Hartlöten

Zudem - der Sturzbügel den ich meiner Werkstatt liegen habe und noch an eine /5 geschraubt werden muss ist eindeutig verschweisst.
Ob es hier auch gelötete Versionen kann uns Manfred vielleicht auf einem Foto zeigen.

Bernd
 
Schaust Du Beitrag 27 Bild 1.

und diese hier

Manfred
 
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Hallo Manfred
Ich würde das auf keinen Fall schweißen.
Wenn du das nicht zu 100% sauber schleifst
hast du echte Probleme beim wigschweißen.
Ich würde es WIG-löten oder mit der Flamme hartlöten.
Dazu aber den Chrom beseitigen.
Wig ist sehr anfällig auf Verunreinigungen,
Gruß bernd
 
Ich habe die Teile noch nicht endbehandelt. Wenn die fertig mißhandelt sind sind die klinisch rein. :DIch muss den Sturzbügel mit den Teilen punkten (elektrisch) und dann fertig schweißen lassen.
So wie es aussieht kann ich sogar den Ölkühler wieder anbauen. Aber sämtliche Befestigungspunkte müssen geändert werden.
Manfred
 
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Danke Manfred - das ist eindeutig!

Was das WIG-Schweissen verchromter Rohre angeht hab ich mal ein paar Versuche gemacht. Ist zwar schon ne Weile her aber ...

Ausgehend von einem verchromten Gepäckträger mit Träger für Seitenkoffer einer /5 wollte ich für meine 50/2 etwas "Reisetaugliches" schnitzen. Alles was nicht richtig gepasst hat also erst mal abgeschnitten, dann entsprechende Teile gebogen, gesägt und angepasst.
Zum Schluss die verchromten Rohre wieder mit WIG und Edelstahlzusatzwerkstoff (1.4301 glaube ich wars) verschweisst.
Gut - die Nähte hätten durchaus schöner sein können, aber es hält bis heute und ich hab hier Reisegepäck für zwei Leute transportieren können.
Die Bauteile waren übrigens nur verchromt, nicht verkupfert oder vernickelt.

Bernd
 
Ich musste den /6 Trapezbügel eh zurecht biegen. Dann wird er neu verchromt.
Manfred
 
Beim Hartlöten werden die zu lötenden Teile rotglühend erhitzt, beim Schweißen nur durchs schweißen selbst.
Von daher ist Hartlöten schon ne ganz andere Hausnummer.

Pardon, aber das ist völliger Unsinn. Rotglühend ist auch eher ein dehnbarer Begriff. Beim Schweissen treten WEIT höhere Temperaturen auf, denn beim Schweißen entsteht ja eine SCHMELZE (beim Löten verflüssigt sich nur das Lot und Flussmittel), allerdings auf engerem Raum begrenzt (darum u.a. auch der starke Verzug beim Schweißen). Im übrigen verändert sich beim Schweissen die Gefügestruktur durch Verlust von Kohlenstoff bei Sauerstoffreaktion in der Schmelze (was aber durch Eintrag der Elektrodenummantelung wieder zugeführt werden kann oder durch Schutzgasatmosphäre stark gemildert wird).

Trotzdem ist der Rand der Schweissnaht ebenfalls ein Schwachpunkt, besonders beim Aluminiumschweißen ist dieser weit schwächer als die Naht an sich bzw. das angrenzende Material.

Auch und sogar muffenlose Lötstellen halten, wenn sie fehlerfrei ausgeführt werden, ebenfalls enormen Belastungen stand.
 
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Beim Hartlöten entstehen schon deutlich höhere Temperaturen als beim Schweißen. Ansonsten alles ok.
Gruß Martin
Stimmt nicht schweißen hat die höhere Temperatur,
aber kann sein dass die gesamte Wärmeeinbringung höher ist, wenn man lange braucht um die Lötstelle zu erhitzen..
Eine Schweißraupe ist in 20 Sekunde fertig, das Erwärmen mit niedrigerer Temperatur / Flamme dauert ggf länger, wenn nicht moderne WIG Lötungen gemeint sind.
 
Man muss da vorsichtig sein mit pauschalen Aussagen.
Hartlöten ist als Verfahren recht eng definiert, variiert allerdings über die Lottypen im Temperaturbereich.
Schweißen umfasst dagegen heute eine Fülle von Verfahren, die nicht miteinander vergleichbar sind. Beim klassischen Autogenschweißen passiert viel mehr Wärmeeintrag als z. B. beim Laserschweißen. Gefügeänderungen kann man mit einem Schweißplan, der vor und nach dem Fügen Wärmebehandlungen vorsehen kann, wirksam entgegentreten.
Und es kommt natürlich aufs Material an.
 
Ich vermute, dass Hersteller bei der Auswahl der Fügetechnik für ihre Sachen nicht nur die Kosten, sondern auch die Haltbarkeit im Blick haben. Ich kann irgendwie nicht glauben, dass eine Hartlotnaht kostengünstiger zu machen ist als eine Schweißnaht. Es ist kein Fehler, bei Veränderungen an einem Bauteil die im Werk vorgenommene Fügemethode beizubehalten.

