Lauter Ventiltrieb auf der rechtenn Seite - wie ist das passiert (siehe Foto Seite 4)

AW: Lauter Ventiltrieb auf der rechtenn Seite - liege ich mit meiner Vermutung richti

Habe gerade die Werte von 0,13 bis 0,266 gefunden. Das sollte also definitiv passen. ...

Hallo Markus,

wo hast Du diese Werte gefunden? Ohne die Angabe einer Einheit sind die Zahlenwerte sinnfrei.

Im WHB der Paralever stehen für das Axialspiel der Kipphebel (0,05 +/- 0,02) mm.
 
AW: Lauter Ventiltrieb auf der rechtenn Seite - liege ich mit meiner Vermutung richti

Hallo Wolfram. Helmut Heusler, Boxer Technik. Ich spreche aber nicht vom Radial- sondern vom Axialspiel.

Sollte ich denn die Lagerschalen nach rund 70000 km definitiv tauschen oder die gefühlt Guten alten drinlassen?

Grüße Markus
 
AW: Lauter Ventiltrieb auf der rechtenn Seite - liege ich mit meiner Vermutung richti

Ich spreche übrigens vom Pleuellager...

Kipphebel passen bei mir...

Grüße
 
AW: Lauter Ventiltrieb auf der rechtenn Seite - liege ich mit meiner Vermutung richti

Das habe ich gerade entdeckt... Was ist denn hier evtl passiert? Ich wars definitiv nicht. Aber ein Pleuel ist doch relativ schnell verbogen, oder? Der kolben hatte vor dem Wechsel damals auch einen kleinen Ausbruch am Kolbenhemd.

Grüße Markus
 

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AW: Lauter Ventiltrieb auf der rechtenn Seite - wie ist das passiert?

Hallo zusammen,

jetzt gebe ich mir mal selbst eine mögliche Antwort bezüglich des beschädigten Pleuel:

Auf der Suche nach dem Verursacher für ein ungewöhnliches Klappergeräusch (Ventile so gut wie ausgeschlossen) habe ich letzte Woche mal den Motor zerlegt. Nun ist mir das Pleuel mit den Dellen oberhalb des Pleuelauges aufgefallen.

Meine Vermutung ist nun, dass beim Vorbesitzer evtl. mal ein Ventil abgerissen ist und den Kolbenboden durchschlagen hat. Anders kann ich mir die Beschädigungen nicht erklären. Allerdings hatte die Maschine bei Kauf lediglich knapp 50000 km runter. Aber anders kann ich mir das Schadensbild nicht erklären.

Ob das Pleuel dadurch einen "Schlag" abbekommen hat, kann ich mit Hausmitteln natürlich nicht feststellen - bis auf die sichtbaren Beschädigungen. Zudem fällt mir auf, dass der Kolbenbolzen strammer als auf der linken Seite ins Pleuelauge reingeht. Bei der Kurbelwelle hoffe ich mal das Beste. Aussergewöhnliche Vibrationen konnte ich jedoch nicht feststellen und die Teile sind ja recht massiv gebaut.

Da ich nun günstig einen Satz Pleuel bekommen kann (der Besitzer spricht von ca. 100000 km Laufleistung), würde ich diese definitiv auswechseln, incl. neuer Lagerschalen. Die Pleuelaugen unterliegen ja in der Regel einem sehr geringem Verschleiss - oder?

Ob das beschädigte Pleuel nun letztendlich für das ungewöhnliche Klappergeräusch vernatwortlich ist, werde ich dann sehen.

Die Lager der Nockenwelle sollten in Ordnung sein. Diese habe ich mal mit einem großen Schraubendreher auf Axial- sowie Radialspiel überprüft - da bewegt sich mit bloßem Auge sichtbar nichts.

Die Steuerkette scheint auch noch im guten Zustand zu sein. Ich habe zwar (noch) nicht den Steuerkastendeckel abgenommen, allerdings habe ich mal die Unterbrecherdose abgenommen und versucht, die Nockenwelle hin und her zu drehen. Dabei konnte ich gegenüber der Kurbelwelle keinerlei Verzögerung feststellen.

Was haltet ihr von meiner Vorgehensweise? Ich werde euch auf alle Fälle auf dem Laufenden halten.

Viele Grüße Markus
 
Hallo Markus,

Ich hatte das gleiche Phänomen vor Jahrzehnten an meiner damaligen /7..
Auch hier hatte ich einen Ventilabriss mit zerstörtem, durchgeschlagenden Kolben und habe das repariert.
Gut 5000 km später lautes Klappern, wie von einem zu lösen Ventil. Das äußerlich völlig unbeschädigte Pleuel war die Ursache. Das Pleuellager war oval!

Gruß

Kai
 
Hi Kai,

danke für die Info. Also Risiko eingehen und gebrauchte Pleuel zwecks Austausch kaufen?

