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Kurbelwelle überarbeiten JA oder NEIN?

k-awa

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05. Jan. 2013
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127
Ort
Südhessen
Hallo an alle Interessierten,
ich stelle mal eine philosophische Frage zum Thema Kurbelwelle überarbeiten/ erleichtern/ etc.

Ich habe auf meiner Werkbank einen Rumpfmotor einer 88er 100 GS liegen, den ich im Winter "neu" aufbauen will. Den Motor scheint bis jetzt niemand gequält zu haben, vor allem Pleuelzapfen und Axialspiel der KW sind einwandfrei. Ich will daraus auch keinen Rennmotor bauen, sondern einen schön drehenden und möglichst wenig vibrierenden Landstraßenmotor. Das übliche wie Kolben, Pleuel und Ventiltrieb, um das zu erreichen, sind eingeplant.
Jetzt stellt sich für mich die Frage, ob ich mir auch die Kurbelwelle vornehmen soll/ muss? Was bringen Feinwuchten, Erleichtern und ähnliches? Steht der Aufwand im Verhältnis zu dem, was es bringt?

Mich würden einmal eure Erfahrungswerte interessieren, gerne auch - wenn es darauf hinaus läuft - Hinweise zu Firmen, die sich mit dem Thema auskennen.

Vielen Dank im Voraus für euren Input.

Gruß Peter
 
Erleichtern - lass es bleiben.
Außer du stehst auf gebrochene Kurbelwellen.

Fein wuchten kann in jedem Falle nicht schaden, aber da such dir jemanden, der was wirklich kann. Dynamische Wuchtung ist Pflicht.
Außerdem sollte eine penibelste Gewichtsangleichung der Pleul und Kolben selbstverständlich sein, da liegen ebenfalls deutliche Gewichtsunterschiede ab Werk. Die Pleul müssen auch von der Massenverteilung her optimiert werden.
 
Ich will daraus auch keinen Rennmotor bauen, sondern einen schön drehenden und möglichst wenig vibrierenden Landstraßenmotor.

Hallo,

mein Tipp für diese Ziele: BBK von SR. Die leichten Kolben und die längeren Pleuel ergeben einen wunderbar weichen und vibrationsarmen Lauf, den ich sonst noch mit keinem andren Konzept erreicht habe.

Wenn das eine Nummer zu groß ist: SR Replacementkit (leichtere Kolben als Serie, bewährt und haltbar) und Serienpleuel von Hartmut Lohmann bearbeiten lassen.

Erleichtere Kurbelwellen sind m.E. eher etwas für Rennmotoren und Hochdrehzahlkonzepte. Genauso wie bei den dann verbauten NW mit Steuerzeiten > 324 opfert man damit Durchzug und Laufverhalten in unteren Drehzahlen. Genau das macht m.E. aber den Reiz der alten 2-Ventiler auf der Landstraße aus.

Wenn es doch eine leichtere KW sein soll: Helmut Mader in Altenerding hat einen sehr guten Ruf in Sachen 2V Kurbelwellenbearbeitung. Leider hat er oft viel zu tun und wenig Zeit. Ich habe schon mal ein Erleichterungsprojekt wg. der Wartezeit wieder begraben.

Grüße
Marcus
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehe ich wie die Vorschreiber.
Kurbelwelle erleichtern ist was für den Rennsport, wo man bewusst an die Materialgrenzen geht und sich im Klaren ist, dass im Einsatz der eine oder andere Motor geopfert wird.
Für den alltäglichen oder Spaßeinsatz sind die Maßnahmen an Kolben und Pleuel sinnvoller.
 
Hallo,

es ist möglich die KW um 1,5kg leichter zu machen. Sinnvoll ist es nicht, da die Auswuchtung mit Kolben/Pleuelgewichten entfällt. Für Sportveranstaltungen möglich, zum Tourenfahren unmöglich. Mit so einem Motor hat man das Gefühl, die Griffgummis sind 10cm dick.

