Kontrolle 4mm²-Kabel Diodenplatten-Anlasser

MartinJ

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18. Feb. 2019
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In der sehr schön ausführlichen FAQ steht unter dem Punkt "fallende Ladespannung" der Hinweis, das rote 4mm²-Kabel zwischen B+/Klemme 30 und dem Anlasser zu kontrollieren, da es hier zu Anscheuerungen mit folgendem Spannungsverlust kommen kann.

Als elektrotechnisch etwas Vorbelasteter hab ich gewisse Zweifel an dieser These. Nach Schaltplan ist dieses Kabel über dicke Querschnitte direkt mit dem Batterie-Pluspol verbunden. Ein Masseschluss dürfte sich m.M. nach durch Funkensprühen und ähnliche Erscheinungen (incl. Abbrennen des Kabels) bemerkbar machen, nicht aber zu schleichendem Ladespannungsverlust führen. Sei's drum, Kontrolle ist sicher nicht falsch, und die beschriebene enge Umlenkung unter dem Lima-Deckel nach 30 Jahren eines prüfenden Blickes wert.

Meine Frage: was muss ich alles abbauen, um dieses Kabel zu prüfen bzw. ersetzen? Ich hab mir nette isolierte 4er-Flachsteckverteiler besorgt und würde die gerne in eine neue 4mm²-Leitung direkt vom Batterie-Pluspol über eine hinreichend dimensionierte Flachsicherung (30A?) einbauen. Hier kann man dann ent sprechende Verbraucher wie das von mir eingebaute Kompressorhorn (22A Anlaufstrom) sicher mit Strom versorgen und dieses Kabel dann an die Diodenplatte weiterführen. Damit dürfte der erzeugte LiMa-Strom sicher zur Batterie kommen und das beschriebene Original-Kabel zum Anlasser entfallen können.

Sind meine Überlegungen soweit korrekt?

Martin
 
Tach auch ...
Das ist irgendwo das heimtückische , das Kabel scheuert gaaaaanz langsam durch und oxidiert in der Zeit auch , ebenso die Innenwand des Motorgehäuse. Das gibt also keinen satten Kurzschluss das es knallt sondern einen "heimlichen" Verbraucher. Ich habe einfach Glasseidenschlauch über die ganze Länge gezogen und gut ist. Im Prinzip brauch nur der Tank und die Anlasserhaube ab um der ganzen Sache nachzugehen.
 
Das einfachste wäre diese Leitung möglichst kurz zu halten indem sie nicht direkt auf den Batterie+ gelegt wird, sondern nur von der Diodenplatte bis zum +Anschluss der Anlassers, der nur wenige cm entfernt ist. Von dort ginge dann sogar eine 16mm² Leitung zur Batterie, die zwar auch nicht abgesichert, aber entsprechend dick Isoliert ist.
Allerdings verträgt selbige auch die regelmäßige Überprüfung auf Scheuerstellen und die Quetschung der Kabelschuhe ist auch nicht die beste. Also am besten gleich beide neu und selberbauen :)
Und wenn man einmal dabei ist auch die dicke Masseleitung, die unter dem gleichen Quetschproblem leidet....

Die Verbraucher dann mit abgesicherten passenden Leitungen direkt an die Batterie...

Hier ein paar Beispiele:
 

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Martin, das Problem dieser Kabel sind nicht etwa durchgescheuerte Isolierungen oder Kurzschlüsse, wenn das so wäre würden die betreffenden Motorräder je öfter Kabelbrände haben, sondern es geht um die Übergangswiderstände an den Verchrimpungen des Steckers bzw der Ringöse. Hier bildet sich Grünspan und dann hast Du dort einen schönen Übergangswiderstand der dann den Ladestrom begrenzt. Und da das dort dann schön warm wird, erkennt man das äußerlich an verschmorten Isolierungen. Das gleiche gilt für die beiden Massekabel der Diodenplatte bei den 1000er Motoren (die Diodenplatten der 800er sind starr mit dem Kettenkasten verbunden, da tritt das nicht auf).
 
Guter Punkt Detlev!
Ich würde ihn noch um ausgeleiherte Flachstecker ergänzen, die nur noch auf ihren Kontaktfahnen rumschlackern.
Habe leider kein Foto davon, aber genau dieses Problem hatte ich bei einer Leitung. Der zugehörige Steckanschluss war durch das durch den losen Stecker verursachte Kontaktfeuer regelrecht wegerodiert.

Hier ein Foto eine möglichen Lösung - Positive Lock Kontakte z.B. von Tyco. Bei diesen wird die korrekte Andruckkraft der Kontaktflächen durch ein einrastendes (in dem kleinen Loch in den Kontaktfahnen) Federelement hergestellt und nicht durch Aufbiegen des Kontaktes selber.
 

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Nee das tut die Federkraft ;)
Ob der Kontakt besser ist weiß ich nicht, aber vermutlich dauerhafter, durch die Entkopplung der Kontaktierung von der mechanischen Sicherung des Kontaktes.
Aber du musst ja nicht :bitte:
 
Wo kriegt man diese Crimpstecker? Auf Anhieb nur einen Lieferanten in England gefunden, und ob die nicht demnächst Anker lichten und an der Ostküste der USA anlegen?

Martin
 
z.B. bei Conrad

0,5mm² - 1mm² - Artikelnummer 927853-6
1,5mm² - 2,5mm² - Artikelnummer 927855-6
2,5mm² - 4mm² - Artikelnummer 341001-3
Steckergehäuse - Artikelnummer 154719
 
Martin, das Problem dieser Kabel sind nicht etwa durchgescheuerte Isolierungen oder Kurzschlüsse, wenn das so wäre würden die betreffenden Motorräder je öfter Kabelbrände haben, sondern es geht um die Übergangswiderstände an den Verchrimpungen des Steckers bzw der Ringöse. Hier bildet sich Grünspan und dann hast Du dort einen schönen Übergangswiderstand der dann den Ladestrom begrenzt. Und da das dort dann schön warm wird, erkennt man das äußerlich an verschmorten Isolierungen. Das gleiche gilt für die beiden Massekabel der Diodenplatte bei den 1000er Motoren (die Diodenplatten der 800er sind starr mit dem Kettenkasten verbunden, da tritt das nicht auf).

BMW_R100GS_2010-07-10_05.jpg

[h=3]Massekabel an Diodenplatte[/h]
Hans
 
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