Kröber überprüfen

Euklid55

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27. Okt. 2007
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Hallo,

endlich habe ich es geschafft, den defekten Kröber Drehzahlmesser instand zusetzten. Seit 50 Jahren lag er im Regal.
P1130014a.jpg P1130013a.jpg
Wurde durch ein Abflug ins Grüne beschädigt.
Gibt es eine Möglichkeit, die Genauigkeit der Anzeige zu überprüfen?

Gruß
Walter
 
Ist das ein elektronischer DZM? Dann mit Funktionsgenerator und Frequenzzähler.
 
Walter,

Du hast doch einen Ignitech Teststand. Was liegt näher als eine Igni zu betreiben, den Kröber an Zündspule Klemme 1 anschließen und am Laptop den Igni-Wert mit dem Kröber zu vergleichen? Den Zeiger dorthin zu bringen wo er sein soll ist bestimmt in Deinen Uhrmachergenen vorhanden.

Gruß
Hans-Jürgen
 
Hallo,

geht leider nicht, zeigt auf der R75/5 falsche Werte an. Der elektromechanische Drehzahlmesser erwartet eine Kontaktzündung. Offensichtlich holt er sich über den Eingang auch seine Betriebsspannung. Ist halt eine Konstruktion aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ändert natürlich einiges.

Man könnte versuchen, die Verhältnisse bei der Spulen-Unterbrecherzündung mit einer kleinen Treiberstufe, die den Versorgungsstrom liefern kann, nachzubilden. Stellt natürlich weitere Elektronik dar, die auf dem Fahrzeug untergebracht werden muss.

Zu möglichen Änderungen im DZM: Hab mal ein wenig gesucht, aber bislang keine detaillierteren Angaben zur Schaltung gefunden. In dieser Richtung kann ich also erst mal keine weiteren Tipps geben.
 
Hallo,

endlich habe ich es geschafft, den defekten Kröber Drehzahlmesser instand zusetzten. Seit 50 Jahren lag er im Regal.
Anhang anzeigen 301370 Anhang anzeigen 301371
Wurde durch ein Abflug ins Grüne beschädigt.
Gibt es eine Möglichkeit, die Genauigkeit der Anzeige zu überprüfen?

Gruß
Walter

Hallo,

Dank fehlender tiefergehender elektronischer Kenntnisse muß ich häufig pragmatisch vorgehen.

Mein Kröber bekommt das Signal von der Zündspule.
Das originale BMW Kombiinstrument ist auch angeschlossen.
Der Kröber ist besser gedämpft und zeigt gegenüber dem Original etwas weniger an (je nach Drehzahl so 1-300 U/min)

Wie "richtig" die angezeigte Drehzahl ist :nixw:

Gruß Ulli
 
Hallo,

erst einmal vielen Dank. Kröber war einer der Ersten mit Elektronik.
P1130012a.jpg

So sieht es von Innen aus.
Ich baue ein Motorrad um auf Kontaktzündung und im Stroboskop ist ein Drehzahlmesser.

Gruß
Walter
 
Interessant!

Aufgrund des (hochwertigen) Styroflex-Kondensators (die "lange Rolle") tippe ich auf einen Tiefpass mit recht hoher Zeitkonstante, der die Zündimpulse "integriert" und eine drehzahlabhängige Spannung erzeugt. Mit der wird dann über den einen Transistor das Drehspulmesswerk angesteuert.

Der eine Widerstand in den "Lötgabeln" (oben rechts) lässt mich übrigens vermuten, dass er erst im Prüfstand eingesetzt wurde (Abgleich).
 
Hab da mal was eingescannt :gfreu:

Der Drehzahlmesser muss vibrationsgeschützt angebaut werden.
Original ist da ein entsprechendes Gummielement dabei.

Gruß Ulli
 

Anhänge

Hallo Walter,
DZM am Motor anschliessen. Frequenzmessgerät an U (oder V oder W) und Y des Generators anschliessen. 100 Hz = 1.000 1/min.


Hans

Nachtrag:

Ich baue ein Motorrad um auf Kontaktzündung und im Stroboskop ist ein Drehzahlmesser.

oder so
 
Irgendwie kann ich bei der 'Innenansicht' des Drehzahlmesser
und der Elektronik nichts erkennen wo mit man ihn einstellen könnte.
Also kein Poti oder so. Würde daraus schliessen das er alleine durch die Dimensionierung der
Bauteile quasi fest eingestellt ist.
Gottfried

Hallo,

erst einmal vielen Dank. Kröber war einer der Ersten mit Elektronik.
Anhang anzeigen 301397

So sieht es von Innen aus.
Ich baue ein Motorrad um auf Kontaktzündung und im Stroboskop ist ein Drehzahlmesser.

