Kipphebel Tragbild

fusselxx

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16. Jan. 2012
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Hallo,

ich habe einen gebrauchten Kipphebel, den ich eigentlich in meine R80 einbauen wollte. Beim genaueren Betrachten ist mir aufgefallen, dass die Kontaktfläche nicht rund, sondern die Rundung aus mehreren Flächen besteht (siehe Foto). Man spürt die Übergänge der Flächen auch, wenn man mit dem Fingernagel über die Kontaktfläche fährt..

Ist das normal oder verschlissen?

Danke, Jens
 

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Ich seh' da nix - das Bild ist völlig unscharf (oder muss ich mal meine Brille putzen?).
 
@kurvenfieber, danke für deine Einschätzung. Ich habe mit dem Teil kein gutes Gefühl und werde mir daher ein anderes besorgen. Ich würde aber gerne eines mit Plastikbuchse nehmen, des Klapperns wegen. Trotzdem danke.

@Markus, sorry, das Foto habe ich mit dem Handy gemacht. Hatte gerade nichts anderes zur Hand. Brille putzen musst du nicht ;-)

Gruß, Jens
 
Man kann das Teil auch aufarbeiten lassen. Sprich die Kuppe nachschleifen lassen. (R aus Berlin macht sowas) Sollte die gehärtete Schicht durch sein kann man diese neu Lasern lassen.
Diese hält dann ewig
Manfred
 
- und wenn schon Verschleiß im Sinne von Abtragung, so ist die Fläche doch frei von Verschleiß im Sinne von Pitting/Ausbrüchen durch Ermüdung. Das hält dann noch, schätzen wir mal, für die nächsten 100 tkm - mindestens.

Gruß Gerd
 
Nennt sich Lasernauftragsschweißen

Manfred

Moin,

Die Schweißzusatzwerkstoffe werden ja passend zum Grundwerkstoff gewählt, das ist auch beim Laserschweißen so.

Wie das dann auch gleich mit hart werden soll erschließt sich mir nicht so ganz.

Nach der Wärmeeinbringung durch Schweißen ist normal die Härte aus dem Material raus und muss dann neu durch entsprechende Verfahren eingebracht werden.

Macht mich schlau, Ich lerne gerne dazu... ;)
 
Mein Motoreninstandsetzer (ein sehr erfahrener bei 2 Ventilern) hat mir den kipphebel mit pitting nachgeschliffen und härten lassen.
Er machr das immer so und hatte noch nie probleme.

Läuft total unauffällig...:gfreu: ... (außer dass sich die steuerkette seit neuestem bemerkbar mach... ich hoffe halt dass es die ist :rolleyes: )
 
Moin,

Die Schweißzusatzwerkstoffe werden ja passend zum Grundwerkstoff gewählt, das ist auch beim Laserschweißen so.

Wie das dann auch gleich mit hart werden soll erschließt sich mir nicht so ganz.

Nach der Wärmeeinbringung durch Schweißen ist normal die Härte aus dem Material raus und muss dann neu durch entsprechende Verfahren eingebracht werden.

Macht mich schlau, Ich lerne gerne dazu... ;)

Durch die enorm hohe Leistungsdichte beim Laser kriegst du beides hin: Erhitzung eines sehr kleinen Bereichs auf Schweißtemperatur und das restliche Werkstück bleibt kalt. Da Metalle gute Wärmeleiter sind, manche besser, manche weniger gut, aber trotzdem gut, wird diese kleine Schweißzone vom Grundwerkstoff sehr schnell abgekühlt. Dabei ist die Abkühlgeschwindigkeit groß genug, dass harter Martensit entsteht, wenn's zu langsam geht gibt's Zementit. Bei Vorhandensein geeigneter Legierungselemente wie W, Cr, Ti bilden sich zudem auch harte Carbide, aber das lenkt nur von Deiner ursprünglichen Frage ab.
Wenn Du mit dem Brenner (Gasschweißen ist dabei am anschaulichsten) den ganzen Brocken (fast) zum Glühen bringst - das wäre bei einem Kipphebel zum Bsp. der Fall, dann kühlt da niGS mehr schnell ab und das Bauteil ist weichgeglüht [, evtl. sogar entkohlt und dann nutzt auch kein Härten mehr etwas].
 
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, wäre dieses Verfahren geeignet
eine neue Verschleisschicht in runtergerittene Hinteradnaben zu bringen.?
 