Die Kofferträger der GS sind auch hartgelötet.
 
Im Dünnen Wandstärkenbereich ist ein Lötnaht mit Hartlot (zB Silberlot) genauso belastbar wie der Grundwerkstoff. Die Regel sagt bei allen Fügetechniken (schweißen wie Löten) : Das Bauteil darf nicht in der Naht reißen.

Für das Löten spricht oftmals wie hier schon angesprochen die geringe Gefügeveränderung der Grundwerkstoffe, gerade bei hochfesten Legierungen kommt es beim schweißen in der Wärmeeinflusszone zu einer Schwächung des Gefüges. Der Bruch erfolgt beim schweißen immer in der WEZ (wärmeeinflusszone).

Die unterschiedlichen Schweiß und Lötverfahren laufen übrigens alle immer in der jeweils dem Gund- bzw Zusatz-werkstoff geschuldeten temperatur ab.
Es ist also Gleichgültig ob eine Hartlötung mit WIG, Autogen oder Laser ausgeführt wird, die Fügestelle wird immer die selbe Temperatur sehen. Das selbe gild mitunter beim Schweißen.

Der Große unterschied zwischen den Verfahren liegt in der INTENSITÄT der Wärmeeinbringung. So kann man mit einer Acetylenflamme nicht gezielt einen quadratmillimeter auf Schmelztemperatur bringen, weil die Flamme einfach eine gewisse Größe hat und gleichzeitig die Leistung begrenzt ist. Ein laserstrahl hingegen kann einen quadratmilimeter treffen und auf schmelztemperatur bringen ohne den Quadratmilimeter direkt daneben zu treffen, die intensität und leistung auf die Fläche gerechnet ist viel höher. Somit kann viel schneller geschweißt werden und die insgesammt eingebrachte wärme in das Bauteil ist geringer.

Einfach erklärt: der Acetylenbrenner ist die Lackierpistole, der Laser ist ein Fineliner. Mit der lakierpistole hast du overspray und irgendwie ist hinterher das ganze bauteil farbig, wenn du nur einen punkt ansprühst, der Lackstift bemalt nur den einen punkt den er berührt.

Das ist übrigens auch der Grund weshalb man versucht mit hoher Leistung und recht schnell zu schweißen: Mehr Leistung, mehr Intensität, weniger aufschmelzzeit = weniger Zeit für Wärmemigration = Weniger Wärmeeinbringung, weniger Verzug und Erwärmung des Bauteils.

*Klugscheißmodus*
Und ja, schweißen ist heißer als Löten.
Und nein WIG wird nicht darüber definiert, dass das Zusatzmaterial von Hand zugeführt wird. WIG steht für WolframInertGasschweißen: Also eine nicht abschmelzende Elektrode aus Wolfram führt den Lichtbogen, das Zusatzmaterial kann auf jedwede Art oder auch garnicht zugeführt werden. Es gibt zB auch voll mechanisierte Drahtzuführungen für WIG, welche man ähnlich einem Magbrenner führen kann.

Grüße,
Thibaut
 
Tach allerseits,

ich habe keine Ahnung, weder vom Schweißen noch vom Löten.

Meine aber mich erinnern zu können das in den 80zigern des letzten Jahrtausends, die Rahmen der Motorcross/Endurogespanne der Firma WASP aus Großbritannien, gelötet wurden.
Das Material wurde als 535 Reynolds (Verkaufsbezeichnung :nixw:) bezeichnet.

Waren diese Rahmen mal krumm gefahren oder gar gerissen ließen sie sich schnell reparieren. Das hat damals mein Vater in der Feuerwehrwerkstatt gemacht.

Vielleicht kann der eine oder andere von euch was damit anfangen.

WASP XS 650 Forum 01.jpg

Wünsche euch ein entspanntes Wochenende weiterhin :bitte:
 
#18 :aetsch:

Gruss Holger

... aber manche müssen es öfter und von mehreren hören, also gute Musik meine ich :pfeif:
nennt sich unersättlich oder beratungsresistent :&&&:
ich liebe dieses Forum ))):

war ja auch mal der Leitspruch vom Häuptling "es wurde alles gesagt, aber noch nicht von jedem"
 
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....
Das Material wurde als 535 Reynolds (Verkaufsbezeichnung :nixw:) bezeichnet.

Waren diese Rahmen mal krumm gefahren oder gar gerissen ließen sie sich schnell reparieren. Das hat damals mein Vater in der Feuerwehrwerkstatt gemacht.

Reynolds hat bei Rohren für Fahrrad Stahlrahmen zum Teil kaltverfestigte Gefüge verwendet, zudem mit sehr geringen Wandstärken. Bei solchem Material verursacht ein partielles Aufschmelzen große Unterschiede im Härte und Festigkeitsverlauf, was wie eine mechanische Kerbe wirken kann. Deshalb wurden sie hartgelötet, zum Teil aber schon ohne Flamme und Muffen.

Das ist bei den Baustählen der BMW Rahmen zum Glück nicht nötig.
 
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