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Kupplung wuchten

o.technikus

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11. Okt. 2015
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Nordheide
Hallo Zusammen,

da ich nun mal dabei bin alle Teile des GS Motors zu prüfen habe ich mir auch einmal die Kupplung geschnappt. Obwohl offensichtlich gerade erneuert waren die Teile so verrostet, dass ich den Deckel an der Reibfläche zart überdrehen musste. Danach habe ich zur Sicherheit einmal statisch die Wuchtung geprüft.

Also alle Teile entsprechend der noch vorhandenen Wuchtmarkierungen ausgerichtet und mit (auf gleiches Gewicht gebrachten Schrauben) zusammen gespannt. Dann über die mittlere Bohrung zentriert auf meine sehr empfindliche Wuchtvorrichtung gelegt und ausgependelt.

Erstes Ergebnis war eine Unwucht von ca. 5 g. Gibt es da Richtwerte, ab wann man tätig werden sollte?

Meine Vorrichtung ist so empfindlich, dass schon die geringste Exzentrizität in der Aufnahme angezeigt wird. Beispiel: Rundlauf der Aufnahmewelle auf der Vorrichtung geprüft und nur geringste Abweichungen von max 0-0,02mm festgestellt.

Während und insbesondere am Ende des Massenausgleiches mache ich daher jeweils mehrere Messungen mit um 90 Grad versetzter Position auf der Aufnahme. Einei Unwucht durch die exzentrische Lagerung wird mit dem Versatz wandern und muss in jeder Position gleich groß sein.

So kann ich die tatsächliche Unwucht mit einigem Zeitaufwand und Gefühl absolut minimieren. In meiner aktiven Zeit konnte ich einmal in unserer Werkstatt auf der dynamischen Wuchtbank kontrollieren und wir waren erstaunt wie genau man arbeiten kann.

Ich denke die Unwucht durch die nicht gewuchteten Elemente, Feder und Kupplungsscheibe dürften deutlich höher sein.


Beste Grüße
Volker
 

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Wuchten ins besondere von Kupplungteile ist bei Boxers sinnvoll.
Statisch wuchten ist besser als nicht wuchten aber beste Resultate bekommt man mit dynamisch wuchten.
Kurbelwelle, Schwungrad und Kupplungsteile zusammen wuchten ist empfehlenswert.


Gewichtsunterschiede von Kolben und Pleuelstangen ausgleichen is the finishing touch.


Paul
 
"Dynamisches" Wuchten bringt als Prozess bei einer Schwungscheibe/Kupplung keinen relevanten Vorteil gegenüber dem statischen Wuchten.
Dazu ist das Durchmesser-Längenverhältnis viel zu sehr auf Seiten des Durchmessers.

Statisch wuchten ist in diesem Falle uneingeschränkt zulässig.


Für die Kurbelwelle gebe ich dir Recht.
 
Moin Moin...

noch ein paar Überlegungen in Sachen Genauigkeit und Auswirkung...

Mir ist aufgefallen, dass der leichte Schwung, also beim Wuchten die Aufnahme aller weiteren Bauteile, die ja bei der Herstellung alle als Einzelteile gewuchtet werden, für sich alleine ausgependelt hervorragend gewuchtet war.

Dann habe ich Druckring und Deckel montiert und war überrascht, dass ich (im Bereich der Wuchtbohrungen gemessen) min. 5g Unwucht hatte. Die zulässige Unwucht der Kupplungsscheibe wird im Handbuch mit 6 cmg anhegeben. Diese Dimension ist erforderlich, denn die ermittelten Ausgleichsgewichte sind natürlich vom Hebelarm / der Positionierung abhängig.

