Kaltstartprobleme - Hilfe vom Guru

Jouni

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13. Juni 2016
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16341 Panketal
Die bei Andreas frisch überholten Vergasern wirkten auf meine alte Dame wie ein Jungbrunnen: sofort angesprungen, ein synchroner Lauf, neues Leben - um 40 Jahre jünger! Das hatte sich gelohnt!!!


Zu früh gefreut ... kaum fielen die Temperaturen unter Null Grad, wollte die betagte Dame gar nicht mehr. Mit Choke ging gar nichts, ohne Choke hatte ich einzelne Zündungen, irgendwann puckerte und stotterte die Dame vor sich hin, nahm überhaupt kein Gas an (starb auch gleich ab, kaum dass der Gasgriff bewegt wurde. Auch mit Choke ging nichts: sofort aus!) Scheiße! Erst nach vielen Versuchen, ca 2 mi,n nahm sie -ganz zögerlich- Gas an und lief dann endlich rund.


So konnte das nicht bleiben. Nachdem ich nicht weiter gekommen bin (fetteres Gemisch im Leerlauf, Drosselklappen (Leerlauf) versuchsweise etwas mehr geöffnet und geschlossen), habe ich Andreas mein Leid geklagt. Bei Andreas habe ich nicht nur eine perfekte Beratung bekommen, sondern auch verstanden, warum die Dame nicht wollte. Weil das auch dem Einen oder Anderen helfen kann, will ich es hier kurz aufschreiben.


Die Euter kalt, kondensiert das Benzin-Luft-Gemisch -kaum dass es inhaliert wurde- an den eiskalten Zylinderwänden. Übrig bleibt Luft bzw. ein extrem mageres Gemisch, das so nicht zündfähig ist. Der Choke ist kein Choke, sondern ein eigenständiger Start-Vergaser. Damit dieser wirkt, darf man kein zusätzliches Gas geben: Schieber öffnen bedeutet mehr Luft in den eiskalten Zylinder = mageres Gemisch. Der Tipp vom Guru: Leerlaufgemischschraube etwas schließen (nur ¾ öffnen), Starten mit vollem 'Choke' (also dem Startvergaser), aber ohne Gas zu geben.


Gesagt, getan: augenblicklich sprang die Dame an, lief ein paar Sekunden etwas puckernd, dann aber rund! Ich wollte es nicht glauben! Tagelang habe ich mich gequält und geärgert. Für seine Hilfe und die Privatlektion bin ich Andreas unendlich dankbar!


Viele Grüße, Jochen
 
Gesagt, getan: augenblicklich sprang die Dame an, lief ein paar Sekunden etwas puckernd, dann aber rund! Ich wollte es nicht glauben! Tagelang habe ich mich gequält und geärgert. Für seine Hilfe und die Privatlektion bin ich Andreas unendlich dankbar!
Viele Grüße, Jochen

:fuenfe:,danke für die Info, Andreas ist schon super....)(-:

Meine Q will immer ,..... nach längerer Standzeit, über 15°...., 2/3mm am Gasgriff und mit Choke, dann springt sie sofort an.

Heute bei 3° , und der Macht der Gewohnheit, wollte sie nach 3 bis 5 Umdrehungen nicht anspringen, ?(, also Finger vom Gasgriff, nach einer Umdrehung war sie da.:D

Die Leerlauf,GM- Schraube ist bei mir auch nur eine halbe Umdrehung auf,
vor 6 Jahren,prang sie so, am besten bei -10° bis -15° an.
In Verbindung mit einem 5W40 Öl, eingefüllt für eine Woche, drehte sie morgens auch nach den kalten Nächten, gut durch, sprang zuverlässig an.

Gruß Beem. ;)
 
Hast eine Betriebsanleitung von deinem Fahrzeug ?
Ruhig Blut! Klar habe ich die. Da muss man schon zwischen den Zeilen lesen, dass der als 'Choke' bezeichnete Startvergaser nur arbeitet, wenn die Drosselklappe (bis auf den minimalen Spalt für den Leerlauf) zu bleibt. Jetzt verstehe ich besser, was dort steht.

Für Leute, die ab und zu auf der Leitung stehen, hätte man das auch klarer formulieren können. Aber mit denen hat in den 70-ern wohl niemand gerechnet.

Nun weiß ich es ja auch :-)
 
Ruhig Blut! Klar habe ich die. Da muss man schon zwischen den Zeilen lesen, dass der als 'Choke' bezeichnete Startvergaser nur arbeitet, wenn die Drosselklappe (bis auf den minimalen Spalt für den Leerlauf) zu bleibt. Jetzt verstehe ich besser, was dort steht. Sind ja erst 45 Jahre oder so...

Für Leute, die ab und zu auf der Leitung stehen, hätte man das auch klarer formulieren können. Aber mit denen hat in den 70-ern wohl niemand gerechnet.

Nun weiß ich es ja auch :-)

... Ich wollte es nicht glauben! Tagelang habe ich mich gequält und geärgert...

Die relevanten Themen im Handbuch kann man an einem Sonntag vormittag schaffen;)
 
Tja Jochen,

wir sind alle verwöhnt vom E-Starter. Da denkt man nicht mehr so viel nach (ich auch nicht!!!).
Ich hab mich bei deiner Beschreibung an meine XT 500 vor 20 Jahren erinnert. Da hab ich beim kalten Wetter die rechte Hand beim Antreten immer auf die Mittelstrebe des Lenkers gelegt um nur nicht aus Versehen am Gas zu drehen. War mein einziges Fahrzeug und wenn die abgesoffen ist, war erst mal 10 Minuten Ruhe oder die Zündkerze musste raus. Von der Gymnastik ganz zu schweigen.
Wenn wir unsere Kühe noch treten müssten, hätten wir die richtige Technik mit dem Startvergaser wohl alle noch drauf.

winterliche Grüße
Kai
 
Tja Jochen,

wir sind alle verwöhnt vom E-Starter. Da denkt man nicht mehr so viel nach (ich auch nicht!!!).
Ich hab mich bei deiner Beschreibung an meine XT 500 vor 20 Jahren erinnert. Da hab ich beim kalten Wetter die rechte Hand beim Antreten immer auf die Mittelstrebe des Lenkers gelegt um nur nicht aus Versehen am Gas zu drehen. War mein einziges Fahrzeug und wenn die abgesoffen ist, war erst mal 10 Minuten Ruhe oder die Zündkerze musste raus. Von der Gymnastik ganz zu schweigen.
Wenn wir unsere Kühe noch treten müssten, hätten wir die richtige Technik mit dem Startvergaser wohl alle noch drauf.

winterliche Grüße
Kai

Sehr schön beschrieben:fuenfe:
Aber den Tip "Hand an die Mittelstrebe" hat man von den alten Hasen auch erst bekommen, wenn man schon kurz davor war, die XT im nächsten Fluß zu versenken:pfeif:
 
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