Gestern mal was gebastelt

Servus Egon,

ich vermute (!), dass es hier darum geht, zwischen den z.T. recht feinen Elektrodrähten das Kondenswasser auszuschließen, das bei der doch recht dauerhaften Wegschließung der üblichen Elektroinstallationen (da schaut ja kaum einer in den ersten 20 Jahren nach Verlegung rein) eben lange einwirken und Schaden anrichten kann.
Im Moped wird ja die bewusste Stelle warm/heiß und das Wasser als Elektrolyt ist dann erst mal weg. Außerdem ist keine wirklich große Kontaktfläche zwischen Elektrolyt und den Metallen da, das Alu meist auch hitzebedingt oberflächlich gut passiviert.
Wenn ich die Möhre eingepökelt in die Garage stelle, in der der Fußboden idealerweise noch nass ist, und dann erst einige Monate später wieder gucke, sieht so eine Dichtung-Schraube-Kombi bestimmt nicht mehr taufrisch aus. Mit "nur" Regenwasser (oder gründlicher Salzentfernung plus Trocknung nach Winterfahrt) passiert da eher nix...
Wie gesagt, nur meine theoretischen Gedanken dazu. Vielleicht weiß es ja jemand besser... ;)

Grysze, Michael
 
Die ollen Engländer fahren seit Jahrzehnten mit Kupferdichtungen unter Aluköpfen durch die Gegend. Es sind mir da keine Probleme bekannt, außer dass man zur Wiederverwendung die Dichtung mit nem Lötbrenner kurz glühen sollt.
Probleme zwischen Metallen unterschiedlicher Spannungsreihenplätze gibt es hauptsächlich, wenn zwischen diesen kein guter elektrischer Kontakt besteht und dann das (Salz-)Wasser den Elektrolyten bildet.
 
letztes WoE bei der Ennie die durchblasende CU-Donut (gefüllt :D )-Dichtung zwischen Zyl.-Kopf u. Krümmer erneuert.
Sitz im Alu-Kopf ohne Befund, Cu-Ring komplett weggegammelt. Nur Staub von der Füllung über.
Es geht also sogar andersrum !

Stahlschraubemit Cu-DiRi im Alugehäuse : da wird formschlüssig gegen Öl gedichtet. Was sollte da kontaktkorrosiv passieren ???
Liebe Grüße :wink1:
Martin
 
Ok, die Diskussionen über die elektrolytische Geschichte waren klar.
Gretchenfrage kann jemand eine Kleinserie Aludichtungen für die BBK's auflegen?
3 Satz würde ich nehmen- muss eh langsam mal nach 10 Jahren an die Stösselgummis.

Micha
 
... Probleme zwischen Metallen unterschiedlicher Spannungsreihenplätze gibt es hauptsächlich, wenn zwischen diesen kein guter elektrischer Kontakt besteht und dann das (Salz-)Wasser den Elektrolyten bildet.

Oho, dann müssen wohl sämtliche Lehrbücher zu dem Thema neu geschrieben werden.

Jetzt mal richtig:
Wenn kein Kontakt vorhanden ist (galvanische Trennung) „wissen“ die Teile nichts von ihrer Nachbarschaft und es passiert - garnüscht.

Wenn Kontakt (und ein brauchbarer Elektrolyt) vorhanden ist, fordert Herr Ohm seine Rechte ein. Je kleiner der Widerstand (bei gegebener Potentialdifferenz), desto größer der Strom. Je mehr Strom, desto mehr Gammel. Das Funktionsprinzip jeder Batterie! :D
 
Guda Morga,

und wenn jemand eine Serie laufen lässt,
was würde das denn für eine "normale" 100er Dichtung kosten, bei Dicke 0.5, 0,8 und 1mm?

Gruß Holger
 
Bei allem Respekt: Die Schutzfähigkeit als Gebrauchsmuster wage ich bei einer "einfachen" ZK-Dichtung aus Cu- oder Al-Blech doch stark zu bezweifeln. Dazu ist das doch zu lange Stand der Technik, um noch als "neu" oder "nicht naheliegend" bewertet zu werden.

Und da sich die Form der Dichtung zwingend aus der Geometrie des Zylinderkopfs ergibt, wird es ebenfalls schwer, eine für den UR-Schutz ausreichende Schöpfungshöhe anzunehmen.

