Die Wasserflecken rühren von Salzen, die wasserlöslich sind -aber eben nicht fettlöslich.
Da hätte vor dem Fetten geholfen, mit Wasser und Bürste beizugehen oder notfalls mal einzuweichen. Jetzt mit dem frischen Fett wird das nix mehr.
Michael hat höchstwahrscheinlich damit recht, dass es sich um Salze handelt (ähnlich wie bei Winterstiefeln nach einem Spaziergang auf gesalzenen Wegen).
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Bei den
Wasserflecken handelt es sich tatsächlich um ausgetretene Salze die in der Gerbsäure enthalten sind und die sich noch im Leder befinden. Im
Winterbetrieb ist es weniger das Tausalz selbst. Dieses zieht aber einen Teil der Feuchtigkeit aus dem Leder und damit auch wieder die Gerbsalze.
Lederfett oder -wachs mit lauwarmem Wasser und etwas Neutralseife sowie einem weichen Lappen abwaschen. Keine Sattelseife nehmen, denn die enthält fast immer auch einen rückfettenden Bestandteil oder Wachse!
Trocknen lassen und dann mit
destilliertem Wasser einreiben oder einsprühen, das Wasser muss ins Leder eindringen denn der Kern des Leders muss einen gewissen Anteil an Wasser enthalten! Überschüssiges Wasser nach einer Weile abwischen, trocknen lassen und dann erst Fetten oder Wachsen.
Wenn das Leder trocken ist (im Inneren) und dann gleich mit eindringendem Öl behandelt wird, wird die Struktur der Collagenfasern im Kern des Leders zerstört.
Im Normalfall ist die Belastbarkeit stark gemindert, im Extremfall spaltet es sich in zwei oder drei Lagen (da lösen sich die verschiedenen Hautschichten).
Ballistol
Mit Geduld und Sorgfalt im Abstand von ein paar Tagen immer wieder aufgesprüht, dringt es ganz tief ein, weicht das Leder und schiebt alten Dreck regelrecht raus.
Taugt auch für Waffen und Wundverschluß.
Das sind Tipps aus einer Zeit wo unsere Urgroßväter mit dem 98er über der Schulter nach Flandern marschiert sind.
Deren Gewehrriemen und das Koppelzeug waren lohgegerbt und von solcher Materialstärke, dass ihnen das Durchtränken mit Ballistol nur wenig geschadet hat.
Waffenpflege mit Ballistol nur zum Korrosionsschutz wenn man die Waffe ständig benutzt und ständig putzt. Es wird von Luftfeuchtigkeit unterwandert und kann auch schon mal zu einer fiesen, klebrigen Schmiere aushärten.
Und zur Wundversorgung - wenn man nichts anderes hat...
Aber heutzutage geht man doch auch zum Chirurgen und nicht mehr zum Feldscher.
