Lagerschaden R 100 R Mystic

rokart

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22. März 2020
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Hallo Zusammen,

nach 25000 gelaufenen km habe ich folgenden Schaden am Getriebe zu vermelden.
Das Lager der Abtriebswelle (in Fahrtrichtung vorne) ist zerstört.
Der Lagerkäfig ist durchgemahlen worden. Der Innenring des Lagers sitzt noch auf der Welle. Zahnausbruch ist an keinem Zahnrad zu erkennen.

Ist dieser Schaden ein bekannter Fall? Hat der gebrochene Ring außen am Gehäusedeckel einen Zusammenhang mit dem Lagerschaden?
Wie wäre die Vorgehensweise bei einer Reparatur? Neues Lager und wieder zusammenbauen?

Besten Dank im voraus für Eure Kommentare.
Gruß Klaus
 

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So etwas passiert wenn man bei den Paralever Modellen die Kardanwellen Verzahnung nicht pflegt und vor allem wenn man die Vibrationen in den Fussrasten ausblendet.

Dieser Schaden kommt nicht von jetzt auf gleich.

Und ja, es ist ein durchaus üblicher Schaden.

Weniger wegen einer Kilometer Laufleistung, sondern eher wegen dem Lebensalter des Krades.
 
Hallo Patrick, forsche Antwort

Wie zu sehen im Bild ist die Verzahnung des Kardansstückes nicht trocken, verbacken oder sonstiges. Manschette top, kein Schmutz drin.
Die Kardanwelle gleitet einwandfrei auf dem Zapfen für den Längenausgleich.
Vibrationen die Anlass gaben, dass sich ein Schaden anbahnt gab es nicht.

Gerne weitere Analysen....

MFG
Klaus
 

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Hallo Patrick, forsche Antwort

Wie zu sehen im Bild ist die Verzahnung des Kardansstückes nicht trocken, verbacken oder sonstiges. Manschette top, kein Schmutz drin.
Die Kardanwelle gleitet einwandfrei auf dem Zapfen für den Längenausgleich.
Vibrationen die Anlass gaben, dass sich ein Schaden anbahnt gab es nicht.

Gerne weitere Analysen....

MFG
Klaus

Hallo Klaus,
Das was Patrick beschrieben hat ist der normal Fall. Du brauchst keine weiteren Analysen zu erwarten. Bemühe mal die Suchfunktion mit "staburagsen"
Btw. Der Patrick ist unser Getriebe Meister hier im Forum.
Gruß MartinA-GS

Tante Edit hat noch ein "r" an die richtige Stelle verschoben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Klaus,

das ist ein absolut typischer Lagerschaden der oben drein noch über etliche Kilometer ignoriert wurde, nur so erklärt sich die Totalzerlegung des Lagers.

Zum Thema Staburagsen gibt es unzählige Beiträge, mal die Suchfunktion bemühen.

Ich sehe an Deiner Verzahnung übrigens nur altes, weg geschabtes Fett.

Hast Du die möglichkeit zu messen und pressen?

Ich frage deswegen, bei dieser Getriebe Generation hat BMW bzw. Getrag einen Seegerring weg gespart, in Verbindung mit Druck von der Kardanwelle wandert das 6403-C3 Lager auf der Welle.

Miss mal den Überstand der Welle am Lager und versuche dann den defekten Innenring mal weiter auf die Welle zu pressen, ich denke da sind so 2-3 Zehntel Millimeter drin.

Also eine recht kräftige Vorspannung auf dem Lager.


Hallo Patrick, forsche Antwort

Wie zu sehen im Bild ist die Verzahnung des Kardansstückes nicht trocken, verbacken oder sonstiges. Manschette top, kein Schmutz drin.
Die Kardanwelle gleitet einwandfrei auf dem Zapfen für den Längenausgleich.
Vibrationen die Anlass gaben, dass sich ein Schaden anbahnt gab es nicht.

Gerne weitere Analysen....

MFG
Klaus
 
@Frank,

das ist ein typischer Folgeschaden.

Wenn Du Dir mal siehst wie wenig Platz zwischen Flansch und Deckel ist siehst Du warum.

Die Welle hat sich schlicht quergestellt.

Da wird noch einiges mehr im Eimer sein, das Zahnrad vom 5. Gang ziemlich sicher sowie das gegen Zahnrad auf der Zwischenwelle.



Und einen Getriebedeckel brauchst Du auch. Warum auch immer der Manschettenflansch gerissen ist.
Ansonsten typischer Schaden....
 

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Und dachte immer, dass der Riss in dem Flansch meiner PD von einem grobmotorigen Vorbesitzer herrührte - nein es war ein Lagerschaden für den es sogar eine Rep.rechnung gab. Der Deckel wurde bei der Reparatur halt gespart...

