Frage zu Kipphebel

Colonus

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da ich mit Selbstgespräche nicht so recht weiterkomme, müssen meine Gedanken mal in die Foren-Welt hinaus:

an meiner R80ST habe ich die Ventildeckel abgenommen, um das Axialspiel der Kipphebel zu überprüfen und die Ventile einzustellen.
In der Beschreibung hier aus der DB steht, dass die Schlitze der Kipphebelböcke nach außen zeigen sollen. Bei mir waren die Schlitze der Böcke "Auslass rechts" nach innen zeigend :schock:
Es sollte also kein Problem sein, das wieder richtig zu stellen.

Allerdings habe ich jetzt das Problem, dass beim Anziehen der Kopfmuttern die Kipphebel bereits bei knapp über 15 Nm nicht mehr leicht beweglich sind.
Jetzt stelle ich mir so einige Fragen:
warum soll der Schlitz der Kopfmutter nach außen zeigen?
warum verkürzt sich das Spiel der Kipphebel beim Anziehen der Muttern? Ist der Zuganker krumm?
Kann sich der Kipphebel "einlaufen"?
Ist es ratsam, erst einmal mit 15 Nm angezogenen Muttern zu fahren und dann später die Muttern nachziehen?

Da ich mir die Fragen selbst zumindest nicht zweifelsfrei beantworten kann, bräuchte ich andere Meinungen :gfreu:

Viele Grüße,

Franz
 
15 Nm ist ein bisschen wenig; da könnte die Kopfdichtung undicht werden.
Hast du mal geschaut, wie die Laufflächen an Böcken und Scheiben aussehen? Ist da was einseitig eingelaufen?
Wenn neu ausdistanzieren mit vorhandenen Scheiben nicht geht, dreh den Bock lieber wieder um.
 
Hallo,

hast Du die Böcke getauscht bzw. gedreht??
Waren die Ventile auf OT bzw. völlig freigängig bei der Montage??
Hast Du den Sitz der Kipphebelachse in den beiden Passungen mal geprüft?

Gruß

Kai
 
Zuletzt bearbeitet:
15 Nm ist ein bisschen wenig; da könnte die Kopfdichtung undicht werden.
Hast du mal geschaut, wie die Laufflächen an Böcken und Scheiben aussehen? Ist da was einseitig eingelaufen?
Wenn neu ausdistanzieren mit vorhandenen Scheiben nicht geht, dreh den Bock lieber wieder um.

Der eine Bock hat tatsächlich einseitige Laufspuren.
Die Böcke werde ich wieder umdrehen.
Die Ausrichtung der Schlitze ist - denke ich - nicht so wichtig.

Viele Grüße,

Franz
 
...Die Ausrichtung der Schlitze ist - denke ich - nicht so wichtig. ...

Gäbe es dann eine Vorgabe für eine von zwei möglichen Ausrichtungen? Dass der Bock bereits Laufspuren hat, ist möglicherweise eine Folge der vorher falschen Ausrichtung. BMW hat den Motor sicher nicht falsch montiert vom Band rollen lassen. Also muss es eine Möglichkeit geben ...
 
Ich hatte Mal ausbrüche an einem Kipphebellager.
Beim Festziehen lief er dann auch schwergängig.
Das Defekte Lager ist aber dadurch aufgefallen.
Grüße
 
Ich hatte Mal ausbrüche an einem Kipphebellager.
Beim Festziehen lief er dann auch schwergängig.
Das Defekte Lager ist aber dadurch aufgefallen.
Grüße

Danke Christian, das werde ich noch kontrollieren.

Heute Abend habe ich noch schnell die Kopfmuttern auf 35 Nm nachgezogen und probiert, ob sich die Kipphebel noch frei bewegen. Nicht, dass ich es noch vergesse :&&&:
Sie bewegen sich noch, wenn auch etwas zäh. Aber bei weitem nicht so schwer wie direkt nach dem Umdrehen der Aufnahmen. Scheinbar sind durch das Öl die Lager wieder besser geschmiert.

Jetzt habe ich doch einige Wochen Zeit, mir zu überlegen, wie ich weiter vorgehe.

Vielen Dank für euer Mitdenken,

Franz
 

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Hallo Franz,

ist doch alles gut so, bei Handarbeit darf der Punkt auch ein wenig versetzt sein. Am bersten vertauscht du den oberen mit dem unteren Klemmbock, Schlitz nach aussen. Dann reibt der Kipphebel an der noch unberührten Fläche. Ich würde das bei allen 4 Kipphebeln so machen, dann hast du einige 10.000Km erst mal ruhe. die beiden Stehbolzen Muttern abwechselnd in mehreren Schritten los drehen, Klemmböcke mit Kipphebel abziehen und tauschen, alles wieder aufstecken. Die Muttern in mehreren Schritten anziehen und mit dem Drehmo abknacken. Die anderen Muttern bleiben hierbei unberührt. Nur keine Experimente mit dem Drehmoment, nicht alles ernst nehmen was hier gepostet wird.

gruss peter
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade habe ich noch einmal nachgesehen. Der Körnerpunkt und die Bohrung fluchten tatsächlich nicht :entsetzten:

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Ich kann die Welle nicht so weit drehen, dass der Punkt exakt ausgerichtet ist.

