Können Ölfilter altern, Teil II

jörge

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Ja, ich weiß: Es hat dann doch "etwas" länger gedauert, bis der angekündigte
Fließtest des Filters OX36 gefahren werden konnte. Der Grund dafür ist, dass
die Fließtestanlage im - mehr oder weniger - Dauerbetrieb ist.

Der erste Test, Samstags gefahren, lief leider schief. Der zweite Test,
ebenfalls am WE gefahren, hat dann die gewünschten Ergebnisse gebracht.

Mein Dank an dieser Stelle geht an:

  • Hans (HG-Filder) wegen des Korrekturlesens, und
  • Holger (Rote Emma) wegen des Anfertigens eines nötigen Adapters


Und jetzt - wie immer -
Feuer frei
für Eure Kommentare!

ps Da der Filter beim Test nicht beschädigt wurde, werde ich die Tage
noch ein Dokument nachschieben, wo (hoffentlich) gezeigt wird, wann
(bei welchem Druck) die Filter OX36 und OX37 kollabieren....
 

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Hallo Jörge,
an dieser Stelle ganz herzlichen Dank für deine Arbeit und Freizeit, die du investiert hast. Aber auch einen großen Dank an eure Firma, die die Meß-Mittel bereitstellten!!

Hans
 
Respekt.

Da gibt's nix zu meckern, technisch fundiert in der Umsetzung des Tests, nachvollziehbar in den Folgerungen. Professionell.

Danke dafür!

In der Konsequenz bedeutet das m.E.: alles was im BMW-Handbuch (und das meiste, was im Forum) steht, ist richtig. Filter rechtzeitig wechseln, behutsam warm fahren, Bypassventil gefälligst in Ruhe lassen (bloß eben auch mal wechseln, wenn die Feder lahm wird).

Kollabierte Filter sind dann wohl eher auf (sehr, sehr) tiefe Temperaturen, zugesetzte Filter oder falsches Öl zurückzuführen.
 
Hi Jörge!

Repekt, eines hast Du zumindest mit dem super Test geschafft: meine Meinung geändert. Vielen Dank für Deine Mühe.:applaus:
Bei diesen fundierten Ergebnissen muss ich eingestehen dass ich auf dem Holzweg war. Das Bypass Ventil ist quasi wieder eingebaut!:rolleyes:

P.S.: bei dem Szenario mit den kollabierten Ölfiltern lag ich aber wohl genau richtig.:D
P.P.S.: Mein Dank auch an Hans und Holger:applaus:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Jörge!

Repekt, eines hast Du zumindest mit dem super Test geschafft: meine Meinung geändert. Vielen Dank für Deine Mühe.:applaus:
Bei diesen fundierten Ergebnissen muss ich eingestehen dass ich auf dem Holzweg war. Das Bypass Ventil ist bereits wieder eingebaut!:rolleyes:

...

Schon wieder eingebaut ?
Von 11.17 Uhr bis 12.41 Uhr --> Respekt ;)
 
Hmm,

klingt jetzt ironisch, soll es aber gar nicht sein:

Dass die Filterauslegung bei unseren Moppeds passend ist, war mir auch ohne die Versuchsreihe intuitiv klar.

Was mich eher interessieren würde - da es der Überschrift zufolge um Filter-Alterung geht:

Ab welcher Laufleistung kann man den Filter in in der Q überhaupt als halb bzw. voll beladen ansehen?
Die Frage zielt darauf ab, endlich mal eine fundierte Antwort darauf zu bekommen, ob und wann ein Filterwechsel überhaupt notwendig ist.

Da ich einen Ölkühler mit Thermostat habe und der Ölkühler immer warm wird, wechsele ich eher selten. Bei verstopftem Filter würde das ganze Öl nur durch den Bypass rauschen und der Ölkühler kalt bleiben.

Und weil es so schön ist, verweise ich mal wieder auf dieses Dokument:

http://www.bmub.bund.de/themen/wass...-abfallstroeme/altoel/altoel-verbrauchertipp/

Gruß Ferdi
 
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Da ich einen Ölkühler mit Thermostat habe und der Ölkühler immer warm wird, wechsele ich eher selten. Bei verstopftem Filter würde das ganze Öl nur durch den Bypass rauschen und der Ölkühler kalt bleiben.

Mit dem Indikator wär' ich vorsichtig. Da merkst Du weder, ob Du kaltes Öl dreckig an die Lagerstellen pumpst (das Öffnen des Bypassventils ist bei kaltem Motor ja am wahrscheinlichsten, "Handauflegen" versagt da aber), noch ob der Bypass bei hohen Drehzahlen nur teilweise aufmacht (dann wird der Kühler ja trotzdem warm).