Danke Doxer
 
Moin Klaus,
dass es am fehlenden "staburagsen" liegen soll, wird immer wieder erwähnt, ist jedoch nicht bewiesen. Deine Verzahnung gleitet noch einwandfrei, schreibst Du und das glaube ich Dir auch. Das Fett ist schon nach kurzer Laufzeit so zusammengeschoben, ein dünner Film bleibt für Jahre oder tausende Kilometer ausreichend.
Der gleiche Fehler tritt auch bei 2v ohne Paralever auf. Es ist eine typische Schwachstelle und tritt bei den meisten irgendwann einmal auf. Bei meiner G/S (monolever) bei 68.000 km im Urlaub in Norwegen. Es hat sich nicht angekündigt. Es war plötzlich da, dass ich beim Beschleunigen bergauf ein häßliches Geräusch im Getriebe hatte. Hab Glück gehabt , das Gehäuse ist heil geblieben. Aber der Urlaub war zu Ende und es ging mit der Bahn nach Hause. Es gibt jedoch auch bestimmt einige Getriebe, die 150.000 und mehr gehalten haben.
Das war 1988 meine erste Erfahrung damit, danach habe ich einmal den Fall gehabt, dass ein vibrieren/mahlen zu spüren war (eine andere Q, damalige Laufleistung unbekannt). Das Getriebe habe ich dann sofort zerlegt und der Lagerkäfig fing gerade an sich zu zerlegen. Von mehreren Bekannten habe ich danach Getriebe repariert und auch vorsorglich bei hoher Laufleistung einige Getriebe überholt. Ich kann nicht sagen ob es mehr Para- oder Monolever Getriebe waren. Auf deinem Foto kann man jedoch sehen, dass der Lagerinnenring schon etwas länger malträtiert wurde, das hätte man vielleicht merken können (rauher Lauf beim Schieben, vielleicht Vibrationen). Den Deckel kann man unter Umständen schweißen, vielleicht auch kleben, je nachdem wie die Risse verlaufen. Der Kragen an sich nimmt keine großen Kräfte auf - nur den Druck der Schelle des Faltenbalgs. Ich würde den Deckel jedoch ersetzen.

Gruß - Thomas
 
Hallo,

ich hatte vor längerem mal versucht, den Anfang des Schadens zu dokumentieren. 2x das große vordere Abtriebswellenlager. In beiden Getrieben ausgebaut wegen Umbau auf längeren 2ten Gang. Laufleistung einmal 1.000 Km und beim anderen 60.000 Km.

Bei dem mit der höheren Laufleistung sieht man schön Schäden seitlich in der Lauffläche des Außenrings. Das Lager hat auch spürbar schon etwas Spiel. Rost hat hier keine Rolle gespielt (das was man am Innenring auf dem Foto sieht sind nicht entfernte Verschmutzungen). Meiner Meinung nach ist es wohl so, dass das Kugellager mit Axialkräften belastet wird, für die es nicht konstruiert wurde. Meiner Meinung nach ein konstruktiver Mangel, so eine Lagerung an der Stelle einzusetzen.

Dazu kommt noch die offene Bauweise, bei denen harter Abrieb von den Zahnrändern und Schaltklauen ins Lager gelangen kann. Mich würde immer noch interessieren, ob man beim Einbau von gekapselten Lagern hier zumindest das Problem mit Eintrag von Abrieb verhindert, oder ob dadurch eine Verschlimmbesserung auftritt, weil diese Lager nach Auswaschen der Fettfüllung schlechter geschmiert werden. Moderne Getriebe habe ja oft diese gekapselten Lager und Starke Magnete im Getriebegehäuse. In meinem Auto läuft so ein Getriebe schon seit 350TKM, mit dem ersten, nie gewechselten Getriebeöl.

Grüße
Marcus


39104025eb.jpg


1.000 KM
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39104037hp.jpg


60.000 KM
39104029rm.jpg
 
Hallo,

auf dem Bild ist das Lager mit 60000km fertig.
Die gekapselten Lager dürfen nach Scheffer/FAG nur mit einer Umlaufgeschwindigkeit 250m/min. betrieben werden. Viel zu wenig für das BMW Getriebe. Hinzu kommt, die Fettfüllung kühlt die Lager nicht.

Gruß
Walter
 
Hallo,

auf dem Bild ist das Lager mit 60000km fertig.
Die gekapselten Lager dürfen nach Scheffer/FAG nur mit einer Umlaufgeschwindigkeit 250m/min. betrieben werden. Viel zu wenig für das BMW Getriebe. Hinzu kommt, die Fettfüllung kühlt die Lager nicht.