Zu dem sichtbaren Schaden könnte das Pleuel ja noch leicht "krumm" sein.

Grüße Markus
 
AW: Lauter Ventiltrieb auf der rechtenn Seite - wie ist das passiert?

Die Lager der Nockenwelle sollten in Ordnung sein. Diese habe ich mal mit einem großen Schraubendreher auf Axial- sowie Radialspiel überprüft - da bewegt sich mit bloßem Auge sichtbar nichts.

Die Steuerkette scheint auch noch im guten Zustand zu sein. Ich habe zwar (noch) nicht den Steuerkastendeckel abgenommen, allerdings habe ich mal die Unterbrecherdose abgenommen und versucht, die Nockenwelle hin und her zu drehen. Dabei konnte ich gegenüber der Kurbelwelle keinerlei Verzögerung feststellen.

Was haltet ihr von meiner Vorgehensweise?
Hallo Markus,

so kann man den Verschleißzustand eines Motors nicht beurteilen. Die (Un–)Rundheit eines Lager(sitzes) mißt man mit einem Innentaster (im Werkstattjargon „Subito” genannt) und den Zustand der Steuerkette und – wichtig – deren Ritzel und Spannschienen kann man nur beurteilen, indem man alle beteiligten Teile vor sich hat.

Zu Deinem Pleuel und dessen Weiterverwendung (Stichwort „Kerbwirkung”) muss Dir ein anderer was erzählen, ich muss jetzt los… :D

Gruß,
Florian
 
Ja Markus,

ich würde das auf jeden Fall machen!
Wenn da schon ein sichtbarer Schaden ist würde ich tauschen. Da muss man gar nicht zu messen anfangen.
Bau die Pleuel aus und kontrolliere den betroffenen Hubzapfen.
Damals war ich 2Ventiler Rookie und hatte kaum Geld. Da war ich froh wie das Ding wieder lief. Aber man fängt sich mit ner Billigreparatur oft nur Folgeschäden ein.
So sah das bei mir aus:

IMG_20240616_101422.jpg

Gruß

Kai
 
So mache ich es dann auch. Kann ich denn mit einer einfachen Schieblehre kontrollieren, ob die Kurbelwelle schon mal geschliffen wurde? Sicher ist sicher, auch wenn ich es nicht glauben kann. Oder steht auf den Lagerschalen ein Maß?

Unterscheiden sich denn eigentlich die Pleuelstangen der r65 1. Und 2. Serie bzw. Passen auch die der r45?

Ich hab wie bereits geschrieben günstige Pleuel angeboten bekommen - allerdings mit einer Laufleistung von ca. 100000 km. Kaufe ich da die Katze im Sack? Laut Verkäufer lief seine Maschine bis dahin problemlos. Gibts hier evtl. jemanden, der entsprechende (überprüfte) Teile anbietet? Oder sollte ich dazu ins "kleine" Forum gehen?

Grüße Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
So mache ich es dann auch. Kann ich denn mit einer einfachen Schieblehre kontrollieren, ob die Kurbelwelle schon mal geschliffen wurde? Sicher ist sicher, auch wenn ich es nicht glauben kann. Oder steht auf den Lagerschalen ein Maß?

Mir dem Messchieber (+- 0,05) kannst du prüfen ob geschliffen wurde. Aussagefähige Messungen erhälst du mit einer Bügelmessschraube.
 
Schreckliches Update!

Hallo zusammen,

heute habe ich mal die Pleuel ausgebaut und bin erschrocken.

Anbei seht ihr die Lagerschalen bzw. das, was davon übrig geblieben ist. Besonders die linke Seite sieht schlimm aus - wo ich eigentlich auf der rechten Seite das Problem vermutet habe. Dort sind die Schalen auber auch stark eingelaufen.

Wie gesagt, ich besitze die Maschine seit ca. 13 Jahren und bin seitdem ca. 15000 km gefahren. Vor ca. 7 Jahren habe ich dann die Zylinder schleifen sowie die Köpfe überholen lassen. Die Laufbahnen sehen noch wirklich gut aus - man sieht natürlich noch die Hohnspuren.

Wie kann denn solch ein Schaden zustande kommen. Meine Öldruckkontrolleuchte erlischt, wenn ich lediglich ein paar mal den Kickstarter trete. Oder doch zu geringer Öldruck? Im Öl habe ich bisher noch keine Späne oder dergleichen entdecken können - ich habe aber auch nicht explizit danach gesucht.

Das Gute an der Sache: Ich weiß jetzt so gut wie sicher, woher das Klappern stammt.

Auch die Nocken sowie die Stößel sehen noch wirklich sehr gut aus.

Selbst die Oberfläche der Kurbelwelle sieht auf den ersten Blick bis auf ein paar kleine Kratzer noch gut aus.

