Köpfe und Zylinder überholen

Meusel

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17. Nov. 2016
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Guten Tag zusammen,
ich war letzens mit meiner r100rs bj 79 in Österreich.
nach ca 700km Berg auf und ab, war kein Öl mehr in der Maschine.
Zuhause habe ich dann das restliche Öl (ca.500ml) abgelassen.
Das scheint mir doch ein wenig viel Ölverbrauch zu sein.
Vor dem Urlaub habe ich noch einen kompletten Service gemacht und Ventiele und Vergase bei BMW in Essen einstellen lassen. Lief echt prima.
Die Köpfe sind angeblich schonmal auf bleifrei umgebaut worden.
Allerdings hat die Maschine mittlerweile 90.000 km gelaufen.

Ich habe mich dann dazu enschieden, die Köpfe und Zylinder ab zu nehmen.
Da sie an den Zylinderfüßen auch schon etwas mehr geschwitzt haben.
Grundsätzlich siet alles ganz gut aus. Bei den Zylindern ist der Kreuzschliff noch gut zu erkennen, und es gibt gaaaanz leichte 2-3 Riefen, oder eher Streifen in den Zylindern, die nicht wirklich spürbar sind.

Jetzt zu meine Frage:
Macht es Sinn die Köpfe überholen zu lassen und die Zylinder zu hohnen und neue Kolben einzusetzen, oder gibt es da noch eine andere Alternative.
Und kennt jemand eine Werkstatt, in der nähe von 46242 Bottrop, die mir da weiterhelfen kann?

Besten Dank schonmal
Gruß Swen
 
Hi Swen,

500ml Restöl sind schon verdammt wenig!!!! Deutlich zu wenig, da sollte bereits die Öldruckkontrolle angehen.

Erfahrungsgemäß braucht die Q bei hohen Autobahngeschwindigkeiten und Alpenheizen Öl- und zwar nur dann deutlich messbar - das gilt auch für die Grauguss-Modelle. Dein Verbrauch scheint hoch zu sein, wenn seit der letzten Kontrolle nicht mindestens 2tkm schwer geheizt wurde.

Ob die Köpfe fällig sind, das siehst du allerdings nur an den Köpfen, die könnten nach 90tkm durchaus mal fällig sein. Kompressionstest gemacht?

Ein wenig Schwitzen ist kein Problem, schau aber mal nach ob sie aus der Entlüftung unter dem Luftfilter drückt - oder wirklich Öl verbrennt. Der Schlauch führt in den Vergaser, kontrollier die Farbe der entsprechenden Kerze. Schwarz verkrustet lässt auf Verbrennung von Öl schließen.
 
Hallo Swen,

das würde ja bedeuten, dass Du auf 700 km 2 l Motoröl verbraucht hast. Das ist in der Tat "ein wenig" viel.
Nimm die Kolben und Zylinder und wende Dich an die Fa. Huschke & Wirth Gmbh, Am Kuhlenkamp 48 in Bochum. Die warten / reparieren BMW und Yamaha und haben auch eine eigene Motoreninstandsetzung mit Zylinderschleiferei. Die geben normalerweise immer eine vernünftige Auskunft und können Dir auch etwas zu den Kosten sagen.

Viele Grüße

R17freak
Dietmar
 
Hoffentlich alles nur kein 0W30 Syntheseöl!!!:entsetzten:
Wenn die Q gut gelaufen ist kann ich mir den Verbrauch kaum vorstellen!
Nen 20 w .... Öl passt so schnell gar nicht durch die Ventilführungen.
Steht ne Pfütze unterm Getriebe auf der Ölwanne?

Gruß

Kai
 
- ja was soll man da raten - zumal 2 l auf 700 km meine Vorstellungskraft überstrapazieren. Blöd auch, dass jetzt schon alles auseinander genommen ist, das hätte man ja auch noch etwas genauer beobachten können. Und generell gilt, der Ölmessstab dient zum gelegentlichen Ölstandmessen.
Mein Fazit: Der Eine baut einfach alles wieder zusammen, der Andere (läßt) zur Generalüberholung schreiten - alles eine Frage des Temperarents.

Gruß Gerd
 
Ob Überholungsarbeiten nötig sind, lässt sich alleine durch Fakten feststellen:

- Wie viel Kompression hat der Motor re/li?
- Wie sieht das Stoßspiel der Kolbenringe aus?
- Sind die Ventilsitze dicht?
- Wie groß ist das Spiel der Ventile in den Führungen?

Wenn der Motor mit derart wenig Öl gelaufen ist, würde ich mir mindestens die Pleuellager ansehen -besser auch die Hauptlager.
 
