Kurbelgehäuseentlüftung

Ralfichek

Aktiv
Seit
05. März 2007
Beiträge
877
Ort
Badesalzuflen
Moin,

ich hätte da gern mal ein Problem. Warum ist es bei vielen unserer Motoren nicht möglich diese mit höchstem Ölstand zu fahren, sprich das Motoröl bis an die obere Makierung am Peilstab aufzufüllen. All das Öl bis Mitte Stab werfen diese Motoren über die Entlüftung wieder raus. Bei zweien meiner drei 1000er ist dies der Fall. Mir hat mal jemand gesagt das läge am nicht ausreichend bearbeitem Gehäuse im Bereich der Kurbelgehäuseentlüftung. Ist da was dran?

Gruß
Ralf
 
Ähnliches wurde mir auch erzählt. Die linke Kurbelwellewange läuft da zu nahe am Motorengehäuse innen vorbei. Wie und was genau weiß ich aber auch nicht mehr
Manfred
 
Ähnliches wurde mir auch erzählt. Die linke Kurbelwellewange läuft da zu nahe am Motorengehäuse innen vorbei. Wie und was genau weiß ich aber auch nicht mehr
Manfred
EM Motorsport hat in dem Bereich am Gehäuse rumgefräst. Leider hatte ich keinen Screenshot gemacht, als das auf der HP war.
Ob es was gebracht hat:nixw: wir können auch nicht mehr nachfragen.
Hat jemand einen dermaßen bearbeiteten Motor?
Grüsse
Ulli
 
Zuletzt bearbeitet:
Es könnte mit den Toleranzen in dem besagten Bereich zusammenhängen. Es machen ja nicht alle. Meine macht es nicht. Ok, habe auch den Ölstand abgesenkt. Vielleicht kommt dann nicht mehr so viel dahin.....
 
Ölverbrauch ist ein Thema, das kenne ich bei meinen Motoren nur, wenn die Köpfe oder die Kolben/Zylinderpaarung verschlissen sind. Alle Motoren, die ich im Laufe der letzten Jahre revisioniert habe, waren bezüglich Ölverbrauch unverdächtig, und ich fülle immer bis zur oberen Peilstabmarkierung auf.
Dass ein luftgekühlter Motor mehr Öl verbraucht als ein wassergekühlter, ist klar. Ebenso gilt das für Motoren ohne Ventilschaftdichtungen.
Aber wenn ich einen "gemachten" Motor zwischen den Ölwechseln ohne nachzufüllen fahren kann, kann es nicht an der Höhe des Ölstandes liegen wenn der nach dem Ölwechsel auf "MAX" stand. Da ist m.M.n. viel Forenvoodoo im Spiel.
 
DS war/ist nicht der Einzige, der das Motorgehäuse zur Optimierung der Belüftung nachgearbeitet hat. Es wird der nach oben führende Kamin im Querschnitt vergrößert. Dazu muss man ziemlich genau wissen, wie stark das Motorgehäuse an dieser Stelle ist.

Weitere beeinflussende Parameter:

  • Bauform Entlüftungsventil: Die neuere Ausführung verringert das Problem angeblich deutlich (halte ich für glaubhaft, sonst hätte BMW das nicht geändert - auch wenn es mit dem alten Ventil ein Geräuschthema gab).

  • Motordrehzahl: Ab ca. 8.000/min steigt der (gemittelte) Druck im Motorgehäuse wohl deutlich an (glaubhafte Messungen Dritter) und überschreitet den Außendruck.
 
Hallo,
alles klar. Ich denke das auch daher das Problem mit dem Öl rausschmeißen kommt.

"bisindenrotenbereich" Drehern.

L. G. Ralf
 
Hallo,

um den Kamin nachzubearbeiten ist es nötig das Gehäuse zu leeren.
Ist es möglich die Kurbelwelle mit samt des vorderen Lagerträgers aus dem Gehäuse zu nehmen und hinterher wieder einzusetzen?
Erst Kurbelwelle, dann Lagerträger und später Ritzel und Kugellager habe ich schon gemacht, aber noch nie komplett entnehmen und wieder montieren.

Gruß
Ralf
 
Hallo,

was passiert wohl beim beherzten Bremsen? Das Öl verläßt die Ölwanne und wird von der KW durchgerührt. Ein Lochblech zwischen KW und Ölwanne ist von Vorteil. Bei den neuen Gehäusen fließt ein Teil vom Öl über den Beruhigungsraum zurück in das Motorgehäuse.