Viele Grüße

Stefan
 
Hallo Frank,

ist dir da was bekannt?
Meines Erachtens handelt es sich hierbei und ein Bauteil, welches nach dem Wissen eines durchschnittlichen Fachmannes dem Stand der Technik entspricht und eine mangelnde erfinderische Tätigkeit aufweist.
Somit wäre das nicht schützenswert.

Gruß Holger

P.S. ja, ich weiss, Recht haben und Recht bekommen ist ein Unterschied.
 
Hallo Frank, ist dir da was bekannt?.......

Hallo Holger, nicht konkret in dieser Sache. In Verbindung mit dem Big Bore Kit, das meines Wissens einzig von 7R angeboten wird, wäre eine Anmeldung, vor allem in Kombination mit den anderen Komponenten nicht abwegig.

Beruflich habe ich erlebt, wie niedrigschwellig eine erfolgreiche Anwendung sein kann. Die Folgen aus einer unbewussten Verletzung können trotzdem erheblich sein.
 
https://register.dpma.de/DPMAregist...2016008281U1&page=1&dpi=300&lang=de&full=true

Beruflich habe ich erlebt, wie niedrigschwellig eine erfolgreiche Anwendung sein kann. Die Folgen aus einer unbewussten Verletzung können trotzdem erheblich sein.
Hallo Frank,

dieser Gebrauchsmusteranspruch von Jochen Siebenrock zeigt m.E. recht gut, was der Sinn des Gebrauchsmusters ist.

Der Einsatz eines Rings aus einem separaten und hochbeständigen Werkstoff zur "plug and play"-Angleichung der Konturen von Zylinder und Zylinderkopf ist eben nicht technisch naheliegend gewesen. Naheliegend war die Angleichung des Kopfs an den Zylinder (ausfräsen).

"Neuheit, erfinderischer Schritt und gewerbliche Anwendbarkeit" (siehe DPMA-Seite zum Gebrauchsmusterschutz) sind höchstwahrscheinlich gegeben.

Das "höchstwahrscheinlich" zeigt auch gleich die "kleine Schwäche" des Gebrauchsmusters:

DPMA schrieb:
Das Gebrauchsmuster ist ein ungeprüftes Schutzrecht. Im Eintragungsverfahren werden Neuheit, erfinderischer Schritt und gewerbliche Anwendbarkeit nicht geprüft. Dadurch ist der Gebrauchsmusterschutz einfacher, schneller und kostengünstiger zu erlangen als ein Patentschutz.
Es besteht jedoch auch eine größere Gefahr, dass das Gebrauchsmuster angegriffen und möglicherweise gelöscht wird. In einem Löschungs- oder Verletzungsverfahren erfolgt nachträglich die Prüfung der sachlichen Voraussetzungen für einen wirksamen Gebrauchsmusterschutz wie Neuheit, erfinderischer Schritt und gewerbliche Anwendbarkeit.
Sofern nicht völlig offensichtlich ist, dass das Gebrauchsmuster einen schon lange bekannten Stand der Technik beansprucht, hat man dann in der Tat erst mal einigen Aufwand und vermutlich auch Umsatzverlust.

Eine kurze Recherche beim DPMA ist daher keine schlechte Idee.

Viele Grüße

Stefan
 
Gebrauchsmuster ist das Patent des kleinen Mannes :D
Der Unterschied zum Patent ist die geringe Erfinderhöhe :oberl:

Ich hatte mal ein Gebrauchsmuster (alles selbst beim Patentamt in München eingereicht - ohne Patentanwalt ) für eine Fahrradkartenhalterung, das ich gegen Lizenzgebühren auf der IFMA 1978 in Köln erfolgreich an eine Firma mit Lizenzvertrag verkaufen konnte.

D.H., es gab für jedes im Inland verkaufte Exemplar 28 Pf und für jedes im Ausland verkaufte 14 Pf.

Laufzeit 3, einmal verlängerbar um 3, also insgesamt 6 Jahre.

