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Gewindeformer?

mk66

Nr. 121
Seit
24. Apr. 2007
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8.373
Hallo,

ich hab noch einen R100GS PD Rahmen mit schönen Eintragungen (1043cc, DZ,..) hier liegen. Der soll irgendwann wieder "auferstehen", wieder als PD und mit dem passenden Motor zu den Eintragungen, auch mit ein paar Rahmenverstärkungen aus Seibersdorf.

Soweit der Plan. Als ich den letztlich mal rausgekramt habe, fielen mir vergriesgnaddelte Gewinde am Steuerkopf auf. Dort wo der Verkleidungshalter befestigt wird. Irgend ein Hirsch hatte da mal wohl anstatt der vorgesehenen M8x1 Feingewindeschrauben eine M8x1,25 Regelgewindeschraube reingewürgt. Eine testweise eingedrehte M8x1 Schraube hakte gleich nach den ersten Gewindegängen :entsetzten::

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Hmm, was nun? Für eine Time-Sert-Buchse ist die Gewindetiefe etwas mager. Zuschweißen und neu bohren? Oder gleich eins größer Bohren und den Verkleidungshalter für eine größre Schraube modifizieren? Oder "minimalinvasiv" einfach versuchen, das Gewinde nachzuschneiden? Letzteres schwächt das beschädigte Gewinde zusätzlich... Da fiel mir ein, dass ich irgendwo im "Fundus" noch ein paar Gewindeformer liegen hatte. Vielleicht besser als nachschneiden? Der Gühring Gewindeformer (im Bild vorne, hinten ein normaler M8x1 Gewindebohrer) hier hat zwar Nuten, aber die dienen nur Schmierzwecken zum maschinellen Einsatz und sind keine Schneiden, der "drückt" das Gewinde ins Material.

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Mal ausprobieren,.. Tatsächlich nach dem Einsatz keine Späne am Gewindeformer.
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Die Gewinde sahen danach deutlich besser aus als vorher, die Schraube geht auch wieder rein wie neu.
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Die "Testschraube" (eine M8x1x16 von der Kardanwelle, die hat das gleiche Feingewinde) konnte in beiden Gewindebohrungen mit 50 NM anziehen, ohne das etwas "weich" wurde.
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Was meinen die geneigten Profis? Hält das wohl oder ist das "Pfusch", hmm?
Wenn ja, was dann?

Grüße
Marcus
 
Ist das der Rahmen von mir? Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, ob diese Schrauben schlecht rausgingen.
Wenn das Teil 50 Nm zieht, dann wird es wohl bis in alle Ewigkeit halten.
 
:respekt:
Das kannte ich noch nicht. Geht sowas auch im Alu? EIne meiner ölwannengewinde ist nicht mehr so gut, und bevor ich da helicoil reinmache könnte man das ja mal probieren.
VG michael
 
Ich hatte auch mit der Montagepaste von Technolit schon Erfolg. Nach dem Eindrehen einer neuen Schraube unter zu Hilfenahme der Montagepaste fluppen alle Schrauben wie neu.
 

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Das kannte ich noch nicht. Geht sowas auch im Alu? EIne meiner ölwannengewinde ist nicht mehr so gut, und bevor ich da helicoil reinmache

Hallo Michael,

So wie ich es verstanden habe, funktioniert das bei allen verformbaren Materialien und damit auch Aluminium. Zerstörte Gewinde (fehlende Gewindegänge) heilt das Werkzeug natürlich nicht. Ob das im konkreten Fall was bringt, hängt wahrscheinlich von der Ausgangssituation ab. Kaputtmachen/verschlechtern wird man damit aber eher nichts.

Die Gewindeformer sind übrigens für den maschinellen Einsatz gedacht und nicht für den Handbetrieb. Wenn ein bestehendes Gewinde da ist, geht das Ansetzen von Hand aber auch.

Nachdem ich auch so einen Pflegefall habe, bei dem die "Profischrauber" der Vertragswerkstatt die Ablasschrauben so angeknallt haben, dass die Gewinde jetzt schwergängig sind, Werde ich mir mal so einen Gewindeformer in M18x1,5 und M14x1,5 für die Öleinfüll- und Ablassschrauben besorgen und probiere das aus.

