Kolben säubern

gespannpit

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01. Mai 2009
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7.313
Ort
Saarland
Hallo,
bin dabei die Kolben einer 77er RS zu säubern. Kann ich dazu die Kolben an eine Poliermaschine halten? Textilscheibe. Oder geht da eine Beschichtung ab?
Gruß
Pit
 
Hallo Pit das würde ich erst machen, wenn die Ölkohle / Verbrennungsrückstände schon mechanisch entfernt sind. Mir ist keine Serien Kolbenboden Beschichtung bekannt, und nach 40.. 50 Jahren Lustiger Verbrennung wurscht ??
Manche nehmen ein scharfes Stechbeitel. Vorsichtige Naturen eher ein Hartholz. Danach ist Polieren möglich.
Die Ringe würde ich ggf schützen oder abmontieren. Wer weiß ob man nicht doch einen Ring zerstört, wenn die Scheibe unbeabsichtigt drankommt.. Normal reicht sauberkratzen, und gut saubermachen. Mehr leistung wird es mit Polieren vermutlich auch nicht.
 
Mit einer Messingbürste an einem Schleifbock lassen sich Kolbenböden sehr leicht reinigen.

Messingbürste für Kolbenböden
Stahlbürste für Ventile

IMG_5651.JPEG
 
solche Messingbürsten gibt es auch für die Bohrmaschine oder auch mit Bohrung für die dann aber drehzahlgeregelte Winkelschleifer Flex mit 50.. 60 mm Durchmesser für 6.- 10 €
für nur einmal lohnt vl die sicher bessere 200 mm Scheibe am Doppelschleifbock nicht..
 
Ich habe mit Abbeizer auf die Ölkohle sehr gute Erfahrungen gemacht; Rest des Kolbens sauber angeklebt, abschließend mit Ballustol geputzt und auf dem Abgasrohr der Heizung getrocknet...

;)
 
Hi,

nach einer feinen Polierarbeit bleiben die Kolben etwas länger sauber als nach einer schnellen Kratzreinigung.

Mit Backofenspray/Reiniger kommt man der Ölkohle auch ganz gut bei.

Gruß
Willy
 
Hallo,
bin dabei die Kolben einer 77er RS zu säubern. Kann ich dazu die Kolben an eine Poliermaschine halten? Textilscheibe. Oder geht da eine Beschichtung ab?
Gruß
Pit
- in der Tat, da geht die Beschichtung ab, nämlich die Ölkohlebeschichtung. Und schon vor Annotobakszeiten rieten einschlägig anerkannte Experten, so meine ich mich zu erinnern, davon ab, eine metallisch blanke Obefläche herzustellen. Sollte eine dünne Schicht doch quasi thermisch isolierend wirken. Wie dem auch sei, fühlt man sich der Sauberkeit verpflichtet, kennt der Tatendrang keine Grenzen.

Gruß Gerd
 
Hi,

nach einer feinen Polierarbeit bleiben die Kolben etwas länger sauber als nach einer schnellen Kratzreinigung.

Mit Backofenspray/Reiniger kommt man der Ölkohle auch ganz gut bei.

Gruß
Willy
Hallo,
da wurde abgeraten.
Würde das Alu angreifen.
Hab sie nun sauber. Mit WD40 und Spülschwamm. Dann kurz an die Poliermaschine. Alles bestens.
Nein, ich bin nicht so der Saubermann. Aber in dem Fall...
Gruß
Pit
 
Hallo,
da wurde abgeraten.
Würde das Alu angreifen.

Gruß
Pit
Ja tut es, wenn man sich nicht an die Anleitung hält. Sonst macht es nur sauber, hält man mit einer rotierenden Messingbürste zu lange auf eine Stelle, gibts auch Scharten, schaben mit harten Gegenständen machen Kratzer wenn man zu grob ist.
Wenn ich von einem Reiniger schreibe, dann habe ich ihn auch benutzt.

Gruß
Willy
 
Jungs, bevor es einer probiert: Kunststoffbürsten für die Bohrmaschine (Fiberbürsten) -sogar mit richtig langen Borsten- sind auch schlecht. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses weiche Werkzeug ohne weiteres Riefen in Kolbenböden hineinbekommt.

