Gleich mal richtig reingelangt ins Thema Getriebe...

Ray

† 15.11.2021
Seit
24. Jan. 2011
Beiträge
662
Ort
Thalmässing (Mittelfranken-Süd)
Die neu erworbene R100GS mit ihren zarten 21000km
im 19.Jahr nach ihrer Produktion schnurrt wie ein Kätzchen.
Aber das Getriebe ist zickig. Schalten ging nach ein paar Schaltdurchgängen
im Stand besser, aber nicht gut oder halbwegs leicht.
Da die Kleine die letzten Jahre trocken in der Halle stand,
um bestenfalls bei Schönwetter gefahren zu werden,
konnte keiner ahnen, was da los ist.
Heute den Kickstarter mal nach unten getreten,
geht schwer. Und - der Kicker blieb unten.
Da schnappt nichts zurück. 10 x schnappen lassen und der Kickstarthebel geht langsam in die Nulllage zurück. Zuviel Zicken für ein Getriebe.
Zeit fürs genaue Nachschauen,
der Leerlaufschalter ist ohnehin außer Funktion.

Der Ölverlust ist ,wie sich dann herausstellt, nicht am Leerlaufschalter.
Das kommt von oben zwischen Motor und Getriebe.
Getriebeöl raus war der nächste Schritt.
Behälter drunter - Schraube auf und was kommt?
400ml reines klares Wasser und rund 700ml rostbraunes Öl. Bah!!:entsetzten::schock::schimpf:mmmm

Soviel zum Trost - der Verkäufer war kulant und zahlt einen Teil zurück.

Dank des Forums habe ich mich in die Materie eingelesen und
melde mich nächste Woche bei Nico in Markt Schwaben mit dem
ausgebauten Getriebe.

Aber 400ml Wasser? Nur durch die Tülle an der Tachowelle -
kann das sein? Ich hielt es anfangs für Sabotage....

Gruß aus Franken - Ray
 
Guck mal hier:

oel1.jpg

Letzter Ölwechsel war im Mai 2010, dieser Milchschaum wurde von mir im Oktober 2010 aus dem Getriebe einer R100R abgelassen. Dazwischen lagen etwa 4000km, davon einige im starken Regen.
Ich habe 2 Leckagen entdecken können:
1. Der Tachowellenanschluss am Tacho selbst war gebrochen und da das Teil bei der R100R relativ ungeschützt liegt, könnte da Regenwasser eingedrungen sein.
2. Die Manschette an der Kupplungsbetätigung war innen nass. Offenbar auch hier eine Undichtigkeit.
Die Gummimanschette am Tachowelleneingang zum Getriebe war neu und gut abgedichtet, ich glaube nicht, dass da Wasser eine Chance hatte.
 
Wenn die mittlere Befestigungsschraube des Luftfilterkastens lose ist oder fehlt, wäre das auch eine Möglichkeit. Vorzugsweise bei Rundluftfiltern. Ich schmier das Gewinde dieser Schraube vor der Montage immer mit 3Bond ein.

400ml ist nicht wirklich viel, im Getriebe ist dafür locker Platz....
 
Moin,

wenn der Apparat - wie beschrieben - in den letzten Jahren immer in der Halle stand und allenfalls bei Schönwetter gefahren wurde, muß bei 400 ml der größte Teil des Wassers wohl schon ziemlich lange im Getriebe sein... was wiederum bedeuten könnte, daß das Öffnen des Teils ein Fall von 'Du muß jetzt mal ganz tapfer sein' werden wird. Dafür spricht auch, daß Du von rostigem Öl schreibst.

Die Lager kosten nicht die Welt, aber wenn die Wellen und die Zahnflanken richtig Rost haben, wird der Sinn einer Reparatur fraglich.

War der Luftfilterkasten innen trocken bzw. die Verrippung auf der Oberseite des Getriebes?


Übrigens mal wieder ein Beispiel, daß ältere Motorräder mit niedriger Laufleistung keineswegs ein günstiges Angebot sein müssen.
 
