Hinterrad Bremse R100GS

rock-ola

Aktiv
Seit
12. Aug. 2015
Beiträge
423
Ort
93444 Bad Köttzting
Hallo miteinander,
Hätte einige Fragen an die Spezialisten ?(

Die hintere Bremswirkung meiner GS ist meiner Meinung nach sehr sparsam.
Wie ist die Bremswirkung hinten normalerweise, wenn alles passt.
Ist hier ein Blockieren überhaupt zu erreichen?
Ich werde mir morgen neue Bremsbacken bestellen, und ich wüsste gerne ob es hier in der Qualität Unterschiede gibt.

Die Bremstrommel hat ja neu 200 mm, welche Möglichkeiten bestehen wenn die Verschleißgrenze erreicht ist, muss eine neue Nabe oder kann hier repariert werden?


Gruß
Franz
 
uups, da kann man viel zu schreiben...
aber erstmal: welches bj? wieviel km? welchen wartungsstau? alter seilzug ? welcher winkel vom bremshebl am hag? usw.
meine blockiert ohne weiteres, auch mit beladung auf griffigem aspalt.
und da ist mitnichten alles neu, aber eben gut gewartet.
netten gruß
jan
 
Hallo Jan

Bj. 1988
Km. ca.65.000
Wartungsstau keine Ahnung aber der Vorbesitzer hat jährlich Kundendienst gemacht, sagt er.
Glaub ich Ihm die GS sieht absolut gepflegt aus.
Hab das Teil ein Jahr und beim TÜV ohne Beanstandung.

Gruß
Franz
 
Da sind wohl noch die ersten Beläge drin und inzwischen hart.
Da bringen neue zwar mittelfristig eine Verbesserung, aber erst mal müssen die sich einlaufen.
Empfehlung: Die alten Backen einschicken, mit Jurid 111 bekleben und auf den aktuellen Trommeldurchmesser bearbeiten lassen.

Außerdem muss alles drum herum -wie von Jan schon angesprochen- stimmen; das heißt:
- alle (!) beweglichen Teile vom Pedal bis zum Belag müssen spielfrei und leichtgängig sein
- der Seilzug muss leichtgängig sein
- der Hebel an der Trommel muss bei anliegenden Backen 90° zum Zug stehen.
 
Hallo,

ergänzend zu dem vom Michael empfohlenen Umbau auf weichere Bermsbeläge, kann ich Dir nur empfehlen die Hinterradbremse deiner 88er GS auf den Stand 91 umzubauen. Du brauchst dazu den Bremsnocken der 91er Modelle und die Belege, bzw. alte 91er Belagträger, wenn du die zu RBK zum neu belegen senden willst. Die 91er Beläge sind etwas breiter, am Umfang weiter um den Belagträger herumgezogen und die Betätigungsfläche ist anders, daher der anderer Bremsnocken.

Die 91er Bremse ist allein schon, ohne RBK Belagmaterial eine deutliche Verbesserung. Die 88er Bremse ist m.E. eine Zumutung und taugt wirklich gar nichts. Ich habe eine GS die diese Bremse hatte und GS und R100R mit der neueren Bremse. Über die 88er GS-Bremse war ich echt erschrocken.

Bilder und ein paar Details zu den unterschiedlichen Belägen der Baujahre hatte ich mal >hier< eingestellt.

Achtung:
Der Umbau macht nur Sinn, wenn die Bremstrommel nicht eingelaufen ist!
Wenn ein Grat da ist, weil sich die Beläge schon eingearbeitet haben ist das für den Umbau schlecht, weil die 91er Beläge breiter sind!

