Helicoil verdeckt Ölbohrung

redbird

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19. Nov. 2020
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München
Hallo Foristi,

Ich verbringe immer noch viel Zeit vor/an meinem 75/5- Motor, checke alle Details in Verbindung mit der DB, habe manchmal das Gefühl doch was zu peilen, aber häufig verlier ich auch noch den Faden.
Aber heute was akutes: Stehbolzen, rechts oben vorne ist ein Helicoil (oder anderes Fabrikat?) Gewindeeinsatz drin, der fast gehäusebündig sitzt, also mutmasslich die Ölbohrung verdeckt. Ich konnte/wollte noch nicht auf Durchgang prüfen, aber falls der schlimmste Fall eintritt, wie krieg ich diesen Einsatz je wieder raus?
Dem Motor sieht man im übrigen an, dass im Laufe seines Lebens schon ganz schön grob dran rumgemurkst wurde und in dem Zusammenhang noch was mit den Stehbolzen. Laut DB eindrehen mit waren's 39Nm, so in dem Dreh. Ich krieg die mit der Hand eingedreht und dann lömmeln die z. T. immer noch ganz schön rum. Lösung? Alles mit Helicoil ausstatten oder reicht Loctite?

Grüsse
Peter
 
Hallo Foristi,

und in dem Zusammenhang noch was mit den Stehbolzen. Laut DB eindrehen mit waren's 39Nm, so in dem Dreh. Ich krieg die mit der Hand eingedreht und dann lömmeln die z. T. immer noch ganz schön rum. Lösung? Alles mit Helicoil ausstatten oder reicht Loctite?

Grüsse
Peter

Hi Peter,
ne da hast du was falsch verstanden. Die Stehbolzen einfach in den Block drehen, ich glaube mich zu erinnern, dass die ne bestimmte Länge aus dem Block raus stehen müssen, damit mit montierten Zylindern und Köpfen die Mutter auf den Stehbolzen aufgedreht werden kann. Und diese Mutter, die ziehst du mir 39 N/m fest.
Aber mit der eventuell verdeckten Ölbohrung, da musst du bei. Also wenn es noch geht Motor laufen lassen oder mit dem Anlasser durch drehen und schauen ob da Öl kommt. Ansonsten Helicoil raus und tiefer setzen.
Gruß MartinA-GS
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Peter,
ne da hast du was falsch verstanden. Die Stehbolzen einfach in den Block drehen, ich glaube mich zu erinnern, dass die ne bestimmte Länge aus dem Block raus stehen müssen, damit mit montierten Zylindern und Köpfen die Mutter auf den Stehbolzen aufgedreht werden kann. Und diese Mutter, die ziehst du mir 39 N/m fest.
Aber mit der eventuell verdeckten Ölbohrung, da musst du bei. Also wenn es noch geht Motor laufen lassen oder mit dem Anlasser durch drehen und schauen ob da Öl kommt. Ansonsten Helicoil raus und tiefer setzen.
Gruß MartinA-GS

Ja, klar, das ist die Lösung: Stehbolzen 253mm und nach Bestückung mit def. Drehmoment anziehen. jetzt wo du's sagst, fällts mir wie Schuppen aus den Haaren.
Zu den Helicoils - wie krieg ich sie raus ?? Ist das Spezialistenarbeit, hab keinerlei Angriffsmöglichkeit.

Gruss
Peter
 
Zu den Helicoils - wie krieg ich sie raus ?? Ist das Spezialistenarbeit, hab keinerlei Angriffsmöglichkeit.

Gruss
Peter

Mit einem feinem Schltzschraubendreher unter den ersten Gang hebeln und den Draht in die Mitte biegen.
Mit der Spitzzange greifen und mit kreisender Bewegung den Draht herausziehen.
Wenn Du eh tiefer rein musst ist es ja auch kein Beinbruch, wenn der erste Gewindegang etwas leidet...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Foristi,

Ich verbringe immer noch viel Zeit vor/an meinem 75/5- Motor, checke alle Details in Verbindung mit der DB, habe manchmal das Gefühl doch was zu peilen, aber häufig verlier ich auch noch den Faden.
Grüsse
Peter

- das ist alles weniger gut. Gewindeeinsatz hin oder her - die Prüfung ob`s im Kopf ölig ist, reicht völlig. Und die Idee einfach mal so die Helicoil-Einsätze zu entfernen, ist ein prima Beispiel für ambitionierte Verschlimmbesserung.

