• Hinweis: Die Zustellung von Mail-Benachrichtigungen zu Microsoft-Diensten (Outlook.com, Hotmail, Live ) und United Internet ist zeitweise gestört. Die Ursache liegt außerhalb unserer Forums-Systeme. Unser Hosting-Provider arbeitet an der Behebung.

Harro Lederkombi fetten

tony

Aktiv
Seit
16. Aug. 2011
Beiträge
293
Ort
Stuttgart
Hallo,

habe eine alte Lederkombi, ca. 20 Jahre alt und suche nach einem Lederfett dass ein bisschen mehr aushält. Ich war heute mit meinem Sohn unterwegs der eine relativ neue ALPINE Stars Kombi hat und im strömenden Regen immer noch einigermaßen dicht war wohingegen meine alte Harro Kombi total durchnässt war. Hat jemand einen Tip was ich als Fett verwenden kann das den aktuellen Leder - Schutzmaßnahmen ebenbürtig ist?

Danke und Gruß

Tony
 
Servus Tony,

wenn die Lederkombi Deines Sohnes gänzlich trocken geblieben ist, bzw, kein Wasser aufgenommen hat, spricht das für eine Versiegelung.

Das bei der betagten Harro zu erreichen wird nicht einfach sein, ist meines Erachtens auch nicht erstrebenswert. Leder lebt und muss atmen, so sehe ich es.
Meine Harro bekommt im Frühjahr und im Herbst eine dicke Schicht Sattelfett aus dem Reitsport. Wenn sie sich damit vollgesaugt hat, wische ich den Rest ab. Diese Behandlung macht/hält das Leder geschmeidig und wenn es nicht gerade aus Kübeln gießt, bleibt man auch trocken. Für den Fall der Fälle habe ich eine Regenpelle dabei. Eben wie früher :D
 
Meine Harro bekommt im Frühjahr und im Herbst eine dicke Schicht Sattelfett aus dem Reitsport. Wenn sie sich damit vollgesaugt hat, wische ich den Rest ab.

Genau. Ich hab´Anfang der 80er auch immer mein Lederfett im Motorradzubehör gekauft. Dann bin ich irgendwann mal in einen Landmaschinenhandel bei uns in der Nähe gegangen. Der hatte auch Leder/Sattelfett im 750g Eimer. War billiger und besser zum verarbeiten.
Nehme nix anderes mehr für Leder.

Gruß
Wolfgang
 
Erst in Lederöl einweichen, dann mit Lederfett nachgehen.

Und wenn man das auf dem Garten-Holztisch oder auf dem Holz-Gepäckträger macht, ist der gleich mit versiegelt.
 
Hi Tony,

ich benutze seit jahrzehnten das schwarze Lederfett von Louis.
Damit wird sowohl meine alte Lederkombi als auch meine 38Jahre alten Alpine-Stars Stiefel (die mit dem Autoreifen Profil) 1-2x im Jahr üppigst bepinselt. Damit sind sie so dicht wie irgend möglich, bei Dauerregen aber hilft das alles nichts.
Dann kommt die Plastikpelle drüber, das war auch schon vor Jahrzehnten so mit dem Leder.
Etwas besser dicht hält das klassische Wachscotton (Belstaff), aber richtig dicht ist auch die nicht - da hilft nur modernes Material.

Schöne Grüße
Stephan
 
Die machen gutes Zeug, vor allem ist da alles ohne Lösungsmittel welches dem Leder auf Dauer schadet. Oder etwa Bioziden wie in den meisten Sattelfetten/-wachsen/-seifen, was dem Träger schadet...

http://www.solitaire-mainz.de/produkte/spezial/gewachste-und-gefettete-leder/

Farben kann man gut mit den Brilliant Cremes auffrischen. Benutze ich seit 1980 für Stiefel und Lederjacke/-hose/-kombi/-handschuhe/-mundschutz.
 
Hallo,
habe meine Kombi nun mit dem Reitsport-Fett gefettet bekomme aber die Wasserflecken nicht weg. Egal was ich tue, die weißen Flecken sind immer präsent. Gibt es da noch ein "Geheimrezept"?

