• Hinweis: Die Zustellung von Mail-Benachrichtigungen zu Microsoft-Diensten (Outlook.com, Hotmail, Live ) und United Internet ist zeitweise gestört. Die Ursache liegt außerhalb unserer Forums-Systeme. Unser Hosting-Provider arbeitet an der Behebung.

induktive Ladezeit Zündspule

Boxerotto

Teilnehmer
Seit
16. Sep. 2011
Beiträge
90
Ort
Lindau Insel
offensichtlich steuert das Telefunken Zündschaltgerät bzw Modul die induktive Ladezeit für die neuere niedrig Ohm Doppel Zündspule.
Der Honeywell HES schaltet während die Metallglocke eine Öffnung zeigt.


Hier meine Fragen:

  1. Ist die Breite der Öffnung in der Metallglocke relevant für die Steuerung der induktiven Ladezeit oder misst bzw. berechnet das Modul diese nach der initialen Schaltung des HES über Stromfluss?


  1. Ist der HES während der Glockenoeffnung auf Masse geschaltet oder offen.





Über eine technische Antwort würde ich mich freuen.
 
Von welcher Zündung redest du?

Ich vermute, die werksseitige elektronische Zündung mit dem Hallgeber "in der Dose". Richtig?

Und was, bitte, meinst du mit "Honeywell HES"?
 
Von welcher Zündung redest du?

Ich vermute, die werksseitige elektronische Zündung mit dem Hallgeber "in der Dose". Richtig? ja

Und was, bitte, meinst du mit "Honeywell HES"?
HES bedeutet Hall Effekt Sensor. Honeywell ist der Hersteller für den Sensor welcher in unseren BMW Motorrädern von BJ. bis zum Ende verbaut wurden.
 
Wo wird denn die Abkürzung verwendet? War mir trotz 30+ Jahren "elektronischer Berufspraxis" ungeläufig. (Mir geläufig: "Hallgeber" bzw. "Hallsensor".)

Ok, jetzt zu deiner Frage:

Die von BMW bei den 2V eingesetzte "TSZ-H" hat eine aktive "Schließwinkelregelung", d.h. die Ladezeit der Zündspule wird vom Steuergerät (weitgehend) drehzahlunabhängig konstant gehalten. (Quelle: Bosch, "Autoelektrik / Autoelektronik am Ottomotor", 2. Auflage 1994, S. 157/158.)

Der Hallsensor hat einen open collector-Ausgang, der auf Masse schaltet, sobald die Glocke außerhalb des Luftspalts ist. Er sperrt (hochohmig), sobald sich die Glocke in den Luftspalt bewegt bzw. darin ist. (Quelle: Datenblatt CYHME56 (Ersatztyp für Honeywell 2AV54 u.a.))

Ergänzung: In der DB ist ein schönes Dokument von MM (Teilekunde Hallgeber), in dem auch eine Reihe von Ersatztypen für den (schon lange nicht mehr lieferbaren) originalen Hallsensor HKZ101 von Siemens aufgeführt sind.
 
Hallo Walter,

wenn du noch originale HKZ101 von Siemens hast: Gut aufbewahren!
 
Hallo, in 99% der HG die ich repariert habe stand Bosch auf dem Sensor. Und als Ersatz, auch für die HKZ101/101S/121, verwenden die Profis, z.B. Q-Tech, den CYHME301. Ist laut Sonnecy ein NPN (OC) Typ.


Gruß Egon

IMG_20200522_185452.jpg

IMG_20200522_185452.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Information mit Referenzen!!
Hätte Hall schreiben sollen ..... :-) HES ist im technischen English gebräuchlich zb. in der Ignitech Zündbibel von Liam Venter.
Zurück zur ursprünglichen Frage #1. Fenstergrösse der Glocke...
Wenn ich die Antwort von Stefan richtig verstehe würde auch eine sehr kurze Triggerzeit eines bzw. 2 rotierender Magnete die einen einfachen Hallsensor triggern reichen damit das Bosch Modul die induktive Ladezeit ausreichend steuert? Bei den langen Fenstern in der Glocke bleibt der Hallgeber für ca. 90 Grad der Nockenwellenumdrehung geschaltet. Bei einem rotirenden Magnet nur 2 Grad...
 
Egon, die Weitergabe von Erfahrungen ist ok.

Und was das andere angeht: Du kannst jederzeit "Grüner" werden. Dann darfst du das Wort "reparieren" so oft verwenden, wie du und die anderen es aushalten.
 
(...) würde auch eine sehr kurze Triggerzeit eines bzw. 2 rotierender Magnete die einen einfachen Hallsensor triggern reichen damit das Bosch Modul die induktive Ladezeit ausreichend steuert?
Nach der Beschreibung im Bosch-Handbuch scheint das nicht so zu sein, sondern es wird ein bestimmtes Tastverhältnis (30:70) vorausgesetzt.