Erstmal danke für die vielen Antworten.
Es war vielleicht nicht so schlau, alles direkt auszubauen.
Na ja jetzt ist es so.
War gestern in Bochum und habe die Zylinder, Kolben und Köpfe abgegeben.
Sie werden Jetzt vermessen und die Köpfe auf Dichtigkeit geprüft. Die Zylinder sind wohl noch sehr gut. Die Köpfe hatte er wohl schonmal zur umrüstung auf bleifrei da. Da hatte die Maschine aber 30000 km gelaufen.
Er meinte auch, dass 2L kaum voerstellbar wären.
Ich habe beim Ölwechsel Mineralisches 20w-50 Öl verwendet.
Eingefüllt habe ich ca. 2,7l.
Der Motor war auch nicht wirklich undicht, so dass er getropft hätte.
Ist schon sehr komisch.
Werde das jetzt auf jeden Fall machen lassen, den ganzen Bums wieder zusammen schrauben, und dann mal sehen, wie es läuft.
Kann dann auf jeden Fall sicher sein, dass es nicht mehr an Zylinder und Köpfen liegt, wenn es nochmal auftritt.
Es war leider die falsche herangehensweise.
Beim nächsten Mal bin ich schlauer ;-)
 
Hallo Swen,

ist ja kein Fehler die Q mal zu entblättern, dann kannst du ja bestimmte Dinge ausschließen (Defekte Ölabstreifringe, Ventilführungen etc.).
Du hast ja jetzt alle Teile in der Hand gehabt. Wie sah denn der Kolbenboden und die Zündkerze aus, da müsste ja einiges an Ölkohle gewesen sein. War das bei beiden Zylindern gleich?
Schau auf jeden Fall mal nach der Ölentlüftung. Wenn sich im Motor ein größerer Überduck aufbaut drücken sich größere Mengen an der "schwächsten Stelle" raus! Deswegen auch alle Simmerringe (auch unter dem Limadeckel) kontrollieren. Auch die einfachen Fehler (Ölwanne mit Haarriss etc. ausschliessen (auf der Bahn merkt man dies kaum wenn das Öl neu ist!)

Viel Glück

Kai
 
Hallo,

wenn aber tatsächlich 2l "verloren gegangen" wären, dürfte man das aber an der "Sauerei" am Motor-/Getriebegehäuse sehen!

Viele Grüße

R17freak
Dietmar
 
....Er meinte auch, dass 2L kaum voerstellbar wären. Ich habe beim Ölwechsel Mineralisches 20w-50 Öl verwendet.

2 Liter Öl auf 700km (= höchstens 50 Liter Sprit) entspricht ja einer Mischung von 1:25 oder noch fetter. Da Viertaktöl auch nicht richtig gut verbrennt, müsste das Ding so genebelt haben, dass man es selbst als Fahrer nicht übersehen kann. Meine GS hat bei 0,5L/1000km schon ständig den linken Blinker zugerußt.
 
Die Köpfe und Kolben waren schon sehr stark verrußt. Die Zündkerzen pech schwarz, so dass sie auch ausgegangen ist.
Rauchschwaden habe ich nicht bemerkt.
Habe heute die Ölwanne demontiert. Es sind keine Risse oder ähnliches zu erkennen. Sie war von innen auch recht sauber. Bin mal mit nem Magneten durch das restliche Öl gegangen, um zu sehen, ob sich Metalabrieb oder so drin befinden. Alles ok!
Der Vorbesitzer hat den Schlauch der Motorentlüftung nach außen gelegt und mit einem Schlauch bis hinten zum Kennzeichen geführt. Abenteuerlich!
Hinter dem Kennzeichen sind schon eine Menge Ölspritzer.
Kann wirklich sein, dass er das Öl über die Motorentlüftung gedrückt hat.
Vielleicht ist es ein zusammenspiel von diesen Sachen.
unter dem Anlasser ist es auch recht sauber gewesen.
Werde morgen mal die kappe der Motorentlüftung abmachen, und sehen, wie es darunter aussieht. Vielleicht ist das Ventiel defekt.
Ich werde berichten ;-)
 
Der Vorbesitzer hat den Schlauch der Motorentlüftung nach außen gelegt und mit einem Schlauch bis hinten zum Kennzeichen geführt. Abenteuerlich!
Hinter dem Kennzeichen sind schon eine Menge Ölspritzer.
Kann wirklich sein, dass er das Öl über die Motorentlüftung gedrückt hat.
Vielleicht ist es ein zusammenspiel von diesen Sachen.
unter dem Anlasser ist es auch recht sauber gewesen.
Werde morgen mal die kappe der Motorentlüftung abmachen, und sehen, wie es darunter aussieht. Vielleicht ist das Ventiel defekt.
Ich werde berichten ;-)

ein defektes, bzw fehlendes (Flatter-)Ventil könnte den Ölverlust plausibel erklären. Dieses Ventil nämlich verhindert den, durch die Volumenänderung im Kurbelhaus, entstehenden Sturm eines enormen Luftwechsels und läßt lediglich das vergleichsweise laue Lüftchen der Blowby-Gase austreten.

Gruß Gerd
 
Nach dem Flatterventil kommt ein Ölberuhigungsraum. In siesem ist eine kleine Bohrung. Ist diese verstopft haut es auch das Öl in großen Mengen nach draußen
Manfred
 
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