Viele Grüße,
Thomas
20220306_165710.jpg
 
Ja manche wollen aber lieber ganz glatt, dann gibt es die Rückstände ggf später erst?
Gibt auch Leute die gleich den Verbrennungsraum und die Kanäle mitpolieren.
Das Polieren der Kanäle sollte man lassen. Die rauen Wände verbessern die Verwirbelung und Durchmischung des Verbrennungsgemisches. Wenn polierte Kanäle von Vorteil wären, dass würde man die schon im Werk polieren. Das wäre ja maschinell kein so großer Aufwand. Selbst bei Rennmotoren finden sich die rauen Kanalwände, auch bei modernen Motoren. Was dagegen einen gewissen Effekt hat, ist das Glätten von Gusskanten u.ä., die einen Wiederstand erzeugen können, der die Füllung verlangsamt und damit verschlechtert.
Die Kolbenböden sind hart im Nehmen. Die halten ja schließlich auch die vielen Millionen Explosionen klaglos aus. Ich säubere die immer immer vorsichtig und mit nur wenig Druck mit Edelstahlwolle aus dem Drogeriemarkt. Vorsichtig, weil ich ja die Metalloberfläche des Kolbenbodens nicht zerkratzt will. Das klappt ganz wunderbar. Mit Edelstahlwolle kann man fast alle Oberflächen sehr einfach und effektiv reinigen, sogar lackierte.
Chemie wie Abbeizer sind mir suspekt. Man weiß nie genau, was da drinnen ist und ob das das Metall angreift. Einmal habe ich Backoferspray benutzt, weil ich am WE keine Edelstahlwolle mehr hatte und unbedingt fertig werde wollte. Ich hatte zwar ein mulmiges Gefühl, aber der Schmodder ließ sich nach 15 min Einwirkzeit mühelos abwischen, und der Motor läuft nach vielen Jahren immer noch. Wahrscheinlich ist meine Angst vor Chemie unbegründet...
LG
Zoltán
 
Grenzschicht ist das Zauberwort..
Kolbenboden , wenns schee macht:
Nach der Stahlwolle kommt eben die Politur wenn man glatt will. Beschichten mit Keramik wäre die nächste Stufe..
 
Ich habe mit einem Handakkuschrauber und eingesetzter konischer Hartkunststoffborsten-Bürste den Kolben am Dach prima sauber gekriegt, ohne Riefen. Ist vielleicht auch eine Frage von Drehzahl und Druck. Chemie lasse ich ganz außen vor. Vielleicht sollte man sich auch fragen, woher die Ölkohle kommt!
 
Moin.

Bevor hier weiter urbane Legenden Verbreitung finden:
Der Grund warum kaum Unterschiede im Ansaugtrakt messbar sind - gleich ob polierte oder rauhe Rohrwandung - liegt darin, daß das Geschwindigkeitsprofil zwischen den Rohrwänden sich wie eine Parabel darstellt.
Heißt, daß die Strömung in der Rohrmitte deutlich höher ist als am Rande.
Der Unterschied wird dadurch geringer als wir ihn mit einer normalen flowbench messen könnten.

Am Kolbenboden ist eine glatte Oberfläche insoweit von Nutzen, als dass sie Anhaftung von Verbrennungsrückständen schwieriger macht.
 
sprich deutlich aus was du sagen willst und nicht in Andeutungen wo dann jeder reininterpretiert.,
Flow Bench ist für mich nicht der Gradmesser, sondern der Leistungsprüfstand.. und da ist es fast nicht messbar.
 
sprich deutlich aus was du sagen willst und nicht in Andeutungen wo dann jeder reininterpretiert.,
Lieber Teileklaus,

welche meiner Aussagen ist Dir nicht verständlich ? Was darf ich für Dich präzisieren ?

Flow Bench ist für mich nicht der Gradmesser, sondern der Leistungsprüfstand.. und da ist es fast nicht messbar.

Du darfst - wie alle anderen auch - natürlich als Gradmesser nehmen, was DU willst.
Im Motorenbau üblich ist die Messung des Strömungswiderstandes mit einer flowbench für Maßnahme, die den Ansaugtrakt betreffen.

Einig scheinen wir uns aber bei dem Ergebnis zu sein, daß die Wandungsoberflächenbeschaffenheit keinen/kaum Unterschied macht.
 
Strömungsphysikalisch geht es bei der Oberfläche des Ansaugkanals um die von @teileklaus angesprochene Grenzschicht, die sich nicht laminar ablösen soll, weil das enorm Widerstand erzeugt. Leicht rauhe Oberfläche sorgt für eine gut haftende turbulente Grenzschicht.
 
Dann sag doch gleich, der Einfluss von Polieren oder Nichtpolieren wird überbewertet.
wie nun hier (daß die Wandungsoberflächenbeschaffenheit keinen/kaum Unterschied macht. )
Grenzschicht ist das Zauberwort.

