Handkraft Kupplung sehr hoch ... R80GS BJ 92 80 td Km

Dick Turpin

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04. Apr. 2010
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Forchheim
Guten abend !

Nachdem ich den Kupplungshebel meiner R80GS kaum noch ziehen konnte, habe ich nun den Bowdenzug gewechselt. Deutlich besser als vorher, aber meiner subjektiven Meinung nach noch immer deutlich höher als noch vor einem Jahr. Stadtverkehr macht keinen Spaß mehr, da die Hand sehr belastet ist.

Wenn ich den Kupplungshebel nur 3-4 mm anziehe, beginnt die Kupplung schon zu trennen.

Können noch andere Teile "fest" werden?
Habe ich eine falsche Einstellung?
Verabschiedet sich meine Kupplung (verschlissen)?

Gruß

Dick
 
Hallo Dick,
zieh mal das Kupplungsausrücklager nach hinten aus dem Getriebe. das besteht bei Deiner Maschine aus einem Kunststoffkolben mit eingesetztem Lager, dieser Kunststoffkolben hat die Eigenschaft zu quellen und dann klemmt er. Etwas abdrehen (2-3/10mm) dann sollte es wieder gut sein.
 
Hei,
Nachdem ich den Kupplungshebel meiner R80GS kaum noch ziehen konnte, habe ich nun den Bowdenzug gewechselt.
Hast Du nur den Innenzug gewechselt, oder den kompletten Zug? Im ersten Fall wunderts mich nicht ...

Deutlich besser als vorher, aber meiner subjektiven Meinung nach noch immer deutlich höher als noch vor einem Jahr.
Hast Du die Kupplung exakt nach Handbuch eingestellt, d.h. auch hinten am Getriebe gedreht?
 
Wenn ich den Kupplungshebel nur 3-4 mm anziehe, beginnt die Kupplung schon zu trennen.

klingt so als wenn nach dem Wechsel des Kupplungszugs das Spiel des Zugs nicht eingestellt wurde - das ganze steht zu stramm - deshalb auch die Handkraft - weil Du viel weiter durchziehst als nötig und die Übersetzung des Handhebels nun ungünstig ist .

Stell mal den Kupplungsausrückhebel am Getriebe mal so ein das in ruhestellung der Zug entlastet wird - an der Amatur wird dann das spiel fein-eingestellt (1- 2 mm)

Google mal oder suche mal nach Kupplungszugspiel und folge den Beschreibungen - das sollte helfen.

Wenn es danach immer noch schwergängig ist und beim Einrücken warm etwas hakt, - dann ist der Kolben mit dem Ausrücklager abzudrehen oder abzuschleifen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe dasselbe Problem an meiner GS100 Paris Dakar, EZ 1990. Das Ausrücklager sieht aus wie neu und ließ sich ganz leicht herausziehen. Der komplette Zug wurde vom Vorbesitzer auch gewechselt. Trotzdem hatte ich nach knapp 100 km Landstrasse fast eine Sehnenscheidenentzündung. Auf jeden Fall geht die Kupplung gefühlt bald doppelt so schwer, wie bei meiner 82er RS. Die habe ich allerdings auch erst vor einem Jahr neu gemacht. Muß ich also das Getriebe ausbauen und die Verzahnung staburagsen? Oder woran kann es sonst noch liegen? Ich denke die Kupplungsfeder wird die gleiche wie bei der RS sein, oder?
Gruß
Christoph
 
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Stell mal den Kupplungsausrückhebel am Getriebe mal so ein das in ruhestellung der Zug entlastet wird - an der Amatur wird dann das spiel fein-eingestellt (1- 2 mm)
Stimmt so nicht: Die korrekte Vorgehensweise zur Einstellung der Kupplung ab Modelljahr 81 sieht es vor, zunächst (bei ausgedrehter Stellschraube am Getriebe) mit der Stellschraube an der Armatur den Zug so einzustellen, daß zwischen Mitte Nippel und Gusskante am Widerlager (getriebeseitig) ein Abstand von 201 mm eingestellt wird. Nun wird die Feineinstellung an der Stellschraube am Getriebe vorgenommen, und zwar so, daß am Kupplungshebel zur Arnatur hin 2 mm Spiel bleiben. Dann ist die Kupplung korrekt eingestellt.
 
Ich habe dasselbe Problem an meiner GS100 Paris Dakar, EZ 1990. Das Ausrücklager sieht aus wie neu und ließ sich ganz leicht herausziehen. Der komplette Zug wurde vom Vorbesitzer auch gewechselt. Trotzdem hatte ich nach knapp 100 km Landstrasse fast eine Sehnenscheidenentzündung. Auf jeden Fall geht die Kupplung gefühlt bald doppelt so schwer, wie bei meiner 82er RS. Die habe ich allerdings auch erst vor einem Jahr neu gemacht. Muß ich also das Getriebe ausbauen und die Verzahnung staburagsen? ...

Wäre nicht verkehrt. Wenn die Verzahnung Getriebeantriebswelle - Kupplungsscheibe trocken ist, wird's schwergängig.

Außerdem mal checken, ob die Gabel des Ausdrückhebels am Rahmenunterzug schleift.
 