Die kannst Du dann gerne zum Ausprobieren haben, soweit weg wohnst Du ja nicht. BTW.: Habe gehört, dass es neulich ein privates "Mini-Oldtimertreffen" unter Nachbaren in Kammlach gegeben hat, wo auch so ein verrückter Professor dabei gewesen sein soll....;).

Grüße
Marcus
 
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Ich persönlich hätte die Gewinde zugeschweißt und neu gebohrt. Einfach ein Kupfer Rund dahinter gehalten und mit Schutzgas drauf gehalten bis das Loch voll ist. Die beiden Gewinde an meinem Rahmen wurde leider auch vom Vorbesitzer so kaltverformt.
 
Hallo,

ich habe mir die Gewinde heute nochmal bei Tageslicht und der (Uhrmacher-) Lupe ganz genau angeschaut und muss gestehen, dass ich trotz aller Begeisterung für den Gewindeformer noch nicht 100% zufrieden bin. An der Stelle ist nach meinem Verständnis durch Verkleidung, Fahrtwindl und Vibrationen doch eine Dauerlast.

Vom Schweißen hält mich der Wärmeeintrag am Rahmen ab, insbesondere weil die Lagersitze für die LKL an dem Rohr dran sitzen. Wobei das Rohr an sich schon etwas dicker ist und etwas Masse hat.

Bin noch am überlegen, ob ich nicht doch ein größeres Feingewinde (M10x1,25) reinschneide. Leider hab ich grad keinen Verkleidungshalter im Fundus, so dass ich nicht sagen kann, ob dort der Kopf einer 10er Schraube genug Platz hat. Hat da vielleicht jemand ein Foto oder weiß, was ist da eigentlich ab Werk für eine Schraube drin? Normaler Sechskantkopf? Dann müsste ja ein schlanker Inbus, E-Torx oder 12Kant-Kopf Platz finden :nixw:.

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kalle,

danke für den Bilder-Link. Das sieht tatsächlich eng aus. Ich glaub ich muss morgen mal mein "Außenlager" aufsuchen, und am lebenden Objekt nachsehen.

In meinem älteren ETK steht übrigens netterweise bei der ersten 88er R100GS "Paris-Dakar" eine "Sechskantschraube" drin und bei der 91er R100GS "PD" eine "Zylinderschraube" (unterschiedliche Nummern). Bei der ersten Serie war lt. ETK zusätzlich unter dem Halter noch eine Gummiunterlage, die bei der zweiten Serie nicht mehr da ist. Der Halter selbst hat die gleiche Nummer. Das muss man auch erstmal verstehen....?(

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,

Die kannst Du dann gerne zum Ausprobieren haben, soweit weg wohnst Du ja nicht. BTW.: Habe gehört, dass es neulich ein privates "Mini-Oldtimertreffen" unter Nachbaren in Kammlach gegeben hat, wo auch so ein verrückter Professor dabei gewesen sein soll....;).

Grüße
Marcus

Hi Markus,
jetzt weiss ich von wem der Manfred gesprochen hat, er hatte jedenfalls auch Deinen Namen vergessen. -> der kreis schließt sich..
Aber bei dem kleinst-Oldtimertreffen war kein verrückter Professor dabei :D

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VG Michael
 
Hallo Marcus,

hier ist eine Tabelle mit den Anzugmomenten für metrische Schrauben:

http://www.schrauben-normen.de/anziehmomente.html

Bei einer "normalen" M8x1-8.8 Schraube sind das 27 Nm!

Mit 50 Nm bist du weit drüber:entsetzten:.

Ich nehme nicht an, dass hier eine höherfeste 10.9 oder 12.9 Schraube werksseitig verbaut wurde.

Gruß Fritz
 
Hallo Fritz,

Darüber bin ich nachträglich auch gestolpert. Vielleicht waren das doch weniger NM und ich habs auf dem weiten Weg vom Bastelkeller zum PC auf Grund beginnendem Altheimer oder wie das heißt durcheinandegebracht.

Jedenfalls hab ich gestern nochmal probiert, ob ich das reproduzieren kann, nachdem mir das nachgeformte Gewinde nach akribischer Betrachtung mit der Uhrmacherlupe nicht so gefallen hat: Mit 40 NM gings noch, aber darüber wurde es doch irgendwie weich :D.