Grüße
Marcus
 
hallo franz.
auch eine 88 bremse kriegt man halbwegs zum bremsen, obwohl marcus recht hat, sie besser auf 91 umzubauen, aber das ist natürlich aufwändig.
das problem ist bei beiden bj.en, daß die neuen backen umlaufend an der trommel anliegen sollen. dazu muss die trommel rund und nicht eingelaufen sein. auch die belege müssen auf der drehbank dem radius der trommel angeglichen werden. nun hat die gs keine ankerplatte, und man kann nun mal nicht unbedingt das ganze hag auf die drehbank spannen. jedenfalls nicht so ohne weiteres. und wer hat schon einen hag-deckel den er umgearbeitet hat und extra dafür verwendet. ich hab auch noch keinen.
ich würde erstmal die belege neu machen. und die trommel mit 6Oer sandpapier auswischen. so wie früher halt. ich denke daß sie danach zumindest einigermaßen besser bremst.
netten gruß
jan
 
kleine Anmerkung: Mit Bremsnocken betätigte Simplexbremsen neigen konstruktionsbedingt zu nachlassender Bremswirkung, weil die Servowirkung bietende, auflaufende Bremsbacke tendentiell stärker verschleißt. Damit verlagert sich die Betätigungskraft hin zur wirkungsärmeren, ablaufenden Bremsbacke.
Also entweder etwas Belag von der Ablaufenden abnehmen, oder die Bremsbacken vertauschen, vorausgesetzt sie sind symmetrisch.

Gruß Gerd
 
Hallo miteinander,
Vilelen Dank für die guten Tipps.
Ich hab mir mal neue Backen bestellt , und werde paralell die alten zum belegen mit Jurid 111 wegschicken.
Bin mal gespannt wie die Trommel aussieht.

Grüße
Franz
 
Hallo miteinander.
So die neuen Bremsbacken sind drin, leider keine Bilder.
Nach einigen Kilometern ist die Bremswirkung um 100 % besser , und ich denke es wird sich steigern wenn sich die Backen richtig angepasst haben.
Ja der Stahlreif ist etwas eingeschliffen man merkt einen Rand.
Konnte leider den verbleibenden Durchmesser nicht ermitteln hab kein Innenmessgerät .
Wie lange das noch geht weiß ich nicht, und wenn die Verschleißgrenze erreicht ist eine neue Bremstrommel (500 €uronen) wohl die einige Möglichkeit.

Grüße
Franz.
 
Hallo Franz,
welchen Hersteller der Beläge hast Du denn gewählt, oder kann jemand was für die Fertigbeläge empfehlen? Vielen für einen Tip.
 
Hallo miteinander.
...
Wie lange das noch geht weiß ich nicht, und wenn die Verschleißgrenze erreicht ist eine neue Bremstrommel (500 €uronen) wohl die einige Möglichkeit.

Grüße
Franz.

Interessantes Thema, das Du ansprichst - steht mir auch bevor. Schön, dass die erste Maßnahme gegriffen hat. Kannst Du Details zu Händler geben, ggf. per PN?
Einige Kräder haben 300.000km drauf und fahren / bremsen immer noch mit dem Hinterrad - ich meine, dass da noch etwas Reserve drin sein könnte. Ist natürlich reine Vermutung.
Jedoch: bevor ich 500€ für eine "nackte" neue Trommel ausgäbe (=40+ Jahre Restlebensdauer) würde ich gebraucht suchen, für den halben Preis ein Rad (nofalls von der RxxR) kaufen und fahren (Hält dann eben nur 30 Jahre). Denn bis die neue Nabe gespeicht und gespannt ist sind ~ 1000€ weg.
Noch ist die Versorgungslage mit Rädern ganz gut für die Paralever. Bei den G/S'en sieht's da schon dusterer aus momentan.
 
Jedoch: bevor ich 500€ für eine "nackte" neue Trommel ausgäbe (=40+ Jahre Restlebensdauer) würde ich gebraucht suchen, für den halben Preis ein Rad (nofalls von der RxxR) kaufen und fahren (Hält dann eben nur 30 Jahre). Denn bis die neue Nabe gespeicht und gespannt ist sind ~ 1000€ weg.
Noch ist die Versorgungslage mit Rädern ganz gut für die Paralever. Bei den G/S'en sieht's da schon dusterer aus momentan.

Deine Summe ist mit 1000€ etwas hochgegriffen, dennoch ist das Ausdrehen der Bremstrommel + Jurid111 imho noch die einzige Alternative zu neuen Teilen.

