Laute Schaltung

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17. Mai 2010
Beiträge
134
Hallo,
Kennt evtl. jemand das Problem mit einer lauten Schaltung?
Also die Gänge bei meiner R60/7 gehen nur mit viel Geräusch rein. Manchmal muß ich sogar mehrmals schalten, damit der Gang drin bleibt. Was kann das sein?
Getriebeöl ist genug drin, Kupplung müßte eigentlich auch ok und richtig eingestellt sein.
Wer kennt sich von Euch damit aus?
Bye. Peter
 
Also - wenn ich bei meinen Kühen nicht mit kräftigem Klacken höre, dass der Gang eingelegt ist, ist er auch nicht drin. ;)

Vom Leerlauf in den Ersten muss ich ab und zu auch zwei mal treten. Dann - während der Fahrt - gehts butterweich. Aber immer hörbar. Was man bei einer BMW nicht mehr hört, ist kaputt.

So - und jetzt die Koniferen.... :nixw:
 
Na gut, dann nehm ich das mal soi hin. Dann bleibt nur noch das klackern im Motor. Schätzungsweise Pleuel. Werde das bei Gelegenheit mal lokalisieren.
Bye. Peter
 
Krach ist ok, mehrmals schalten nicht.
Geht der Gang garnicht rein, oder springt er beim Beschleunigen wieder raus?
 
Geht auch butterweich und ohne nachtreten oder Geräusche. Wenn der Gang öfter mal nicht rastet oder gar herausspringt, besteht Handlungsbedarf. Entweder ist die Distanzierung schlecht, oder die Lager sind ausgelutscht und die Wellen können hin- und herwandern. Bleibt der gang nicht drin, sind meist die Schaltklauen und -fenster verschlissen. Ist das in allen Gängen?
 
Ja, ist in allen Gängen. Meistens in höheren Drehzahlen. Der 5. Gang ging erst nach mehrmaligem nachtreten rein. Danach ließ er sich besser schalten. Ich denke, ich muss das ganze Mopped mal zerlegen.
 
Also ich kenne mich mit den Innereien unserer Getrieb nicht annähernd so gut aus als Hubi aber da noch niemand darauf hingewiesen hat mach ichs.

Schaltest du auch richtig?

1. Ich lese hier "erster Gang geht nur bei zweimal treten rein".
Äh, wie im fahren oder stehen? wenn du stehst, dan Fuß auf den schalthebel und langsam Kupplung schleifen lassen. Flutsch ist der Gang drin.

2. Es kracht und manchmal bleiben die Gänge auch nicht drin.
Ich kann es nicht wie Bernd Spiegel beschreiben, aber ich sage immer schaltet mit dem Ganghebel und nicht mit der Kupplung. Sprich das erste is der Gang und dann erst die Kupplung.
Also Ganghebel auf leichten Druck bringen und dann wenn man die Kupplung zieht Druck erhöhen. Und flutsch ist der Gang drin und bleibt auch da.
Nur wenn ich ab und an in der Hektik der Serpentinen beides Gleichzeitig mache lande ich entweder im Leerlauf dazwischen (2.er und 3.er) oder es beschwert sich das Getriebe lautstark.

Alles natürlich vorausgesetzt die Mechanik stimmt.
Auch ein zu stark zwickendes Schaltgestänge soll schon nach Fett geschrieen haben und das schalten ging besser! :D


Hoffe geholfen zu haben.

Gruß

Gerhard
 
Na ja, ich denke schon, daß ich schalten kann. Kupplung, Schalten, Kupplung. Stimmt´s?

Nö, lies die Anleitung von Gerhard nochmal ganz genau - BMW Getriebe haben es lieber so:


Original von G-B
1. ... wenn du stehst, dan Fuß auf den schalthebel und langsam Kupplung schleifen lassen. Flutsch ist der Gang drin.

