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GFK-Tank abdichten

Fritz

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22. Juni 2007
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3.642
Hallo,

seit einigen Jahren erfreue ich mich an einem GFK-Tank, der sehr gut aussieht und nur die Hälfte wie der Schorsch-Meier-Tank wiegt. Nur hat es letztes Jahr in der Garage immer mehr nach Benzin gestunken. Ausgelaufen ist nichts, aber der Sprit ist "ausgeschwitzt", was offenbar auf Anlösung des Verbundharzes und Kapillarenbildung beruht (das Teil stammt aus den frühen 70er-Jahren).

In der Endphase stieg nach längerem Stillstand der (scheinbare) Verbrauch deutlich an, nur dann nicht, wenn der Tank alsbald leergefahren wurde. Zudem fing der Lack überall an, Blasen zu werfen.

Was tun? Rostschutz ist naturgemäß nicht von Nöten, und die üblichen Versiegelungen sind nicht gerade Sonderangebote. Bzgl. normalem Epoxiharz hatte ich Bedenken wegen Zähflüssigkeit und somit unvollständiger Verteilung.

So bin ich auf 2 K-Epoxi-Gießharz verfallen. Das hat meine Erwartungen dann tatsächlich erfüllt. Zur Vorbereitung habe ich den Tank zunächst mit etwas Splitt befüllt und, auf den Zementmixer gebunden (in die Trommel paßte er nicht), zwei Stündchen rotieren lassen. Danach mit heißem Spülmittelwasser durchgeschwenkt und nach Trocknung noch mit Spiritus zwecks Entfernung letzter Feuchtigkeits- und Fettreste.

Das Gießharz muß in sehr genauem Gewichtsprozent-Verhältnis mit dem Härter gemischt werden, s. Bild mit der Digitalwaage. In einem Pappbecher habe ich reichlich 200 ml angemischt (viel zuviel, s.u.) und gründlichst durchgerührt. Praktisch dafür sind HNO-Mundspatel, mit meinen Restbeständen werde ich noch im Jenseits ewig lang Farben aufrühren und Harze mischen können ... :gfreu:

Die Topfzeit beträgt 5 Stunden, danach beginnt das Zeug zu gelieren. Das angerührte Gießharz hat etwa die Konsistenz s e h r flüssigen Honigs, nach ca. 18 Std. noch zähen Honigs. Die Verteilung im Tank war deshalb völlig problemlos; nach einer halben Std. Herumschwenken und -drehen ist innen mit Sicherheit alles benetzt. Den Überschuß habe ich auslaufen lassen, und effektiv sind höchstens ca. 40 ml drinnen geblieben. Mit der abgebildeten Packung für unter 20,- Teu könnte man also mehrere Tanks behandeln.

Seit nun anderthalb Monaten ist Sprit im Tank, und er ist dicht. Zur Langzeit-Haltbarkeit kann ich natürlich nichts sagen. Aber für den Preis und die gewichtsmäßig geringe Menge sind m.E. mehrere Behandlungen machbar.

Auf dem einen Photo sieht man im Bereich einer geöffneten Lackblase übrigens sehr gut zwei Kapillarkanäle. Genau in diese Störenfriede wird, so hoffe ich, das dünnflüssige Gießharz bevorzugt eingedrungen sein.

Hoffentlich hält es recht lang!

Grüßle, Fritz. )(-:
 

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Hallo Fritz,

das ist die klassische Araldit-Methode. Uhu-Plus ist letztendlich das Gleiche.

Bei all den alten GFK-Teilen, insbesonders beim Tank, ist nach den Jahren ein akutes Sicherheitsproblem bekannt: Die Verspödung.

Im Falle eines Sturzes/Unfalls kann so ein Tank wie eine Eierschale zerbersten. Ich kenne einige Ducati-Königswellenfahrer mit den alten Tanks
aus GFK mit Sichtfenster, die diese nicht mehr fahren dürfen. Sicherheitsrelevant.

Aber dicht wird so ein Tank mit der Epoxy-Methode schon. Nur wie lange - das Zeug härtet irgendwann auch final aus. Ich habe damit früher Segelflugzeuge gebaut ;-)


Danke für den Beitrag, denn er ist auch für die Stahl-Fraktion relevant.

Andreas
 
Hallo Leute,

die Problematik mit dem Epoxi-Kunststoff ist bekannt. In Brasilien wo schon länger / mehr Alkohol im Sprit ist löst selbiger gern lösliche Komponenten aus dem vernetzten Harz.
Es gibt allerdings besondere Harze die mehr oder weniger bis weitgehend chemikalienbeständig sind. So ein Zeug bekommt man nicht unbedingt um die Ecke aber z.B. bei r&G :http://shop1.r-g.de/4DCGI/ezshop?ac...kUMYkeQQhuQhovMnkvRsMsmIk&sTICKCOUNT=36994282
Damit sind faserverstärkte Hohlkörper zumindest gegen die üblichen Treibstoffkomponenten resistent.
Dass GFK-Tanks spröde werden habe ich noch nicht gehört, zumindest was die Faserbauteile angeht, Fenster OK, ist ne andere Baustelle. GFK-Heizöltanks sind sogar mit 30 Jahren garantie versehen (mehr dürfen diue gesetzlich nicht geben) und Analysen von so ner Tankwand habe ich gesehen, alles innen blank, mechanisch durch und durch stabil.
Aber wahrscheinlich kommt es da eben auch auf das Harz an mit dem damals gearbeitet wurde.

Gruß

Andi
 
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