Viele Grüße,

Franz

Hallo Franz,

der Körnerpunkt ist nicht das Problem, den kannst du einfach berichtigen.
Wichtig ist, dass die Achse parallel zum Kopf läuft, die Böcke also exakt in gleicher Höhe gegenüber rechtwinklig zum Kopf stehen.
Die Achse wird geklemmt, ist also fest, die Kipphebel bewegen sich nur auf den Lagern. Die Klemmung der Achse und somit die Position der Welle ist durch die Stehbolzen fix. Ein oder zwei Grad Spiel in der Stehbolzen Bohrung der Welle ist egal, da die ja Welle rund ist und gerade sein sollte. Wenn du eine Höhendifferenz oder eine Winkelabweichung in der Lagerung der Welle hast, d.h. ein Bock evtl. nicht sauber bzw. schräg sitzt oder krumm ist drückst du beim Zusammenschrauben die Kante des Bocks gegen eine Kante des Kipphebel. Das gibt Reibung.
Deswegen mach die Böcke los, leg sie mal aufeinander ob sie nicht verzogen sind. Schau Dir den Sitz der Böcke an. Dann leg mal die Kipphebelwellen nebeneinander (Achtung mit den Nadeln der Lager!!!), sind die alle gerade, berühren sich alle Flächen der Wellen in der Länge!?
Grobe Ungenauigkeiten müsstest du sehen, ansonsten musst du messen.

Gruß

Kai

Ps: Die Verschleißspuren an den Kipphebeln bzw. den Böcken kommen logischerweise durch das Lagerspiel der Kipphebel bzw. das Spiel der Kipphebel zwischen den Böcken. Dieser sollte aber gleichmäßig und nicht asymmetrisch sein. Dann hast du nämlich den gleichen Effekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

die 4 Kipphebelmuttern mit 38 Nm anziehen. Die 2 mittlere Muttern, hinter den Zündkerzen, nur mit 30 Nm. Sonst ist die Zylinderkopfdichtung sofort hinüber. Ventile neu einstellen.

Gruß
Walter

Hallo Walter,
was bringt dich zu der Erkenntnis, dass die Zylinderkopfmuttern mit unterschiedlichen Drehmomenten angezogen werden? Im WHB steht davon nichts. Ich habe beim Tausch der Dichtungen (Umbau auf DZ) alle gleichmäßig angezogen. Damit bin ich jetzt schon bald 10.000 km gefahren. Alles im grünen Bereich.
Gruß
Klaus :schoppen:
 
Hallo Walter,
was bringt dich zu der Erkenntnis, dass die Zylinderkopfmuttern mit unterschiedlichen Drehmomenten angezogen werden? Im WHB steht davon nichts. Ich habe beim Tausch der Dichtungen (Umbau auf DZ) alle gleichmäßig angezogen. Damit bin ich jetzt schon bald 10.000 km gefahren. Alles im grünen Bereich.
Gruß
Klaus :schoppen:

Moin,

das würde mich auch mal interessieren.

In den vergangenen mehr als 4 Jahrzehnten habe ich an einer sicherlich dreistelligen Zahl von 2V-Zylinderköpfen alle sechs SW-15-Muttern immer mit dem gleichen Drehmoment angezogen.

Dadurch war in keinem Fall eine Zylinderkopfdichtung "hinüber" - geschweige denn "sofort".
 
nicht alles ernst nehmen was hier gepostet wird

Stimmt hier aktuell ;). Mache ich auch schon immer so und habe es auch so in den Werkslehrgängen so gelernt.

Alle mit dem gleichen Drehmoment anziehen ist richtich. Alles 10er Bolzen mit 6Kt-Muttern SW15 ( früher gabs wohl auch andere Muttern mit SW14 glaube ich... /5?.... ist schon sooo lange her )
 
Stimmt hier aktuell ;). Mache ich auch schon immer so und habe es auch so in den Werkslehrgängen so gelernt.

Alle mit dem gleichen Drehmoment anziehen ist richtich. Alles 10er Bolzen mit 6Kt-Muttern SW15 ( früher gabs wohl auch andere Muttern mit SW14 glaube ich... /5?.... ist schon sooo lange her )
Yep! Ich habe an meiner /5 SW14 an den 4 Motorstehbolzen und SW15 an den beiden kurzen vom Zylinder.
Ist immer nervig mit dem Aufstecknuss-umstecken.
 
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