Einspeichen und Zentrieren (richtig gemacht :D) kostet zwischen 70 und 100€.
 
Dazu muss ich noch etwas ergänzen:
BMW arbeitet seit Jahrzehnten mit Stahlbremsringen, die in den Naben eingegossen werden. Ein Tausch oder eine einfache Reparatur ist da prinzipbedingt ausgeschlossen.
Nach Werksangaben hat die neue Trommel 200,0 mm Durchmesser und ist bei 201,5 mm verschlissen. Da ist aber Sicherheit einkalkuliert und ich persönlich hätte keinerlei Bauchweh, auch darüber hinaus mit angepassten Backen weiter zu fahren. Deutlich über 202,0 mm könnte das aber bei Extrem-Hintenbremsern schon ein Problem werden...

Wenn man am Motorrad richtig bremst, tut man das zu mindestens 70% mit der Vorderbremse. Die hintere Bremse braucht man nur zusätzlich oder für besondere Situationen; ihr Verschleiß sollte also gering sein.
 
Deine Summe ist mit 1000€ etwas hochgegriffen, ....
Einspeichen und Zentrieren (richtig gemacht :D) kostet zwischen 70 und 100€.
ok hast Recht, habe bei Walmotec nachgesehen, weil die eine Preisliste eingestellt haben. Diese Transparenz finde ich von vorneherein schonmal gut - dann rechne ich eben mit 700€, auch viel Geld verglichen mit einem gebrauchten Rad - mir tut's das auch.
 
ok hast Recht, habe bei Walmotec nachgesehen, weil die eine Preisliste eingestellt haben. Diese Transparenz finde ich von vorneherein schonmal gut - dann rechne ich eben mit 700€, auch viel Geld verglichen mit einem gebrauchten Rad - mir tut's das auch.

Ich würde ja auch keine neue Nabe einspeichen lassen; genauso wenig würde ich mich aber auch auf den Gebrauchtkauf verlassen; frag mal Patrick, wieviel unbrauchbare Hinterräder auf ein Gutes kommen.

Das eigene Rad überarbeiten (lassen), da weiss man, was man hat, dass es sauber läuft und bremst.
 
ok hast Recht, habe bei Walmotec nachgesehen, weil die eine Preisliste eingestellt haben. Diese Transparenz finde ich von vorneherein schonmal gut - dann rechne ich eben mit 700€, auch viel Geld verglichen mit einem gebrauchten Rad - mir tut's das auch.

Wenn du bei Walmotec ne Nabe anlieferst und dir n 1,85 x 21 mit neuer Sanremo Felge und neuen Speichen/Nippel bauen lässt kostet dich das keine 250,- € .
 
...BMW arbeitet seit Jahrzehnten mit Stahlbremsringen, die in den Naben eingegossen werden. ...

Wie wird bei der Bauart der Kraftschluss zwischen Nabe und Bremsring gewährleistet? Wenn der Bremsring nur über Reibschluss hält, könnte man vielleicht einen neuen einschrumpfen. Bei bestimmten Grauguss-Zylinderlaufbuchsen japanischer Kräder wird das gemacht und hält auch. Natürlich braucht man dazu erstmal einen neuen Bremsring....

/Frank
 
Dazu muss ich noch etwas ergänzen:
BMW arbeitet seit Jahrzehnten mit Stahlbremsringen, die in den Naben eingegossen werden. Ein Tausch oder eine einfache Reparatur ist da prinzipbedingt ausgeschlossen.
...

Ich habe hier schon mal gegenteiliges berichtet.
 
Wie wird bei der Bauart der Kraftschluss zwischen Nabe und Bremsring gewährleistet? Wenn der Bremsring nur über Reibschluss hält, könnte man vielleicht einen neuen einschrumpfen.

Schau dir mal so eine Paralever H.-Nabe an. Da geht nichts mit einschrumpfen, unabhängig vom Kraftschluss...

Grüße
Marcus
 
Zurück
Oben Unten