Wie wirkt sich dann aber eine geringe Ungenauigkeit bei der Wuchtaufnahme / Welle aus?
Der leichte Schwung wiegt mit Schrauben etwa 1,440kg, alles Zusammen ca. 2,9 kg.
Druckring und Platte demnach ca. 1,5kg.
Wenn die verwendete Aufnahme nur eine Exzentrizität von 0,02 mm hätte, dann würde das alleine bereits eine Unwucht von 5,8 cmg bewirken.
Wenn z.B. Druckring und Platte auf dem leichten Schwung (durch die Stifte fixiert) nur 0,01 mm exzentrisch zum leichten Schwung montiert wäre, dann hätten wir bereits 1,5 cmg an Unwucht...und wie genau sind diese Teile montiert? Diese Unwucht lässt sich mit viel Fleiß und Gefühl dann aber auch ausgleichen.

Bei der von mir zuletzt getesteten Kupplung war der Schwung super gewuchtet, sobald ich aber auch Ring und Platte montiert habe kam es zu einer Unwucht, die u.a. durch ein Problem mit der Zentrierung zu tun hatte und daher verflixt schwer in den Griff zu bekommen war.

Die Wucht Aufnahme muss daher so genau wie eben möglich gefertigt sein, oder man misst sich einen Wolf...sorry, soll kein Bezug zu Foren Mitgliedern sein ;)...und muss zusätzlich zu den Messwerten ständig die Wirkung des exzentrischen Fehlers mit korrigieren / kompensieren...Wahnsinn der kaum zu beherrschen ist.

Gruß
Volker
 
Also,
die Einheit für die "Unwucht" ist Gewicht*Länge
Wieviel gmm, cmg... hast Du jetzt?

Im Betrieb wir immer ein Teil von der Kurbelwelle getragen
und ein Teil von der Getriebeeingangswelle. Daher wird das
Packet zusammen gewuchtet und zusammen toleriert, ist einfacher.

Du kannst das jetzt auch für Motor und Getriebe einzeln betrachten,
aber die Kopplung nicht vergessen.

I.d.R wird ein Grenzwert angegeben, damit das Ganze nicht
akustisch auffällig wird. Das ist lange bevor die Lagerlast zu hoch
wird.

Grüße
MB
 
Natürlich ist die korrekte Montage und der Versatz der Wuchtmarken wichtig und bekannt. Trotzdem wundert man sich manchmal bei der Prüfung durch statisches Auspendeln wie deutlich die Rest-Unwucht, bzw. die Summe der Unwuchten dennoch sein kann.
Ich habe den Eindruck gewonnen, dass das im Einzelfall auch an einer leicht exzentrischen Montage auf der Grundplatte liegen kann.

Trotzdem laufen unsere Motorräder auch ohne diese Maßnahme, es ist halt eine Optimierung die interessant ist, wenn man dafür ausgerüstet ist.

Gruß
Volker
 
Alles wunderbar aber solange BMW Kolben mit 20! gram Gewichtsunterschied als Ersatzteile mit Paris - Dakar mitgibt vertraue ich mehr auf der Spezialist der für mich wuchtet und Gewichte korrigiert.

Dieser Spezialist hat für BMW Niederlanden die ersten neue K100 Motoren nachbearbeitet bevor die an der Presse übergeben wurden.
Sein Kommentar: Diese 4 Zylinder können nicht ohne Vibrationen drehen.
Die Pleuelstangen sind einfach zu schwer. Hat zu tun mit kritische Masse.


Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Wohl dem, der diese Möglichkeit hat. Da würde ich mich auch nicht mit der Pendelei abmühen, eine Arbeit die ganz schön kniffelig sein kann.

Gruß
Volker
 
ich fahre seit meinem 16,5ten lebensjahr boxer bmw´s.
ja, ich hatte erst eine bmw und erst jahre später den führerschein...;)
wenn die kupplung durch war, hab ich sie erneuert. punkt.
manchmal sogar die reibscheibe und die tellerfeder. je nach dem ob ich kohle hatte oder nicht.
bestimmt hab ich in den vielen jahren das mal falsch eingebaut, weil ich nicht wusste, daß da wuchtmarken zu beachten sind.
bemerkt hab ichs noch nie, bis heut nicht.
die motoren laufen heut noch...
was mach ich falsch?
 
