• Hinweis: Die Zustellung von Mail-Benachrichtigungen zu Microsoft-Diensten (Outlook.com, Hotmail, Live ) und United Internet ist zeitweise gestört. Die Ursache liegt außerhalb unserer Forums-Systeme. Unser Hosting-Provider arbeitet an der Behebung.

Kurbelwelle neu lagern sinnvoll?

seawolf

Teilnehmer
Seit
01. Sep. 2010
Beiträge
49
Ort
Graz
Hallo allerseits!


Ich bin dabei meinen Motor zu überholen. Momentan habe ich die Zylinder, Plaul, Schwungrad, Ölwanne etc. abgebaut. Da ich schonmal zuweit bin und ganz gerne hätte das die Maschine nachher wie neu läuft bin ich am überlegen die Kurbelwelle neu zu lagern. Laut Reparaturhandbuch ist der Ausbau kein Problem,... nur was dann?
Vorab muß ich noch sagen das der Motorsimmering sowieso erneuert werden muß. Dieser wurde meiner Meinung nach stümperhaft eingebaut und hat dellen vom reinklopfen. Außerdem ist dieser bekannterweise bei diesen Modellen gerne mal inkontinent.


Meine Fragen lauten daher:
1) Kann man das Spiel der Lager so in unausgebautem Zustand überhaupt prüfen.
2) Kann man zum Prüfen die Kurbelwelle einmal schnell ausbauen und sie nachher wieder einbauen ohne irgendwas neu distanzieren/einmessen zu müssen. Natürlich vorausgesetzt man ändert nichts.
3) Kann man die Welle ausbauen und die Lagerbüchseln erneuern ohne die Welle dann neu einmessen/distanzieren zu müssen? Distanzscheiben gäbe es ja noch original, nur distanzieren trau ich mir nicht zu. Auch macht es jetzt keinen Sinn für alle eventuell benütigten Spaltmasse jetzt distanzringe zu kaufen.
Selbige Frage gilt auch für das Stirnseitige Kugellager welches jetzt frei liegt und normalerweis in Zwischendeckel klemmt.
4) Was kann das neu Lagern, samt austauschen des Simmeringes in einer Werstatt kosten?


Wäre schön wenn sie wieder wie neu laufen würde. Trotzdem muß man ja nichts sinnlos erneuern... In anbetracht der ganzen Arbeit die da schon drinnen steckt wäre es aber vielleicht sinnvoll. Der Motor ist quasi schon fast komplett zerlegt. Soviel wäre da nicht mehr um.


Danke im Voraus für die Antworten.
lg.
(Wolfgang)
motorblock_seite_02.jpgmotorblock_top02.jpg
 
Laufleistung

Hallo,

angeblich ca. 35000 km, aber wer weis das schon nach so vielen Jahren. Fest steht das offensichtlich schon einige Reparaturen am Motor gemacht wurden. Spich Ventielspiel, Kiphebel abgebaut-> (man sieht das die Backen anders rum wieder eingebaut wurden), den Simmering bei der Kurbelwelle hat sicher auch kein Monteur von BMW so eingebaut :-), zwischendeckel war mal runter (der wurde mit Silikon wieder zusammengebaut)
Grundsätzlich ist der Motor aber einwandfrei gelaufen. Über die Leistung kann ich nichts sagen da pracktisch alles Verstellt und verlottert war als ich die Maschine gekauft hatte.

Wenn es jemanden interessiert:
Treibstoff jahre alt, arge Rostpartikel im Tank und im Vergaser (die Soße war komplett braun beim ausleeren), Beschleunigerpumpen hinüber, Vergaser komplett verstellt, Öl alt, Die Ventile waren zugerußt (3-4 mm Rußschicht drauf), usw.

Aber der Motor ist beim ersten mal kalt sofort angesprungen. Es ist schon unglaublich wie robust das ganze Prinzip der 2v Boxers ist!

lg.
(Wolfgang)
 
Hallo Wolfgang
Prüf erst mal das Pleuellagerspiel.Falls dies noch nicht zu gross sind meistens
auch die Kurbelwellenlager in Ordnung,da die Pleuellager eher verschleißen.
Das Pleuel darf sich am Kolbenbolzenauge nicht mehr als 1,5mm seitlich
schwenken lassen.Nicht seitlich verschieben!!
 
Auf Verdacht würde ich da bei einer 600er selbst mit 135.000 km nichts an den Kurbelwellenlagern machen.
Aber wenn Du alles schon so weit auseinander hast, ist es doch ein Leichtes die KW rauszuholen. Dann kannst Du in Ruhe die Lagerschalen und die Laufstellen der Welle begutachten.
Wenn da keinerlei Riefen und Schadstellen sichtbar sind -und das vermute ich- bau alles wieder ordentlich zusammen.
Wenn Du dazu Tipps brauchst -gerne.
 
Pleuel

Hallo!

Ich habe die damals geprüft und eigentlich vom Spiel her nichts festgestellt. Was war dennoch auffällig?
1) Erstens sind die Pleul nicht beide gleich, zwar original aber nicht gleich (siehe Bild)
2) Eine Pleul ist am oberen Lager (Kolbenstift) braun und damit offensichtlich einmal zu heiss geworden. → Muß vom Fachmann kontrolliert werden.
3) Die Pleul weisen kleine Kerben in der Mitte auf, was bedeutet das die bei einer Reparatur sichtlich am Motorblockgehäuse angeschlagen sind.
4) Die Lagerschalen sehen soweit ganz ok aus, haben aber dennoch jeweil einen kleinen Kratzer (siehe Pfeil). Laut Handbuch sollte das aber noch im grünen Bereich sein. -> Ich tausche die aber trotzdem aus, da ich es nicht so genau beurteilen kann.
5) Die linke Pleuel ist etwas schwerer als die rechte. Da kann man bei einer Gussnat etwas wegnehmen und mit den anderen Teilen (Kolben, Kolbenstift, etc.) das Ganze auswiegen.