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, wäre dieses Verfahren geeignet
eine neue Verschleisschicht in runtergerittene Hinteradnaben zu bringen.?

ich höre mich nicht nein sagen, wenn es gelingt, den ganzen Brenner in den Trommel-ø hinein zu kriegen.
Verfahrenstechnisch bin ich nicht tief genug drin in der Materie, um zu beantworten, ob auch schräg auf die Oberfläche zu "brennen", Stichwort Lichtbrechung an der Oberfläche.
2. Könnte die Schichtdicke problematisch werden, denn Nennmaß ist 200 und Verschleißmaß 202, d.h. Auftrag von 1mm und
3. weiß ich nicht, ob sich die Jungs den Schuh anziehen wollen, ein sicherheitsrelevantes Teil zu bearbeiten, von dem sie das Substrat nicht 100%-ig kennen (Werkstoff, Verunreinigungen, evtl. Verzug, von interkristalliner Korrosion war auch schon zu lesen)

Aber dennoch eine spannende Schlussfolgerung - vielleicht werden bald diese seltenen Hinterräder wieder verfügbar oder reparabel.
 
... (Werkstoff, Verunreinigungen, evtl. Verzug, von interkristalliner Korrosion war auch schon zu lesen)...

Werkstoff ließe sich durch Analyse an einer nicht mehr reparablen Unfallnabe feststellen. Verunreinigungen sollten nach gründlicher Reinigung (z. B. Ultraschall) ausscheiden.
Ich kenne noch das Verfahren "Flammspritzen" -die nötigen Auftragsstärken sind da jedenfalls möglich.
 
ich höre mich nicht nein sagen, wenn es gelingt, den ganzen Brenner in den Trommel-ø hinein zu kriegen.
Verfahrenstechnisch bin ich nicht tief genug drin in der Materie, um zu beantworten, ob auch schräg auf die Oberfläche zu "brennen", Stichwort Lichtbrechung an der Oberfläche.
2. Könnte die Schichtdicke problematisch werden, denn Nennmaß ist 200 und Verschleißmaß 202, d.h. Auftrag von 1mm und
3. weiß ich nicht, ob sich die Jungs den Schuh anziehen wollen, ein sicherheitsrelevantes Teil zu bearbeiten, von dem sie das Substrat nicht 100%-ig kennen (Werkstoff, Verunreinigungen, evtl. Verzug, von interkristalliner Korrosion war auch schon zu lesen)

Aber dennoch eine spannende Schlussfolgerung - vielleicht werden bald diese seltenen Hinterräder wieder verfügbar oder reparabel.



http://pallaskg.de/

Natürlich sind auch Innenbeschichtungen möglich...wird hier auch anhand eines Rohres gezeigt.
Schichtdicken sind auch kein Problem, darum geht es beim Auftragsschweissen in den meisten Fällen.
Zum Material: Wenn Du möchtest könntest Du Keramik oder Hartmetall auftragen lassen....es wird ein Trägerwerkstoff, quasie als Kleber mit dem eigendlich gewünschtem Werkstoff kombiniert......
Ob sich das ganze bei einer Bremstrommel lohnt:nixw:
Müsste man mal nachfragen was der Spass mit Nacharbeit kostet....
Gruß
Mark
 
Es sei nur einmal am Rande bemerkt, das ist kein billiges Vergnügen! Das Schweißen und nachschleifen wird den Neupreis um längen übersteigen!

Laserschweißen ist alles andere als günstig.

Gruß Marco
 
Zuletzt bearbeitet:
Es hält sich in Grenzen. In der Zeitschrift Oldtimer Praxis wurde das Verfahren im Jahre 2014 vorgestellt.
Als Beispiel wurde die Firma Lipp Laserschweißtechnik vorgestellt. Die wollten damals 38 € für einen Kipphebel haben. Käme noch das Kuppen nachschleifen dazu.
Dürfte trotzdem billiger sein als ein neuer Kipphebel
Manfred

PS Unsere Grünen machen sowas auch
 
Wenn der "Rest" des Kipphebels noch ok ist ist das Nachschleifen inklusive Härte für 30 € zu haben.
Unter der Bedingungen, dass die Daten von Goldstein noch aktuell sind.

Grusz

Bernd
 
Für die Bremstrommel müßte es ein anderes Verfahren geben.
(flammspritzen?)

@ Bernd. Meine Erfahrung Fa. Goldstein: Ca. 6 Monate vorlaufzeit

Manfred
 
Wenn der "Rest" des Kipphebels noch ok ist ist das Nachschleifen inklusive Härte für 30 € zu haben.
Unter der Bedingungen, dass die Daten von Goldstein noch aktuell sind.

Grusz

Bernd

Als einer meiner erleichterten Kipphebel Pitting hatte, wollte ich den dort auch schleifen lassen. Das ganze natürlich möglichst just in time.....der nette Herr am telefon sagte aber ganz klar, das wäre nicht möglich. Er sammelt immer eine gewisse Anzahl und macht die dann an Block. Sonst würde sich das nicht rechnen.
Das dann Wartezeit zusammen kommt, ist klar und nachzuvollziehen.