Dem Motor ist's egal, ob er an kaltem oder warmen Dreck verreckt.

Nachdem die Filterkonstruktion ja "intuitiv richtig" ist, würde ich das an deiner Stelle für die Filterwechselintervalle auch einfach annehmen. Ich jedenfalls halte das so (einigermaßen, wenigstens).

Was deine Frage angeht: da kann man keine wirklich eindeutige Antwort drauf geben. Der Filter setzt sich im wesentlichen mit zwei Dingen zu: Rußeintrag aus der Verbrennung und Abrieb aus dem Motor. Ersteres ist enorm von der Fahrweise, dem Kaltstartanteil und dem Einstellzustand abhängig, Letzteres vom mechanischen Zustand des Motors. Geh' davon aus, daß BMW mit dem Wechselintervall auf der sicheren Seite geblieben ist und erhöhe nach deiner persönlichen Risikobereitschaft.
 
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@ Markus:

Bangemachen gilt nicht - Fakten :-)

Gruß Ferdi

Wie willst du die denn ermitteln? Ölfilter ausbauen und die Fließgeschwindigkeit in einer Messapperatur wie oben beschrieben ermitteln? Eine valide Messung wäre die Druckdifferenz im Filterraum zu ermitteln. Dazu benötigst du aber die temperaturbezogenen Referenzkurven für dein Öl und ein Drucksensor beim Filter.

Hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Ferdi,

meine Kommentare sind eingefügt...

Hmm,

klingt jetzt ironisch, soll es aber gar nicht sein:

Dass die Filterauslegung bei unseren Moppeds passend ist, war mir auch ohne die Versuchsreihe intuitiv klar.

Mir auch! Nicht umsonst gelten unsere Lieblingsfortbewegungsmittel als
ausgereift und haltbar. Insbesondere gemessen an vielen anderen
Produkten... Was aber auch mit anderen Faktoren (z.B. Literleistung,
übliches Drehzahlniveau, Dimensionierung der die Leistung übertragenden Bauteile... ) zu tun hat.


Was mich eher interessieren würde - da es der Überschrift zufolge um Filter-Alterung geht:

Der Test kam ja im Nachgang zu der ursprünglich geführten Diskussion
"Können Ölfilter altern". Dummerweise war ich der, der laut "HIER" gerufen
hat. :D

Einer "Alterung" im Sinne einer "Schädigung" des Filters ist sehr unwahr-
scheinlich, da das Filtermaterial PAPIER / ZELLULOSE ist. Das ist extrem
widerstandsfähig gegen Öle und auch seine Zerfallsprodukte.


Ab welcher Laufleistung kann man den Filter in in der Q überhaupt als halb bzw. voll beladen ansehen?

Die Beladung hängt - wie Markus schon schrub - von einigen Faktoren ab:

- Initialverschmutzung, d.h. Reste der Verarbeitungsrückstände, die jedem
Bauteil des Motors beim Zusammenbauen anhaften. Dieser Schmutz wird
beim ersten Filter- / Ölwechsel entsorgt. Anteil sehr hoch / km Laufleistung.

- Verschmutzung durch den Betrieb eines "gesunden" Motors. Anteil rel.
klein / km Laufleistung

- Verschmutzung durch den Betrieb eines "verschlissenen" Motors.
Anteil rel. hoch / km Laufleistung


Die Frage zielt darauf ab, endlich mal eine fundierte Antwort darauf zu bekommen, ob und wann ein Filterwechsel überhaupt notwendig ist.

Ob? Definitiv ja! Irgendwann ist der Filter "zu" = keine Filtration!

Wann? Das hängt von obigen Faktoren, wie auch dem individuellen
Fahrstil ab!

Ein eher ruhiger Fahrstil kann den Öl- / Filterwechsel herausschieben.
Wenn ich Dir jetzt sage: "Fahr ruhig mal 30.000Km ohne Öl- / Filterwechsel",
der Motor aber nach 27.000Km verendet... Was dann?


Da ich einen Ölkühler mit Thermostat habe und der Ölkühler immer warm wird, wechsele ich eher selten. Bei verstopftem Filter würde das ganze Öl nur durch den Bypass rauschen und der Ölkühler kalt bleiben.