lg. Wolfgang

pleul_01b.jpgpleul_02b.jpg
pencil.png
 
servus Wolfgang

Gewicht angleichen dann aber die Kolben und Bolzen auch dazu nehmen

die Lagerschalen würde ich persönlich lassen, da sollte nichts fehlen - aber neu ist neu - die Schrauben müssen auf jeden Fall neu soweit ich weiß aber dazu können die Spezialisten mehr sagen

viel Erfolg und )(-:
 
Bei den Pleuelschrauben handelt es sich um Dehnschrauben...., auf jeden Fall neue verbauen !!! Und auf das Drehmoment achten: 50Nm.

Und wenn Du schon soweit bist, nimm gleiche neue Pleuellagerschalen, dann ist Ruhe. Angesichts der (vermuteten) Laufleistung würde ich an die Lager der Kurbelwelle nicht rangehen.

Ist auch nichts für "mal eben zwischendurch"....
 
Pleulschrauben

Hallo.

ja klar, die Pleulschrauben müssen immer erneuert werden. Die Kolben und Stifte kommen auch neu, ansonsten würde das umsortieren nach Gewicht keinen sinn machen.

lg.
(Wolfgang)
 
Die Mähr vom Lagern

Hallo Seewolf,

Meine Fragen lauten daher:
1) Kann man das Spiel der Lager so in unausgebautem Zustand überhaupt prüfen.
2) Kann man zum Prüfen die Kurbelwelle einmal schnell ausbauen und sie nachher wieder einbauen ohne irgendwas neu distanzieren/einmessen zu müssen. Natürlich vorausgesetzt man ändert nichts.
3) Kann man die Welle ausbauen und die Lagerbüchseln erneuern ohne die Welle dann neu einmessen/distanzieren zu müssen? Distanzscheiben gäbe es ja noch original, nur distanzieren trau ich mir nicht zu. Auch macht es jetzt keinen Sinn für alle eventuell benütigten Spaltmasse jetzt distanzringe zu kaufen.
Selbige Frage gilt auch für das Stirnseitige Kugellager welches jetzt frei liegt und normalerweis in Zwischendeckel klemmt.
4) Was kann das neu Lagern, samt austauschen des Simmeringes in einer Werstatt kosten?

zu 1. nein
zu 2. ja
zu 3. jein. Distanzieren tust Du ja nur das Axialspiel der KW. Die Lagerbuchsen wählst Du nach den Maßen von Welle und Gehäuse aus. Wenn die Axialscheiben die drinn sind noch gut sind (würde mich nicht wundern wenn es so wäre) entfällt das Distanzieren. Das vordere Rillenkugellager kostet nicht die Welt.
zu 4. Keine Ahnung ich habs selbstgemacht. Allzuviele die das in den heutigen Austauscherwerkstätten wirklich noch können wirst du nicht finden. Für mich ist das an verwandtes Berufsfeld. Jetzt hat der Motor einen Öldruck von 6.Bar bei ~2tUPM (warm).

Welches Rep-Handbuch hast Du?

Such mal im BoFo da ist die Diskussion damals geführt worden. Michael Kräwinkel (aka Blümchenpflücker ) hat wichtige Hinweise gegeben.

lg

schorschi
 
Kosten

für neue KW Lager mit Einbau und Pleuellager sowie Ölpumpe und Kolben mit Ringen ohne Einbau (also Rumpfmotorrenovierung) liegen so bei ca 600 €.
So wie Deine Pleuellager aussehen würd ich die lassen, auf der anderen Seite machen die Kosten den Braten da auch nicht mehr fett.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bucheli

Das ist nicht nur suboptimal, da stehen teilweise falsche Angaben drin !!

Z.B. das Anzugsdrehmoment der Abschlußschraube (Gabelbrücke oben) für R80 / R100 GS.

Hallo

ja ist mir auch schon aufgefallen und das Teil der LIMA heist auch nicht Ständer sondern Stator. Was manche leute immer denken?

Jedenfalls ist die Anleitung wirklich sehr gut. Ganz toll ist aber auch das .pdf von "Caferacer" über KW Axiallagerung. Da versteht man dann sofort warum das so ist.

Eine Frage hat sich bei dem ganzen aber noch aufgetan. Hat jemand Erfahrung bein distanzieren mit ungleichen Anlaufscheiben? Beipiel eine grüne Scheibe innen und eine rote außen. Das wurde im Buch so für das neu einmessen so empfohlen. Eigentlich sollte es ja egal sein, aber man kann so leichter nachstellen falls das Spiel immer noch nicht passen sollte, da man dann nur die äußere Anlaufscheibe tauschen muß. Eventuell gegen blau, grün oder orange. Finde ich wieder sinnvoll.


Weniger sinnvoll finde ich den Workflow bei dem ganzen so wie er im Bucheli beschrieben wurde. Die würden die zwei schein einbauen, den Simmering, die Schwungscheibe, DANN neu messen und eventuell nachdistanzieren.
Also mal ehrlich... Ich würde den Simmering nicht einbauen. Zuerst mal ausmessen dann die Schwungscheibe wieder abnehmen. Wenn ich da jedesmal den Simmering raus/reinbaue kann das teuer werden. Den Dichtring sollte man zum messen des Axialspieles wohl kaum brauchen.


Danke für die vielen Beiträge. Jedenfalls weis ich jetzt bescheid. Jetzt brauch ich nurmehr eine anständige Messuhr und dann kanns losgehen.


lg.
(Wolfgang)
 
Zurück
Oben Unten