2. ... Sprich das erste is der Gang und dann erst die Kupplung.
Also Ganghebel auf leichten Druck bringen und dann wenn man die Kupplung zieht Druck erhöhen. Und flutsch ist der Gang drin und bleibt auch da.

Gruß

Gerhard

Und nach kurzer Zeit flutsch es völlig geräuschlos :applaus:
 
Ahoi,

auch wenn es dasselbe meint, benennt Spiegel es anders herum, wenn ich mich nicht falsch erinnere - man solle nämlich mit der Kupplung, nicht mit dem Schalthebel schalten. Heißt aber genau das, was Gerhard beschreibt: Schalthebel vorbelasten - und mit Ziehen der Kupplung den Zeitpunkt des Schaltens bestimmen.

Was mich zur weiteren Frage bringt, ob hier einer auch ohne Kupplung schalten kann (was Spiegel ja auch favorisiert). Mein Getriebe lässt das nämlich nur von drei auf vier und von vier auf fünf zu - in den niedrigen Gängen will das Getriebe das nicht. Welchen Grund das haben mag...?

Grüße
Magnus
 
Hallo Magnus,

interessante Frage!
Ohne Kupplung schalte ich nur gelegentlich rauf (wie Du von 3 nach 4 und 4 nach 5), wenn es eilig ist bzw., es vor mir einer eilig hat :cool: . Geht sanft und ohne Getriebegeräusch, wenn aus voller Beschleunigung ganz kurz und schnell Gas weggenommen wird. Die früheren Helden der Rennstrecke haben das wohl ohne Gaswegnehmen mit dem Kurzschlußknopf am Lenker gemacht.
Entscheidend scheint es zu sein, daß auf dem Getriebe weder Zug- noch Schiebelast liegt. Bitte um Korrektur, falls der gedankliche Ansatz falsch ist! Jedenfalls kriege ich bei kaltem Getriebe und Schiebebetrieb im 1. selbst mit Kupplung den 2. nicht rein (abschüssige Straße vor dem Haus).
In den unteren Gängen funktioniert das Hochschalten ohne Kupplung auch sonst nicht so recht, wobei ich mir Brutalbeschleunigungen in diesem Bereich mit Rücksicht auf das geschundene Material meist verkneife und es also noch nicht so ernsthaft ausprobiert habe.

Generell wird die Schwungmasse eine Rolle spielen; je schwerer, desto schwieriger wird diese Übung sein.
 
Original von Fritz
Entscheidend scheint es zu sein, daß auf dem Getriebe weder Zug- noch Schiebelast liegt.
Richtich. Das Getriebe funktioniert wie eine Klauenkupplung, erst recht die klauengeschalteten BMW-Getriebe.
D.h. der Gang flutscht butterweich rein, wenn die Drehzahlen der Zahnräder zueinander passen. Für alle anderen Fälle dient die (Reibscheiben-)Kupplung ;)

Original von Fritz
Die früheren Helden der Rennstrecke haben das wohl ohne Gaswegnehmen mit dem Kurzschlußknopf am Lenker gemacht.
Die hatten sogar zeitweise extra dafür einen eigenen Knopp.
 
Und manchmal hilft beim Schalten auch ein kurzes Zwischengas, gaanz locker aus dem linken Handgelenk. Getriebe mögen es generell, mit Gefühl bedient zu werden. Nicht die Gänge reintreten, sondern so, wie es Gerhard geschrieben hat, funzt es auch bei mir geräuschlos. Also, für nen 2-Ventiler Boxer geräuschlos … :pfeif:

Bei der Monster schalten sich sogar komplett OHNE Kupplung viel geschmeidiger die Gänge hoch. Ab dem 2. zumindest.
 
Ein BMW-Getriebe ist prinzipbedingt lauter als Getriebe der meisten anderen Motorräder mit quer eingebauten Kurbelwellen.

Durch den direkt angeflanschten Boxermotor haben wir keinen Primärtrieb, der die Drehzahl der Getriebewellen erst mal deutlich senkt. Damit sind die Drehzahlsprünge zwischen den Getrieberädern beim Gangwechsel deutlich größer (um den Betrag der Primärübersetzung - beispielsweise fast 40% im Vergleich zu einer Kawa Z900, die ich mal spaßeshalber gegenübergestellt habe). Klar, daß das tendentiell erst mal lauter kracht, wenn das nächste Rädchen beim Gangwechsel beschleunigt bzw. abgebremst werden muß.

Moto Guzzi hat dasselbe Problem (mit hörbar ähnlichem akkustischen Resultat).
Honda hat der CX500 "Güllepumpe" (die zwar alles andere als schön, aber für die damalige Zeit ein leider verkannter Ausbund technischer Innovation war) u.a. deshalb einen Primärtrieb verpaßt, obwohl sie gar keinen bräuchte.

Dafür haben die Boxer-Getriebe ein - eben wieder um den Betrag des Primärtriebs - geringeres Drehmoment zu übertragen, was sich eigentlich in geringerem Gewicht und Größe des Getriebes niederschlagen könnte (was es allerdings leider nicht tut).
 
Hi,

wenn man sich einmal in Ruhe klargemacht hat, wie lang die Kette der Bauteile ist, die bei einem einzigen Schaltvorgang zusammenwirken müssen - vom Lager des Schalthebels im Gehäuse (schon mal gesehen?) bis zum Nutenspiel der Losräder auf den Wellen -, und was da so alles klemmen kann, dann wird man bei der Ursachenanalyse für 'schlechte Schaltbarkeit' sehr vorsichtig. (Mit dem in Foren reflexhaft auftauchenden Standard-Sprüchlein: 'falsch ausdistanziert' trifft man allenfalls einen Ausschnitt aus den Problemzonen).

Und nebenbei bemerkt: auch ältere Konstruktionen mit über Zahnsegmentscheiben gesteuerter Schaltwalze (beliebiges Beispiel: Horex Regina) sind hinsichtlich der möglichen Präzision der Schaltvorgänge dem BMW-"Schaltautomat" mit seinen gestanzten, eiernden Schalt(Blech-)scheiben meilenweit überlegen.

Wer unbedingt Probleme schaffen will, sollte möglichst häufig ohne Kupplung schalten, denn wenn dabei nicht alles perfekt paßt, bringt man den Bauteile-Verschleiss auf Top-Niveau. :]
 
Original von Wilhelm

Wer unbedingt Probleme schaffen will, sollte möglichst häufig ohne Kupplung schalten, denn wenn dabei nicht alles perfekt paßt, bringt man den Bauteile-Verschleiss auf Top-Niveau. :]

Hallo,

da freue ich mich doch über meine niveaulose Zahnräderbüchse - seit über 160 Tkm ungeöffnet haltbar! :]
 
Original von Beemer70
das andere links, Freddie …

Schuld ist die Bullenhitze, verdammte. :D

...dat ist nicht so schlimm,
gestern abend kam mein Nachbar ganz aufgelöst zu uns rüber. Ihm ist die Harley langsam umgeplotzt und dann sagte er, das passierte bloß, weil er rechts zwei linke Hände habe! :lautlachen1:
 
Also, ich würde auch nie ohnen Kupplung schalten. Allein der Gedanke tut schon weh. Vom1. in den 2. Gang geht ja, da man die Motordrehzahl dem Getriebe anpassen kann, aber die Anderen Gänge würgt man ja dann in eine Geschwindigkeit, die vorher nicht angepasst werden kann, da keine Neutralstellung zwischen den Gängen liegt. Das würde ich nie machen. Für irgendwas wird die Kupplung schon gut sein.
Bye. Peter
 
Original von magnus
Was mich zur weiteren Frage bringt, ob hier einer auch ohne Kupplung schalten kann (was Spiegel ja auch favorisiert). Mein Getriebe lässt das nämlich nur von drei auf vier und von vier auf fünf zu - in den niedrigen Gängen will das Getriebe das nicht. Welchen Grund das haben mag...?

Grüße
Magnus

Also das geht bei mir schon recht gut. Das bei jedem Gang. Vom ersten muss man etwas schnell sein.
Auch runter kein Problem. Allerdings sollte hier die Ausgangsdrehzahl nicht zu hoch sein.
Mir ist sogar schon passiert, dass ich zwecks baldigem runterschlaten (auf die Ampel zurollen) den Fuß auf den Schalthebel gelegt habe und dann bei einer bestimmten Drehzahl klack der nächst kleinere Gang drin war. Ohne Absicht natürlich.
Na ja bei der Schuhgröße. :schadel:

Gruß

Gerhard
 
Ich habe irgendwo zu hause einen Artikel aus der MO übers Schalten ohne Kupplung rumliegen. Vielleicht finde ich den, und stell den mal hier rein (mit Copyright, natürlich). In dem steht, dass sich der Verschleiß der Kupplung massiv reduziert. Logo, wenn ich die Kupplung (außer als Anfahrhilfe/beim Runterschalten) nicht gebrauche. Auch die Kraftspitzen aufs Getriebe im Vergleich zum Ein- und Auskuppeln sind wohl erheblich geringer. Setzt natürlich eine gefühlvolle Technik/Motorik des Fahrers voraus.

Aber vielleicht ist das auch einfach eine Glaubensfrage … jeder wie er will.
 
Hallo,

habe interessehalber gegurglt unter "schalten ohne kupplung motorrad".
Ergibt Lesestoff bis zum Abwinken.
Und eine Erkenntnis: Bin ich froh, hier zu sein! Wie anderswo, ausgehend von einer rein technischen Frage, z.T. aufeinander eingeschlagen wird, geht auf keine Kuhhaut. Mit moralisch erhobenem Zeigefinger wird über die "richtige" Fahrweise belehrt :oberl: , schlägt man sich dämliche Gemeinplätze um die Ohren usw.

Braucht man wirklich nicht! Aber hier ist gut sein,
Fritz :]
 
Vom 2. zum 1. arbeite ich mit Zwischengas, wenn ich schon runterschalten muss waehrend der Fahrt.
 
Original von mfro

Durch den direkt angeflanschten Boxermotor haben wir keinen Primärtrieb, der die Drehzahl der Getriebewellen erst mal deutlich senkt.
Das ist so nicht ganz richtig. Im Getriebe befindet sich sehr wohl eine Primäruntersetzung mit dem Verhältnis 2,07 (29/14 Zähne). Und zwar sind das die beiden schrägverzahnten Räder auf der Eingangs- und Zwischenwelle. Die untersetzen die Drehzahl des Motors für die Gangstufen 1-4. Der 5. wird dann nur noch durch seine eigene Übersetzung untersetzt ohne Primäruntersetzung.
 
Original von hubi
Original von mfro

Durch den direkt angeflanschten Boxermotor haben wir keinen Primärtrieb, der die Drehzahl der Getriebewellen erst mal deutlich senkt.
Das ist so nicht ganz richtig. Im Getriebe befindet sich sehr wohl eine Primäruntersetzung mit dem Verhältnis 2,07 (29/14 Zähne). Und zwar sind das die beiden schrägverzahnten Räder auf der Eingangs- und Zwischenwelle. Die untersetzen die Drehzahl des Motors für die Gangstufen 1-4. Der 5. wird dann nur noch durch seine eigene Übersetzung untersetzt ohne Primäruntersetzung.

Stimmt, das ist mir mittlerweile auch aufgegangen - da waren doch drei Wellen im Getriebe...

Die Aussage mit den größeren Drehzahldifferenzen stimmt - denke ich - nach trotzdem, wenn auch nicht so krass wie oben behauptet.
 
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