Füllstand Schwimmerkammer

Cevo

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06. Mai 2018
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37
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Rhein-Neckar-Kreis
Hallo zusammen,

bei mir differiert der Spritstand in den Schwimmerkammern um ca 2mm.
- Soll man bei diesem geringen Unterschied den Stand korrigieren?
- Wie korrigiert man am besten den Schwimmerkammernstand (irgendetwas zurechtbiegen ist für mich keine akzeptable Lösuug)?
- Gibt es Richtwerte für den Benzinstand (gemessen ab Mitte Fuß Schwimmerkammer)?
- Gibt es eine Vorgehensweise, um einen "unverfälschten" Stand abzurufen (z.B. Maschine nicht im Stand laufen lassen, wie beim Kerzenbild, oder ähnlich)?

Hinweis: Betroffene Maschine ist vom Typ 247E

Freue mich auf gute Hinweise.

Cevo
 
...
- Wie korrigiert man am besten den Schwimmerkammernstand (irgendetwas zurechtbiegen ist für mich keine akzeptable Lösuug)?
...

Ob es dir gefällt oder nicht:
Das vorsichtige Zurechtbiegen der Lasche ist der einzige Weg und so auch offiziell beschrieben; eine Alternative gibts schlicht nicht.

Einstellung.jpg

Die Lasche (Pfeil) wird so justiert, dass sie bei Parallelstand Gehäuse- und Schwimmerkante gerade das Ventil berührt.
Damit stimmt dann auch der Füllstand (Ventil und Schwimmer müssen natürlich in Ordnung sein).
 
Wie misst man ne Differenz von 2mm in der Schwimmerkammerdichtung ?

Ich breche mir da immer einen ab. Schaue halt ohne Schwimmerkammerdeckel wann das Ventil zu macht. Geht auch.

Gruss
Claus
 
Hmm.
Danke erst einmal für die vielen guten Antworten. )(-:

Dann werde ich mir mal viel Zeit nehmen und versuchen, die Schwimmer auf Gleichstand zu bringen - bevor ich sie wieder einstelle.
Das Bild ist auf jeden Fall ein guter Anhaltspunkt!
 
Wichtig ist, dass nicht noch aus der Benzinleitung nachtröpfelndes Benzin das Messergebnis verfälscht. Also knapp vor dem Vergaser die Benzinschläuche mit einer kräftigen Klemme ("Arterienklemme") dichtmachen und die Schwimmerkammern zügig nach unten abnehmen.
Zwei Millimeter sind schon ein ziemlicher Unterschied.

Jan
 
Na ja,

zwei mm an der Lasche sind viel, zwei mm Differenz im Benzinstand sind recht wenig. Ich glaub irgendwie nicht, dass man da beim Motorlauf bzw. bei der Gemischbildung einen Unterschied bemerkt.
Der Schwimmer ist mindestens 5 x so lang wie die Lasche. Das heisst um 1 mm Differenz Spritstand auszugleichen musst du 0,2 mm nachbiegen :schock:!
Viel Spaß!
(Korrigiert mich bitte wenn ich falsch denke!)

Gruß
Kai
 
Man kann einer Fliege auch in den Popo gucken. Ich kann mir nicht vorstellen, das 2mm Unterschied im Schwimmerkammerspritlevel eine Rolle spielen.

Der Vergaser soll halt nicht überlaufen und lediglich genug Sprit zur Verfügung stellen, damit der Luftstrom was zum mitreissen hat. . .


stephan
 
Hmm.
Danke erst einmal für die vielen guten Antworten. )(-:

Dann werde ich mir mal viel Zeit nehmen und versuchen, die Schwimmer auf Gleichstand zu bringen - bevor ich sie wieder einstelle.
Das Bild ist auf jeden Fall ein guter Anhaltspunkt!



Wie stellen sich die 2mm im Betrieb dar ? Würde mich interessieren ob du hier was merkst oder ob die 2mm nur "optisch" ein Problem sind.
Vg Werner
 
Bei 2 mm Differenz würde ich nicht an den Dingern rumbiegen.
Wahrscheinlich hast du danach einen größeren Unterschied.....
 
