gabelbrücken) gibt es kaum eine Chance, auf Kegelrolle umzubauen. Es sei denn. man setzt die Säge an und schweisst an der Gabel herum. Es hilft nichts, der Lenkkopf muss immer mal wieder geöffnet werden um die Lager auszutauschen.

Vorderradlager: https://forum.2-ventiler.de/vbboard...lle-umgebaut&p=1028987&viewfull=1#post1028987
 
Einen Konstrukteurspreis gewinnt EML damit gewiss nicht, auch wenn es ja anscheinend gehalten hat.

Trotzdem hat EML mit den Hartmannbrüdern für die damalige Zeit die besten, bezahlbaren Gespanne gebaut. Auch die jetzt problematischen Rohrspeichenräder waren eine riesen Verbesserung.
Klar wurde seither im Gespannbau vieles verbessert. Leider nicht bei allen Herstellern.
 
Hoi zämme,

ich bin euch noch das Ende der Geschichte schuldig.

Nach längerer Unterbrechung ging es vor ein paar Wochen endlich weiter mit der Reanimation von dem grünen Dingens.

Nachdem mich einige Vorschläge erreicht haben, u.a. auch ein Umbau auf Kegelrollenlager, habe ich mich entschlossen, nichts zu ändern und die alten Lenkkopflager 1:1 durch neue zu ersetzen.

Weil
- so nichts geändet werden musste (bin eben ein fauler Hund),
- es so bisher ~100'000 km funktioniert hat,
- ich mit meinen knapp 70 Lenzen nicht annähernd mehr so viele Kilometer mit dem Gespann fahren werde.

Wenn mich die Lust überfällt, werde ich vielleicht in einem neuen Beitragsfaden von meinen Fortschritt-chen berichten.

Gruß
Volker
 
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