Gruß Gerd
 
@ Balta: Dann ist es wohl kein Helicoil, sieht nicht nach "aufgerolltem" Draht aus, den man aufbiegen könnte, sondern eher schon nach einer Art Gewindehülse. Danke dennoch.

@ Gerd: Ich bereite mich nur schon auf den worst case vor. Nach kompletter Demontage muss ich ohnehin den gesamten Ölkreislauf durchreinigen, hab neben Spänen und übel ausgelaufenen Pleuellagerschalen schon mehrere andere Verstopfungen gefunden. Klar hast du recht, erst mal Funktionstest, dann kann man immer noch handeln. Danke.

Grüsse
Peter
 
Hallo Peter,
für solche Reparaturen nehme ich Time Sert Gewindebuchsen. Die sind ja auch tiefer gesetzt. Für einen guten Ölkreislauf nehme ich für die oberen Buchsen mit einem kleinen Drehmelfräser etwas Material vom Gewindebund weg, damit die Ölbohrung frei ist. Hat immer funktioniert.
 
Wenn es kein "Drahtgewindeeinsatz" sein sollte, hat aber jemand richtig gemurkst. Für Buchsen muss noch weiter aufgebohrt werden und sie verteilen die Zugspannung nicht so wie der Drahteinsatz.
Nur blöd, wenn dann beim rausnehmen des Zugankers unten schon die Helicoil-Spirale mit den umgebenden Aluspänen dranhängt. Ich hab damals einen Ensat-Einsatz genommen und den umgekehrt so eingesetzt, daß der Schneidschlitz senkrecht stand und die Ölbohrung freigelassen hat, zur Sicherung mit einem kräftigen Schlag mit einem dünnen Splintentreiber in den unten liegenden Teil des Schneidschlitzes das Alu des Kurbelgehäuses etwas "deformiert".
 
Hallo Peter,
für solche Reparaturen nehme ich Time Sert Gewindebuchsen. Die sind ja auch tiefer gesetzt. Für einen guten Ölkreislauf nehme ich für die oberen Buchsen mit einem kleinen Drehmelfräser etwas Material vom Gewindebund weg, damit die Ölbohrung frei ist. Hat immer funktioniert.

Hallo Schorsch,

Wie gesagt, an dem Motor ist schon schwer gemurkst worden, das mit der verdeckten Ölbohrung ist gottseidank bislang die übelste Stelle neben angemackelten Dichtflächen, ausgerissenen Gewinden, ausgenudelten Innensechskanten usw.
Um das lösungsorientiert weiterzuführen scheint die Dremelaktion zum Freilegen der Ölbohrung aber tatsächlich die einfachste Option. Super Tip! Auf alle Fälle überlegenswert, find ich. Schließlich dürfte es mit sehr grossem Aufwand verbunden sein, das ordentlich instand zu setzen.

Helicoil, Time- sert - in das ganze Feld lese ich mich gerade in aller Breite ein, um da den Status des Halbwissens auch hinter mir zu lassen.

Grüsse
Peter
 
Nur blöd, wenn dann beim rausnehmen des Zugankers unten schon die Helicoil-Spirale mit den umgebenden Aluspänen dranhängt. Ich hab damals einen Ensat-Einsatz genommen und den umgekehrt so eingesetzt, daß der Schneidschlitz senkrecht stand und die Ölbohrung freigelassen hat, zur Sicherung mit einem kräftigen Schlag mit einem dünnen Splintentreiber in den unten liegenden Teil des Schneidschlitzes das Alu des Kurbelgehäuses etwas "deformiert".

Auch genial!
 
Helicoil, Time- sert - in das ganze Feld lese ich mich gerade in aller Breite ein, um da den Status des Halbwissens auch hinter mir zu lassen.

Grüsse
Peter


20220210_091649[1].jpg

Helicoil, Normal (grün) und mit Verdrehsicherung (rot), V- Coil in VA, selbstschneidende Gewindeeinsätze für Metall und Kunststoff und mein Liebling, Gewindeeinsatz mit Verdrehsicherung.
Harte Stifte werden seitlich durch die Gewindeflanke getrieben.
Das sind nur ein paar der Einsätze, dann kommen noch umspritzbare Einsätze, Spreitzeinsätze Einpressmutter und Blindnietmutter dazu....
Wenn Du da alles drüber wissen möchtest.....

