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Halterung Schwimmerbolzen gebrochen: Wie reparieren??

Adeodatus

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03. Okt. 2014
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520
Ort
Kärnten, Österreich
Eine Frage an die Experten unter euch:
Es handelt sich um einen Hitachi-Vergaser einer XS 850.
Wie kann man so etwas reparieren??
Danke vorab für eure Tipps!
LG Hannes
WP_20160712_016.jpg
 
Einen gebrauchten Vergaser zu bekommen ist wahrscheinlich schwierig...

Nur kleben wird nicht reichen.
Ich würde Folgendes versuchen.

- Gut entfetten
- Das Bruchteil mit Sekundenkleber fixieren
- Dann axial rechts und links an der Bohrung vorbei bohren bis in den Korpus
- Entweder zwei Stifte setzen oder
- Gewinde bohren und schrauben.

Das Ganze ist natürlich eine feinmechanische Herausforderung.
 
An der Stelle wirds ganz schwierig.
Ich würde versuchen nach gründlicher Entfettung dort Bohrungen zu setzen und zwei alte Bohrerschaftstücke (1,5mm) dort einzupassen. Anschließend mit JB-Weld kleben. Das sollte halten.
Falls das nicht klappt, ich habe noch eine 3er Mikuni-Batterie hier liegen (XS750).
 
Unten ein Loch bohren, ein Blech biegen um die originale Form herzustellen und das neue Loch zum Befestigen des Bleches nutzen. Auch feinmechanisch nicht ohne.
 
Habe ich gerade an einer FJ1200 repariert.
Die Halterung war genau Mitte Bohrung abgebrochen.
Neues Schwimmernadelventil, neue Schwimmerachse.
Dann gut entfettet und mit einem Tropfen Sekundenkleber Halterung mit dem abgebrochenen Stück fixiert.
Dann mit 2 Komponenten Kleber von Loctite (Benzinfest) das ganze Ding rund herum vorsichtig abgespachtelt. Nach dem Aushärten mit dem Dremel es so bearbeitet, das nichts stört.
Wenn mal irgendwann das Schwimmernadelventil undicht wird, muss man sehen. Falls es noch einmal dazu kommt.
Das kommt übrigens davon, wenn man nichts dagegen hält, wenn man die Achse rausschlägt ))):

Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
An der Stelle wirds ganz schwierig.
Ich würde versuchen nach gründlicher Entfettung dort Bohrungen zu setzen und zwei alte Bohrerschaftstücke (1,5mm) dort einzupassen. Anschließend mit JB-Weld kleben. Das sollte halten. ....

Da fast keine mechanische Belastung darauf einwirkt und die Bruchflächen (falls nichts fehlt) eine gute örtliche Fixierung ergeben, kann man das auch nur kleben. Ich würde einen reinen 2K-Epoxidharzklebstoff (ohne Füllstoffe, z.B. uhu endfest) nehmen und den heiß aushärten. Je dünner der Klebfilm, desto fester und beständiger die Klebung.

JB-Weld bietet auch spaltfüllende Klebstoffe mit metallischem Füllmittel an - die sind für so eine Klebung weniger geeignet, weil sie durch das Füllmittel eine Mindestschichtdicke erzwungen und die örtliche Fixierung durch die Rauheit der Bruchfläche unterbunden wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
und wem Stifte links und rechts der Schwimmachse zu filigran erscheinen, der setzt lediglich einen Stift, der unterhalb der Schwimmerachse endet. Klar, gebohrt wird von oben in einem Durchgang.

Gruß Gerd
 
Den einzelnen Stift würde ich mit einem M2 Gewinde versehen, und dann von oben eine Madenschraube reindrehen. Mit Gewindekleber fixieren.

Dass auch diese Aktion feinmechanisch eine Herausforderung ohne Erfolgsgarantie ist, versteht sich von selbst.
 
Hallo,

genau das hatte ich auch schon mal an einem 64er Bing. Das Kleben mit 2-K-Kleber hielt einige Jahre, anschließend habe ich nicht noch mal geklebt, sondern ein gebrauchtes Gehäuse entsprechend umbedüst.

Hier zeigt sich mal wieder einer der Vorteile unserer Moppeten: Die Ersatzteilversorgung ist weitgehendst unproblematisch.

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo,
Kleben ist bestimmt eine gute Idee - am besten etwas Benzinfestes von Loctite.
Da Vergasergehaeuse meist aus Zinkspritzguss bestehen und Zink sich gut loeten laesst, waere das mal einen Versuch wert: Die Spezialfirma Felder unter felder.de hat da etwas Passendes. Muesste man dann mit der Flamme loeten...kleiner Propangasbrenner.
Viele Gruesse
Frank
 
Hallo Frank,

mag sein, dass ältere Vergaser aus Zinkdruckguss bestehen, unsere Bings jedenfalls nicht. Das ist eine Leichtmetalllegierung.