Gruß Marco
 
Hallo,

ich habe einen gebrauchten Kipphebel, den ich eigentlich in meine R80 einbauen wollte. Beim genaueren Betrachten ist mir aufgefallen, dass die Kontaktfläche nicht rund, sondern die Rundung aus mehreren Flächen besteht (siehe Foto). Man spürt die Übergänge der Flächen auch, wenn man mit dem Fingernagel über die Kontaktfläche fährt..

Ist das normal oder verschlissen?

Danke, Jens

Ich muss mal auf das vorgestellte Bild zurückkommen.
Bei so kleinen Flächen hat man früher keinen großen Terz gemacht. Selbst in einschlägiger Fachliteratur wurde nur davon gesprochen die Fläche von Hand mit feinem Schleifstein, dem Radius folgend abzuziehen, anzugleichen. Oft gemacht und nie Probleme gehabt.

Wenn man den Radius mit entsprechender Vorrichtung genau feinschleifen kann, dann ist das natürlich besser. Ich baue mir gerade so eine Vorrichtung.

Gehärtet werden muss nur bei stärkerem Abtrag. Die Kipphebel sind induktiv Randschicht gehärtet aus 55 HRC. Bei der Randschichthärtung entsteht kein scharf begrenzter Härtebereich. Die Härte nimmt mit der Tiefe langsam ab und sollte ein zartes Nachschleifen locker vertragen. Passieren kann wenig. Nachhärten ist da schon etwas kritischer.

Gruß
Volker
 
Hallo,

habe heute Kipphebel zurückbekommen vom Goldstein.

Super Arbeit, sehen aus wie neu. Empfehle ich gerne weiter.

Preise sind wohl aktuell (zumindest für Kipphebel bearbeiten)

Anbei ein paar Bilder
:applaus:

Bild 3 und 6 sind nach der Bearbeitung! Alles top.
 

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Moin,
ich hatte gerade das Kipphebelproblem an meiner NSU Max.
Zu kaufen gab es erstmal nichts. Dann bei einem Teilelieferanten überarbeitete Kipphebel gehärtet.
Das ist so eine Sache. Sind sie durchgehärtet sind sie spröde und brechen wie Glas - möglicherweise. Ich blieb skeptisch und suchte eine Möglichkeit den original hartverchromten Zustand der Lauffläche wieder herstellen zu lassen.
Da fand ich über das NSU-Forum einen Privatmann, der mit Schablone die Kipphebel bis auf das Grundmaterial formgenau nachschleift. Dann ab zum hartverchromen und anschliessend polieren der Oberfläche und brechen der Kanten.
Ich war heilfroh so jemand Kompetenten gefunden zu haben.
Der Spass war nicht billig : 85 Euro /Kipphebel.
Die Kipphebel der Q'e kann man noch neu kaufen, die der Max nicht mehr.

Der Zweck heiligt die Mittel ... und wie gut, dass es Leute gibt, die diese Teile noch perfekt aufarbeiten können. Kosten/nutzen sind abwägbar.
Bei der Max ist der Fall klar. Keine andere gute Chance :nixw:.

Die Max erfreut sich jetzt wieder bei guter Drehzahl mit neuem Kolben, Ringen, überholtem Zylinderkopf und überholten Kipphebeln ihres x-ten Lebens :D

Liebe Grüsse :wink1:
Martin
 
Ist dieser private Mensch in Daaden zu Hause?

Wenn ja, gute Adresse.



Moin,
ich hatte gerade das Kipphebelproblem an meiner NSU Max.
Zu kaufen gab es erstmal nichts. Dann bei einem Teilelieferanten überarbeitete Kipphebel gehärtet.
Das ist so eine Sache. Sind sie durchgehärtet sind sie spröde und brechen wie Glas - möglicherweise. Ich blieb skeptisch und suchte eine Möglichkeit den original hartverchromten Zustand der Lauffläche wieder herstellen zu lassen.
Da fand ich über das NSU-Forum einen Privatmann, der mit Schablone die Kipphebel bis auf das Grundmaterial formgenau nachschleift. Dann ab zum hartverchromen und anschliessend polieren der Oberfläche und brechen der Kanten.
Ich war heilfroh so jemand Kompetenten gefunden zu haben.
Der Spass war nicht billig : 85 Euro /Kipphebel.
Die Kipphebel der Q'e kann man noch neu kaufen, die der Max nicht mehr.

Der Zweck heiligt die Mittel ... und wie gut, dass es Leute gibt, die diese Teile noch perfekt aufarbeiten können. Kosten/nutzen sind abwägbar.
Bei der Max ist der Fall klar. Keine andere gute Chance :nixw:.

Die Max erfreut sich jetzt wieder bei guter Drehzahl mit neuem Kolben, Ringen, überholtem Zylinderkopf und überholten Kipphebeln ihres x-ten Lebens :D

Liebe Grüsse :wink1:
Martin
 
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