Ich möchte aus urheberrechtlichen Gründen jetzt nicht das Kapitel einfach scannen. Aber es findet sich auch so:

"Ottomotor-Management" bei Google Books

Beschreibung mit zusätzlichen Diagrammen

Vielleicht hilft dir das schon weiter.
 
Das ist mal wieder so ein Moment, in dem mich die Tiefe des Fachwissens in diesem Forum sprachlos macht… )(-:

Wollte ich nur mal gesagt haben,
Florian
 
Nach der Beschreibung im Bosch-Handbuch scheint das nicht so zu sein, sondern es wird ein bestimmtes Tastverhältnis (30:70) vorausgesetzt.

Hallo Stefan,

ich habe aber in meinen Unterlagen noch eine Anleitung zum vergrößern der Fenster. Habe ich in den Achtzigern von einem Freund bekommen und auch umgesetzt.
Das hat funktioniert, Ziel sollte eine Senkung des Stromverbrauchs der Zündung sein.
Die Senkung des Stromverbrauchs habe ich nicht überprüft, sondern einfach geglaubt.
Die Zündung hat normal funktioniert bis ich vom gleichen Freund eine SH-Zündung übernommen habe, die jetzt auch schon 20 Jahre unauffällig funktioniert
(Leider, so hindert mich meine Phlegmatik, eine Ignitech einzubauen :gfreu:.)

Gruß Ulli
 
Hallo Uli,

das ist hochinteressant! Würde ich mir gern mal ansehen.
 
falls jemand die Glocke zur Hand hat, wäre ich an den Unfangsmassen der Fenster bzw. des geschlossenen Teils interessiert
 
Mit den Maßen der originalen Glocke kann ich leider nicht dienen. Aber in meiner /6 ist ein "Nachrüst-Hallgeber" von Q-Tech verbaut. Da könnte ich die Tage mal Maße abnehmen.
 
Zum Verständnis mit den Informationen die ich nun aus den Posts und der Info von Stefan habe:
der Hallgeber schliesst den Stromkreis für 200 Grad einer Kurbelwellenumdrehung und öffnet die restlichen 160 Grad mit einem hohen Wiederstand.
Innerhalb der 200 Grad steuert das Zündmodul für die nachfolgenden Umdrehung den Startzeitpunkt der Induktion um genau unmittelbar vor dem nächsten Zündzeitpunkt die maximale Ladung der Spule erreicht zu haben?


Unsere 0,5 Ohm Spule braucht < 2 millisekunden zum Laden. Eine Motorumdrehung bei 6000U/min
dauert 10 Millisekunden, oder 70 Grad Undrehungswinkel???
Das heisst der Hallgeber schliesst viel zu lange für die Niedrig Ohmigen Spulen und das Modul verspätet den Ladestartpunkt zum Schutz der Spule gegen Überhitzung.
 
Dann schau dir vielleicht doch mal die Ignitech an. Da hast du einige Freiheiten mehr.
 
Hi,

Unsere 0,5 Ohm Spule braucht < 2 millisekunden zum Laden. Eine Motorumdrehung bei 6000U/min

Woher nimmst Du diese Info?
Das hängt meiner Meinung nach von tau ab.
Tau hängt wiederum von der Induktivität ab.

Hast Du ein LCR Meter zur Hand, um die Induktivität zu messen?

Ladezeit bis zur vollständigen Ladung der Zündspule wären 5*tau. Dazu kommt noch die Entladezeit der Spule (tf). Da der Funke „springt“ braucht es dazu nicht noch einmal 5*tau sondern das geht ein wenig schneller.


Alexander
 
Die von BMW bei den 2V eingesetzte "TSZ-H" hat eine aktive "Schließwinkelregelung", d.h. die Ladezeit der Zündspule wird vom Steuergerät (weitgehend) drehzahlunabhängig konstant gehalten. (Quelle: Bosch, "Autoelektrik / Autoelektronik am Ottomotor", 2. Auflage 1994, S. 157/158.)

Hallo,

woher weiß das Zündsteuergerät denn, wann der nächste Zündzeitpunkt kommt, um rechtzeitig zuvor den Strom durch die Primärwicklung der Zündspule einschalten zu können?

Ist es nicht vielmehr so, dass das Zündmodul den Primärstrom entsprechend der Impulsfolge vom Hallgeber steuert, also proportional zum Öffnungs-/Schließwinkel der Glocke, und lediglich eine Begrenzung des Primärstroms auf einen intern festgelegten Maximalwert erfolgt?

Beste Grüße, Uwe
 
Abgelesen aus der AutoDwell Funktion der Ignitech bei Motortestläufen mit der braun rote BMW 0,5 Ohm welche wirklich 0,6 hatte.
Wenn du konkret bessere oder genauere Werte hast wäre natürlich toll.
Mit den entsprechenden Beiwerten die man für manche Zubehör Spulen bekommt kann man auch hier zu berechnen. http://www.useasydocs.com/theory/setdwell.htm


Hi,



Woher nimmst Du diese Info?
Das hängt meiner Meinun.....