Dass in der Mitte des Flusses eine größere Geschwindigkeit ist, ist mal nichts Neues. Das sehe ich als Schüler schon am Neckar.
Wo was bei Saugern zu holen ist, ist in engen Bögen innen, wo die nichtpolierte Grenzschicht eine laminarere an die Innenwand anliegendere Strömung macht, das ist geringfügig..
Natürlich werde ich die Bewertung einer Einzel Maßnahme erst als gesichert ansehen, wenn der Leistungsprüfstand das mehrfach wiederholbar bestätigt. Ob da ein anderer sagt "du darfst" ....weiß ich
Im Serienmotorenbau mit 80 oder 90 PS / Liter ist mir Flow Bench wenig bekannt, das kam meines Wissens erst bei Tunern auf und seit den Down sitze Motoren, die dann aber Turbo bekamen, die scheren sich wenig um die Wand.. Der Turbo pressts durch..

Komisch ich erwähnte nur dass es Leute gibt, die auch Saugrohre polieren und nun beißen sich leute an dem fest und referieren über Flow Bench.. Kolbenboden war doch das Thema. Da scheint es ja klar zu sein.
Das Wichtigste wurde für mich genannt: wie kann man die Menge der Ölkohle / Verbrennungsrückstände reduzieren.
Da geht die Reise hin.
Prüfung, Druckverlusttest, Einlass Ventilführung, Abschirmringe, Kolbenlaufspiel, Ringe Ölabstreifringe Bohrungen usw.
im Nachgang dann Ölabscheidung im KW Entlüftungstrakt über externe Behälter Zyklon usw.. bevor der Rest angesaugt und zu Ölkohle verbrannt werden muss..
 
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Wozu den Aufwand?
Vollsynthetisches 2-Takt Öl mit in den Tank, ab auf die Bahn.....schraub hinterher die Kerzen raus, und gugg dir das Ergebnis an....:D ..blitzeblanko
 
Wozu den Aufwand?
Vollsynthetisches 2-Takt Öl mit in den Tank, ab auf die Bahn.....schraub hinterher die Kerzen raus, und gugg dir das Ergebnis an....:D ..blitzeblanko
Klingt ziemlich unlogisch. Die "Ölkohle" im Viertaktmotor besteht hauptsächlich aus der Asche anorganischer Öladditive z.B. ZDDP. Weil diese nicht brennbar ist, sammelt sich mehr und mehr davon an. Unter anderem deshalb sind solche Additive in Ölen für Motoren mit Partikelfilter streng limitiert. Gäbe es eine einfache Möglichkeit sie zu entfernen, wäre das nicht nötig.
 
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Christian, hast du schon mal den Versuch gemacht? 1: 100 oder fetter?
Ich wollte es mal machen, aber ich bräuchte dann einen ÖL Zumischer für nur einen Vergaser, dann beide Köpfe runter, das würde ich gerne sehen wieviel sauberer der Zylinderkopf / Kolbenboden mit VS 2 T Öl dann rauskommt.
Oder eine Spritversorgung eines Zylinders aus dem Mischungsöl Zusatzkanister im Tankrucksack.
Ich glaube nämlich, dass alleine schon die BAB da auch ohne 2 T Öl etwas sauberer macht.
 
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Solange die "Ölkohle" schwarz und schmierig ist, enthält sie noch Brennbares und kann durch heißen Betrieb reduziert werden.
Reine Asche ist schließlich weißgrau.
Aber wenn die Ursache für die Ölzufuhr (Verschleiß an Kolbenringen/Zylindern und Ventilführungen) bestehen bleibt, kommt die Teerkohle wieder.
 
Klingt ziemlich unlogisch. Die "Ölkohle" im Viertaktmotor besteht hauptsächlich aus der Asche anorganischer Öladditive z.B. ZDDP. Weil diese nicht brennbar ist, sammelt sich mehr und mehr davon an. Unter anderem deshalb sind solche Additive in Ölen für Motoren mit Partikelfilter streng limitiert. Gäbe es eine einfache Möglichkeit sie zu entfernen, wäre das nicht nötig.
Probiers aus, und berichte obs logisch ist....jahrzehnte lange Erfahrungen sind manchmal unerklärlich....;)
Ich würde auch Öle die für DPF Motoren geeignet sind nicht mit Ölen vergleichen die für unsere Qe sind, daher sind die Spezifikationen hier auch so unterschiedlich....;)
Davon mal ab gab es auch Hersteller die bei der Inspektion Benzinadditive eingefüllt haben/ haben lassen, um Ablagerungen zu entfernen, gerade am Kolbenrand, die leider auch zu Motorschäden führten, damit war das Problem dann behoben.
Später gab es dafür andere Öle bzw. Spezifiaktionen.
Asche ist harmlos, dort steckt keine Energie mehr drin, die Ölkohle wäre hier eher das Problem, da steckt, so vermute ich mal, noch Kohlenstoff drin...verbessert mich bitte, wenn ich falsch liege.......Kohle----Glühen-----etc
Über das Zufügen von synthetischem Zweitaköl, in den Kraftstofftank, darüber wurde bereits in anderen Foren berichtet.....
 
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