Danke und Gruß

Tony
 
Die Wasserflecken rühren von Salzen, die wasserlöslich sind -aber eben nicht fettlöslich.
Da hätte vor dem Fetten geholfen, mit Wasser und Bürste beizugehen oder notfalls mal einzuweichen. Jetzt mit dem frischen Fett wird das nix mehr.
 
Michael hat höchstwahrscheinlich damit recht, dass es sich um Salze handelt (ähnlich wie bei Winterstiefeln nach einem Spaziergang auf gesalzenen Wegen).

Das Fetten macht das nachträgliche Entfernen solcher Flecken nicht einfacher. Da es sich bei Deiner Kombi um eine ältere Harro handelt, könnte ich mir allerdings vorstellen, dass Sattelseife (ebenfalls aus dem Reitsport) hilfreich sein könnte.
Danach natürlich wieder fetten.

Ich drück Dir die Daumen.
 
Ballistol

Mit Geduld und Sorgfalt im Abstand von ein paar Tagen immer wieder aufgesprüht, dringt es ganz tief ein, weicht das Leder und schiebt alten Dreck regelrecht raus.

Taugt auch für Waffen und Wundverschluß.
 
Die Wasserflecken rühren von Salzen, die wasserlöslich sind -aber eben nicht fettlöslich.
Da hätte vor dem Fetten geholfen, mit Wasser und Bürste beizugehen oder notfalls mal einzuweichen. Jetzt mit dem frischen Fett wird das nix mehr.

Michael hat höchstwahrscheinlich damit recht, dass es sich um Salze handelt (ähnlich wie bei Winterstiefeln nach einem Spaziergang auf gesalzenen Wegen).

...

Bei den Wasserflecken handelt es sich tatsächlich um ausgetretene Salze die in der Gerbsäure enthalten sind und die sich noch im Leder befinden. Im Winterbetrieb ist es weniger das Tausalz selbst. Dieses zieht aber einen Teil der Feuchtigkeit aus dem Leder und damit auch wieder die Gerbsalze.

Lederfett oder -wachs mit lauwarmem Wasser und etwas Neutralseife sowie einem weichen Lappen abwaschen. Keine Sattelseife nehmen, denn die enthält fast immer auch einen rückfettenden Bestandteil oder Wachse!
Trocknen lassen und dann mit destilliertem Wasser einreiben oder einsprühen, das Wasser muss ins Leder eindringen denn der Kern des Leders muss einen gewissen Anteil an Wasser enthalten! Überschüssiges Wasser nach einer Weile abwischen, trocknen lassen und dann erst Fetten oder Wachsen.

Wenn das Leder trocken ist (im Inneren) und dann gleich mit eindringendem Öl behandelt wird, wird die Struktur der Collagenfasern im Kern des Leders zerstört.
Im Normalfall ist die Belastbarkeit stark gemindert, im Extremfall spaltet es sich in zwei oder drei Lagen (da lösen sich die verschiedenen Hautschichten).

Ballistol

Mit Geduld und Sorgfalt im Abstand von ein paar Tagen immer wieder aufgesprüht, dringt es ganz tief ein, weicht das Leder und schiebt alten Dreck regelrecht raus.

Taugt auch für Waffen und Wundverschluß.

Das sind Tipps aus einer Zeit wo unsere Urgroßväter mit dem 98er über der Schulter nach Flandern marschiert sind.

Deren Gewehrriemen und das Koppelzeug waren lohgegerbt und von solcher Materialstärke, dass ihnen das Durchtränken mit Ballistol nur wenig geschadet hat.

Waffenpflege mit Ballistol nur zum Korrosionsschutz wenn man die Waffe ständig benutzt und ständig putzt. Es wird von Luftfeuchtigkeit unterwandert und kann auch schon mal zu einer fiesen, klebrigen Schmiere aushärten.

Und zur Wundversorgung - wenn man nichts anderes hat...
Aber heutzutage geht man doch auch zum Chirurgen und nicht mehr zum Feldscher. ;)
 
Hallo,

danke für die zahlreichen Tips. Ich werde mir dies alles zur Gemüte führen und meiner Harro hoffentlich noch etliche Jahre was Gutes tun.

Gruß

Tony
 
Zurück
Oben Unten