Wichtig bei den Drahteinsätzen, wirklich den Gewindebohrer des jeweiligen Herstellers verwenden, z.B. Helicoil Gewindebohrer und V-Coil Einsatz sonst kannst Du das Ergebnis vergessen.

Viel Spaß bei dem Thema :D

Mark
 
Anhang anzeigen 298721

Helicoil, Normal (grün) und mit Verdrehsicherung (rot), V- Coil in VA, selbstschneidende Gewindeeinsätze für Metall und Kunststoff und mein Liebling, Gewindeeinsatz mit Verdrehsicherung.
Harte Stifte werden seitlich durch die Gewindeflanke getrieben.
Das sind nur ein paar der Einsätze, dann kommen noch umspritzbare Einsätze, Spreitzeinsätze Einpressmutter und Blindnietmutter dazu....
Wenn Du da alles drüber wissen möchtest.....

Wichtig bei den Drahteinsätzen, wirklich den Gewindebohrer des jeweiligen Herstellers verwenden, z.B. Helicoil Gewindebohrer und V-Coil Einsatz sonst kannst Du das Ergebnis vergessen.

Viel Spaß bei dem Thema :D

Mark

Uff -too much information- nebenher noch ein kleines Gewindesanierungsseminar! Aber ich komm auf dich zurück, wenn ich spezifische Nachfragen hab...:schock:
 
- ist ein Gewindeeinsatz verbaut, dann rührt man den besser nicht an, sondern lässt ihn erstmal an Ort und Stelle.
Helicoil und Vollwandbuchse TimeSert verbindet der gleiche, geringe Platzbedarf. Bezüglich Belastbarkeit bevorzuge ich TimeSert. Bei Alu zwar nicht entscheidend, aber wenn man es mit butterweichem Magnesium zu tun hat (Porsche Lufis), gerät man mit Helicoil bisweilen an Grenzen.

Und zum Schluss: Das schöne Schaubild der Spannungsverteilung bei Helicoil, ist ganz nett, geht aber haarscharf an der eigentlichen Problematik vorbei.

Gruß Gerd
 
Nur blöd, wenn dann beim rausnehmen des Zugankers unten schon die Helicoil-Spirale mit den umgebenden Aluspänen dranhängt. ...

Die Aluspäne zeigen, dass das Helicoil wahrscheinlich schlampig montiert wurde. Beim Eindrehen wird die Helix leicht vorgespannt und verkeilt sich beim Ausdrehen des Montagewerkzeugs mit dem Muttergewinde. Wenn da natürlich noch Späne drin sind, funktioniert das nicht
 
Abschlussbericht:

Dremel gekauft und mit einem Minifräser -gibts bei Dremel was anderes als Mini?? - in dem Gewindeinsert eine Mulde geschaffen, in diese mit der Spitze eine Vertiefung eingefräst, stufenweise aufgebohrt, voila.
Öldurchgang war vorher eher ein sachter Nebel, m.E. wohl eher nicht ausreichend, aber jetzt kommt's wie's soll.
Einmal die originals Ölbohrung, einmal die aufgebohrte Version

Grüsse
Peter
 

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Hi roter Vogel,

sieht ja ganz passabel aus.
Aber ist/sind jetzt nicht der/die oberste/n Gewindega/äng/e vom Einsatz lose?
Ich würde den/die dann lieber ganz rausmachen, nicht, dass der/die sich im Betieb dann löst/en und rotiert/en und die Bohrung wieder verdeckt/en.

Gruss

Holger
 
Hi roter Vogel,

sieht ja ganz passabel aus.
Aber ist/sind jetzt nicht der/die oberste/n Gewindega/äng/e vom Einsatz lose?
Ich würde den/die dann lieber ganz rausmachen, nicht, dass der/die sich im Betieb dann löst/en und rotiert/en und die Bohrung wieder verdeckt/en.

Gruss

Holger

Nein, einer meiner Ansätze war anfangs, den Gewindeinsert raus zu machen, aber das hat sich als Sackgasse erwiesen, zu fest drinne, vermutlich eingeklebt und damit verdrehsicher. Ich werde den stehbolzen ebenfalls mit Loctite sichern, dann sollte alles safe sein.

Gruss
Peter
 
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