Ich mach das jetzt doch anders. hab mir schon ein Paar passende Feingewindeschrauben in M10x1,25 bestellt. Mit Inbuskopf. Die werde ich schon passend bekommen...

Grüße
Marcus
 
Waren die beiden Gewindebohrungen im Steuerkopf nicht Einzuggewinde? Das heißt, dass Material der Kerndurchmesserbohrung nach innen gedrückt wird und dadurch mehr Gewindegänge zur Verfügung stehen.
Ich würde für so einen Reparaturfall M8x1 Muttern mit Ansatz anfertigen und diesen Ansatz von innen in die vergrößerte Bohrung stecken. Das Lenkrohr der unteren Gabelbrücke hat einen Durchmesser von 28mm. Innendurchmesser des Steuerkopfs weiß ich nicht, aber es dürfte schon ausreichender Abstand zur Verfügung stehen.
Gruß
Wed
 
Ich mach das jetzt doch anders. hab mir schon ein Paar passende Feingewindeschrauben in M10x1,25 bestellt. Mit Inbuskopf. Die werde ich schon passend bekommen...

Hallo,

M10x1,25 würde ich nicht verbauen. Das Gewinde ist ja schon mit 8mm verhunzt. Besser währe M10x1 das hat die gleiche Steigung und einen größeren Kerndurchmesser.

Gruß
Walter
 
In meinem älteren ETK steht übrigens netterweise bei der ersten 88er R100GS "Paris-Dakar" eine "Sechskantschraube" drin und bei der 91er R100GS "PD" eine "Zylinderschraube" (unterschiedliche Nummern). Bei der ersten Serie war lt. ETK zusätzlich unter dem Halter noch eine Gummiunterlage, die bei der zweiten Serie nicht mehr da ist. Der Halter selbst hat die gleiche Nummer. Das muss man auch erstmal verstehen....?(
Ich verstehs jetzt, der Halter wurde mal geändert. Hab das heute herausgefunden, als ich den Vorbau meiner GS weg hatte.
Die Version Halter, die bis Serienende eingesetzt wurde und mit Innensechskantschrauben angeschraubt wurde, sieht so aus:
IMG_2441.jpgIMG_2442.jpg
Die erste Variante ist eine etwas aufwendigere, dafür deutlich stabilere Schweisskonstruktion, die seitlichen Verstärkungen sind aussen auf das Vierkantrohr aufgeschweisst und dadurch bleibt dazwischen Platz für eine Sechskantschraube (leider hab ich erst fertiggeschraubt und dann fotografiert, aber ich glaube, man kanns erkennen, was ich meine):
IMG_2438.jpg
 
Die obere Version ohne Nähte ist die letztere? Sehr schade, denn das ist die weichere, die hat es bei einem kleinen Bums gleich verbogen. Nun hab ich die Stabilere untere drin, da kommt dann auch eine kürzere Schraube für den Scheinwerferrahmen rein.
 
Die obere Version ohne Nähte ist die letztere?.... Nun hab ich die Stabilere untere drin, da kommt dann auch eine kürzere Schraube für den Scheinwerferrahmen rein.

Ja, das Blechpressteil ist die neuere Version und sehr instabil. Mit der kürzeren Schraube hast Du recht, das untere Loch ist grösser gebohrt. Geht aber auch mit der serienmässig im neuen Halter verbauten Schraube und einer passenden U-Scheibe.
 
"...das untere Loch ist grösser gebohrt."

O tempora o mores!

Hubi, es werden keine Löcher gebohrt, es werden Bohrungen angebracht.

Hat mein Lehrer in der Meisterschule mantraesk wiederholt.

Wonach wir dann natürlich nur Löcher gebohrt haben :D
 
"...das untere Loch ist grösser gebohrt."

O tempora o mores!

Hubi, es werden keine Löcher gebohrt, es werden Bohrungen angebracht.

Hat mein Lehrer in der Meisterschule mantraesk wiederholt.

Wonach wir dann natürlich nur Löcher gebohrt haben :D

Man könnte auch noch hohle Löcher bohren:D
Grins
Wed
 
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