Kardan Einfüllschraube defekt

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21. Dez. 2014
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Servus ich habe im Winter eine R80G/S in einem eher schlechten Zustand gekauft. Habe sie schon ein wenig überholt und umgebaut und sie hat neu TÜV. Heute habe ich Motoröl mit Filter gewechselt und habe mich dann an das Getriebe, Kardan und Endantrieb gemacht. Ich habe alle Öl abgelassen und habe schon beim Öffnen der Einfüllschraube vom Kardan gemerkt das sie ganz komisch aufging. Dann habe ich ein Vollsynthetisches Getriebeöl in 75/90 statt der vorgeschriebenen 80/90 eingefühlt. Neue Kupferdichtringe eingebaut und mit dem Drehmomentschlüssel alle Ablass und Einfüllschrauben angezogen. Leider wird die Einfüllschraube vom Kardan nicht mehr fest sie dreht durch.


Jetzt meine Fragen:
Sieht jemand ein Problem mit dem Vollsynthetisches Öl in 75/90 statt 80/90.
Was kann ich mit der Einfüllschraube machen. Ich habe versucht sie wieder raus zu Drehen habe dann lieber aufgehört da das nicht ging. Die Schraube ist relativ fest zu, dreht aber jetzt in beide Richtungen durch.

Ich fahre Morgen eine kleine Tour und hoffe das mir nicht das ganze Öl abhaut.

Gruß Michel
 
Ob die Schraube wegfliegt oder nicht, wird Dir hier niemand sagen können. Wenn sie wegfliegt, wird ein erheblicher Teil des Schmierstoffes verteilt werden.
Die Ölsorte sollte an der Stelle unkritisch sein.
Leider ist da oben wenig Fleisch für beliebige Einsätze, eine Reparaturmöglichkeit ist, einen Einsatz anzufertigen, der dann eine kleinere Einfüllschraube als original trägt.
 
Hallo Michel,
der Kardan braucht kein spezielles Öl, was du da einfüllst ist relativ egal.
Mit dem vollsynthetischen Öl hast du sicher nichts falsch gemacht.

Auf dem Kardan ist kein Druck, das Öl wird da nicht rauspritzen.
Ich würde die Schraube rausdrehen (evtl mit Schraubenzieher hebeln zur Unterstützung) und mit Teflonband oder Hanf wieder reindrehen.
Das hält 100 Jahre.


Nachtrag: Wenn du morgen eine Tour fahren willst und die Schraube nicht einfach wieder rauswill um mit Teflonband oder Hanf umwickelt wieder zu dichten, dann umwickel sie von aussen mit Gaffaband.
Das hält auch 100 Jahre. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die Info.
Das Öl habe ich auch ins Getriebe und in den Endantrieb gefüllt.
Das mit Hanf hört sich gut an.
Gruß Michel
 
Hallo Michel,

An meiner Guzzi hab ich sowas am Getribe auch schon gehabt. Da habe ich damals die Öffnung aufgebohrt und eine Gewindegröße höher eingeschnitten. Da es in dem Bereich auch eng war und der Sechskant nicht größer sein durfte habe ich mir dann eine Verschlussschraube angefertigt, die bei dem nun größeren Gewinde den gleichen Sechskant hat wie die ursprüngliche Verschlussschraube. Ob das in diesem Fall passt muss man prüfen, und da Späne entstehen muss das Getriebe zerlegt werden.
Über mögliche Späne von herausgebrochenen Gewindegängen würde ich mir allerdings jetzt auch schon Gedanken machen wenn es so ist wie du beschreibst.

Gruß
Ingo
 
Bei einem Monolever (G/S) Antrieb geht das leider nicht so einfach
Innen steht der Gewindering in den Weg der das Lager der Ritzelwelle hält.

Um dort ein M14x1,5 Gewinde einbringen zu können muss der Ring raus
Ansonsten kommt man mit einem Gewindeschneider da nicht rein.

Ausserdem sollte man das Gehäuse gut ausrichten bzw. die Dichtfläche einmal sanft mit einem Flachsenker in einer Aufspannung bearbeiten

Das ganze geht durchaus auch auf einer (soliden) Tischbohrmaschine.
Freihand würde ich sowas heute nicht mehr machen
(Aber ich war damals jung und brauchte das Motorrad....)

Viele Grüße

derdicke
 
Zum Gewinde wurde ja schon viel gesagt. Wenn es jetzt erst mal halbwegs dicht ist, würde ich fahren und das Problem ggf. im Winter lösen.
Leider ziehen die meisten Menschen die Schrauben ohne Gefühl zu fest an und reißen dann über kurz oder lang die Gewindegänge aus dem Alu. Wegen der paar Alu-Späne würde ich mich in einem Getriebe weniger sorgen.

Beim Öl ist der Hinterradantrieb das anspruchsvollste Element. Dort ist die Qualität API GL 5 vorgeschrieben. Wenn dein Öl das erfüllt, ist gut; der Rest ist sekundär. Und für Getriebe und Kardan ist das gleiche Öl dann sowieso gut.
 
Servus

Das Öl hat natürlich die Bezeichnung API GL 5 und ich Dachte auch das es mit dem eingefüllten Öl keine Probleme geben sollte.

