Lackviskosität bei HVLP-Pistolen?

mk66

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24. Apr. 2007
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Hallo,

ich hab kürzlich einen gebrauchten Werkzeug-Schubladenschrank gekauft. Das Teil war billig, aber gute alte deutsche Qualität (neu mag ich sowas nicht bezahlen).

Der Schrank hatten äußerlich ein paar Macken und Rost. Ich hab das Ganze abgeschliffen und möchte ihn gerne mit normalen 1K Hammerschlaglack lackieren. Das hab ich schon mal vor etlichen Jahren mit einem ehemals BW-olivgrünen Schrank gemacht. Damals hab ich eine normale Saugbecherpistole verwendet. Das Ergebnis war brauchbar. Leider hab ich die Pistole nicht mehr (hab ich irgendwann weggeworfen, weil verschmutzt).

Jetzt hab ich mir auf die schnelle so eine billige HVLP (High Volume Low Pressure) Fließbecher Pistole aus fernöstlicher Herstellung geholt. Max. 3 Bar, Düse ist 1,7mm. Weiß jemand ob diese Pistolen von der Lackviskosität tendenziell eher dünnen Lack brauchen oder eher dickflüssigen? Die Anleitung ist diesbezüglich chinesisch - sparsam.

Grüße
Marcus
 
HVLP- Pistolen können in der Regel mit weniger Druck arbeiten. Damit soll Overspray vermieden und der Farbverbrauch gesenkt werden. Man kann aber mit Ihnen auch unter Verwendung höherer Drücke spritzen.
Dickflüssig geht generell nicht....Du müßtest den Druck stark erhöhen, damit das Material zerstäubt wird und die Oberfläche würde dann "Appelsine".
Verdünne den 1K so, dass ein durchgängiger Materialfaden vom Rührholz zurück in den Behälter läuft. Stelle den Druck so ein, dass das Material fein zerstäubt wird und keine Läufer entstehen können. Druck eher hoch.........1,7 Düse ist oke! Vergiss nicht die Pistole auf Breitstrahl ein zustellen. Rund,- oder Punktstrahl ist eher problematisch :-)


Probefläche anfertigen ......... Zander
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

danke für die Tipps. Das hat gut funktioniert. Obwohl sich die Vorarbeiten auf grobes Rostenfernen und ausbeulen beschränkten sieht der alte Stahlschrank in neuem Lack gleich viel besser aus.

Mit der HVLP - Pistole hat das recht gut funktioniert: Lackviskosität nach Gefühl etwas runterverdünnt, so wie von Zander beschrieben ("dünner Faden am Rührholz"). Druck etwas höher als vorgesehen (4,5 Bar statt Sollvorgabe 3). Dann noch ein bisschen Feinjustage an der Farbzufuhr und und an der Fächerbreite. Voilá! Gab einen satten Farbauftrag ohne Läufer mit recht wenig Sprühnebel. Testblech war die Rückseite. Ich meine das ging besser als mit meinen früheren Spritzpistolen. Wobei Hammerschlaglack auf einem verbeulten Stahlschrank natürlich nicht die wirkliche Herausforderung ist. Aber auf jeden Fall viel besser als gestrichen oder gerollt.

Nach der klassischen Freiluftlackierung zu früher Stunde im Garten (weil dann wenig Insekten unterwegs sind, die auf dem frischen Lack klebenbleiben), ist das ehemals mausgraue Teil jetzt in lindgrünem Hammerschlag. Es fällt im Garten kaum noch auf.

Grüße
Marcus

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