Ich war damals mit der 60/6 "Emma" 2 Jahre unterwegs und je mehr Halterungen produziert wurden, desto besser für die Reisekasse.
Nach 6 Jahren kamen über 12.000 DM zusammen :bitte:

Die Firma ging später pleite. Ich hoffe, es lag nicht an meiner Kartenhalterung :D ...........:pfeif:

Lange her, aber unvergessen !
Liebe Grüße :wink1:
Martin
 
Hallo Frank

Der Einsatz eines Rings aus einem separaten und hochbeständigen Werkstoff zur "plug and play"-Angleichung der Konturen von Zylinder und Zylinderkopf ist eben nicht technisch naheliegend gewesen. Naheliegend war die Angleichung des Kopfs an den Zylinder (ausfräsen).

"

Stefan

Moin,

wo soll den das an dem BBK sein?(
 
wo soll den das an dem BBK sein
Ob Siebenrock das Gebrauchsmuster aktuell im BBK oder Power-Kit anwendet, weiß ich nicht. Ich hab nur Franks Hinweis auf das GM aufgegriffen und mal in dessen Ansprüche hinein gesehen.

Viele Grüße

Stefan
 
Hallo.
Ich weiß nicht was alle an den Kopfdichtungen aus Metall so toll finden. Bei Kupfer mag das ja anders sein, aber die Alu Dichtungen sind nach meiner Erfahrung nicht weich genug um ohne Dichtmasse zu dichten. Da steht dem Vorteil der sich nicht setzenden Dichtung der Nachteil der nötigen Dirko o.ä. Schmiererei entgegen. Ich fahre einen Motor mit erhöhter Verdichtung und die Alu Kopfdichtungen waren ein ewiges Ärgernis, seit ich wieder die Seriendichtungen eingebaut habe ist endlich Ruhe, da ziehe ich lieber dreimal die Kopfschrauben nach und passe das Ventilspiel an und habe dafür keine Probleme mehr mit schwitzenden oder sabbernden Kopfdichtungen.
Gruß, Jan.
 
....Ich weiß nicht was alle an den Kopfdichtungen aus Metall so toll finden. Bei Kupfer mag das ja anders sein, aber die Alu Dichtungen sind nach meiner Erfahrung nicht weich genug um ohne Dichtmasse zu dichten.

Metalldichtungen verbessern die Wärmeleitung vom Kopf in den Zylinder und sind gleichzeitig beständiger gegen Durchbrennen als nichtmetallisches Zeug. Alublech in der richtigen Legierung und Behandlungszustand ist sehr gut geeignet und sollte auch ohne Hilfsmittel dicht werden. Alu kann aber mit seinesgleichen sehr gut verbacken, deshalb ist Kupfer vielleicht an der Stelle besser.

Ich hatte eine luftgekühlten Zweizylinder Zweitakter mit einer mehrlagigen ZKD aus Eisen- bzw. Stahlblech. Die könnte man wiederverwenden und wurde auch jedesmal dicht.
 
Äh. Ich habe auch Kopfdichtungen aus AL 99,5 drin. Nachziehen nicht nötig. Undicht wurden sie auch nicht.
Natürlich sollten die Flächen plan sein. Sonst wird das nix
Manfred
 
Also: nach erfolgreichem Laverda Treffen und ausgiebigem Thüringer Wald unsicher machen bin ich wieder online. Die gezeigten 8 Dichtungen sind 2 Sätze BBK und 2 Sätze normale 1000er. Vor dem Einbau werden die noch alle weichgeglüht. Ob ich davon eine Serie machen soll, weiß ich noch nicht. Ich müßte mal den Aufwand und die echten Herstellungskosten durchrechnen. Das sind Material und Beschaffungskosten, das Handling und die reinen Schnittkosten auf dem Flow Jet.
Wenn da am Ende noch was übrig bleiben soll, wird es nicht richtig billig. Allerdings erwarte ich auch keine Mondpreise wie für die originalen BBK Dichtungen.
Allein die Materialkosten für die 8 Dichtungen liegen bei ca. 30,-€ Brutto.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo H.C.

bin so froh das du dich mal meldest. Ich bin total auf meinen Freund angewiesen der die Dichtungen lasern kann.
Ich frage ihn gerne mal. Glaube aber ehrlich gesagt nicht das Er sich auf so einen Kleinkram freut. War für mich einen Freundschaftsdienst.

Liebe Grüße Ralf
 
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