Gruß
Walter
60.000? er schrieb 25.000 km glaube ich.... ist schon ziiiiemlich untypisch.
Da könnten lange Standzeiten mit Rostbildung schon Ursache sein...
 
der Wank in Nattenhausen bietet andieser Stelle ein Zylinderrollenlager
an. Das soll die bessere Lösung sein.
Meinem Wissen nach verträgt aber ein Zylinderrollenlager nur
gering Achsialkräfte,komisch?
Ausserdem ist er der Meinung,der Ausfall des originalem Rillenkugellager
liegt nicht am fehlendem Sicherungsring vorn an der Abtriebswelle.
Weiterhin soll ab Modelljahr 1994 in Serie ein Lager eines anderen Herstellers besserer Qualität verbaut worden sein.
Wenn ich mich recht erinnere soll es von einem japanischem
Hersteller sein.
Habe auch mal gelesen SKF z.B. kauft auch nur einzelne Komponenten
wie Kugeln usw. und liefert dann fertig montiert aus.
Ob das so stimmt?
Bastler.
 
der Wank in Nattenhausen bietet andieser Stelle ein Zylinderrollenlager
an. Das soll die bessere Lösung sein.
Meinem Wissen nach verträgt aber ein Zylinderrollenlager nur
gering Achsialkräfte,komisch?
Ausserdem ist er der Meinung,der Ausfall des originalem Rillenkugellager
liegt nicht am fehlendem Sicherungsring vorn an der Abtriebswelle.

Die Lösung vom Wank habe ich in drei Getrieben drin. Leider fahre ich zu wenig, um selbst urteilen zu können, ob das wirklich haltbarer ist. Aber er schwört darauf. Am meisten habe ich damit in der GS mit BBK runter (ca. 60 TKM). Die Lösung ist nicht Plug und Play und soweit ich weiß nicht zum selbermachen verfügbar. Soweit ich mich erinnere, wird ein Distanzring auf die Welle geschrumpft und dann ein Koyo-Lager verbaut, das einen größeren Durchmesser am Innenring hat.


Weiterhin soll ab Modelljahr 1994 in Serie ein Lager eines anderen Herstellers besserer Qualität verbaut worden sein.
Wenn ich mich recht erinnere soll es von einem japanischem
Hersteller sein.

Ansonsten gab es hier schon epische Diskussionen zum Sinn und Unsinn des Sicherungsrings, zu Lagern mit 6 oder 7 Kugeln, zu offenen, halboffenen oder geschlossenen Lagern an dieser Stelle (vorderes Abtriebswellenlager). Eindeutig war das Ergebnis leider nicht. Das "bessere Lager" von BMW ist von NTN und kam zum Ende der 2V Produktionszeit mit dem wieder eingeführten Sicherungsring an der Welle.

Grüße
Marcus
 
Ich habe neulich ein unauffällig laufendes (Monolever-) Getriebe geöffnet. Es sollte gepulvert werden und musste vorher geleert werden. Alle Lager waren einwandfrei, bis auf eben dieses vordere Lager auf der Abtriebswelle. Der Innenring lässt sich im Verhältnis zum Außenring radial um gut einen mm bewegen und natürlich erheblich kippen.
Unglaublich, dass das Getriebe noch geräuscharm funktioniert hat.
Wer weiß wie lange das noch gut gegangen wäre.
Ich würde mal vorschlagen, dass man zumindest bei den Paralevern bei jedem 2ten mal "staburagsen" (sollte alle 30.000km gemacht werden) mal das Getriebe ausbaut und das Lager wechselt.
Und bei den anderen Modellen dann vielleicht alle 80.000km.
Das könnte einigen Verdruss auf Reisen und unnötig defekte Teile im Getriebe sparen.
Aber vielleicht kann Patrick dazu ja noch was schreiben.
 
Hallo Zusammen,

danke für Eure Kommentare zu diesem doch wohl bekannten Lagerschaden, und die vielen guten und detaillierten Informationen dazu.

Die schrägverzahnten Räder der Zwischenwelle und Abtriebswelle sind
"platt". Mal sehen was noch kommt.


Viele Grüße
Klaus
 
Hallo.
Kaputte Getriebe waren bei mir auch immer ein Thema- damals kannte ich keine BMW Fahrer und ein Internetforum zum Erfahrungsaustausch gab es damals noch nicht (die Älteren unter uns werden sich daran erinnern).
Alle 70tkm hatte die 100 GS einen Getriebeschaden, damals war das alle drei Jahre. Beim ersten Mal bin ich noch 600km nach Hause gefahren, im 1., 2., oder 4. Gang. Dann habe ich ein gebrauchtes Getriebe eingebaut, das andere habe ich Jahre später geöffnet, da war die Abtriebswelle vor dem großen Lager komplett abgeschert!
Dann habe ich irgendwann angefangen mich damit zu befassen, mich informiert und auch einen äußerst unerfreulichen Briefwechsel mit BMW geführt.
Ab da habe ich die Getriebe selbst repariert und bei allen die ich gemacht habe die Nut in die Welle stechen lassen um den Sicherungsring montieren zu können- ab Bj.94 waren die Getriebe meines Wissens wieder werksmäßig mit dem Sicherungsring bestückt.
Seit ich die Getriebe mit Sicherungring fahre hatte ich KEINEN GETRIEBESCHADEN MEHR!
Anfänglich habe ich die Getriebe trotzdem nach den "magischen" 70tkm noch geöffnet und mir die Lager angeschaut aber da war in der Regel kein Handlungsbedarf.
Wer den Sicherungring für überflüssig hält mag das aber ruhig weiterhin tun.
Gruß, Jan.
 
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