Nichts!
...muss man nicht, kann man aber...wie vieles was hier so beschrieben wird ))):

..habe ich auch vorher nie gemacht, war nur neugierig und bin nicht dummer dadurch geworden ;)

V.
 
Du weißt, wie die Kupplungsteile ab Werk montiert werden um die Unwucht zu minimeren? :db:


Ich konnte machen wie Ich wollte, die 3 Weisse Farbpunkte konnte Ich nicht um jeweils 120° positionnieren...
Ich habe so was wie winkel 90°, 150°, 120° wenn Ich eine montierbare position (wegen den 6 Schrauben M7) erreichen will :pfeif:
 
Zum Wuchten: Betraf damals die KW von meine Ducati 900 SS 81: Feingewuchtet, war ein Rackete, 0 Vibrationen.
Danach eine MHR, originalen Motor, : Der Unterschied konnte man schon merken.

Hier betrift es die Kupplung, bestimmt nicht so gravierenden Einfluss, aber wer es machen kann sollte sich die Mühe nicht sparen.
Ich habe leider zu Hause keine tools dazu, und habe also die neue RT Kupplung mit den "3x120°" Regel montiert, wird auch gehen.
 
Und was mache ich wenn ich keine Farbkleckse finde?

Manfred

Auf den Kupplungs Teile, wenn sie neu ist und von Sachs, solltest du die markierungen finden. Die sind aber nicht immer besonders sichtbar, man muss schon suchen.
Auf dem Schwungrad wird es noch schwieriger wegen dem alter. Auf meiner 83'er RT konnte Ich die Weisse Markierung aber auch noch finden.
 

Ja okay dass ist klar ABER in diese position sind bei mir die Weisse Farb Punkte NICHT zwischeneinander um exakt 120° von einander versetzt !
Und du kanst dann nur jeweils um 120° die 3 Teile einzeln verdrehen.
Also wenn die Farbpunkte um zb 90-150-120 liegen, kommst du nie auf 120-120-120.
Ok ? Oder ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja okay dass ist klar ABER in diese position sind bei mir die Weisse Farb Punkte NICHT zwischeneinander um exakt 120° von einander versetzt !
Und du kanst dann nur jeweils um 120° die 3 Teile einzeln verdrehen.
Also wenn die Farbpunkte um zb 90-150-120 liegen, kommst du nie auf 120-120-120.
Ok ? Oder ?

Die Farbmarkierungen gehören immer zum nächstliegenden Punkt.

Image11.jpg Image13.jpg

Ok ? Oder ? :aetsch:
 
In der Praxis würde ich locker sagen...so genau kommt es nicht darauf an. Gut ist nur, wenn du die Marken möglichst gleichmäßg über den Umfang verteilst, damit sich Rest Unwuchten weitgehend ausgleichen.

Ich habe den Tröt nur auf gemacht, um die Erfahrungen mit der Pendelei einmal weiter zu geben. Mein Fazit ist auch...muss nicht sein, kann sogar verwirren, denn man wundert sich dabei plötzlich was alles läuft und eben nicht wichtig ist.

Wer die Marken an Altteilen nicht findet....und vorher keine Probleme hatte...der hat hoffentlich die Regel eingehalten, dass man ursprüngliche Positionen die man verändern kann, wo immer möglich deutlich kennzeichnet. Ein kleiner Schlag mit dem Körner oder eine haltbare Farb Markierung schadet nicht!

Hat man auch das vergessen, dann gibt es nur noch "Mut zur Lücke" oder eben (wie Detlev auch schon einmal geschrieben hat)...Wuchten.

Schönen Tag
Volker
 
An alle Haarspalter und Kniefisler ))):

einer unserer Konstrukteure der mit BMW zusammengearbeitet hat, prägte einst den schönen Ausdruck: "Bei BMW ziehen sie die Hosen mit Gürtel und Hosenträgern an." Will heissen, überall wird doppelte und mehr Sicherheit mit einkalkuliert.