Gruß
Walter
 
Hallo,

bei mir wirft meine 100er SR G/S das Öl bis der Stand ungefähr 50 % erreicht hat. (Ich fülle beim Wechsel immer so auf 75% auf). Danach kann ich ohne nennenswerten weiteren Ölverbrauch locker 5000 km bis zum nächsten Wechsel fahren.
Die G/S muss bei mir allerdings schon ab und zu alles an Leistung bringen was geht und ich fahre die Q auch gerne mal über 5000 Touren. 8000 Touren erreiche ich dabei aber nicht..:&&&: .
Mit dem original 800er Satz war das trotz verschlissener Ventilführungen übrigens nicht so. Die hat konstant 0,25 auf 1000 km gebraucht, egal wie hoch ich aufgefüllt habe und in welchem Drehzahlbereich ich gefahren bin! :nixw:

Das mit der Überarbeitung des Kurbelgehäuses halte ich für Trivialmagie.:D:D
An der Pumpwirkung der beiden "Maßkrüge" im Motor ändert das ja nichts und das Volumen des Totraums im Gehäuse nimmt nicht nennenswert zu. Der Druck im Motorgehäuse ist theoretisch auch überall gleich. Eine "Ventilwirkung" durch Engstellen im Gehäuse halte ich für eine Fehlinterpretation da die entstehenden Druckspitzen sich ja nach allen Seiten ausbreiten bzw. ausgleichen können. Die Drehung der Kurbelwelle an der Gehäusewand entlang verdichtet nach meiner Auffassung auch nicht die Luft.
Es fehlt einfach Volumen im Kurbelgehäuse bei über 750 ccm Hubraum in unserem Boxermotor. Je größer der Hubraum umso mehr ist die Entlüftung gefordert. Nicht umsonst verbauen viele Hersteller bei großen Einzylindern oder Twins eine Trockensumpfschmierung.


Gruß

Kai
 
Hallo,

ich denke beim Nacharbeiten des Gehäuses ehr an Glätten und Grußgrate entfernen, um ein Zurückfließen des Öles zu verbessern.
Ich glaube da liegt ein Knackpunkt warum es bei einigen Motoren gut klappt, bei anderen aber eben nicht.
Die Gehäuse sehen mir so aus das dort von Hand immer grob weggefräst wurde.

Gruß
Ralf
 
Ne, andere Seite wo es zur KG Entlüftung geht......
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich auch die Grate weg geschliffen, war vielleicht nicht so doof:gfreu:
 
Es fehlt einfach Volumen im Kurbelgehäuse bei über 750 ccm Hubraum in unserem Boxermotor.

Hier habe ich einen Ölwannenzwischenring mit ca. 40mm Stärke eingebaut.
Nicht um mehr Öl zu haben sondern eben um das Volumen im Kurbelgehäuse zu vergrößern. Fahre das ganze mit BBK.

Gruß, Florian
 
Hallo,

ich denke beim Nacharbeiten des Gehäuses ehr an Glätten und Grußgrate entfernen, um ein Zurückfließen des Öles zu verbessern.
Ich glaube da liegt ein Knackpunkt warum es bei einigen Motoren gut klappt, bei anderen aber eben nicht.
Die Gehäuse sehen mir so aus das dort von Hand immer grob weggefräst wurde.

Gruß
Ralf

Genau so.

Hatten wir schon mal. https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?28742-Sachen-gibts-!!!&highlight=Drehschieber

Gruß Ulli
 
Wegen meinem Ölverbrauch war ich bei Meister Lottmann. Aussage: Es gab Motoren wo es eine engstelle Kurbelwange / links mit dem Motorengehäuse gab. Die hatten dann einen größeren Ölverbrauch
Manfred
 
Ich vermute mal, dass ich bei meiner R100GS PD auch ein solches Motorgehäuse erwischt habe. Der Motor ist kpl. neu aufgebaut. Die Köpfe bei Q Tech gemacht worden. Führungen habe ich noch mal nachgemessen, wie zu erwarten alles 100%ig OK. Beim Neuaufbau Siebenrock Replacement Kit. Motorentlüftung alles kontrolliert. Die kleine 1,5mm Ablaufbohrung auch durchgestoßen um sicher zu sein, dass diese frei ist.
Kompression ist bei beiden Zylindern gleich und vorbildlich.
Auch ein Druckverlusttest ist unauffällig.

Das Motorrad geht so wie es soll (also mehr als ordentlich) nur der Ölverbrauch liegt bei 0.5 l /1000.
Das einzige mal, wo ich kaum merklichen Ölverbrauch hatte, war bei der Reise um die Ostsee. Kein Wunder, in ganz Skandinavien usw. darf man auf den Landstraßen nur 80 fahren. Damals bin ich auch mit gut 4l/100km Benzin ausgekommen.