Bei 2mm Differenz läuft die eine Seite etwas magerer, die andere etwas fetter. Mehr erstmal nicht.

Könnte sein, daß bei zügiger, längerer Fahrt der eine Krümmer blauer anläuft als der andere. Das mag alles laufen - es geht aber besser.

Das Ziel bei der Abstimmung sollte sein, daß beide Zylinder möglichst im Gleichtakt laufen. Und das Spritniveau im Vergaser ist eine Kenngröße, die eingestellt werden muss, sonst wird das nix.
 
Ob es dir gefällt oder nicht:
Das vorsichtige Zurechtbiegen der Lasche ist der einzige Weg und so auch offiziell beschrieben; eine Alternative gibts schlicht nicht.

Anhang anzeigen 210414

Die Lasche (Pfeil) wird so justiert, dass sie bei Parallelstand Gehäuse- und Schwimmerkante gerade das Ventil berührt.
Damit stimmt dann auch der Füllstand (Ventil und Schwimmer müssen natürlich in Ordnung sein).

Hallo Michael,

Klasse Bild, das kannte ich noch nicht!
Ich würde an dieser Stelle aber gerne noch mal was nachhaken:

Wie genau ist "gerade das Ventil berührt" gemeint?
Ich mache es immer so das der Schwimmer parallel zur Gehäusekante steht wenn die Schwimmerzunge die kleine Feder/Stift des Ventils hereingedrückt hat...
Berühren bedeutet genaugenommen das es den Stift nur eben berührt ohne ihn hereinzudrücken.
Das macht ja nun schon einen Unterschied im Schwimmerstand...

Stimmt das so? ...oder ist das Ameisenfi*#en?:gfreu:

Gruß, Kay
 
Hallo Fritz,

ok, Danke für's Klarstellen, dann mach ich das tatsächlich schon immer falsch...

Da meine Q in der Tat immer sehr fett läuft (passt sich dem Besitze an :D) wird ich das mal bei Gelegenheit überarbeiten...

Wieder was gelernt! Danke!!:gfreu:

Gruß, Kay
 
Hallo 2-Ventiler,

zunächst ist es falsch, daß ein unterschiedlicher Benzinpegel in der Schwimmerkammer
Einfluss auf das Gemisch hat. Das ist nur dann der Fall, wenn zu wenig 'drin
ist und schon z.T. Luft angesaugt wird. Vollgas BAB ... Oder bei krasser Fehleinstellung.

Einzig die Düsen für Benzin und Luft bestimmen die Gemischbildung. Der Inhalt
der Schwimmerkammer dient als Vorrat, aus dem die Düsen Benzin saugen.
Geht der nun zur Neige, öffnet das Nadelventil und es läuft wieder Benzin bis zum
Maximalstand nach, das Nadelventil schließt wieder. Nun verbrauchen die
Düsen wieder soviel Benzin, bis das Nadelventil erneut öffnet. Und so weiter ...

Das funktioniert in etwa so wie ein Spülkasten für die Toilette !

Das Schaubild von Sauer zeigt einen Flugvergaser 64 von Bing. Der ist in vielen
Details anders !! Der hat Einzelschwimmer ohne gemeiname Achse ...

Gruß,
Andreas
 
Hallo Andreas,

prima das du dich dazu meldest! Demnach ist ja die Art wie ich meinen Schwimmerstand eingestellt habe zwar nicht ganz nach Vorgabe, hat aber zumindest auf "läuft zu fett" keinen Einfluss.

Danke das du das noch mal so klar herausgestellt hast!

Ich denke ich lass die dann auch erst mal so wie sie sind...irgendwann kommen sie eh mal wieder ab, dann schau ich mal danach.

Die Frage zu der kleinen Feder/Stift am Ventil hatte ich halt schon öfter aber eben jedesmal vergessen das hier mal zu klären...:D

Gruß, Kay
 
.....

Das Schaubild von Sauer zeigt einen Flugvergaser 64 von Bing. Der ist in vielen
Details anders !! Der hat Einzelschwimmer ohne gemeiname Achse ...