Das mit dem Gewinde werde ich mir falls es nicht raus saut erst später genauer ansehen und dann eine einfache Lösung suchen ( Hanf ).

Jetzt fahr ich erst mal Richtung Berge, sonst wird es mir zu Warm .


Gruß Michel
 
Servus

Ich bin Gestern ca. 200 km gefahren.
Öl ist keines ausgetreten darum werde ich das zwar weiter beobachten aber die Reparatur auf den Winter verschieben.

Wünsche eine gute Zeit.

Michel
 
Hallo Michel

habe das gleiche "Gewindeproblem" beim Endantrieb meiner R80G/S.
Lösung: Konusstopfen mit etwas DreiBond oder sonst einer geeigneten Silikondichtmasse mit Gefühl eingeschraubt.
Hällt schon seit Jahren und ist immer wieder aufschraubbar bzw. dicht!

Zu Öl: Im Endantrieb genau wie im Getriebe und Kardan fahr ich schon immer (ca. 80.000km) SAE90iger Getriebeöl.
Ölwechsel spätestens alle 2 Jahre!

Gruß

Klaus-Peter
 
Hallo Michel

habe das gleiche "Gewindeproblem" beim Endantrieb meiner R80G/S.
Lösung: Konusstopfen mit etwas DreiBond oder sonst einer geeigneten Silikondichtmasse mit Gefühl eingeschraubt.
Hällt schon seit Jahren und ist immer wieder aufschraubbar bzw. dicht!

Zu Öl: Im Endantrieb genau wie im Getriebe und Kardan fahr ich schon immer (ca. 80.000km) SAE90iger Getriebeöl.
Ölwechsel spätestens alle 2 Jahre!

Gruß

Klaus-Peter


Hallo,

was ist eigentlich die Ursache, dass ein Gewinde kaputtgeht?
Zu hohes Drehmoment beim Anziehen bzw. kein drehmomentschlüssel?

Eine andere Frage: Soll man eigentlich die Gewindegänge einfetten, damit das Gewinde nicht frißt, oder stimmt dann das Drehmoment nicht mehr?
 
Hallo,

was ist eigentlich die Ursache, dass ein Gewinde kaputtgeht?
Zu hohes Drehmoment beim Anziehen bzw. kein drehmomentschlüssel?

Eine andere Frage: Soll man eigentlich die Gewindegänge einfetten, damit das Gewinde nicht frißt, oder stimmt dann das Drehmoment nicht mehr?

Hi,
ich ziehe alle Ablass- und Einfüllschrauben (Motor, Getriebe, HAG) mit der Hand "handfest" ohne irgendeine Verlängerung an. Die Werte für die Schrauben liegen zwischen 23 und 30 Nm - meine sind vermutlich mit weniger Nm angezogen. Dafür gehen sie aber auch leicht wieder auf.

Und kein Fett nutzen, sonder trocken eindrehen. Wenn sie schwergängig sind, "feuchte" ich sie mit dem jeweligen Öl (Motor- oder Getriebeöl) ein.

Hans
 
Hallo,

was ist eigentlich die Ursache, dass ein Gewinde kaputtgeht?
Zu hohes Drehmoment beim Anziehen bzw. kein drehmomentschlüssel?

Eine andere Frage: Soll man eigentlich die Gewindegänge einfetten, damit das Gewinde nicht frißt, oder stimmt dann das Drehmoment nicht mehr?


Die Drehmomentwerte für geölte bzw. gefettete Schrauben ändern sich. Öle und Fette reduzieren die Reibung am Gewinde. Dadurch ist ein geringeres Drehmoment notwenig, um die je nach Schraubentyp geeignete Vorspannkraft zu erreichen. Es gibt Tabellen über 'Drehmomentempfehlungen' (Empfehlungen!!). Eine davon z.B. hier

Gruß
Reimund
 
Einfüll- und Ablaßschraubengewinde sind immer ölig. Das wurde dann bei den Drehmomentvorgaben vom Hersteller berücksichtigt.

Das Problem von Hand ist immer, dass man ein zu hohes Drehmoment aufwendet. Dies merkt man besonders bei Radmuttern am Auto. Von den Werkstätten werden diese auch manchmal weit über den vorgeschriebenen Wert gnadenlos festgeknallt.
 
Hallo nochmal

Das Geweinde den Geist aufgeben liegt meist (99%) daran, dass sie zu fest angezogen werden. Und das hat der Vorbesitzer bei meiner Q an besagter Stelle wohl auch getan.:(
Ansonsten, wenn nicht ausdrücklich laut Werkstatthandbuch beschrieben, alle Schraubverbindungen immer möglichst "trocken" Einschrauben.
Gibt ein paar Verschraubungen, hauptsächlich welche die mit sehr viel Drehmoment oder Winkelgraden angezogen werden, bei denen die Hersteller ausdrücklich "geölt" vorschreiben, z. B. die Unterseite vom Schraubenkopf damit es beim Anziehen nicht zum Fressen kommt.
Das ist aber hauptsächlich außerhalb der 2-Rad-Branche der Fall.

Gruß

Klaus-Peter
 
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