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Integralbremse

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14. Jan. 2011
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520
Ort
Ostbelgien
Hallo zusammen,
Ich fahre eine R100R und bin mit den Bremsen eigentlich sehr zufrieden. Meiner Meinung nach sind das die besten Bremsen, die BMW je bei den 2V verbaut hat. Aber in jungen Jahren fuhr ich mal für zwei Jahre eine 500-er Guzzi mit Integralbremse. Das war die beste Bremse, die ich je gefahren bin.
Der Fußbremshebel wirkte auf die hintere Scheibe und eine der beiden vorderen Scheiben. Der Handbremshebel wirkte auf die zweite vordere Scheibe. Wenn ich mich recht entsinne, gab es einen mechanischen Bremskraftverteiler zwischen vo und hi, der sich am Winkel zwischen Rahmen und Schwinge orientierte. Je stärker die Karre vorne eintaucht, desto weniger Druck ging nach hinten. Die Integralbremse erledigte 95% aller Arbeit. Im Notfall packe die Handbremse dann noch mal kräftig nach. Im.Alltag war das eine geniale Konstruktion. Die Guzzi wog allerdings vollgetankt auch nur 185kg!
Hat schon mal jemand hier versucht, so was oder so was ähnliches in eine unserer Schätzchen einzubauen?
In der Suchfunktion habe ich unter "Integralbremse" nichts gefunden...
Vielen Dank und liebe Grüße
Zoltán
 
Hi,

habe ich bei meinen Guzzis sofort geändert, Pedal hinten, Hebel vorn, so gehört es.

Außerdem hatten die großen Guzzis vorn und hinten Scheiben, die BMWs kommen meist mit Trommel hinten, dürfte in der Abstimmung schwieriger sein.

Willy
 
Da wirst du in unserem von Deutschen dominierten Forum wohl nichts finden, weil ich mir nicht vorstellen kann, wie man das bei uns mit entsprechenden Nachweisen legalisieren könnte. Aus dem gleichen Grund würde ich da auch von eigenen Basteleien abraten.
Ich schätze da eher das Konzept, das BMW später verfolgt hat. Deren "Integralbremse" bedient mit ABS per Handhebel die beiden vorderen Scheiben und lastabhängig die hintere mit. Da die Bremslast immer vorne am größten ist (bis zu 90%) erscheint mir das lögischer; außerdem entspricht es meiner Neigung, praktisch fast ausschließlich den Handhebel zu verwenden.
 
.... Ich schätze da eher das Konzept, das BMW später verfolgt hat. Deren "Integralbremse" bedient mit ABS per Handhebel die beiden vorderen Scheiben und lastabhängig die hintere mit. ....

Daran war aber nur die Idee gut. Die Umsetzung mit einem elektrisch betriebenen Bremskraftverstärker, der bei Unterspannung aussteigt war schlecht. Und das Krisenmanagement von BMW ein Desaster der Arroganz.

Die damit ausgerüsteten Motorräder werden heute durch eine Systemstörung zu einem wirtschaftlichen Totalschaden, da das Bremssystem Teil der ABE und damit TÜV relevant ist.

Soviel off topic

Für Gespanne gibt es mechanische Lösungen, um die Bremsbalance zwischen Motorrad und Seitenwagen belastungsabhängig zu regeln. Vielleicht findet sich dort eine Lösung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hydraulisch betätige Trommelbremsen sind sogar in ABS- und ESP Systeme integriert.

Moderne Trommelbremse kenne ich nicht, nur die alten Modelle. Hier ist, egal ob Simplex oder Duplex, von Zeit zu Zeit eine Nachstellung erforderlich, bei Scheibenbremsen ist dies nicht der Fall.
Wenn sich moderne hydraulische Trommelbremsen in Motorrädern ebenso verhalten wie Scheibenbremsen, dann dürfte es mit der, sich nicht von selbst ändernden, Bremskraftverteilung klappen.

Ich habe die Guzzi Bremsen damals natürlich erst gefahren weil ich nichts von der Doppelwirkung des Pedals wusste. Erst als das Vorderrad auf Rollsplit blockierte obwohl ich, (meiner Meinung nach) nur hinten bremste und dann durch einen Acker abkürzte, kam ich dahinter. Dann habe ich es halt geändert und bei der später gekauften Cali ebenso.
Gibt aber auch Fahrer die schwören drauf und sind damit sehr zufrieden.