Die Kupplungsteile werden in der Produktion alle einzeln dynamisch gewuchtet. Die Restunwucht, wieviel das max. sein darf steht auf der Zeichnung, wird dann markiert. Deshalb sollen die Markierungen bei der Montage um 120° versetzt sein.

Jetzt gehört zu der Kupplung aber auch noch die Membranfeder und die Kupplungsscheibe. Und die Kupplungsscheibe, die natürlich auch gewuchtet wurde hat nach jedem Betätigen der Kupplung eine andere Position in der ganzen Einheit. Wenn man 's genau nimmt ändert sich dann auch mit dem Verschleiß die Unwucht.

Fazit: Alle Einzelteile sind, im Rahmen der Großserienfertigung, recht genau gewuchtet. Der 2V-Boxer hat, konstruktionsbedingt, nicht gerade einen seidenweichen Lauf. Sind die Markierungen noch sichtbar, beruhigt es das Gewissen, sie gemäß WHB, versetzt zu positionieren, sind sie nicht mehr sichtbar, macht 's auch nix.

Der Beitrag #13 des Threaderstellers hat mir sehr gut gefallen und trifft 's auf den Punkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles wunderbar diese Produktionswuchtung.
Trotzdem stellt mein Fachmann fest das es noch immer einiges zu korrigieren gibt.
Einzelne Teile wuchten gibt nie das Erfolg das mit wuchten von KW, Schwungrad und Kuppling als Aggregat erreicht wird.


Paul

edit: Typos.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Moin..
das ist sicher richtig, aber nicht alles was richtig ist ist letztlich auch unbedingt nötig.

Wenn man die Möglichkeiten und das nötige Wissen + Geld hat, dann kann man sicher einiges noch feiner bearbeiten als der Hersteller das in der Serie tun kann.

Andererseits muss man sich auch darüber im Klaren sein, dass man dabei reichlich Lehrgeld bezahlen kann, wenn man nicht alle Aspekte berücksichtigt.

Auch darum habe ich meine Erfahrungen beim Wuchten einer (z.Glück) ohnehin nicht mehr optimalen Kupplung geschildert. Ich hatte dabei eine nur leicht exzentrische Lagerung auf der Welle, mit dem Ergebnis der "Verschlimmbesserung" und viel Zeit Bedarf, das wieder auszugleichen.

Grundregel: Nie messen, wenn man nichts ändern kann, oder will. Man macht sich nur verrückt!

Also im Normalfall würde ich auch sagen. Einbauen und zufrieden sein. Nur wenn man muss, oder es nicht lassen kann, dann zusätzlich korrigieren.
Dabei aber unbedingt im ersten Schritt die Unwucht nur markieren, dann die Welle um 90 Grad zum Objekt drehen und erneut prüfen. Kommt man dabei nicht zum gleichen Ergebnis, dann :---)...muss ein Fehler in der Aufnahme vorliegen, d.h. Exzentrizität der
Welle...dann besser aufhören oder man kann mehr kaputt als besser machen.

Gruß
Volker
 
Hallo Volker,

Bin sehr zufrieden, mein Boxermotor ist jetzt zum dritten Mal neu aufgebaut.

Genau wie Audio: Nie einer der zufrieden ist unglücklich machen mit alles was sich noch verbessern lässt.


Ein zufriedener Mensch ist ein glücklicher Mensch.


Paul
 
Zufriedenheit schließt das stete Streben nach Verbesserung nicht aus.

Wenn sich unsere Vorfahren stets nur zufrieden in die Ecke gesetzt hätten, dann wäre das Rad nie erfunden worden und wir würden heute noch auf Bäumen sitzen und mit Nüssen werfen...oder?

Aber zum Glück gibt es die Einen die etwas entwickeln und dabei Freude haben und die Anderen, die das Geschaffene gerne nutzen und damit zufrieden sind...so soll es sein.

Ist doch toll wie vielfältig wir sind.

Volker
 
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