Das Lager auf der linken Seite hat sich sogar aussen mitgedreht. (Evtl. zu enge Lagerschalen???)

Wie es jetzt weitergeht? Ich bekomme diese Woche 2 gute Pleuel mit guten Lagerschalen. Diese werde ich einbauen und mal sehen, wie sich das ganze dann verhält.

Der Öldruck scheint aber wirklich ok zu sein, da auch die Kipphebel bei Motorlauf bestens geschmiert werden.

Ich bin mal gespannt, was ihr zu dem Schadensbild meint.

Noch was: Laut Tacho hat die Maschine jetzt rund 70000 km runter. Dem Allgemeinzustand nach zu urteilen sollte dies auch passen. Muss aber nicht....

VG Markus
 

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Wenn ich das vergleiche, könntest du meine, ohne Bedenken mit gelaufenen, 180.000 km einbauen.:D
Das sieht heftig beansprucht aus, unsre Motorenbauer sollten hier mehr Erfahrung haben.
Gehen wir davon aus, dass es die P. Lagerschalen
ursprünglich, passenden waren, und wie du sagst, ein guter Öldruck ansteht könnte ich Vermutung: ( auch Vorbesitzer betreffend)
?(, Hohe Drehzahl, bei kaltem Motor, falsche Ölsorte, ziemlich heiß geworden ( im Standgas?), lange Öl-Wechsel - Intervalle, meist Niedrige Drehzahlen gefahren,usw.
Wie sahen die Lagerschalen bei der letzten Revision aus, da hätte man ein Vergleich?
Erklärt aber auch nicht die Macken am Pleuel Auge.
Aber alles nur Vermutung, ohne spezielles Wissen um das Motorrad, frohes Schaffen, Gruß Beem.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

ein Austausch der Lagerschalen hat bei der Überholung nicht stattgefunden. Damals dachte ich kein Spiel und gut. Heute bin ich natürlich schlauer. Soll heißen, dass das evtl noch die ersten Schalen sind.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Kollege Schalen mit Übermaß eingebaut hat - aber das ist auch nur eine Vermutung.

Wenn ich die Kurbelwelle langsam mit dem Imbus drehe, kommt jedenfall sofort reichlich Öl aus den Bohrungen der Kurbelwelle.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Die gebrochene Lagerschale ist schon heftig, chapeau!
Wenn die Kurbelwelle definitiv keine Riefen hat und das Pleuel mit Macke gerade ist, würde ICH mit neuwertigen Lagerschalen und Plastigauge das Spiel auf der Breite ermitteln und bei Gutbefund wieder alles zusammenbauen.
Besser wie vorher ist es dann allemal und eine Komplettüberholung muss ja anscheinend nicht sein.

Viel Erfolg, Frank

Edith sagt, Du bekommst andere Pleuel, dann brauchst Du nicht gucken ob das alte krumm ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe es oben korrigiert. :D

Die gebrochene Lagerschale ist schon heftig, chapeau!
Wenn die Kurbelwelle definitiv keine Riefen hat und das Pleuel mit Macke gerade ist, würde ICH mit neuwertigen Lagerschalen und Plastigauge das Spiel auf der Breite ermitteln und bei Gutbefund wieder alles zusammenbauen.
Besser wie vorher ist es dann allemal und eine Komplettüberholung muss ja anscheinend nicht sein.

Viel Erfolg, Frank

Hallo Frank. Zwei gute Pleuel mit Lagerschalen sind auf dem Weg zu mir. Komplettüberholung habe ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vor.

Was versteht du unter Spiel in der Breite?

Grüße Markus
 
Ende gut, alles gut?

Hallo zusammen,

gestern habe ich die beiden (guten) gebrauchten Pleuel mit guten Lagen eingebaut und heute eine Testfahrt unternommen.

Ich muss sagen, meine "Kleine" läuft so angenehm wie noch nie. Die Klappergeräusche sind definitiv verschwunden. Auch beim Hochdrehen merke ich keine auffälligen Vibrationen.

Schon erstaunlich, dass die Kurbelwelle das alles so gut verkraftet hat, was ich zumindest zum jetzigen Zeitpunkt behaupten kann.

Jedanfalls macht die Kleine wieder riesen Spaß und wenns dann hält, dann war die Reparatur gar nicht teuer. :-)

Herzlichen Dank nochmals für Eure Anteilnahme!

VG Markus
 
Danke für die Rückmeldung, Markus.

Und schön, daß es zumindest noch einen gibt der sein Motorrad nur dann zerlegt, wenn was ansteht sowie das Problem praktikabel löst und nicht erst einen Stuhlkreis mit Farbtherapie initiiert.

Viele freudige Megameter damit.

Gruß, Frank
 
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