ABS reagiert auf unterschiedliche Drehzahlen der Räder.

Gruß
Willy
 
Hallo zusammen,

aus dem Grund, den Willy darlegt, würde ich die Guzzi - Lösung ablehnen. Ein weggehendes Hinterrad kann man U.U. noch einfangen, ein weggehendes Vorderrad kaum noch. Deshalb sollte die Vorderradbremse immer dem Handhebel gehören.

Grüße aus dem Taubertal

Ecke
 
Das scheint aber auch eine sehr spezifisch italienische Lösung zu sein - zumindest kenne ich sie selber nur von Guzzi und den Großradrollern von Piaggio aus der Zeit vor ABS, bei denen dann der linke Bremsgriff vorne links und hinten sowie der rechte dann auf die vordere rechte Scheibe ging... oder umgedreht... whatever...

Ansonsten kenne ich "Integral" aber auch nur als:

- Handbremsgriff alles
- Fußpedal nur hinten

So funzt es zumindest bei Rocket und Super Ténéré...
 
Hallo,

bei den günstigen 125er (China) Moppeds gibt es ein ähnliches System. Sozusagen als Alternative zum teureren Abs.
Hab derletzt so ein Teil in der Garage gehabt. Die Vorder und Hinterrad Bremse sind hydraulisch über ein Regelventil verbunden. Das Hinterrad bremst automatisch mit. Sind sch......... zu entlüften, deswegen war der Bub bei mir.

Gruß

Kai
 
....Wenn sich moderne hydraulische Trommelbremsen in Motorrädern ...

Welches neuzeitliche Serienmotorrad hat denn hydraulisch betätigte Trommelbremsen? Eben :---).

Bei BMW gab's das mal beim Wehrmachtsgespann hinten und Seite damit diese einfach über einen gemeinsamen Fuß-HBZ betätigt werden konnten.

Zumindest die größeren Steib-Seitenwagen der 50er/60er Jahre besaßen eine Solche welche über einen in das HR-Bremsgestänge integrierten HBZ angesteuert wurde.

Die vor über 30 Jahren aktuelle Vespa COSA hatte hydraulische Trommelbremsen vorn und hinten gemeinsam über's Fußpedal und einen HBZ betätigt - neuzeitlich "integral". Der Handbremshebel wirkte per Seilzug nur auf die VR-Bremse auf einen klassischen Bremsnocken auf der dem hydraulischen RBZ gegenüberliegenden Seite. So einen Roller hatte ich mal. Die Handbremse brachte so gut wie keinen zusätzlichen Gewinn und bezog ihre Daseinsberechtigung hauptsächlich aus der STVZO. Die hydraulische Fußbremse war im Vergleich zu den seilzugbetätigten der anderen Blech-Vespas spitze.

Im Gespannbau findet man auch heute noch am Seitenwagen gelegentlich hydraulische Trommelbremsen aus dem PKW-Bereich.

Das war's dann aber auch schon.



Das scheint aber auch eine sehr spezifisch italienische Lösung zu sein ....

Nö, im Rollerbereich sind Integralbremssysteme unterschiedlichen Aufwands markenübergreifend schon länger Standard.

Honda hat allein drei verschieden Intergralsysteme im Roller- und Motorradsektor am Markt.
 
Vielen Dank für die vielen Hinweise. Bei den Gespannbauern habe ich sogar hier im Forum den einen oder anderen interessanten Beitrag gefunden, obwohl das offensichtlich noch niemand jemals vollständig als Intergalsystem realisiert hat. Mag sein, dass das deutsche Recht dem entgegen steht. Ich wohne allerdings on Belgien, dem Traumland der Motorräder! (Kein TÜV, kaum Regeln oder Verbote) Hier darfst du einen LKW-Diesel in einen Motorradrahmen bauen, wenn du willst...
 
... Bei den Gespannbauern habe ich sogar hier im Forum den einen oder anderen interessanten Beitrag gefunden, obwohl das offensichtlich noch niemand jemals vollständig als Intergalsystem realisiert hat. Mag sein, dass das deutsche Recht dem entgegen steht....

Das stimmt nicht. Es gibt in der Gespannszene eine Fülle von unterschiedlichen Integralsystemen. Und ... alle kompatibel mit deutschem Recht.