Gruß
Walter
 
Ich will daraus auch keinen Rennmotor bauen, sondern einen schön drehenden und möglichst wenig vibrierenden Landstraßenmotor.

hallo Peter,

genau das hast du auf der Werkbank liegen, und das sogar serienmässig. An der KW rumfräsen ist meist verschlimmbessern. Weniger bewegte Masse ist gut und schön im Rennbereich, läuft aber im mittleren Drehzahlbereich deutlich schlechter.

gruss peter
 
Servus,

Ich hab in meinem 1070er eine leichte Welle von Helmut Mader.
Ob man das braucht, da lässt sich streiten, aber der Motor ist sehr laufruhig.

Gruß, Rudi
 

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Vergiss beim Auswuchten die Kupplung nicht.
Da findet viel Unwucht statt.
Masse differenz bis zu 20 gr. bei Kolben ist kein Witz.
Mit einfache Massnahmen ist schon viel zu verbessern.
 
...SR Replacementkit (leichtere Kolben als Serie, bewährt und haltbar) und Serienpleuel von Hartmut Lohmann bearbeiten lassen.

Erleichtere Kurbelwellen sind m.E. eher etwas für Rennmotoren und Hochdrehzahlkonzepte. Genauso wie bei den dann verbauten NW mit Steuerzeiten > 324 opfert man damit Durchzug und Laufverhalten in unteren Drehzahlen. Genau das macht m.E. aber den Reiz der alten 2-Ventiler auf der Landstraße aus.

...



...kann da nur zustimmen, habe aus der Baureihe 81-84 zwei optimierte 1.000er Motoren in Maschinen mit identischem HAG (33:11).

Ich bin jeweils beim "soliden" 1.000er-Satz geblieben statt den BBK zu wählen und habe mit dem ersparten Geld (...okay, und noch etwas obendrauf ;-) ) lieber im Detail weiteroptimiert.


  • Gleich-Teile/-Arbeiten:
    Siebenrock-Replacement-Kit, Köpfe "gemacht" (Feinschliff durch Hartmut Lohmann), ausgelitert. Doppelzündung (und LiMa) von SH.
    Pleuel und Kipphebel erleichtert/gewichtet usw. (ebenfalls H. Lohmann).
    Leichte Wank-Stössel, leichte Ventileinstellschrauben.
    Nockenwelle weiterhin die klassische 308 Grad, Auspuffanlage praktisch wie Serie (Keihan VA).



  • Unterschiede:
    Bei einem der Motoren wurde die Kurbelwelle zusätzlich "feingewuchtet" (keine Gewichtserleichterung als Ziel).
    Edit sagt: Und die Kupplung ebenfalls!



Fazit:
Beide Motoren sind zwar papierseitig ohne vorzeigbare Sensationswerte - wenn man die Prüfstandsfahrten immanenten (Un-) Wägbarkeiten betrachtet, wird da wohl die von BMW angegebene Serienleistung erreicht oder bestenfalls geringfügig überboten.
Aaaaber: "Gefühlt" liegen da Welten dazwischen: Die Motoren arbeiten gegenüber der Serie nach meinem Dafürhalten viel "souveräner", alles wirkt weniger angestrengt, irgendwie "leichter".

Hm, das ist jetzt natürlich alles nicht sehr objektiv, irgendwelche Beschleunigungswerte von x auf y km/h mit vorher<-> nachher - Vergleich kann ich leider auch nicht bieten. Und natürlich ist da noch das klassische Zweifler-Argument (das gar nicht einmal so falsch ist): Gefühlt/wahrgenommen wird nur das, was man eben erwartet hat.