Doch auch hierzu sind passende Lote erhältlich. Meist werden die jedoch so verarbeitet, dass beide zu fügenden Teile zuerst auf eine Temperatur oberhalb des Soliduspunktes des Lots zu bringen sind - bei Vergasergehäusen ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Beste Grüße, Uwe
 
Kleben würde ich da nicht viel Chancen einräumen. Ich hätte Befürchtung, daß sich die Klebung beim Einbau der Schwimmerachse schon wieder verabschiedet.

Das abgebrochene Teil mit Alu-Lot Löten müsste eigentlich gehen, bloß wirst Du da möglicherweise Schwierigkeiten haben, die Bohrung in die Flucht zu kriegen.

Wie dick ist "die Decke" der Schwimmerkammer und was kommt dahinter? Möglicherweise läßt sich der Rest eben abfräsen, dort eine Bohrung setzen und ein Alu-Rundmaterial mit Absatz einpressen. Das würde wahrscheinlich besser halten als das Original.
 
Das Problem beim Löten sehe ich auch, deshalb ist Kleben eigentlich ideal. 2K-Epoxy hält auf alle Fälle, wenn der Klebstoff richtig verarbeitet wird. Das Zeug macht auf Alu fast 300kg/cm2 Zugscherfestigkeit, selbst nachgemessen. Dazu muss es aber bei 180°C ausgehärtet werden, was gleichzeitig die Chemikalienfestigkeit steigert. Für ambitionierte Anwender lohnt sich ein Blick ins Datenblatt. Dort steht, wie man die Eigenschaften der Klebung steuern kann - auch die Chemikalienbeständigkeit.

Ich habe mit dem Zeug vor fast 10 Jahren die Magnete vom Valeo neu eingeklebt. Nur geklebt, sonst nichts. Hält!

Die Autohersteller kleben übrigens mit speziellen heißhärtenden Epoxys auf geöltem Blech - in Großserie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke euch für die vielen Tipps! Klasse!
Habe mir einen guten Epoxidkleber, benzinfest, aus dem Fachhandel besorgt und werde es auf diese Weise versuchen.
Zuerst die Achse durch das abgebrochene Stück, danach Schwimmer aufschieben und Nadelventil einhängen. Dann erst ausrichten und kleben. So brauche ich nicht das Risiko eingehen, dass das Ganze wieder bricht, wenn ich die Achse durchstecke (geht ja nicht ganz ohne Kraft).
"Trocken" habe ich das schon probiert und das müsste sich so bewerkstelligen lassen.

LG Hannes
 
Hallo Frank,

mag sein, dass ältere Vergaser aus Zinkdruckguss bestehen, unsere Bings jedenfalls nicht. Das ist eine Leichtmetalllegierung.

Doch auch hierzu sind passende Lote erhältlich. Meist werden die jedoch so verarbeitet, dass beide zu fügenden Teile zuerst auf eine Temperatur oberhalb des Soliduspunktes des Lots zu bringen sind - bei Vergasergehäusen ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.

Beste Grüße, Uwe

Hallo Uwe,

echt Alulegierung? Okay, dann muesste man den Legierungstyp wissen, ich tippe auf AlSi12 oder sowas in der Art. Das kann man schoen loeten - wenngleich durch die filigrane Konstruktion das echte Feinmechanik wird:

https://www.youtube.com/watch?v=7bJbthoZ7zw

(wenn der Link nicht geht: Youtube > LSCAD > Playlist Hartloeten und Brennschneiden > Hartloeten Aluminium)

Viele Gruesse

Frank
 
Da haben wir's! Hartlöten eignet sich nur bei überlappenden, nicht jedoch bei Stoßverbindungen. Damit entfällt diese angedachte Möglichkeit für die vorgesehene Anwendung.

Aus dem Video geht übrigens nicht klar hervor, wodurch die den Lötvorgang inhibierende Oxidation der Aluminiumoberflächen verhindert wird. Ist es das Flussmittel? Wird mit reduzierender Flamme gelötet?

Beste Grüße, Uwe
 
Da haben wir's! Hartlöten eignet sich nur bei überlappenden, nicht jedoch bei Stoßverbindungen. Damit entfällt diese angedachte Möglichkeit für die vorgesehene Anwendung.

Aus dem Video geht übrigens nicht klar hervor, wodurch die den Lötvorgang inhibierende Oxidation der Aluminiumoberflächen verhindert wird. Ist es das Flussmittel? Wird mit reduzierender Flamme gelötet?

Beste Grüße, Uwe

Hallo Uwe,
da hier keine Kräfte übertragen werden, hätte ich hier keine Bedenken beim Hartlöten.
Das Flussmittel verhindert die Oxidation.
Viele Grüsse
Frank
 
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