Moin,

wenn der Apparat - wie beschrieben - in den letzten Jahren immer in der Halle stand und allenfalls bei Schönwetter gefahren wurde, muß bei 400 ml der größte Teil des Wassers wohl schon ziemlich lange im Getriebe sein... was wiederum bedeuten könnte, daß das Öffnen des Teils ein Fall von 'Du muß jetzt mal ganz tapfer sein' werden wird. Dafür spricht auch, daß Du von rostigem Öl schreibst.

Die Lager kosten nicht die Welt, aber wenn die Wellen und die Zahnflanken richtig Rost haben, wird der Sinn einer Reparatur fraglich.
Das sieht dann so aus:
2v+529.jpg

Ist zwar das HAG einer G/S, aber der Effekt ist der gleiche. ich hab daraufhin erstmal alle Lager und den Radsatz ausgewechselt...
 
Kinners, ihr macht mich ganz nervös. :entsetzten:

Ich geh gleich nochmal nach nebenan und lass den Sudel aus meinem R100 Getriebe raus.

Die Kiste hat vor dem Kauf anscheinend auch ewig lange rumgestanden. :evil:

Edit: wenigstens war mein HAG innen einwandfrei.
 
Ich habe kürzlich auch das Getriebe eines Langstehers entleert. Ich habe nicht gemessen, aber schätzungsweise 100 ml klares Wasser kamen da auch als erstes raus. :entsetzten:
 
Hallo liebe Ölsatzleser,

hier ist mal die Pampe aus dem R100 Standgetriebe.

P1050519.jpg

Die Brühe ist zwar ordentlich dunkel, stark von feinem Metallpuder durchsetzt, aber dennoch als homogenes Ölgemisch zu bezeichnen.

Was meint der versammelte Sachverstand?
 
Hallo liebe Ölsatzleser,

hier ist mal die Pampe aus dem R100 Standgetriebe.

Anhang anzeigen 27878

Die Brühe ist zwar ordentlich dunkel, stark von feinem Metallpuder durchsetzt, aber dennoch als homogenes Ölgemisch zu bezeichnen.

Was meint der versammelte Sachverstand?

Halte ich für absolut unbedenklich.
Wie sah die Ablassschraube aus?

BTW: Paket ist unterwegs. ;)
 
Entweder hat der VB (der ja eh immer an allem Schuld trägt) kurz vor dem VK den SS getauscht -oder alles ist bestens.
Da alle Theorie grau ist, würde ich an Deiner Stelle nach IBN 1000 km beherzt testend fahren und den SS dann erneut wechseln.

Die Abkürzungen wirst Du auflösen können. :D
 
Hallo liebe Ölsatzleser ...

... das mit dem "versammelten Sachverstand" laß ich jetzt mal weg, aber so klar wie das aussieht, kannste es gleich heißmachen und die Pommes reinwerfen :D

Die glitzernden Partikel, die ich da zu sehen glaube, sind wohl feinste Abplatzungen von der Härteschicht der Zahnräder / Lager. Ist aber praktisch immer so. Laß das Öl mal durch einen sauberen, feinporigen Lappen laufen (in einen Trichter einlegen): der darf hinterher glitzern, als wenn Du eine Silberader ausgewaschen hättest, aber da soll bitte nix Krümelndes fühlbar sein.

Zusätzlich schmiere ich immer den Abrieb von der Ölablassschraube auf ein weißes Blatt Papier: da fühlt/sieht man eventuelle Metallsplitter dann auch.

Edit staunt, wieviele nächtlichliche Ölsatz-Ferndiagnostiker hier unterwegs sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Allerseits,
habe keine Ahnung aber bin auch noch wach!:D

Tachschen Ray,

habe gelesen das Du Enduro wandern magst,
und 1 Zylinder?
Ich auch! und natürlich meine Q :bier:
 
Das Getriebe ist draussen.

Schrauben an den Zweiventilern macht erstaunlich Spaß.
Alles Schrauben und Schellen sind so gut erhalten,
dass man eher an eine Erstinspektion denn an ein 18Jahre altes Mopped denkt.
Lediglich der Batteriehalter zeigt Anrostungen -

Wo er jetzt schon raus ist - geht das Teil gleich zum strahlen und lacken.
Da Nico aus Markt Schwabach gerade auf dem Elefantentreffen friert,
werde ich erst Montag wissen, wie es innen aussieht.
Ich hab zwar Kickstarter und Schraube des Abtriebs gelöst,
für den Kardanabtrieb selbst habe ich aber keinen passenden Abzieher.

