Frage zu Teilekunde Stößelstangen

Ton

Bauknecht
Seit
28. Juni 2010
Beiträge
5.824
Ort
NL 5688 Oirschot
Mich interessiert wie vorgebeugt ist, dass das Druckstück, das in das Aluminium Rohr eingepresst ist, sich nicht von dem Rohr verabschiedet. Da kommen doch beträchtliche Kräfte auf die Verbindung, trotzdem habe ich noch nie eine Stößelstange gesehen, wo das Druckstück sich verabschiedet hat.

Leider hatte mein Motor vor einigen Jahren eine krumm geschlagene Stößellstange, dabei war das Alu Rohr nicht verformt, sondern das Druckstück :entsetzten:. Wer weiß mehr zu dieser Materie?

Grüße, Ton :wink1:
 
Lieber Ton,

schön von dir zu hören -und es wird Zeit sich wieder zu sehen. ;)

Zu deiner Frage:
Aus Sicht des Maschinenbauers ist die Stößelstange aus folgenden Sichten interessant:
- Die Knickung
Das wird nach den Eulerschen Formeln berücksichtigt und betrifft hauptsächlich das Alurohr.
- Der Preßverband zwischen Alurohr und Druckstück aus Stahl
Hier sind vor allem die thermischen Verhältnisse von Belang, da die Stange rein auf Druck beansprucht wird.
- Die Gestaltung der Druckstücke
Radius und Materialhärte müssen mit den Druckpartnern harmonieren.

Ein Schaden allein am Druckstück ist von daher absolut untypisch und mir aus der Praxis nicht bekannt. Wenn keine von außen wirkende Ursache in Frage kommt, kann m. E. nur ein Fertigungs- / Materialfehler am Druckstück schuld sein.

Hast du die Stößelstange noch?
 
Lieber Ton,

schön von dir zu hören -und es wird Zeit sich wieder zu sehen. ;)

Zu deiner Frage:
Aus Sicht des Maschinenbauers ist die Stößelstange aus folgenden Sichten interessant:
- Die Knickung
Das wird nach den Eulerschen Formeln berücksichtigt und betrifft hauptsächlich das Alurohr.
- Der Preßverband zwischen Alurohr und Druckstück aus Stahl
Hier sind vor allem die thermischen Verhältnisse von Belang, da die Stange rein auf Druck beansprucht wird.
- Die Gestaltung der Druckstücke
Radius und Materialhärte müssen mit den Druckpartnern harmonieren.

Ein Schaden allein am Druckstück ist von daher absolut untypisch und mir aus der Praxis nicht bekannt. Wenn keine von außen wirkende Ursache in Frage kommt, kann m. E. nur ein Fertigungs- / Materialfehler am Druckstück schuld sein.

Hast du die Stößelstange noch?

eulersche Formel:
46b3c3f744d27fdff072eed65956ed69bc87d572
,
mit
de9a3f5e9c992c382940aa672e8949e79973a1f2
,

ich kapier nicht was das mit den Stösselstangen zu tun hat,

VG Michael
 

Zitat:
Das wird nach den Eulerschen Formeln berücksichtigt und betrifft hauptsächlich das Alurohr.

Die Eulersche Formel ist das was ich geschrieben habe, und Du meinst die Eulerschen Knickfälle.

Das ist was anderes.

Stell Dir mal vor, das das hier von einem studierenden gelesen wird und er fällt deswegen irgendwo durch.

VG Michael
 
ich habe mich bei einer Fehlmontage einer Stößelstange ertappt, bei der der Kopf nicht in der Pfanne der Einstellschraube, sondern daneben aufstand.
Wenn in diesem Zustand gedreht wird, geht irgendetwas kaputt durch enormen Druck auf die Stange und evtl. ein kleiner Hebelarm bringt große Biegemomente auf die Stange.
Vlt. war das die Ursache für die krumme Stange.
Gibt es den zugehörigen Kipphebel noch? Vlt. hat er eine Druckstelle am Arm neben der Einstellschraube.
Keine Ruhmestat, aber möglicherweise die Erklärung für das Schadensbild.
 
Ein Schaden allein am Druckstück ist von daher absolut untypisch und mir aus der Praxis nicht bekannt.
Ich hatte vor ca 10 Jahren einen Bruch des unteren Druckstücks des rechten Auslassventiltriebs (wenn ich mich recht entsinne). Das Druckstückfragment blieb dabei aber an Ort und Stelle, so dass ich noch 300km damit fahren konnte.
Die Oberflächen des Druckstücks an der Bruchstelle waren danach schön verrundet und hochglänzend poliert. Das abgebrochene Druckstückteil hatte sich innerhalb des Hüllrohres frei bewegt und dieses allerdings nach den Kilometern durchgescheuert. Was aber noch nicht mal zu einer Undichtigkeit geführt hatte, weil außenrum das Stößelrohrgummi die Form bewahrt hatte.
Mal sehen, ob ich die Fotos noch finde, ich hatte den Fehler seinerzeit hier im Forum beschrieben.
 
Besagte Stößelstange habe ich nicht mehr, aber ein Bild ist noch da.

image.jpg

Da hätte ich eher erwartet, dass das eingesetzte Stoßstück ausgebrochen sein würde. Die Verpressung muß dann doch wohl sehr stabil sein!