Alexander
 
Abgelesen aus der AutoDwell Funktion der Ignitech bei Motortestläufen mit der braun rote BMW 0,5 Ohm welche wirklich 0,6 hatte.

... und wie wurden die 0.6 Ohm gemessen? Ich frag' nur, weil das nicht mal eben mit dem üblichen Multimeter geht. :D

Zurück zur Spule: 0.5 Ohm ist die neuere Spule. Als BMW das Zündsystem entwickelte (oder evtl. "entwickeln liess"), hatten die Spulen aber einen höheren Widerstand. Die "alte graue" meiner GS ist z.B. mit 1.1 Ohm angegeben.
 
Lucas WW19381, OEM Number: L356100, 356100; AW: induktive Ladezeit Zündspule

Hi,

ich habe am Wochenende, da ich den Tank runter hatte mal die Werte meiner in Reihe geschalteten zwei Zündspulen gemessen LUCAS WW19381 die auch unter L 356100 geführt werden.

Die Werte sind mit Vorsicht zu sehen, da diese nicht mit Labor/ geeichtem Messgeräten gemessen wurden sondern mit "08/15" Messgerät (VOLTCRAFT LCR-100)

Der Widerstand beträgt: 1,27 OHM
Die Induktivität beträgt: 3,57 mH

(die Werte beziehen sich auf zwei Spulen in Reihe geschaltet)

das ergibt dann ,..

[TABLE="width: 207"]
[TR]
[TD="width: 85"]L[/TD]
[TD="width: 68, align: right"]0,00357[/TD]
[TD="width: 55"]H[/TD]
[TD="width: 68"][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]R[/TD]
[TD="align: right"]1,27[/TD]
[TD]Ohm[/TD]
[TD][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD][/TD]
[TD][/TD]
[TD][/TD]
[TD="class: xl63"]Ladung[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]tau =[/TD]
[TD="class: xl64, align: right"]2,811[/TD]
[TD]ms[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]63 %[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]2*tau =[/TD]
[TD="class: xl64, align: right"]5,622[/TD]
[TD]ms[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]86 %[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]3*tau =[/TD]
[TD="class: xl64, align: right"]8,433[/TD]
[TD]ms[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]95 %[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]4*tau =[/TD]
[TD="class: xl64, align: right"]11,244[/TD]
[TD]ms[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]98 %[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]5*tau =[/TD]
[TD="class: xl64, align: right"]14,055[/TD]
[TD]ms[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]99 %[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

[TABLE="width: 156"]
[TR]
[TD="width: 85"]tf=[/TD]
[TD="class: xl65, width: 68, align: right"]0,0019[/TD]
[TD="width: 55"]sec[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD][/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]1,9485[/TD]
[TD]ms[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


[TABLE="width: 142"]
[TR]
[TD="width: 85"]tau + tf =[/TD]
[TD="class: xl65, width: 61, align: right"]4,76[/TD]
[TD="width: 43"]ms[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]2 tau + tf =[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]7,57[/TD]
[TD]ms[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]3 tau + tf =[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]10,38[/TD]
[TD]ms[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]4 tau + tf =[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]13,19[/TD]
[TD]ms[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]5 tau + tf =[/TD]
[TD="class: xl65, align: right"]16,00[/TD]
[TD]ms[/TD]
[/TR]
[/TABLE]


[TABLE="width: 115"]
[TR]
[TD="width: 85, align: right"]7000[/TD]
[TD="width: 68"]U/min[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="class: xl65, align: right"]116,67[/TD]
[TD]U/sec[/TD]
[/TR]
[TR]
[TD="class: xl65, align: right"]8,57[/TD]
[TD]ms / U[/TD]
[/TR]
[/TABLE]

Bei 7.000 U/min sind es dann irgendwas zwischen 2 und 3 tau also zwischen 86% und 95% Ladung ...


Alexander
 
Hi,

tf ist der Zeitpunkt an dem der Strom bei der Entladung den Wert 0 angenommen hat ("die Glimmentladung irreversibel abgeschlossen ist")

https://de.wikipedia.org/wiki/Zündspule

Der Durchlauf besteht ja nicht nur aus der Ladung sondern auch aus der Entladung.

Das muss ja alles in den Zeitraum einer Kurbelwellenumdrehung passieren ....




Alexander
 
Hallo

Ich verstehe das zwar nur teilumfänglich, es schein aber möglicherweise mit meinem Problen zu tun zu haben.

1.jpg 2.jpg 3.jpg

Ist auf der Pfingstour hops gegangen.

Gruß Michel
 
Hallo Michel,

da ist die Vergussmasse geplatzt. Schrott! Ähnlich wie bei den grauen Spulen, die BMW bis in die Monolever-Reihe hinein verbaut hat.

Beste Grüße, uwe
 
Zurück
Oben Unten