Da ich am Liebsten Offroad unterwegs bin, befinden sich im Stall auch
leichtere Fahrzeuge. Mit knapp 160kg die Dickste ist die XChallenge.
Viele meiner Spezln und mein Bruder haben sich 2007 auch eine gesichert.
Mit denen sind wir vorzugsweise in den Alpen unterwegs.

Für den interessierten Nachwuchs und dessen Kumpels haben wir PW80 und
Beta REV80-Trials angeschafft(Gewicht 60-65kg)
Als Begleitmopped für den Papa dient eine 89er Beta TR34(die blaurote),
mit 81kg und luftgekühlt für mich eine Augenweide und Spaßmobil,
für die Trialsportler hoffnungslos schwerfällig, unhandlich und veraltet.

Wenn die wüssten.....
Mit fast 50 muss ich keinem der Jungs noch etwas beweisen und hab
auch mit bebremsten Schaum noch meinen Spaß.

Ach ja, fasst hätte ich es vergessen:
Haben sich die 400ml Wasser vielleicht an
diesem Gummi vorbei ins Getriebe geschlichen?

Andersrum gesagt: Wie finde ich heraus, ob es nicht am Tacho reinläuft?
Augenscheinlich ist der Tacho trocken.
(Die Schraube am LuFiKastenDeckel werde ich abdichten)

Herzlichen Gruß aus dem heute sonnigen Süden Mittelfrankens - Ray
 
Bei dem Tachometer in der Verkleidung musst Du keinen Wassereintritt befürchten. Am Welleneingang zum Getriebe schon eher.
Wo Du gerade dabei bist: Zieh mal die Kardanwelle aus der Schwinge und fette die Schiebeverzahnung am hinteren Ende mit Staburags frisch ein. Der Vorgang steht nicht in der Wartungsanweisung, ist aber wichtig. Die Getriebelager werden es Dir danken.
 
Moin!

Schmeiss die Gümmitülle am Tachoeingang in den Müll !!

Ist ja schon von weitem zu sehen, das dieses Teil porös ist. Beim Abziehen wird´s die wahrscheinlich zerbröseln. Genau da ist wahrscheinlich auch das Wasser eingedrungen.....
 
Moin!

Schmeiss die Gümmitülle am Tachoeingang in den Müll !!

Ist ja schon von weitem zu sehen, das dieses Teil porös ist. Beim Abziehen wird´s die wahrscheinlich zerbröseln. Genau da ist wahrscheinlich auch das Wasser eingedrungen.....

Allein die Optik wär ein Grund..... :schock:

Mit Vaselinefett füllen und nen Kabelbinder oben nicht zu fest dran.....
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Ray

zu deiner Frage, ob denn soviel Wasser durch die Tülle einfliessen kann, lautet die Antwort ja.
Die Nummer ging bei meiner G/S soweit das auch der Kardantunnel vollgelaufen war, super Mischung sag ich dir; allein die Farbe:schock:
Zum Glück konnte Klaus aus Freiburg das Teil noch retten in einer Nacht und Nebel Aktion.

gruss charly

P.S.stell deine tollen Bilder doch bei uns in die Galerie dann muss ich nicht immer die Werbung wegklicken ;-))
 
Schöne Werkstatt.:applaus:

Sieht urgemütlich aus, ich glaube so dekorier ich mein Wohnzimmer.

Vorher kaufe ich mir ein Ölschauglas, dann sieht mann nämlich, wenn das Öl Wasser zieht.
 
Vorher kaufe ich mir ein Ölschauglas, dann sieht mann nämlich, wenn das Öl Wasser zieht.
Geht doch viel dezenter und ohne Bücken: Ich werf in meine Getriebe immer drei Multivitaminbrausetabletten, wenn Wasser reinkommt, kommt Schaum aus der Entlüftung. Bombensichere Sache, isch schwör dir, Alder! ;)
 
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