Fragen zur Fahrwerksgeometrie

U

udo

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Hallo,
nun beschäftigen mich folgende Fragen:

Was passiert, wenn man in einer R100GS ein kürzeres Federbein einbaut?
Was passiert, wenn man in einer R100GS ein längeres Federbein einbaut?

Welche Eigenschaften ändern sich wie?
Warum ist das so?
Ab wann wird es für den Kardan kritisch?

Ab welcher Veränderung (kürzer oder länger) werden die Fahreigenschaften signifikant verändert?

z.B. wirkt sich eine Veränderung der Länge eines Federbeins um +/- 10 mm bereits aus, wenn ja wie?

Wer weiß Rat?

Danke schon mal im voraus :gfreu:
 
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Hallo Udo,

durch das kürzere Federbein kommt (logisch, gell?) das Heck ein wenig nach unten. Dadurch wird der Nachlauf ein wenig größer, die Lenk- (und damit auch Lenkrückstell-) Kräfte vergrößern sich und die Fuhre wird ein wenig stabiler.

So haben wir der Basic meiner Frau (unter 60kg) in vollbeladenem Zustand das Hochgeschwindigkeitspendeln (Gewackel über 140 km/h) zuverlässig abgewöhnt. Einfach das (unmöglich harte) WP-Bein durch das einer R ersetzt.

Schöner wird die GS mit diesem "Hängearsch" aber nicht.

Längeres Federbein ohne dazu passende Gabel kann ich mir nicht fahrstabil vorstellen - die GS hat schon im Originalzustand einen sehr kurzen Nachlauf.

Gruß,
Markus
 
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Ob hinten kürzer oder vorne länger läuft ja aufs gleiche raus.

Elfi steht ohne Seitenwagen vorne mit der Gabel am oberen Anschlag des Federwegs, bekommt einen Radstand wie ein Chopper, lenkt sich in niedrigen Geschwindigkeiten deutlich anders als die "normale" Solomaschine, ich hab mich längst daran gewöhnt.

Auf der Ausfahrt beim Boxerkunsttreffen zeigte sich wieder einmal sehr deutlich, daß ich in den Kurven für den gleichen Radius weiter runter muß, zusammen mit dem hohen Schwerpunkt wegen des fetten Tanks lande ich bei niedrigerer Kurvengeschwindigkeit, ich will garnicht genau wissen, wo denn definitiv die Haftungsgrenze der Reifen ist.

Auf der Rückfahrt war ich die letzten 50 Km zusammen mit einer 1200er Suzuki auf der Autobahn unterwegs, beim Wechsel von der linken auf die rechte Spur gehts ja auch immer durch die ausgelatschten Spurrillen rechts, und bei Tempo 150 kommt Elfi da derart heftig ins Tanzen, daß der Kollege mit angstgeweiteten Augen auf Riesenabstand gegangen ist.

Wer diesen Effekt mal bei niedrigeren, nicht ganz so riskanten Geschwindigkeiten erfahren möchte, der setze sich auf ein Schwingenmodell mit der Schwinge in Gespannstellung, da ist allein schon wegen der um die Lenkachse drehenden Masse der Schwinge alles viel deutlicher und früher erfahrbar.

Aber Vorsicht bei dem Versuch, immer schön das Vorderrad in die angepeilte Richtung halten, pendeln lassen und langsam Gas wegnehmen.

Wer das Pendeln mit Körperkraft am Lenker zu unterbinden sucht, überträgt es aufs Vorderrad und macht blitzschnell einen spektakulären Abflug.
 
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hallo udo,

so ganz quantifizierend kann ich Deine frage nicht beantworten. ich fahre ja in meiner q schon immer das gs-federbein in der combo mit ehemals k100- und heute r100r-gabel. das bringt mehr gewicht aufs vorderrad, etwas mehr schräglagenfreiheit und ein mehr an handlichkeit durch den kürzeren nachlauf. das ganze seit 2 jahren nun noch getoppt mit dem 17" vorderrad. mit ehemals 18" rädern (vorne 110/70 und hinten 130/80) hatte ich ab 170 km/h schon pendelneigungen im einpersonenbetrieb. mit sozia lag sie bis topspeed wie ein brett. mit den 17" rädern ist die pendelneigung interessanter weise völlig weg.
was dabei noch zu beachten ist, ist der knickwinkel des kardans. wird nur über das federbein hinten hochgestellt, bekommt das untere kreuzgelenk nen unschönen knickwinkel. das kostete mich auch den ersten 40tkm zwei kreuzwellen. mit ner verstellbaren paralleverstrebe kann man da gegensteuern, holt dabei aber das heck wieder runter. aktuell habe ich ein ohlinsbeinchen drinn, dan kann ich unabhängig von der federvorspannung die federbeinlänge verändern.

gruß
claus

ps. wenns mal pendelt
gewicht in die fussraten, und schnell in die eisen, um den geschwindigkeitsbereich, in dem das mopped pendelt zu verlassen.
 
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