Gruß
Walter
 
Irgendwie kann ich bei der 'Innenansicht' des Drehzahlmesser und der Elektronik nichts erkennen wo mit man ihn einstellen könnte.
Vom Aufbau her ist der Widerstand in der rechten oberen Ecke (in den Lötgabeln) der "Verdächtige". Ich vermute, der benötigte Wert wurde auf dem Prüfstand mit einem temporär angeklemmten Poti bestimmt, ausgemessen und dann der passend ausgemessene Widerstand (damals war 5% Toleranz schon gut!) eingelötet.

Ich vermute weiter, dass aus Stabilitätsgründen (Vibrationen) auf ein eingelötetes Trimmpotentiometer verzichtet wurde.
 
Irgendwie kann ich bei der 'Innenansicht' des Drehzahlmesser
und der Elektronik nichts erkennen wo mit man ihn einstellen könnte.
Also kein Poti oder so. Würde daraus schliessen das er alleine durch die Dimensionierung der
Bauteile quasi fest eingestellt ist.
Gottfried

oder über die Vorspannung des Zeigerinstrumentes
 
oder über die Vorspannung des Zeigerinstrumentes

Aber damit verschiebst du u. U. auch den Nullpunkt...

Wenn(!) das schaltungstechnisch ein Tiefpass (Integrator) ist, beeinflusst die Zeitkonstante des Tiefpasses die Steigung der "Konversionsgraden" und die Vorspannung des Zeigerinstruments den Nullpunkt.

Mann muss dann einmal den Tiefpass abgleichen, so dass sich bei z.b. doppelter Drehzahl auch der doppelte Zeigerausschlag ergibt. Anschließend wird die "Lage auf der Skala" passend angeglichen.

Wenn ich mir das Fotos ansehe, ist klar zu sehen, dass das Ganze zu einer Zeit entworfen wurde, wo ein einzelnes elektronisches Bauteil noch richtig teuer war. Damals konnte es tatsächlich noch günstiger sein, etwas elektromechanisch anstatt elektronisch umzusetzen. Heute hat sich das Verhältnis so gut wie umgekehrt.
 
ich hab irgendwo einen Zettel mit dem Schaltbild. Die Mittelwertbildung erfolgt über das Messwerk. WEnn ein Funke kommt wird der Puls kontant verlängert. Dann hast Du sowas wie PWM, wenn der Motor schneller dreht und mit der Mittelwertbildung (Integration) hast Du die Drehzahl.

VG Michael
 
Wenn(!) das schaltungstechnisch ein Tiefpass (Integrator) ist, beeinflusst die Zeitkonstante des Tiefpasses die Steigung der "Konversionsgraden" und die Vorspannung des Zeigerinstruments den Nullpunkt.

Mann muss dann einmal den Tiefpass abgleichen, so dass sich bei z.b. doppelter Drehzahl auch der doppelte Zeigerausschlag ergibt. Anschließend wird die "Lage auf der Skala" passend angeglichen.

Wenn ich mir das Fotos ansehe, ist klar zu sehen, dass das Ganze zu einer Zeit entworfen wurde, wo ein einzelnes elektronisches Bauteil noch richtig teuer war. Damals konnte es tatsächlich noch günstiger sein, etwas elektromechanisch anstatt elektronisch umzusetzen. Heute hat sich das Verhältnis so gut wie umgekehrt.


Stephan,
hier http://www.winni-scheibe.com/ta_haendlerportraits/stst.htm

findet man die Kröber Story. Unter Fa. Pitsch.
Auf dem Bild das ich dieser Story entnommen und beigefügt habe sieht man Herrn Pietsch wohl beim Abgleichen einer DZM Elektronik. Bei Verletzung auf Copyright bitte löschen.
uli2.jpg


Was da wie verkabelt wurde ist nicht genau zu sehen. Ich sehe jedenfalls mal einen Sinus/Rechteck Generator mit der großen schwarzen Runden Skalenscheibe. Kenne ich noch von meiner Lehrzeit. Weiter eine Widerstandsdekade rechts oben am Pult. Beides Equipment wie Du bereits angedeutet hast. Alles Bekannterweise aus den 1960er Jahren.
Ich versuche gerade ein Innenleben eines defektes Sturzexemplares zu ergattern. Dann könnte man das mal analysieren.

Gruß Hans-Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Link. Habe mir nur erlaubt, das Bild aus Urheberrechtsgründen direkt zu verlinken.

Wie Michael kurz vorher schrieb, hat er irgendwo einen Zettel mit dem aufgenommenen Schaltplan. Mal sehen, ob er ihn findet.

Dann sollten sich "angeschlagene" Exemplare aus zielgerichtet reparieren lassen.

Aus meiner Sicht ist es aber nicht mehr sinnvoll, das Design nachzubauen. Es gibt deutlich modernere Möglichkeiten. Selbst der gute alte SAK215 aus den elektronischen DZM der /7 ist ja schon lange abgekündigt. Abgesehen davon, dass Drehspulinstrumente so langsam auch aussterben.