Ein einfaches Integralsystem liegt ja schon vor wenn zwei Bremsen miteinander gekoppelt sind. Also der Klassiker Handbremse auf vorn, Fußbremse auf hinten und Seite. Auch gern genommen: Handbremse auf vorn und Seite, Fuß auf hinten.

Nächste Steigerung: Zwei Sättel oder ein Zweikreissattel am SW; damit Hand auf vorn/Seite + Fuß auf hinten/Seite.

Weiter hoch: Fuß auf vorn 1. Scheibe/hinten/Seite, Hand auf 2. Scheibe vorn.

Steigerung: Fuß auf vorn 1. Scheibe/hinten/Seite Sattel 1; Hand auf 2. Scheibe vorn + 2. Sattel Seite

Top of the Pops: Vollintegral. Heißt ... an allen drei Rädern Zweikreisigkeit möglich. Hand auf 1. Scheibe vorn + 1. Sattel hinten + 1. Sattel Seite; Fuß auf 2. Scheibe vorn + 2. Sattel hinten + 2. Sattel Seite.

Bei Modellen mit Achsschenkel- oder Radnabenlenkung und damit nur einer Bremsscheibe vorn hat's dann auch dort 2 Sättel.
 
Moin,

mein ehemaliges Zweitmoped, eine´83er Guzzi V50, die ich vor zwei Jahren verkauft habe, hatte dieses Integralbremssystem ebenfalls.
Es hat mich gewaltig genervt, da es absolut nicht meinem in vielen Jahren antrainierten Bremsverhalten gerecht wurde.
Hätte ich die Guzzi behalten, hätte ich sie auf ein "Standardsystem" umgebaut. Die dafür notwendigen Teile lagen schon in der Garage bereit.

Nicht ohne Grund hat Moto Guzzi dieses System in den 90ern zu den Akten gelegt und ist zu einem "normalen" System zurückgekehrt.
Es gab damals sogar eine offizielle Umbauanleitung nebst Freigabe von Guzzi Deutschland.

Sicher gibt es viele Fahrer, die das Integralbremssystem gut finden und sich damit wohler und sicherer fühlen. Ein Teil von denen fand es allerdings nur solange gut, bis sie das System zum erstem Mal entlüften mussten. Man munkelt, dass einige danach professionelle therapeutische Hilfe benötigten...


Beste Grüße
Axel
 
Zuletzt bearbeitet:
Daran war aber nur die Idee gut. Die Umsetzung mit einem elektrisch betriebenen Bremskraftverstärker, der bei Unterspannung aussteigt war schlecht. Und das Krisenmanagement von BMW ein Desaster der Arroganz.

Die damit ausgerüsteten Motorräder werden heute durch eine Systemstörung zu einem wirtschaftlichen Totalschaden, da das Bremssystem Teil der ABE und damit TÜV relevant ist.

...

Dieser erste Versuch war nix, das stimmt. Aber das nachfolgende I-ABS 2 ist gut (ab 2007).
 
Daran war aber nur die Idee gut. Die Umsetzung mit einem elektrisch betriebenen Bremskraftverstärker, der bei Unterspannung aussteigt war schlecht. Und das Krisenmanagement von BMW ein Desaster der Arroganz.

Die damit ausgerüsteten Motorräder werden heute durch eine Systemstörung zu einem wirtschaftlichen Totalschaden, da das Bremssystem Teil der ABE und damit TÜV relevant ist.

Damit hast Du teilweise recht, ich habe seit diesem Jahr auch eine 1100S, ist mir zugelaufen mit defektem Hallgeber und kaputtem ABS, nach einem glimpflichen Sturz, einem Schreiben mit dem KBA und mehreren mit BMW, ging das ganze aus wie das Hornberger Schießen und ich habe den ganzen I-ABS Quatsch ausgebaut, nun bremst das Ding wie ein Motorrad und nicht wie ein kaputter Computer.
Mir ist ein Krad mit separater Hand und Fußbremse immer noch am liebsten, ist mir halt schon länger vertraut.
 
Zuletzt bearbeitet:
.... nach einem glimpflichen Sturz, einem Schreiben mit dem KBA und mehreren mit BMW, ging das ganze aus wie das Hornberger Schießen und ich habe den ganzen I-ABS Quatsch ausgebaut, nun bremst das Ding wie ein Motorrad und nicht wie ein kaputter Computer....

Ich glaub, die Argumentation würde nicht nur mich interessieren... oder hast du nur die ABS Lampe ausgebaut :coool:

Bertl
 
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