HAG Papierdichtung

Kuhjaeger

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13. Apr. 2009
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73
Ort
Neustadt/Weinstraße
Frage an die HAG-Experten:

der Gehäusedeckel meiner RS war nicht mehr ganz dicht. Habe das Teil abgenommen um den Wellendichtring und die Papierdichtung zu erneuern.
Allerdings war die Papierdichtung nicht eingebaut. Als Dichtung war am Deckelrand eine dünne Spur Dichtmasse aufgetragen worden, die inzwischen ausgehärtet ist und dadurch undicht wurde.

Muss der Deckel jetzt auf die gleiche Weise wieder gedichtet werden oder kann ich die Papierdichtung verwenden ? Verändert die Papierdichtung, die ja vorher nicht drin war, das Tellerradspiel, so dass es neu ausdistanziert werden müsste ? Oder kann ich die Papierdicke vernachlässigen ?

Viele Grüße
Harald
 
Die Papierdichtung wird bei der Einstellung berücksichtigt. Das Seitenspiel des Tellerrades wird zunächst mit Tiefenlehre und entsprechenden Paßscheiben spielfrei eingestellt, die Papierdichtung sorgt dann für das Sollmaß und -spiel.
 
Problem ist, mit solchen Dichtmitteln eine definierte Schichtdicke zu reproduzieren.
Da halte ich es für die bessere Alternative, eine Papierdichtung zu nehmen.
 
Nochmal ne Verständnisfrage:
Ist die Kompression der Papierdichtung wirklich reproduzierbar genauer als Metall auf Metall ( mit Flüssigdichtmasse dazwischen) ?
 
Ich hatte das gleiche Problem vor ein paar Wochen/Monaten.

Die 90er RS ist doch auch eine Monolever.

Wenn keine Papierdichtung drin war laß sie weg.

Du kann es aber einfach ausprobieren und die Papierdichtung für diesen Versuch opfern.

Mach mal die Papierdichtung rein und Wackel mal am aufgebockten Hinterrad.
Du kannst das Spiel förmlich spüren.
 
Original von dan-bike
Nochmal ne Verständnisfrage:
Ist die Kompression der Papierdichtung wirklich reproduzierbar genauer als Metall auf Metall ( mit Flüssigdichtmasse dazwischen) ?

Ja, ist sie, das Papier ist nicht kompressibel, ne Dichtmasse bekommt man nicht auf Maß.
 
Original von Superquerulant
Original von DirkHusa
Mach mal die Papierdichtung rein und Wackel mal am aufgebockten Hinterrad.
Du kannst das Spiel förmlich spüren.

So viel macht eine Papierdichtung aus? Holla! Das hätte ich nicht gedacht.


Habe mal nachgemessen: die Papierdichtung hat eine Dicke von 0,3 mm (!!!).
Sie macht nicht den Anschein, als ob sich diese Dicke beim Zusammenpressen groß ändert.
Die Distanzscheiben für das Tellerrad gibt es in den Stärken 0,1 / 0,15 / 0,2 / 0,3 / ... 1,7 mm.

Deshalb gehe ich mal davon aus, dass es mächtig klappern würde, wenn die Dichtung reinkäme, ohne die Distanzscheiben anzupassen.

Hier noch Bilder von dem Dichtmaterial. Das wurde offensichtlich nicht per Hand sondern mit einem Dosierautomaten in den Rand des Gehäuses aufgetragen. Der Rand des Deckels ist angefast - das Dichtmaterial dichtet also gerade in der "Ecke" und ändert den Abstand zwischen Gehäuse und Deckel nicht.

Die Undichtigkeit im HAG kam nicht vom Wellendichtring sondern von diesem versprödeten Dichtmaterial. Naja, nach 20 Jahren darf das wohl passieren.

Ich bin der gleichen Meinung wie Michael: Da die Dosierung von Hand so präzise nicht möglich ist, werde ich wohl die Variante mit Papierdichtung und Ausgleich mittels Distanzscheiben bevorzugen.


Viele Grüße
Harald
 

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Hallo Harald,

um auf der sicheren Seite zu sein, würde ich bei ohnehin offenem HAG das Tragbild mittels Tuschierfarbe kontrollieren (zunächst mal ohne Dichtung und dann weitersehen).

Grüßle, Fritz. )(-:
 
Wo bekommt man eigentlich die sogenannte Tuschierfarbe her? Ist das etwas aus dem Bastelladen, oder eher aus dem KFZ-Bedarf? Hab nämlich auch gerade ein HAG offen, was ich dichtmachen will.

Gruß

Andreas
 
Original von Superquerulant
Wo bekommt man eigentlich die sogenannte Tuschierfarbe her? Ist das etwas aus dem Bastelladen, oder eher aus dem KFZ-Bedarf? Hab nämlich auch gerade ein HAG offen, was ich dichtmachen will.

Gruß

Andreas


Tuschierfarbe habe ich HIER gesehen.
Allerdings sind 3x 80g für den Normalschrauber wohl ein wenig viel und der Preis von 30,- Euro - naja.

Die Herren Mai und Korp (Jetzt helfe ich mir selbst) sprechen davon, dass "durchaus ein winziger Klecks der Farbe aus einer Kugelschreibermine" auch funktionieren soll. Habe ich noch nicht probiert.
Vielleicht hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht ?

Gruß
Harald
 
Original von Kuhjaeger
Original von Superquerulant
Wo bekommt man eigentlich die sogenannte Tuschierfarbe her? Ist das etwas aus dem Bastelladen, oder eher aus dem KFZ-Bedarf? Hab nämlich auch gerade ein HAG offen, was ich dichtmachen will.

Gruß

Andreas


Tuschierfarbe habe ich HIER gesehen.
Allerdings sind 3x 80g für den Normalschrauber wohl ein wenig viel und der Preis von 30,- Euro - naja.

Die Herren Mai und Korp (Jetzt helfe ich mir selbst) sprechen davon, dass "durchaus ein winziger Klecks der Farbe aus einer Kugelschreibermine" auch funktionieren soll. Habe ich noch nicht probiert.
Vielleicht hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht ?

Gruß
Harald

Frag doch Michael :aetsch:
 
Hallo,

so eine Tube Tuschierfarbe ist eine Anschaffung für' s Leben. Ich habe mal eine bekommen über einen Bekannten aus einem Metallbetrieb. Der Verbrauch ist minimal, da ja nur 3 oder 4 Zähne dünn eingeschmiert werden und nicht etwas ein ganzes Zahnrad.

Drum gebe ich bei Bedarf anderen Schraubern auch schon mal einen Klacks Farbe mit (nicht in die hohle Hand :D; die ganz kleinen Plastikbecher aus dem Krankenhaus für Pillen oder Tropfen sind gut dafür, mit Folie obendrüber).

Grüßle, Fritz. )(-:
 
Dietmar müsste die Tuschierfarbe in Papierform haben, lässt sich besser abpacken und verschicken ;)
 
Original von manzkem
Original von BlueQ
Frag doch Michael :aetsch:

Korrekt,
der hat im Gegensatz zu dir auch eine Antwort. :piesacken:

Geh doch mal zu Motoren-Baader, Harald. bestimmt haben die sowas und geben dir einen Klecks ab.

So, dann aber noch mal vollständig:
Tuschierfarbe und Tragbild werden benutzt um den Abstand des Ritzels zur Mitte des Tellerrades zu korrigieren, ebenfalls mittels Distanzscheiben. Mit dem ursprünglichen Dichtungsproblem hat das nix zu tun, da geht es um Lagerspiel/Freigängigkeit des großen Kugellagers.
 
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