Hallo Thomas,
Wenn man so einen Antrieb komplett neu aufbaut und dabei sowohl die Position des Teller, als auch des Kegelrades neu bestimmen muss, dann kann man schon einmal graue Haare bekommen, weil sich die Veränderungen gegenseitig beeinflussen.
Ich kenne aber auch erfahrene Schrauber, die sagen würden: "So lange du in einem gut eingestellten Antrieb nur die Lager wechselst, dann werden viele Werkstätten auch nur die gleichen Passcheiben wieder einsetzen, da die Lager in engen Toleranzen gefertigt werden und daher i.d.R. auch die alten Scheiben wieder passen."
Diese Theorie stimmt allerdings nicht immer, denn auch Gehäusetoleranzen können sich durchaus mit den Jahren ändern und man muss wissen, dass man damit ein gewisses Risiko eingeht einen nicht optimal eingestellten Endantrieb zu haben.
Oft habe ich bei der Prüfung nach Neulagerung leichte Abweichungen des Tragbildes gefunden, die aber auch "Einlauf./Verschleisseffekte sein konnten. Ob man dem Endantrieb mit einer Korrektur des Tragbildes in so einem Fall durch Änderung der Lage der Zahnräder zueinander einen Gefallen tut??? M.E. kann es durchaus vernünftiger sein das Tragbild nicht zu verändern, wenn es sich erst einmal über viele tausend km so eingeschliffen hat.
Ich würde auf keinen Fall an diesem Lager im eingebauten Zustand herum fummeln. Du kannst aber m.E. das Kegelrad nach kräftigem Anheizen aus dem Gehäuse ziehen. Wenn der Lagersitz warm genug ist geht das recht leicht. Dann das Lager wechseln und mit gleichen Passcheiben wieder einsetzen.
Zur Sicherheit kannst du das Zahnflankenspiel vorher und nachher messen. Wenn es sich nicht geändert hat, dann ist auch das Tragbild unverändert.
Die menge deiner Fragen zeigt allerdings, dass du wenig Erfahrung damit hast...sei dir des Risikos bewusst und mutig voran...optimal natürlich mit erfahrener Hilfe.
Gruß
Volker