Deshalb auch meine Frage, wie hat BMW die Stößelstangen so robust bekommen? Aluminium ist ja nicht sehr stark, trotzdem hat sich der Stahlkopf verbogen und ist nicht aus dem Rohr ausgebrochen. Der Kopf war noch unbeweglich mit dem Rohr verbunden!

Dieser Schaden in 2013 war für mich dann Anlass, einen neuen Motor vom BoxerToko aufbauen zu lassen und der alte Motor nach 202.000 Km und mehreren Kopfschäden in Rente zu schicken.

Mat Beekers hat den Schaden beurteilt, ihm nach war Ölmangel im Kopf der Grund. Die Sache war so heiß geworden, dass sich letztlich der Kipphebel nicht mehr drehen konnte und die Stößelstange sich einen anderen Weg suchen mußte :entsetzten:.

Einen guten Rutsch in 2018 wünscht Euch, Ton :wink1:
 
Mich interessiert wie vorgebeugt ist, dass das Druckstück, das in das Aluminium Rohr eingepresst ist, sich nicht von dem Rohr verabschiedet. ...

Leider hatte mein Motor vor einigen Jahren eine krumm geschlagene Stößellstange, dabei war das Alu Rohr nicht verformt, sondern das Druckstück :entsetzten:. Wer weiß mehr zu dieser Materie?

Hallo Ton, zwei unbewiesene Theorien:

1.) Die Druckstücke müssen nur jeweils tiefer im Alurohr sitzen als das maximal denkbare Ventilspiel (meinetwegen auch, wenn die Ventile im falschen OT eingestellt werden) :rolleyes: Dann kann es schonmal nicht rausfliegen. Wenn es sich locker, würde man es wahrscheinlich hören.

2.) Beim Aufsetzen des Kopfs kann es trotz aller Vorsicht passieren, dass ein Druckstück aus Kipphebel rutscht. Wenn dann, trotz aller Vorsicht :rolleyes:, die Zuganker angezogen werden, bekommt das filigrane Teil eine beachtliche Seitenkraft die vielleicht ausreicht es leicht zu verbiegen. (Edith sagt gerade, dass Michael diesen extrem unwahrscheinlichen Einzelfall schon beschrieben hat)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei der Zylinderkopfmonage ist damals nichts schief gelaufen. Der Motor hatte bestimmt mehr als 5000 Km nachher gelaufen, als die Stößelstange bei 120 km/h krumm geschlagen wurde.

Grüße, Ton :wink1:


Hallo Ton, zwei unbewiesene Theorien:

1.) Die Druckstücke müssen nur jeweils tiefer im Alurohr sitzen als das maximal denkbare Ventilspiel (meinetwegen auch, wenn die Ventile im falschen OT eingestellt werden) :rolleyes: Dann kann es schonmal nicht rausfliegen. Wenn es sich locker, würde man es wahrscheinlich hören.

2.) Beim Aufsetzen des Kopfs kann es trotz aller Vorsicht passieren, dass ein Druckstück aus Kipphebel rutscht. Wenn dann, trotz aller Vorsicht :rolleyes:, die Zuganker angezogen werden, bekommt das filigrane Teil eine beachtliche Seitenkraft die vielleicht ausreicht es leicht zu verbiegen. (Edith sagt gerade, dass Michael diesen extrem unwahrscheinlichen Einzelfall schon beschrieben hat)
 
Mich interessiert wie vorgebeugt ist, dass das Druckstück, das in das Aluminium Rohr eingepresst ist, sich nicht von dem Rohr verabschiedet. Da kommen doch beträchtliche Kräfte auf die Verbindung, trotzdem habe ich noch nie eine Stößelstange gesehen, wo das Druckstück sich verabschiedet hat.


Grüße, Ton :wink1:

Hallo,
nach dem Kauf meiner R 75/5 (Baujahr 1970) mit nur 7000 km stellte ich beim Ventilspielprüfen fest, dass ein Kugelkopf lose saß. Das sind die allerersten Stösselstangen mit den ÜBER die Stoßstangen gestülpten Kugelkopfstücken. Das wurde von mir mit hochtemperaturfestem Loctite festgeklebt und hält seit 55.000 Kilometern.
Ich dachte, dass die späteren Stoßstangen mechanisch robuster konstruiert sind?

Jan
 
Moin,

wenn der Stange was im Weg war, z.b. fester Kipphebel, kriegt die Stange einen vor den Kopf. Somit verbiegt sich der Kopf. Warum sollte da was aus dem Alu brechen. Der Kopf ist in das Alurohr eingepresst über einen Absatz und liegt mit einem Bund auf dem Rohr auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

wenn der Stange was im Weg war, z.b. fester Kipphebel, kriegt die Stange einen vor den Kopf. Somit verbiegt sich der Kopf. Warum sollte da was aus dem Alu brechen. Der Kopf ist in das Alurohr eingepresst über einen Absatz und liegt mit einem Bund auf dem Rohr auf.

Hallo,

ich hatte schon lose Stoßstangen.
SNV31260a.jpg

Die Stoßstangenköpfe presse ich nun mehr mit 0,1mm Untermaß ein.

Gruß
Walter
 
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