Und weil es so schön ist, verweise ich mal wieder auf dieses Dokument:

http://www.bmub.bund.de/themen/wass...-abfallstroeme/altoel/altoel-verbrauchertipp/

Das ist sicher ein sinnvolles Dokument. Aber ich denke, dass es sich eher
auf moderne, mit sehr hochwertigen und genauen Fertigungsanlagen
gebaute, Motoren bezieht. Die aber auch andere Öle (hochlegiert)
benötigen, um dauerhaft (?) zu funktionieren.


Gruß Ferdi

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Filterkapazität vom Motorenhersteller
so ausgelegt wird, dass innerhalb des vorgeschriebenen Wechselintervalls,
auch unter widrigen Betriebsbedingungen, keine Schäden am Motor
vorkommen können.

Man kann die Beladung - natürlich - auch analysieren. Das ist aber a. sehr
aufwendig (Partikelgrößenverteilung, Partikelmaterial) und b. natürlich
auch abhängig von der Nutzung des jeweiligen Motors. Die Hersteller
führen hierzu Tests durch, die in Bezug auf die Belastung genauestens
dokumentiert werden. Sonst macht das keinen Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
....
Und jetzt - wie immer -
Feuer frei
für Eure Kommentare!

ps Da der Filter beim Test nicht beschädigt wurde, werde ich die Tage
noch ein Dokument nachschieben, wo (hoffentlich) gezeigt wird, wann
(bei welchem Druck) die Filter OX36 und OX37 kollabieren....

Hallo Jörge, Filter und Filtergehäuse der 2V-Boxer sind ja offensichtlich sehr robust gebaut - vor allem, wenn ich es mit meinem Auto (BMW E46, M43) vergleiche. Dort befindet sich eine einfaches Papierfilter ohne stützendes Metallskelett in einem Plastikgehäuse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Gehäuse bzw. Filterelement derartige Drücke aushält: In Situationen, die das stabile 2V-Filter kollabieren lassen, müsste das Gehäuse im Auto längst geplatzt sein - oder?

/Frank
 
...Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Gehäuse bzw. Filterelement derartige Drücke aushält: In Situationen, die das stabile 2V-Filter kollabieren lassen, müsste das Gehäuse im Auto längst geplatzt sein - oder?

Pkw-Filterelemente werden üblicherweise für einen Berstdruck von 50 bar ausgelegt.
 
Hallo Jörge, Filter und Filtergehäuse der 2V-Boxer sind ja offensichtlich sehr robust gebaut - vor allem, wenn ich es mit meinem Auto (BMW E46, M43) vergleiche. Dort befindet sich eine einfaches Papierfilter ohne stützendes Metallskelett in einem Plastikgehäuse. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Gehäuse bzw. Filterelement derartige Drücke aushält: In Situationen, die das stabile 2V-Filter kollabieren lassen, müsste das Gehäuse im Auto längst geplatzt sein - oder?

/Frank

Servus Frank,

die Stützrohre sind i.d.R. aus Polamid 6.6 mit einem Glasfaseranteil
von 35%. Das Material hat (für den Laien) erstaunliche Festigkeitswerte.
Heutzutage kann die Gestaltfestigkeit solcher Bauteile vorab sehr genau
simuliert werden. Wie auch das Stömungsverhalten durch das Bypassventil
und in den Raum dahinter visuell dargestellt und analysiert wird. Das
übrigens exklusiv mithilfe eines Tools, das wir zusammen mit dem
Fraunhofer Institut entwickelt haben.

Dös pascht scho!

Anders als zur Zeit der Entwicklung des BMW-2V-Filters, wo noch viel
durch "Versuch + Irrtum" ermittelt wurde, geht heute eine Entwicklung mit
ersten CAD-Modellen und der Simulation los, bevor es erste reale Bauteile
gibt. Dadurch kann an die Grenzen des Materials herangegangen werden.

Das ganze dient der Zeit-, Gewichts- und Kosteneinsparung.
 
Auch von mir ein herzliches Dankeschön an den Filterstresser! :fuenfe:

Zu den Fragen zur Standzeit:
Ich habe zwei BMWs am Start.
Die eine bewegt sich eher auf kürzeren Strecken von 50 bis 250 km und hat jährliche Laufleistungen von 2000 bis 4000 km.
Die andere kommt weiter rum und wird pro Jahr ca. 12000 bis 15000 km gefahren.
Beide bekommen ein mal im Jahr neues Öl incl. Filter.
Nach dem Filter zu sehen ist mir inzwischen fast wichtiger als das Öl, das in dem ersten Fall ja durchaus drei Jahre in Gebrauch bleiben könnte. ;)
 
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