Kunststoffteile Restaurieren/Reparieren

Snoogle

Aktiv
Seit
29. Juni 2014
Beiträge
652
Ort
München
Ich bin ausnahmsweise mal nicht an meiner BMW dran sondern an einem neuen Projekt. Problem ist, dass es für das zweite Schätzchen so gut wie keine Teile mehr gibt und wenn, dann allerhöchstens gebraucht.

Sie ist zwar komplett, hat aber ein paar Kunstoff-Anbauteile, die nicht in bester Verfassung sind. Es gibt Risse, Ausbrüche aber auch fehlende, abgebrochene Befestigungsösen.

Ersatz ist fast nicht zu beschaffen, weshalb ich gerne versuchen würde, die Teile irgendwie zu retten.

Hat jemand Tipps oder gar eine Anleitungsquelle, wie ich solche unterschiedlichen Beschädigungen beseitigen kann?

Danke euch im Voraus...
 
Ich habe da ein prima Idee.
Wie wäre es mit Bildern? Einfache schöne Bilder die den Schaden zeigen.
Manfred
 
Kunststoff - ist ein toller Begriff!!!
Um welchen Handelt es sich denn ?
Da hat der Manfred die richtige Idee Bilder !
Sagen mehr als Tausend Worte.
lg. mattes
 
Die Bilder gibt es noch nicht... das Projekt kommt erst in die Garage... ist ne alte Enduro von 1982.

Sind aber typische Beschädigungen (hier nur Beispiele, wie die Teile in etwa aussehen):

1. Kunstoffseitendeckel hat 2 nach außen stehende Laschen, durch die der Deckel am Rahmen verschraubt wird. Eine Lasche ist abgebrochen

Yamaha-XT-550-Seitendeckel-links-Seitenverkleidung-A617.jpg

2. Tacho und Drehzahlmesser werden auf einen gezogenen Hartplastik-Unterbau geschraubt, der einen erhöhten Rand hat. Der Rand ist an einer Stelle über eine Länge von 3-4 cm herausgebrochen. Wasser kann eindringen

s-l200.jpg

3. Der Ansonsten noch sehr gute Fender ist an einer dieser Rippen gebrochen

Front-Fender-Slotted-Xt-500-79-Schutzblech-Kotflügel.jpg

4. Der Kunstoff-Lampentopf hat an der Oberseite ziemlich tiefe Riefen und Kratzer
Scheinwerfer-Gehäuse-Lampe-Case-Headlight-Yamaha.jpg
 
Das wäre doch schon mal ein Top-Ansatz... aber was mache ich mit Komplett fehlenden Teilen? Theoretisch könnte man ja was einflicken. Die Frage ist nur, wie sich dann Orginal-Kunststoff, Flicken und Klebstoff vertragen?

Ah... ich sehe gerade, Du hast es ja sogar so gemacht. Hält das trotz der Vibrationen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Snoogle,
Teile für deine 5Y3 gibt es schon noch, halt nicht neu. Gute Adressen dafür sind:
"Motoriz"
"der müde björn"
ansonsten mal zum "XT Stammtisch" schauen, da wurden deine Fragen auch schon besprochen.
Die richtigen Probleme fangen bei den Gummis zwischen LuFi Kasten und Gaser an, viel Spaß.
Grüße vom Raul
 
Wie schon oben geschrieben, es kommt auf den Kunststoff an.
Sehr gute Erfahrungen machte ich mit selbstmischendem 2-Komponentenkleber in Spritzenform - nur welcher war das noch, Plastic-Bond? Alles, was es im Discounter gibt, ist Müll. Da muss man in eine Kfz.-Bude oder Zubehörladen.
Ich klebte eine Halterung an einer Stoßstange und an einem Scheinwerfer, das hielt ewig.
Grüße
Gerd
 
Für flächiges Kleben (z. B. Montagewinkel an Verkleidungsfläche) eignet sich auch hervorragend Bau- oder Karosseriekleber wie Sikaflex usw.
 