Noch einigermaßen aktuell ist der CS8190 von OnSemi, der für (einigermaßen robuste) Kreuzspulinstrumente vorgesehen ist. Den hat z.B. VDO in deren kleinen DZM verbaut. Er lässt sich auch ganz gut von vier auf zwei Zylinder modifizieren (ein Widerstand).

Ganz aktuelle Designs hab ich mir noch nicht im Detail angesehen. Ich würde mich aber nicht wundern, wenn da ein Mikrocontroller und ein Schrittmotor drin sind.
 
Hallo,

ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Kröber montieren soll. Das Motorrad muß ja noch zum TÜV. Manch ein Blaukittel hat sich über den Kröber schon aufgeregt, weil er vorn seitlich montiert war.
SNV31925a.jpg
Der Tacho /5 ist am Drehzahlmesser sehr empfindlich. Die Achse ist mit 0,3mm recht dünn und der Zeiger fällt herunter.
Die moderne Version mit Schrittmotoren habe ich schon einbaufertig in der Werkstatt liegen.
P1110128a.jpg P1120208a.jpg

Jetzt muß ich erst einmal einen Schaltungsfehler finden. Die Fernlichtkontrolle blinkt, wenn die Ochsenaugenblinker betätigt werden. Die Verknüpfung Anlaßrelais mit dem Bremslicht muß ich auch noch machen. Habe das originale Anlaßrelais /5 entfallen lassen.
P1120211a.jpg

Die modernen Bauteile sind nicht ohne Tücken. Die 6 Lüster-Klemmleiste war früher aus Bakelit, heute aus PVC. Prompt beim Befestigen mit einer Blechschraube einen Kurzschluß erzeugt und das Blinkrelais ist abgeraucht.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
zu Kröber hab ich da noch eine 'nette Geschichte'.

So Ende der 70'er Jahre hatte ich eine GS750 Suzuki und wollte für die Tourenfahrerei einen größeren Tank
Durch die Motorradzeitung hab ich dann jemanden gefunden der einen Tank von einer 850'er verkaufen wollte.
Nebenbei hat er mir dann noch eine Elektronikzündanlage von Kröber angeboten. Der Verkäufer
erzählte dann das eine der Elektronikboxen wohl hin sei und das die Geber für eine andere Maschine waren.
So ließ er mir das ganze für einen kleinen Preis. Die Elektronikbox war ausgegossen
mit einem sehr starren Zeug und das ließ sich erst nicht auflösen. Ich arbeitete zu dieser Zeit
schon in einem chemisch/biologischen Institut und mein Arbeitskollege war Chemiker und fühlte sich
sofort raus gefordert. Es hat so eine Woche gedauert dann hatte er es auseinander. Das Problem war
optisch zu sehen eine Diode aus 'Glas' hatte sich zerlegt und war gesprungen. Glas eine feste
Vergussmasse an einem Motorrad mit hochfrequenten Schwingungen das passt gar nicht.
War dann natürlich schnell repariert. Die Geber passten gar nicht und so haben wir die auch zerlegt.
Das war im Prinzip eine Spule mit einem offenen Eisenkern an dem über den Kurbelwellenzapfen
ein Metallstück geführt wurde. . Die Spule haben wir abgewickelt und dann eine neue mit anderen Maßen,
gewickelt . Der Freund aus der Mechanischenwerkstatt hat dann auch diese Grundplatte gefräst
und damit diese nicht rostet hab ich sie dann vergoldet , hält bis heute .

Als dann alles lief dachte ich ich gebe dem 'Kröber' mal einen Tip das er Kunststoff Dioden
statt Glas Dioden nehmen sollte. Ich hab dann da mal angerufen aber als der gehört hat das wir es
geschafft hatte die Vergussmasse aufzulösen war der total Sauer.
Zuerst hab ich die Reaktion gar nicht verstehen können, erst im Nachhinein denke ich das
sie gedacht haben ich könnte das wohl Nachbauen . Das war nie meine Absicht obwohl
das zu der Zeit eh kein Elektronik Geheimnis mehr war.

Na ja wir sind dann damit die
Tour nach Korsika und Griechenland gefahren und es war ein merklicher Unterschied zur Kontaktzündung
der Leerlauf war wesentlich ruhiger und natürlich Wartungsfrei. Ich hatte immer die alten Kontakte
mit der Originalen Grundplatte bei aber sie lief die gesamte Zeit ohne Probleme.

Gottfried
 
Hallo,

noch anzumerken wäre, dass der Service und Vertrieb von Kröber/Pitsch weiterhin existiert.
Jetzt ist eine Firma in Belgien, die das Pietsch Erbe übernommen hat, damit tätig. Link:


Gruß, Hans-Jürgen
 
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