Gruß,
Andreas
Servus Andreas

Sollte auch nur ein Hinweis auf die Funktion der Schwimmernadel und deren federbelasteten Stift sein.
Um das alles zu schreiben war ich zu bequem. :pfeif:

So wie ich das sehe sitzen aber die beiden Schwimmer verbunden mit dem Metallbügel und einer Achse.
Oder sehe ich wirklich schon so schlecht? ;)

:wink1:
 
Auf jeden Fall ist das Thema des federbelasteten Stifts und das Einstellen der Schwimmer dazu hier wirklich sehr genau beschrieben!

Danke für den Hinweis!

Gruß, Kay
 
Hallo 2-Ventiler,

zunächst ist es falsch, daß ein unterschiedlicher Benzinpegel in der Schwimmerkammer
Einfluss auf das Gemisch hat. Das ist nur dann der Fall, wenn zu wenig 'drin
ist und schon z.T. Luft angesaugt wird. Vollgas BAB ... Oder bei krasser Fehleinstellung.

. . .


Gruß,
Andreas

Danke. Kann ich mit dem Kopfschütteln und Zweifeln wieder aufhören.


Stephan
 
Hier Bilder des Bing Vergasers für Rotax Flugmotore. Gut zu erkennen ist der
Gabelhebel, der von den Einzelschwimmern betätigt / verstellt wird.

Gut zu sehen ist auch die kleine Haltefeder / Spange, die durch das Loch im
Stift der Schwimmernadel gesteckt, die Lasche des Hebels umfasst. Damit
wird das Ventil nicht nur geschlossen, sondern auch geöffnet. Falls die Nadel
in der Hülse klebt ... Das ist bei Motorrad-Schwimmern genau so.

Die Einzelschwimmer steigen oder fallen auf ihren "Stangen" je nach Füllstand
und betätigen damit Hebel und Ventil. Da sie nur 6 Gramm wiegen, hat diese
Konstruktion eine bessere Redundanz als die (billigere) Motorradversion.


IMG_9437.jpgIMG_9439.jpgIMG_9438.jpg

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo 2-Ventiler,

zunächst ist es falsch, daß ein unterschiedlicher Benzinpegel in der Schwimmerkammer
Einfluss auf das Gemisch hat. Das ist nur dann der Fall, wenn zu wenig 'drin
ist und schon z.T. Luft angesaugt wird. Vollgas BAB ... Oder bei krasser Fehleinstellung.

Einzig die Düsen für Benzin und Luft bestimmen die Gemischbildung. Der Inhalt
der Schwimmerkammer dient als Vorrat, aus dem die Düsen Benzin saugen.
Geht der nun zur Neige, öffnet das Nadelventil und es läuft wieder Benzin bis zum
Maximalstand nach, das Nadelventil schließt wieder. Nun verbrauchen die
Düsen wieder soviel Benzin, bis das Nadelventil erneut öffnet. Und so weiter ...

Das funktioniert in etwa so wie ein Spülkasten für die Toilette !

Das Schaubild von Sauer zeigt einen Flugvergaser 64 von Bing. Der ist in vielen
Details anders !! Der hat Einzelschwimmer ohne gemeiname Achse ...

Gruß,
Andreas

Andreas,

ich werde nun Deine Infos zu den Gleichdruckvergasern nicht in Frage stellen. Bei den älteren Schiebervergasern wirkt sich selbst ein kleiner Höhenunterschied im Kraftstoffniveau signifikant auf die Gemischzusammensetzung aus. Der Effekt ist einfach beschrieben: bei definiert angehobenem Schieber ist der Unterdruck im Venturi konstant. Ist der Benzinstand niedrig, kann dieser Unterdruck nur eine geringe Menge an Kraftstoff über den Höhenunterschied fördern. Ist der Höhenunterschied geringer, wird mehr Benzin gefördert.

Der Effekt läßt sich beim Schiebervergaser sehr einfach simulieren, indem man kurz den Schimmer drückt und das Benzinniveau anhebt, die Drehzahl wird sofort kleiner, weil das Gemisch fetter wird.