Hallo Snoogle,
Teile für deine 5Y3 gibt es schon noch, halt nicht neu. Gute Adressen dafür sind:
"Motoriz"
"der müde björn"
ansonsten mal zum "XT Stammtisch" schauen, da wurden deine Fragen auch schon besprochen.
Die richtigen Probleme fangen bei den Gummis zwischen LuFi Kasten und Gaser an, viel Spaß.
Grüße vom Raul

Top! Vielen Dank... genau um die 5Y3 geht's ;-)
 
Treffsicher eines der seltensten Modelle rausgesucht:pfeif:
Von den Nachfolgern 43F oder 34L passt nur wenig?

Such mal in der Oldtimer Markt, da gab es mal einen Bericht zum Kunststoff reparieren.

Mit ARALDITE kann man sonst fast Alles kleben und auffüllen.


Viel Spass damit, Gruß vom Frank
 
Hoi,

frag Dich mal bei den Bootsbauern, Bootsverleih z.B. am Starnberger und Ammersee durch. Hauptsächlich die, die mit "Plastikbooten" wie Tretboote, Kajak, Kanu etc. zu tun haben. Die sind durchaus "erfinderisch " und hilfsbereit.....

Viel Erfolg und xund bleim....
 

So... ich hab' mir jetzt das Technovit bestellt und musst erstmal ein bisschen Erfahrungen damit sammeln. Zuerst habe ich nicht so daran geglaubt, aber mittlerweile konnte ich erfolgreich das erste Seitenteil reparieren und es scheint extrem stabil zu sein.

Neben den beschädigten Teilen habe ich auch noch einen "Umfall"-Koffer mit Hepco-Becker-Träger (ähnlich Krauser-Koffer) geerbt, der eine große Delle und zwei Risse an der Aufnahme aufweist.

Die Delle habe ich nun mit einem Heißluftfön repariert, was erstaunlich gut funktkonierte. Die beiden Risse habe ich ebenfalls mit Technovit + Aluverstärkung geklebt. Ich bin mit nur nicht sicher ob das hält, wenn der Koffer voll ist. Irgendwelche Erfahrungen?

Zum Techonvit selbst: Ich bin weder verwandt mit denen noch verschwägert, aber ich wollte mal kund tun, was es damit auf sich hat.

Eigentlich ist das Zeug dafür gedacht Knochenbrüche zu reparieren und in der Veterinär-Medizin kaputte Hufe zu reparieren und aufzufüllen. Deshalb soll es extrem stabil sein.

Das ganze ist ein Pulver, das mit einer Lösung und einem Beschleuniger in beliebiger Konsistenz angerührt werden kann und das nach wenigen Minuten unter großer Hitze aushärtet. Am Anfang meint man, es haftet überhaupt nicht und dann zieht es plötzlich massiv an und wird steinhart. Die Aushärtung hängt stark von der Außentemperatur und von der Menge des Beschleunigers ab. Lässt sich u. a. auch gut spachteln und mit einem Dremel auch hervorragend bearbeiten. Einziger Nachteil: Stinkt wie die Hölle
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur der Vollständigkeit halber: Viele Thermoplaste kann man auch schweißen. Das erfordert etwas Übung und die Kenntnis, um welchen Kunststoff es sich handelt, hält dann aber auch definitiv.
 
Thermoplaste kann man auch durch Kaltverschweissen reparieren.
Es lässt sich durch Azeton an bzw auflösen.
Es gibt z.B. bei Hornbach Schweissstäbe zum verschweissen mit dem Heissluftfön zu kaufen.
Für das Kaltschweissen werden diese Stäbe in kleine Stücke geschnitten und z.B in einem Marmeladenglas mit Azeton aufgelöst.
Es dauert 2 bis 3 Stunden, dann haben sich die Stücke in eine puddingartige Masse verwandelt.
Will man z.B Risse behandeln oder Bruchstücke zusammenfügen empfiehlt es sich, die Nahtstellen mit einer V Naht zu versehen und diese mit Azeton an zu lösen.
Dann kann man die Naht dick mit dem Pudding auffüllen.
Die Masse geht eine sehr gute Bindung mit dem Reparaturstück ein. Das Azeton dampft aus und die Teile sind nach 2 bis 3 Tagen wieder fest verbunden. Überstehendes Material lässt sich leicht verschleifen.
Ich habe dieses Verfahren an der Verkleidung einer Honda VFR 750 ausprobiert und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Eine gute Nacht wünscht Ulli (seal)
 
Zurück
Oben Unten