Hallo Dick
besonderes Augenmerk auch auf das Lager IM Ausrückhebel legen war bei mir total unterversorgt mit Schmiermittel:schock:
danach war die Kupplung wieder wie neu:applaus:
grüße Guido
 
Tach auch, )(-:


es lohnt sich, mal zu prüfen, ob der der Nippel im Kupplungshebel sich mit dreht. :oberl: Wenn der fest ist wird es auch deutlich schwerer. :entsetzten:


Gruß Jörn
 
Wäre nicht verkehrt. Wenn die Verzahnung Getriebeantriebswelle - Kupplungsscheibe trocken ist, wird's schwergängig.

Die Kupplungsscheibe bleibt immer am selben Ort. Was sich abhebt ist die Druckplatte, schmieren der Welle hilft in DIESEM Falle nichts.
Macht einen original BMW Kupplungszug rein (auch wenn teurer als Nachbau) und stellt die Kupplung so ein, wie im Handbuch von Hubi beschrieben. Achtet auf die Schmierung des Kupplungshebels selbst und auch auf leichten Lauf des Schiebstückes im Getriebedeckel. Dann ist alles fein. Ich persönlich hatte selten so eine geschmeidig weiche Kupplung wie in den Boxern (fahre auch Duc aus 1993...)
 
Die Kupplungsscheibe bleibt immer am selben Ort. Was sich abhebt ist die Druckplatte, schmieren der Welle hilft in DIESEM Falle nichts.


"Trennt die Kupplung nicht oder nicht vollständig, so sind eine schiefe Kupplungsscheibe, klebende Beläge, eine auf ihrer Verzahnung festgerostete Kupplungsscheibe, gebrochene Tangentialblattfedern oder ein zu großes Kupplungsspiel schuld."

Quelle: http://www.kfz-tech.de/Reibungskupplung.htm

Warum sollte das Festrosten der Kupplungsscheibe ein Problem sein, wenn sie sich achsial gar nicht zu bewegen braucht? Eben.

Falls die Kupplung lediglich hohe Handkraft erfordert, aber gleichwohl sauber trennt (und so klingt das Eingangsposting), dürfte Schmieren der Verzahnung nix bringen. So gesehen, trifft mein Hinweis oben wohl in der Tat haarscharf neben das verhandelte Problem. :]
 
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Servus!

Triviale Frage aus eigener, leidvoller Erfahrung:

Kupplungszug mit Kabelbinder geführt und diesen zu fest angezogen? :&&&:

Viele Grüße,
Daniel
 
Hallo Dick,

hast Du die Ursache für Dein Problem der schwergängigen Kupplung finden können?

So, leider konnte ich am Motorrad nicht herumbasteln wie ich es eigentlich wollte. Aber jetzt hatte ich Zeit.
Habe alle Tipps versucht und habe den Zug neu geführt, im Moment keine Kabelbinder montiert, die Kunststoffkolben ausgebaut und bin dann auf den wahrscheinlichen Fehler gestoßen. Ich hatte die Lenkererhöhungen montiert und den Kupplungszug danach nicht eingestellt. Jetzt habe ich ein wenig probiert und mit der neuen Einstellung habe ich erst "Leerweg" am Handgriff und dann erst brauche ich mehr Kraft, weil die Kupplungsbetätigung "anpackt" Dadurch ist meine Handkraft besser am Hebel und das Ganze läßt sich viel einfacher betätigen als vorher, wo ich bereitst sehr viel Kraft nach dem 1 mm aufwenden mußte.

Dafür habe ich jetzt ein neues Problem. Seit Ausbau der Kunsstoffbolzens der Getriebebetätigung (also hinten am Getriebe) habe ich folgende Teile herumliegen. Gummitülle, Schelle derselben, Feder und den Kunststoffkolben. Und ja, einen kleinen Ring, der die Größe eines 10 Cent Stückes hat und aus einer Art gewickelten Draht besteht. Wo kommt der den her und wo muss er wieder hin? Kann jemand helfen. DANKE
 
Der kleine "Drahtring" gehört in den Wellendichtring der in der Antriebswelle hinten sitzt, also da, wo die Druckstange durchgeht. Den bekommst Du so nicht wieder eingefummelt. Lass ihn weg. Dann das Ausrücklager rein, Feder drauf, Gummibalg und Schelle.

Und nochwas: warum fixierst Du den Kupplungszug mit Kabelbindern ???? Der kann nicht weg....
 
Der kleine Ring wird wohl die Feder des Wellendichtrings am hinteren Ende der Eingangswelle sein. Versuch mal, die dort wieder aufzupfriemeln, der Wellendichtring dichtet die Kupplungsdruckstange und damit die Trockenkupplung die ja trocken bleiben muss, zum Getriebeöl hin ab.
 
So, nach langer Zeit eine Zusammenfassung des Handkraftproblems.

1. Kupplungszug erneuert.
2. Alle Kabelbinder die den Kupplungszug fixiert haben entfernt.
3. Kunststoffstempel hinten am Getriebe aus- und eingebaut, gefettet.
4. Kupplungszuglänge nach Anleitung eingestellt.
5. Spiel am Handhebel eingestellt.
6. Lager vom Kupplungsdruckhebel am Getriebe gereinigt und gefettet.

Ergebnis:

Kupplungsbetätigung geht um geschätzte 60 % leichter als zu Beginn des Problemes. Was war die Ursache? Siehe 1 bis 6

Die Summe aller Vorgänge hat es gemacht.

Letztendlich hatte ich dann nach den ganzen Arbeiten doch noch ein Eingebung. Ich hatte Lenkererhöhungen montiert - vielleicht lag es
daran und das Einstellen des Zuges war die Hauptursache.

Wer weiß?

Vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise

Dick
 
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