Gibt es wenigstens irgendetwas "messbares"? Vielleicht das: Der Motor mit der feingewuchteten Kurbelwelle läuft ruhiger, seidiger (...sofern man das von unseren Boxern so sagen kann); nach vergleichbaren Strecken mit identischem Fahrverhalten ist man auf der Maschine mit der "Feinwucht-Welle / - Kupplung" irgendwie weniger geschüttelt und gerührt, sie wirkt weniger "kernig" durchvibirierend, irgendwie hab ich da am Reiseziel weniger "in den Knochen".

Das ist schon wieder nix mit "objektiv nachvollziehbare x% geringere Anstrengung" - wenn ich aber noch einmal die Wahl hätte, würde ich für jeden Motor auch noch das Feinwuchten drauflegen! Und edit sagt sicherheitshalber zum zweiten: Betrifft nicht nur die Kurbelwelle, sondern eben auch die Kupplung: Da ich nicht auseinanderdividieren kann, was da nun welchen Anteil hat, würde ich immer beides wählen!



VG,
DZ


PS:
@ Gullwing: Danke für die Erwähnung der Kupplung - hätt' ich sonst glatt vergessen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie DZ es gemacht hat habe ich vor 25 Jahre mein R100T bearbeitet.
Standard sind die BMW Boxer nicht feingeschliffen.
Es lohnt sich diese Arbeit zu machen. Das Ergebnis ist ein glatt drehende Boxermotor der viel Freude gibt.
 
... KW ohne angenietete Gewichte bei leichteren Kolben ?

So eine erleichterte mit wieder montierten Zusatzgewichten hatte ich auch mal auf der Werkbank. durch das Abfräsen der Wangen bleibt von den originalen drei Nietpunkten pro Kurbelwange nur einer übrig. Die Zusatzgewichte wurden dann verschweißt.

Ich hab die K.-Welle (Gebrauchtkauf) gleich wieder an den Verkäufer zurückgeschickt, weil die Hauptlagerstellen Schrott waren. Irgendwie war ich ganz froh darüber, weil mir auch der Rest der K.-Welle inkl. der angeschweißten Gewichte nicht gefallen hat. Für mehr als Vitrinen-Deko hätte ich das Ding nicht verwenden wollen.

Grüße
Marcus

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Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
Wenn das eine Nummer zu groß ist: SR Replacementkit (leichtere Kolben als Serie, bewährt und haltbar) und Serienpleuel von Hartmut Lohmann bearbeiten lassen.

Zu der Bearbeitung das Pleuel durch Lohmann sollte man noch hinzu fügen dass Lohmann davon ausgeht das leichtere Kolben montiert werden.
Also SR oder ähnliches.
Also Lohmann Pleuel + Serienkolben (1000ccm) und Vollgas Hamburg-Wien ist schlecht.
Manfred
 
Ich habe eine leichte KW von Onkel Wank.......aber hier steht ja geschrieben das braucht man nicht, läuft scheiße, neigt zum Bruch, ist nur für den Rennbetrieb, also braucht man das nicht weiter ausführen. Lassen wir die Leute in dem Glauben.

Gruß Marco
 
Servus Marco,

Ich habe eine leichte KW von Onkel Wank.......aber hier steht ja geschrieben das braucht man nicht, läuft scheiße, neigt zum Bruch, ist nur für den Rennbetrieb, also braucht man das nicht weiter ausführen. Lassen wir die Leute in dem Glauben.

Gruß Marco

das zeigt eigentlich nur, dass man nicht pauschal sagen kann, ob das taugt oder nicht.
Hängt halt wie immer davon ab, wer's gemacht hat.

Gruß, Rudi
 
Zu der Bearbeitung das Pleuel durch Lohmann sollte man noch hinzu fügen dass Lohmann davon ausgeht das leichtere Kolben montiert werden.
Also SR oder ähnliches.
Also Lohmann Pleuel + Serienkolben (1000ccm) und Vollgas Hamburg-Wien ist schlecht.
Manfred


Bei Bearbeitung sollte man wissen was die andere Komponenten sind.
 
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