Ich hatte das gleiche bei den Gleichdruckvergasern vermutet - kann es aber nicht so leicht nachweisen und stehe deswegen mit meiner Vermutung hinter Deiner unbestrittenen Sachkompetenz zurück.
 
Andreas,

ich werde nun Deine Infos zu den Gleichdruckvergasern nicht in Frage stellen. Bei den älteren Schiebervergasern wirkt sich selbst ein kleiner Höhenunterschied im Kraftstoffniveau signifikant auf die Gemischzusammensetzung aus. Der Effekt ist einfach beschrieben: bei definiert angehobenem Schieber ist der Unterdruck im Venturi konstant. Ist der Benzinstand niedrig, kann dieser Unterdruck nur eine geringe Menge an Kraftstoff über den Höhenunterschied fördern. Ist der Höhenunterschied geringer, wird mehr Benzin gefördert.

Der Effekt läßt sich beim Schiebervergaser sehr einfach simulieren, indem man kurz den Schimmer drückt und das Benzinniveau anhebt, die Drehzahl wird sofort kleiner, weil das Gemisch fetter wird.

Ich hatte das gleiche bei den Gleichdruckvergasern vermutet - kann es aber nicht so leicht nachweisen und stehe deswegen mit meiner Vermutung hinter Deiner unbestrittenen Sachkompetenz zurück.

Hallo Thomas,

bei den Gleichdruckvergasern haben die Schwimmerkammern einen athmosphärischen
Ausgleich zum Umgebungsdruck. Sonst würde ja auch kein Sprit nachlaufen
können. Das ist bei Schiebervergasern genau so.

Natürlich kann eine Düse mehr saugen, wenn die Saughöhe gering ist.
Allerdings sind die Schwimmer so eingestellt, daß das Niveau nicht in solchen
großen Sprüngen wandern kann. (Versuch mit Schwimmer-Drücken)
Bei korrekt eingestellten Schwimmern schwankt das Niveau zwischen 8 und
10 mm.

Gruß,
Andreas
 
Ich denke, dass der Schwimmerstand nur bei geringem Unterdruck, d.H. bei niedrigen Drehzahlen (Standgas bis max. 2500 U/min) eine merkliche Rolle spielt. Also in dem Bereich, den man sowieso mit der Gemisch-regulierschraube "nachregelt" und anpasst.
Bei höherem Unterdruck und ausreiched "Nachlauf" von Sprit spielen 3 oder auch 4 mm mehr oder weniger, aufgrund des größeren "Saugeffekts", wohl eine deutlich geringere Rolle (man beachte die Volumenstromvervielfachung bei offener Klappe im Vgl. zu Standgasbedingungen).

Gruß

Kai
 
Abhängig vom Schwimmerstand gibt das Nadelventil mehr oder weniger Fläche frei für den nachlaufenden Sprit. Wie Andreas schon schrieb, kann das bei Vollast zu einem dem Engpaß führen.

Gruss
Claus
 
...
Bei korrekt eingestellten Schwimmern schwankt das Niveau zwischen 8 und
10 mm.

...

Gute Info, danke Andreas. Dass der Schwimmerzulauf das Benzinniveau so ungleichmäßig einstellt überrascht mich - hätte ich nicht gedacht. In dem Fall machen 2mm mehr oder weniger an der Grundeinstellung natürlich nix aus.

Und Kai hat natürlich auch recht: bei weiter geöffnetem Schieber ist der Effekt - auch bei Schiebervergasern - sicher weniger relevant als bei Standgas.
 
Natürlich kann eine Düse mehr saugen, wenn die Saughöhe gering ist.

Ich habe meine Dellos von AB-Nadeldüsen auf AR umgestellt.
Die sind oben um 3?mm kürzer.
Nadel zum Ausgleich entsprechend tiefer gesetzt.

Den Effekt merkt man vor allem bei der Beschleunigung, da magert sie nicht mehr so stark ab.

Den Pegel in der Schwimmerkammer kann man beim Dello mit ein wenig Aufwand gut messen: In die zentrale Mutter unter der Hauptdüse einen Schlauchanschluss reinsetzen und einen transparenten Schlauch dranmachen.
 

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