Ich werde das demnächst noch mal auseinander nehmen, die Zylinder und Kolben vermessen, mir die Kolbenringe anschauen und wenn das keine Erkenntniss bringt nehme ich die Kurbelwelle raus und schaue mir den "Kamin" an. Der bleibt ja offenbar wirklich als einzige Möglichkeit über.

Gibt es hinweise wo man genau Material wegnehmen kann/sollte?

Viele Grüße

DerDicke
 
Hallo,

was passiert wohl beim beherzten Bremsen? Das Öl verläßt die Ölwanne und wird von der KW durchgerührt. ...

Walter,

das ist aber ein Märchen, was du da erzählen willst.


Panschen.jpg

Das blaue Volumen entspricht dem maximalen Füllstand.
Wenn du die Höhe der orangen Menge ergänzt, kommst du an den unteren Rand der Nockenwelle. Erst wenn du noch das grüne Niveau addierst, kommst du an die Unterkante der Kurbelwangen.
Selbst wenn du einen Stoppie machst, haben die Kurbelwangen keine Chance hier Luft einzuquirlen.
Das Ölpanschen ist ein Thema bei anderen Motorenkonstruktionen -aber hier definitiv nicht.
 
Das Ölpanschen ist ein Thema bei anderen Motorenkonstruktionen -aber hier definitiv nicht.

Habe mal meinen 70 PS Unterbrechermotor vom Gespann komplett richten lassen. Da ein großer Beiwagen dran war, wollte ich das beste Öl rein schütten. Da wir unsere Allgäuer BMW Rallylegende haben, lag nichts näher, als Herbert zu fragen. Castrol 10W60 war die Empfehlung, das er auch verwendet.
Nach 10000 Km hatte ich am hinteren Kurbelwellendichtring einen Riss im Gehäuse. Da es Sommer war, suchte ich eine Werkstatt, die es mir kurzfrisig macht. Nach der kurzen Laufleistung sollte nur das Gehäuse gewechselt werden. Dann kam ein Anruf: die Pleuellager sehen eher aus wie sehr viele Km. Ich sag natürlich neu.
Durch Zufall kam ich in eine Motorenwerkstatt, die ein DTM Auto betreut hat. Die hatten immer wieder Öldruckprobleme und keine Ursache gefunden. Auch mit Castrol 10W60. Nach wechseln auf eine andere Ölmarke war es gut. Der Verdacht war, dass das Öl aufschäumt - aber kein Beweis.
Ich zurück zu Herbert. Der meinte, durch den Ölwannenzwischenring und die tiefe Ansaugglocke hat er das Problem wohl nicht bekommen. Woher das vermeintliche Aufschäumen kam, bleibt weiter unklar.
Wenn ich die Super Grafik von Michael anschaue, kann ich mir auch kein Aufschäumen durch Panschen vorstellen. Ob es eine andere Ursache gibt?
Ist alles über 25 Jahre her, geht mir aber nicht aus dem Kopf.
 
...
Wenn ich die Super Grafik von Michael anschaue, kann ich mir auch kein Aufschäumen durch Panschen vorstellen. Ob es eine andere Ursache gibt?
Ist alles über 25 Jahre her, geht mir aber nicht aus dem Kopf.

Es gibt eine Sache, die das eventuell erklären könnte.
Wird der Motor längere Zeit mit hoher Drehzahl gefahren, ist das Überdruckventil am Ende des Öldrucksystems (über der Steuerkette) ständig offen. Die hohe Ölmenge erhöht einerseitzs den Ölnebel im Gehäuse und könnte Luft in den Ölsumpf mitreißen.
Ein kräftiger Umlauf mit Freistrahl ist auch ein Mittel, um Wasser mit Sauerstoff anzureichern.
 
Es gibt eine Sache, die das eventuell erklären könnte.
Wird der Motor längere Zeit mit hoher Drehzahl gefahren, ist das Überdruckventil am Ende des Öldrucksystems (über der Steuerkette) ständig offen. Die hohe Ölmenge erhöht einerseitzs den Ölnebel im Gehäuse und könnte Luft in den Ölsumpf mitreißen.
Ein kräftiger Umlauf mit Freistrahl ist auch ein Mittel, um Wasser mit Sauerstoff anzureichern.

Und das gleiche beim 2V Boxer und beim DTM Motor?
Habe meinen Boxer nicht extra hoch gedreht.

Bin mir auch nicht mehr sicher, ob der 2 Sitzer schon dran war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

bei den /5 Motoren steht das Öl erheblich höher. Im Geländesport wurde ohne Ölwanne gefahren.
Sandhausen32.jpg

Im Laufe der Entwicklung wurde das Öl immer tiefer, sprich größere Ölwanne, gesetzt.

Gruß
Walter
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten