Laute Ventilgeräusche

Bastelbude

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23. Feb. 2020
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Lörrach
Liebe Boxergemeinde. Möchte auch einmal eine Frage stellen.Hab vor 3 Jahren eine RS gekauft die über 20 Jahre gestanden ist. Ich habe einen mechanischen Beruf und konnte ich sie auch selbst soweit wieder Instand setzen, dass sie läuft. Hab mittlerweile ca. 15000 KM gefahren. Aber so richtig zufrieden bin ich nicht. Die Ventilgeräusche sind bei Drehzahlen im unteren Bereich laut, erhöhe ich das Tempo, wird es besser. Die Zylinderköpfe sind auf Bleifrei umgerüstet und eine digitale Doppelzündung (Silent Hektik) wurde verbaut. Auch habe ich die Kipphebel mit Passscheiben so ziemlich spielfrei eingestellt. Kann ich mit einteiligen Hebelböcken das verbessern? War die letzten Tage in den Alpen unterwegs. Nach steilen Spitzkehren hat der Motor beim Beschleunigen starke Geräusche (Verdichtungsklingeln? ) gemacht. Hab aber die Einstellung für Doppelzündung gewählt und den Zündzeitpunkt S auf der Schwungscheibe eingestellt. Zündkurve 4 fühlt sich für mich am besten an.
So, das wäre das eine Problem. Dann klackern die ersten 3 Gänge beim schalten sehr, und die Kupplung kommt erst auf den allerletzten Millimetern. Habe auch hier die Einstellung wie empfohlen vorgenommen. Ist demnach die Kupplung am Ende?
Ziemlich viele Fragen, aber könnt ihr mir trotzdem ein wenig weiterhelfen?
Danke schon mal im voraus.
Gruss Jörg
 
Hallo Jörg,

willkommen im Forum!

Zu den Ventilgeräuschen: Da niemand wissen kann, was für Dich „laut” bedeutet, müsstest Du uns schon ein Soundfile zur Verfügung stellen, alles andere wäre Kaffeesatz–Leserei.

Mit einteiligen Kipphebelböcken, Axiallagern und peniblem Ausdistanzieren erreichst Du eine deutliche Verringerung der Ventilgeräusche.

Deine beiden anderen Fragen beziehen sich ebenfalls auf subjektive Geräuschwahrnehmnung: „starke Geräusche (Verdichtungsklingeln?)” und „dann klackern die ersten 3 Gänge beim schalten sehr”. Dazu gilt ebenso das oben Gesagte.

Zur Kupplung: lade Dir das WHB für Deine RS (leichter Schwung, schwerer Schwung?) aus unserer Datenbank herunter und stelle die Kupplung penibel nach Anleitung erst unten, dann oben ein. Wenn sich damit kein vernünftiges Ergebnis erzielen läßt, ist mindestens eine der beteiligten Komponenten verschlissen.
Hier kannst Du Dir einen ersten Überblick verschaffen.

Gutes Gelingen,
Florian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jörg,

wie schon per PN versprochen auch von mir Hinweise.
Vieles hat Florian bereits richtig aufgezählt, darum nur noch Ergänzungen.
Statt eines Soundfiles, das nicht immer hilfreich ist, schlage ich vor, das Motorrad einen 2V-erfahrenen Kollegen anhören zu lassen.
Weiterer Hinweis: Die RS- und RT-Verkleidungen verstärken die Motorgeräusche so, dass der, der das erstmals erlebt, an Schlimmes glaubt.
Beschleunigungsklingeln ist weniger problematisch als selbiges bei hoher Geschwindigkeit. Möglicherweise hat der Motor etwas Ölkohle im Brennraum angelagert, die das Klingeln befördert.
 
Danke Florian und Michael. Werde die Informationen versuchen umzusetzen. Bei der Kupplung vermute ich stark, dass eine Komponente defekt ist.
 
... wie viel km hat denn Dein Schätzchen insgesamt gelaufen? (Vermeintliche) Ventilgeräusche bei niedrigen Drehzahlen können auch von einer gelängten Steuerkette kommen, weiss

der Schrauberopa
 
Dann klackern die ersten 3 Gänge beim schalten sehr, und die Kupplung kommt erst auf den allerletzten Millimetern. Habe auch hier die Einstellung wie empfohlen vorgenommen. Ist demnach die Kupplung am Ende?
Gruss Jörg

solange die Kupplung trennt und greift macht sie was sie soll. Zwar wird das Kupplungsspiel mit zunehmendem Verschleiß kleiner, doch lässt sich wegen diverser Einstellmöglichkeiten daraus kein Rückschluss auf den tatsächlichen Verschleißzustand treffen.
Anweisung hin, Vorschrift her, bis weilen hilft auch simple Überlegung weiter, d.h.: Ist das Spiel zu gering, vergrößert man es einfach an Bowdenzug oder Hebel, im Zweifel bis die Kupplung gerade noch sauber trennt. Dabei spielt auch persönlicher Geschmack und Fingerlänge eine Rolle.
Schalten: Da betätigt man den Hebel mit Nachdruck und lässt es krachen.

Gruß Gerd
 
... wie viel km hat denn Dein Schätzchen insgesamt gelaufen? (Vermeintliche) Ventilgeräusche bei niedrigen Drehzahlen können auch von einer gelängten Steuerkette kommen, weiss

der Schrauberopa

Zu der Laufleistung kann ich nichts genaues sagen. Der Vorbesitzer war Jahrgang 1928 und verstorben. Sein Sohn meinte, die 36000 auf der Uhr sind original. Er gab mir aber die ersten Felgen mit, die wegen Lunkern im Guss ausgetauscht wurden. Die Bremsscheiben darauf sind sehr stark mit Rillen behaftet. Sowas braucht viele Tausend Kilometer....
 
Probier das Schalten mal wie Matthias es schrieb.
Fußspitze unter den Schalthebel drücken bis du deutlich Wiederstand bemerkst , Kupplung betätigen und schalten. Sollte merklich leichter und leiser gehen.

Gruß Lutz
 
Hallo Jörg,

gib doch mal mehr Infos über das Motorrad!
Welches Baujahr? Vielleicht mal ein Bild. Ich vermute aufgrund deiner Beschreibung und der Gußrädern ein Modell Anfang der 80ziger mit Zweiarmschwinge.
Die Km sind eigentlich bei so einem Modell fast egal. Ob 136000 oder 36000. Was zählt ist der Wartungs und Pflegezustand. Eine Standuhr macht genausoviel Arbeit wie ein " viel gefahrenes" Mopped... nur halt andere! :D
Das Ventilgeräusch ist zunächst subjektiv. Wichtig ist ob die Q im Bereich 3000 bis 4000 Upm nicht klappert, das können dann Pleuellager sein.

Interessant wären auch Aussagen zum Ölverbrauch.
Die Kupplung würde ich mir einfach mal anschauen und besonders auch die Betätigung, Hebelei inkl. Druckstange!
Der Getriebeausbau ist einfach und fast schon mit Bordwerkzeug zu bewältigen.
Das kannst Du mit dem Wechsel der Antriebsöle verbinden.
Alles Andere ist Prophetie und Vermutung.

Gruß

Kai
 
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